Sorry, dass das erste Kapitel so lange auf sich hat warten lassen. Als Entschädigung lade ich gleich das nächste hoch. Grund dafür, dass ich den Termin verpasst hab ist, dass meine Nichte am Samstag ihren ersten Geburtstag hatte. Da hab ich dann wohl die Abstimmung vergessen. Sorry noch mal, hoffe ihr seid mir nicht zu böse.

Hier das Ergebnis der Abstimmung und somit die Reihenfolge, in der ich die Storys on stelle (Nur die Stimmen von da die Operatoren von ff.de die Abstimmung gesperrt haben).

Licht der Dunkelheit:10 Stimmen

Engel der Finsternis: 7 Stimmen

Sklavenleben: 3 Stimmen

Eine neue Zukunft: 3 Stimmen

Zeitlos: 2 Stimmen

Familienehre: 2 Stimmen

Schein und Sein: 0 Stimmen

(Das bei der Beschreibung von Schein und Sein drinnen steht, dass er es zum Abschied schreibt, heißt nicht, dass er sterben muss. Ich vermute nämlich das ist der Grund, warum ich dafür keine einzige Stimme bekommen hab.)

Aber jetzt genug geredet, viel Spaß beim lesen.

Licht der Dunkelheit

Zeichenerklärung:

Geschriebenes

::Parsel::

„Reden"

/Gedanken/

gedankliche Gespräche

---Zeitsprung---

Kapitel 1

Was ist Licht?

Was ist Dunkelheit?

Meine Klassenkammeraden sagen, dass Licht gut ist und Dunkelheit schlecht.

Licht ist der Held, der immer alle rettet.

Dunkelheit das Monster, das alle bedroht.

Das sagen alle.

Doch wenn Licht wirklich gut ist, warum tut es mir dann weh?

Warum blendet es mich und lässt zu, dass man mich verletzt?

Bin ich ein Monster und schlecht, dass das Licht mich verletzt?

Ich mag die Dunkelheit, die mich schützt.

Niemand kann mich dort sehen um mich zu verspotten oder zu schlagen.

Ich kann eins mit ihr werden.

Lautlos, wie sie.

Ein Schatten von vielen.

Die Dunkelheit, ja, sie ist mein Element.

Meine Heimat.

Meine Familie.

Und vielleicht...meine Zukunft.

Ein kleiner, schwarzhaariger Junge saß auf einer umgedrehten Getränkekiste. Vor sich eine alte Holzplatte, die auf diversen Unterlagen stand und somit eine Art Tisch darstellte. Gedankenverloren legte der Junge den alten Bleistiftstummel weg, mit dem er in einem alten, vergessenen Terminplaner seine Gedanken niedergeschrieben hatte. Der Kerzenstummel, der auf einem Blech stand, war die einzige Lichtquelle in dem feuchten, steinernen Zimmer. Das kleine Fenster, welches an der obersten Kante des zwei Meter hohen Raumes angebracht war, gab den Blick auf einen sternenübersäten Himmel preis. Der Junge, der auf den Namen, Harry Potter hörte, ließ einen tiefen Seufzer los, als er einen kurzen Blick durch das kleine Fenster warf.

::Was hast du, Harry?::, erklang ein Zischeln neben dem Schwarzhaarigen.

::Es ist schon wieder so spät und ich hab mit meinen Hausaufgaben noch nicht mal angefangen.::, seufzte der Junge. Für ihn war es normal, sich in diesen zischelnden Lauten mit seiner besten, und einzigen, Freundin zu unterhalten. Es war eine kleine Viper. Ihr Vorbesitzer hatte sie, nachdem er das Interesse an ihr verloren hatte, einfach ausgesetzt und Harry hatte die schwarze Schlange zwischen den Rosen seiner Tante im Garten entdeckt.

::Schaffst du das?::, fragte die Schlange besorgt nach.

::Ich muss, oder ich krieg ärger mit meiner Lehrerin. Zum Glück haben wir morgen kein Sport. Das würde mir den Rest geben.::

::Bist du dir wirklich sicher, dass ich deine Verwandten nicht beißen soll?::

::Ja, ich bin mir sicher.::, lächelte der kleine Harry die Schlange beruhigend an.

Seine Freundin hatte ihm dieses Angebot schon des öfteren unterbreitet. Das erste Mal, als sie die Wunden gesehen hatte, die Harrys Onkel ihm zugefügt hatte. Das war der Tag, an dem Harry sie gefunden hatte und jetzt ungefähr zwei Jahre her. Damals war er vier Jahre alt gewesen und kaum groß genug, um den Rasenmäher überhaupt festhalten zu können. Nichtsdestotrotz hatten seine Verwandten ihm die Aufgabe gegeben, den Rasen zu mähen, Unkraut zu jäten und die Blumen zu gießen. Nicht, dass er heute wesentlich größer wäre als damals. Höchstens zwei, drei Zentimeter.

Während der Schwarzhaarige langsam aufstand, um seine abgenutzten Schulbücher aus der Stofftasche, die er gnädigerweise als Schultasche benutzen durfte, zu holen um seine Hausaufgaben zu erledigen, schweiften seine Gedanken zurück in die Vergangenheit.

So lange er denken konnte, war er hier. Das Erste, an das er sich bewusst erinnern konnte, war ein dunkler Raum, selbst für ihn, klein. Damals war er zwei Jahre gewesen. Ein Mal täglich kam eine dürre Frau zu ihm und stellte ihm eine Babyflasche in den Raum, ehe sie die Tür wieder schloss. Dies war die einzige Zeit, in der er Licht sah. Sonst war alles um ihn herum dunkel. Und mit der Zeit gewöhnte er sich an die Dunkelheit. Er lernte in ihr so zu sehen, wie im Licht.

Irgendwann kam dann ein großer, fetter Mann, der ihm aus den dunklen Raum, der, wie er heute wusste, ein kleiner Schrank unter der Treppe des Hauses war, herauszog und in sein jetziges Zimmer brachte. Damals konnte er weder sprechen, noch laufen, obwohl er schon fast drei Jahre alt war. Sein Zimmer war damals noch eine Abstellkammer für alles mögliche. Harry wurde auf eine freie Stelle gesetzt und dann verschwand der Mann wieder.

So abgestellt sah der kleine Harry sich erst mal in seiner neuen Umgebung um. Aus dem Fenster fiel leichtes Licht ein. Es hatte gerade gedämmert.

In den nächsten Wochen und Monaten lernte der kleine Harry das Krabbeln. Durch das konzentrierte Lauschen auf die Geräusche außerhalb des Kellerraumes, welcher sein Zimmer darstellte, konnte er auch bald stockend sprechen, angeregt durch die vielen verschiedenen Stimmen, die von draußen hereindrangen und welche er durch seinen bald äußerst gut entwickelten Gehörsinn hören konnte.

Beim stöbern in den vielen verschiedenen Kisten entdeckte der kleine Harry alles Mögliche. Von kaputten Spielsachen, über Lernhilfen für seinen Cousine, bis hin zu den alten Romanen seines Onkels und seiner Tante. Schnell hatte der kleine Harry verstanden, wie er die verschiedenen Gegenstände benutzen konnte. Über die Lernhilfen, die seine Verwandten angeschafft hatten, in der Hoffnung ihren Sohn in ein hochintelligentes Kind verwandeln zu können, lernte Harry schnell das ABC, ebenso wie die ersten Zahlen und leichte Rechenaufgaben. Bald machte er auch seine ersten Schritte.

Die dürre Frau, die sich später als seine Tante Petunia herausstellte, brachte ihm jetzt täglich einen Teller mit drei Scheiben trockenem Brot und eine Wasserflasche.

Aus Mangel an anderweitiger Beschäftigung und einer äußerst schnellen Auffassungsgabe hatte Harry bald die Lernhilfen seines Cousins durch und begann mit den alten Schulbüchern seines Onkels, die er in einer weiteren Kiste gefunden hatte.

Auch diese hatte er bald durch und somit stellten sich für den kleinen Harry die ersten Probleme ein. Die nächste Kiste mit alten Dingen, die ihn interessierte war im Regal zu weit oben für ihn.

Eine lange Zeit fixierte der kleine Harry die Kiste und funkelte sie böse an. Dann, ganz plötzlich, begann die Kiste ein paar Zentimeter zu schweben. Sie bewegte sich ein paar Zentimeter nach vorne, bis sie die Kante des Regals erreicht hatte und krachte dann in den Haufen an Kuscheltieren, die vor dem Regal lagen.

Glücklich strahlend öffnete Harry die Kiste, die so nett war und zu ihm kam (das glaubte Harry damals zumindest) und durchstöberte sie.

In der Kiste fand er weitere Schulbücher. Doch waren sie ganz anders, als die Bücher, die er bis jetzt gelesen hatte. Es waren Zauberbücher. Die Kiste hatte seine Tante von ihren Eltern zugeschickt bekommen, als Erinnerung an ihre Schwester. Petunia hatte sie umgehend in den Keller gestellt und sie innerhalb weniger Minuten vergessen.

Einem inneren Gefühl folgend versteckte er sämtliche dieser neuen Bücher und der restlichen Gegenstände aus der Kiste vorerst unter der alten, zerschlissenen Matratze, die ihm als Bett diente.

Am nächsten Morgen wurde er dann bei Dämmerung von seiner Tante aufgeweckt und in die Küche geschleift.

Von dem Tag an musste Harry tagsüber die Hausarbeit erledigen. Was er auf Grund seiner geringen Körpergröße nicht erreichte, musste er mit Hilfe diverser Stühle oder ähnlichem erklettern. Bei Fragen, Widerworten, Fehlern oder Erschöpfung wurde er von seinem Onkel bestraft.

Einige Zeit später kam auch die Gartenarbeit zu seinen Pflichten. Dort traf er dann die kleine Viper und brachte sie durch das kleine Fenster in sein Zimmer, bevor sein Onkel oder seine Tante sie entdecken konnten.

Abends, wenn er von seiner Tante zurück in den Keller geschickt wurde, lernte er weiter. Die Viper, Rowena, blieb bei ihm und ernährte sich von dem Getier, dass sich im Keller oder im Garten umher trieb.

Mit Hilfe der Bücher über Zauberei lernte er auch diese. Zwar nur vereinzelte Sprüche und das über zwei Jahre hinweg aber in seinen Augen gar nicht mal so schlecht. (Er konnte ja nicht wissen, dass man dazu eigentlich einen Zauberstab benötigte und stablose Magie etwas ganz besonderes und in diesem Alter eigentlich undenkbar war.)

Als er sechs Jahre alt war, wurde er von den Dursleys in die Schule geschickt, da überall bekannt war, dass Harry bei ihnen lebte und sie Probleme mit den Behörden bekommen hätten, hätten sie ihn nicht zur Schule geschickt. Allerdings wurden seine täglichen Pflichten, also Hausarbeit, Gartenarbeit usw., nicht etwa von seiner Tante ausgeführt, während er in der Schule war, nein, er musste sie Nachtmittags, gleich wenn er aus der Schule zurückkam, verrichten. Deshalb blieb ihm nur Abends, bzw. Nachts Zeit, seine Schulaufgaben zu erledigen. Auch übte er weiter in der Magie, da er in der Schule sehr bald bemerkt hatte, dass es etwas besonderes war, das nicht jeder konnte. Allerdings würde er sich hüten, es jemandem zu sagen.

So saß der kleine Harry auch heute wieder vor seinem provisorisch zusammen gezimmerten Tisch und hatte innerhalb einer halben Stunde seine Hausaufgaben erledigt.

Danach löschte er mit einer kleinen Handbewegung die Kerze neben sich, stand langsam auf und ging vorsichtig zu der alten Matratze. Vorsichtig setzte er sich auf die am Boden liegende Matratze und ließ seinen Blick durch sein ‚Zimmer' schweifen.

/Ich sollte mal wieder aufräumen./, schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte in den zwei Jahren, die er hier lebte, eine Möglichkeit gefunden, in dem ziemlich voll gestellten Raum doch noch etwas Platz für sich selbst zu schaffen.

Die alten Teppichläufer, die aufgerollt an der Wand gelehnt hatten, bedeckten nun fast den gesamten Boden und wärmten ihn etwas. In den zwei Regalen, die hier standen, waren lauter Schachteln. Jede Schachtel war bis zum Bersten voll mit verschiedensten Dingen. Die für Harry wichtigsten Schachteln, also die in denen sich Bücher befanden, standen ganz unten im Regal. Die alten Kuscheltiere und Spielsachen seines Cousins ganz oben. Neben den zwei Regalen stapelten sich weitere Schachteln. Die Zauberbücher lagerte Harry unter seinem ‚Tisch'. Seine Kleidung entnahm er aus einem schwarzen Sack, der in der Ecke stand und die alten, abgetragenen Kleidungsstücke seines Cousins enthielt. Seufzend fuhr sich Harry durch sein schulterlanges Haar.

::Willst du heute Nacht noch raus zum jagen?::, fragte er seine Freundin, die es sich in seinem Schoß gemütlich gemacht hatte.

::Ja, bitte. Soll ich dich wecken, wenn ich wieder komme?::

::Nein, versteck dich einfach zwischen den Büschen vor dem Fenster. Ich ruf dich, wenn ich aufwache. Ist das in Ordnung?::

::Ja. Schlaf gut.::

Lächelnd machte Harry die schon so bekannte Handbewegung und dachte den dazugehörigen Spruch. /Wingardium Leviosa/.

Er hatte den Spruch aus einem der Zauberbücher. Es war der Erste, den er beherrscht hatte, sehr zu Rowenas Glück, da er sie so durch das Fenster aus dem Keller hinaus und wieder hinein schaffen konnte, ohne dass jemand es bemerkte.

Sanft ließ er die schwarze Viper aus dem Fenster schweben. Erst als er das gezischelte ::Bin draußen::, hörte, löste er den Zauber. Er hörte noch das rascheln des Gebüschs, als Rowena sich durchschlängelte, ehe er sich unter seiner dünnen Decke zusammenrollte, die Augen schloss und einschlief.