Anfang und Ende

Harry konnte nicht einschlafen. Der Mond schien durch sein Zimmerfenster und die nächtliche stille bot den idealen nährboden für trübsinnige Gedanken.

Allmählich hatte die Leere, die in seinem inneren entstanden war, sich in schmerz verwandelt. Vielleicht hätte Hermine gesagt, dass dies der erste Schritt zur Heilung war. Aber Harry fühlte sich nicht geheilt, im Gegenteil. Vor ihm lag die schlimmste Aufgabe, die er sich vorstellen konnte. Wie sollte er da überhaupt daran denken, dass sein leben wieer besser werden könnte?

Er glaubte, dass seine Chancen, Voldemort zu besiegen, so niedrig waren wie die eines Vogels, zum mond zu gelangen. Wie konnte er die aufgae ohne dumbledors hilfe meistern? Er war noch nicht bereit, sich dem Kampf zu stellen. Und wer außer seinem Mentor konnte ihn auf den Stand bringen, den er zum Sieg brauchte?

Doch es war nicht der Tod des alten direktors allein, der Harry die Luft zum atmen und die Kraft zu leben raubte. Er hatte durch Snapes verrat noch jemanden verloren, den er über alles liebte. Oft verfluchte er sich selbst. Hätte er seine gefühle nur früher erkannt! Doch meist folgte darauf sofort ein bedrückender Gedanke: wenn er früher mit Ginny zusammengekommen wäre, hätte er sich dann überhaupt noch von ihr trennen können? Wäre der schmerz nicht noch viel größer gewesen?

Er war sich sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Aber dieses wissen konnte ihn nicht trösten. Es schien ihm nur zu zeigen, dass sein Leben auch weiterhin in Dunkelheit gehüllt sein würde. Der Entschluss, sich von ginny zu trennen, um sie in Sicherheit zu bringen, war vielleicht nur der anfang. Wie viele solch schmerzhafter Entscheidungen würde er noch treffen müssen?

Der Gedanke an seine Freunde Ron und Hermine stach wie ein Messer. Harry würde nicht zulassen, dass sie sich mit ihm auf die suche machten und dabei ihr Leben verloren. Wenn Harry in diesem Kampf sterben sollte, dann würde er den Tod akzeptieren und versuchen, so viele unschuldige zu retten wie möglich.

Harry klammerte sich an die Entschlossenheit, die in ihm aufkeimte, wie er es zur Zeit immer wieder tun musste, um sich nicht in Schmerz und Selbstmitleid zu verlieren. Er stellte seine gedanken mit dieser Entschlossenheit ruhig, und endlich gelang es ihm, Schlaf zu finden.