Hi! Also, mal wieder was von mir...und völlig sinnfrei, garantiert. Aber ich habe grade Textehexe's Weihnachtsneurotiker beendet (lesen gehen! Sofort!) und fühlte mich stark inspiriert. Auch wenn mein ärmlicher Severus natürlich kein Vergleich mit ihrem Rabenkönig ist. Trotzdem. Für dich, Textehexe. Und für White Beast, zum mal-wieder-lächeln. Das tut gut. Glaub mir.

Disclaimer: Nix meins, nicht mal das Rentier.

Warnung: Mir ist bewusst, dass zu besagtem Datum meistens Osterferien sind. Seit drüber hinweg, okay?

Das Rentier

Es ließ sich an wie ein normaler Dienstagnachmittag. Es sollte ein normaler Dienstagnachmittag werden . Eigentlich. Wäre da nicht – hätte da nicht - ...

Es stand ein Rentier mitten auf dem Flur vor seiner Wohnung und gegenüber vom Tränkeklassenzimmer.

Ein lebendes Rentier.

Das eine Weihnachtsmütze auf hatte.

Mitten im Frühjahr.

Und ab und an einsam vor sich hin...muhte? Röhrte!, schaltete sich sein Hirn verspätet ein. Rentiere muhen nicht, sie röhren. Oder so in der Art. Glaube ich.

In Angesicht des Schocks litten Severus Snapes graue Zellen eindeutig unter mangelnder Entscheidungsfreudigkeit, aber das konnte ihnen verziehen werden, ihm ging es ebenso. (Auch wenn solche Gedankengänge eher auf die komplette Abwesenheit grauer Zellen schließen ließen.)

Denn was zur Hölle sollte er im Frühjahr mit einem lebenden Rentier mit Weihnachtsmütze tun?! Es den Hauselfen fürs Mittagessen vorbeibringen oder gar bis Weihnachten in eine Besenkammer sperren?!

Kopfschüttelnd fing er endlich an die Lage rational zu betrachten.

Es stand ein Rentier im Flur vorm Tränkeklassenzimmer.

So weit war er zwar schon gewesen, aber es war doch immer wieder gut, erst mal mit den vorhandenen Fakten zu beginnen.

Also. Ein Rentier im Flur. Im Frühjahr. Nicht zu vergessen im Weihnachtslook.

War es vielleicht einem Möchtegern-Weihnachtsmann entlaufen? Allein war es jedenfalls ganz sicher nicht bis zu seiner Wohnung vorgedrungen, dessen Tür es jetzt blöde anstarrte. Beziehungsweise...es starrte wohl eher ihn so blöde an, der immer noch im Türrahmen stand und versuchte sich aus seinem Weihnachten-mitten-im-Frühjahr-Schreck zu erholen. Und ihm wurde etwas zu spät bewusst, dass es vielleicht nicht ganz clever war, einen Meter von einen zwei-Meter-Stockmaß-Rentier mit einem RIESEN Geweih entfernt mit dem Türrahmen zu verschmelzen. Das Vieh hatte ein Riesengeweih. Wirklich.

Langsam trat er wieder zurück in seine Wohnung und schloss gerade noch rechtzeitig die Tür, um nicht einem Rentierspucke regnenden Schnauben frontal ausgesetzt zu werden. Dafür klebte besagte Spucke jetzt an seiner Tür.

Verunsichert sah er sich im Raum um.

Was zum Teufel suchte das Rentier im Flur?

Es dauerte ein wenig, bis sein rastloser Blick am Kalender hängen blieb.

Und noch ein wenig länger, bis er die Information darauf umgesetzt hatte.

Aber dann war alles klar, und er hatte auch schon einige Schuldverdächtige, allen voran die Weasleyzwillinge mit ihrem nicht ganz nachvollziehbaren Sinn für Humor.

Seufzend zog er seine lange Robe wieder aus, nahm ein Buch aus dem Regal und machte es sich auf dem Sofa bequem. Er würde erst wieder einen Fuß vor die Tür setzen, wenn man das Etwas entfernt hätte.

Erster April hin oder her. Man hatte seine Prinzipien.