Disclaimer: Alles was euch bekannt vorkommt gehört Rowling! Viviane ist dafür 100 % meins! Ebenso alle neuen Erstklässler... Herr Schultz (der noch nicht im ersten Kapitel vorkommt) gehört wohl sich selber... ich hoffe aber, dass er, sollte er dies jemals zu Gesicht bekommen mir nicht böse sein sollte, dass ich meine persönlichen Erfahrungen mit ihm als Geschichtslehrer habe in diese Fanfiction einfließen lassen. br Die Handlung basiert ebenfalls auf meiner Geschichte "Iris", (es stellt aber sicherlich nur Verwirrungen, aber kein Problem dar, wenn man sie nicht gelesen haben sollte! Wundert euch nur nicht über das vorangegangene Pairing! ^^)

Bemerkungen: wird es wenig geben! Wenn ihr wollt dürft ihr raten, weswegen, das Mädchen, das lebt, lebt! *zwinker*. Ich verrate nur eines: Es gibt einen Hinweis und es hat nicht sehr viel mit dem zu tun, was ihr alle sofort vermuten werdet! Würde mich sehr über Versuche alle meine kleinen Botschaften zu entdecken freuen, allerdings ist das nur ein kann, aber kein muss.

Ein Dank an Özlems Familie! Sie weiß warum!

Würgt mich nicht für Rechtschreibfehler.. ich habe das erste Chap nicht in die Beta gegeben!

Viviane Granger
Und
Das Geheimnis der 235. Treppe

Kapitel I

Das Mädchen, das lebt!

Es begab sich an einem dieser grauen Herbstage, an denen man immer bereut das Haus einmal verlassen zu haben. Kalt und unerbittlich wetteiferten Regen und Wind miteinander um die Vorherrschaft, während durch die geteerten Straßen von Kenton, einem Vorort Londons sich geplagte Menschen ihren Weg zur Arbeit oder auch zum nächsten Unterstand suchten. Und unter ihnen war eben auch jene junge Frau mit der diese Geschichte nun beginnen soll. In ihrem Gesicht konnte man einen ähnlich heftigen Sturm von Gefühlen entdecken, wie der, der um sie herum tobte. Allerdings hatte sie dies nicht allein dem schrecklichen Regen zu verdanken, der an ihrer zierlichen Gestalt hinabfloss, als würde sie in einem Wasserfall stehen. Vielmehr kam die Panik und Angst, die der aufmerksame Beobachter in ihren Augen hätte ablesen können aus einer ganz anderen Richtung. Denn das Kind, was sie noch unter ihrem Herzen trug hatte sich gerade heute dazu entschieden auf die Welt zu kommen. Vor etwa einer halben Stunde war die Fruchtblase der jungen Frau geplatzt.

"Oh Gott, dass ist doch über einen Monat zu früh!"

Hatte eben jene das Wasser angeschrieen. Doch das Wasser war von ihrem Einwand so wenig beeindruckt gewesen, wie die Wehen, die wie sie zu ihrem Erschrecken feststellte keine bloßen Vorwehen (von denen sie bereits einige gehabt hatte) gewesen waren. Es war keine Frage von Berechnungen mehr, ihr Baby würde jetzt zur Welt kommen. Und in einem Augenblick klaren Verstandes hatte unsere Heldin zum Telefon gegriffen und das Krankenhaus in dem sie entbinden würde angerufen:

"Hallo? ...Hallo? Die Verbindung ist so schlecht...Mein Name ist Hermione Granger! Ich soll in fünf Wochen mein Kind bei ihnen entbinden, aber.... es kommt JETZT!"

Die hohe, fast etwas schrille Stimme einer älteren Dame am anderen Ende des Telefons hatte sich beinahe gelangweilt angehört, während sie Miss Granger antwortete.

"Dann sollten sie sich wohl auf dem schnellsten Weg zu uns machen, Ma'm! In welchem Abstand kommen die Wehen denn?"

Verständlicherweise konnte die werdene Mutter die Gelassenheit, die ihr gerade entgegengebracht wurde, nicht recht teilen. Und der Faden, an dem ihre Geduld hing, war in letzter Zeit nicht besonders lang gewesen.

"Verdammt! Woher soll ich dass denn wissen? Alle fünf Minuten vielleicht.. ich ... dachte... es wären verdammter Mist! AU! ... Vorwehen! Jetzt schicken sie endlich den verfluchten Krankenwagen her oder soll ich mein Baby hier auf dem Flur kriegen?"

"Nun, könnte denn nicht ihr Mann sie hierher fahren oder ein anderer Angehöriger! Der Sturm hat leider ein völliges Chaos angerichtet und uns steht hier nur ein einziger Wagen noch für absolute Notfälle zur Verfügung!"

Daraufhin hatte Miss Granger, die weder Mann noch Verwandte in dieser Gegend hatte, erbost den Hörer auf die Gabel gedonnert, ihren Mantel, einen kleinen gepackten Koffer und all ihren Mut zusammengenommen und sich dem Sturm und ihren in immer kürzeren Abständen kommenden Wehen gestellt.

Nun bereits wünschte sie sich, sie hätte die professionell gelangweilte Sprechstundenhilfe des Krankenhauses angefleht ihr den letzten Wagen zu schicken, denn nicht einmal ein Taxi konnte gefunden werden, dass sie mitnahm oder sie würde die unerschrockene Frechheit besitzen einfach in das Muggelkrankenhaus zu aperieren. Doch der Zauberstab der 20 jährigen Hexe lag irgendwo in ihrem Köfferchen und war in letzter Sekunde nach ganz unten geschoben worden für den Fall der Fälle die Krankenhausschwestern würden ihre Sachen durchforsten.

Hermione hatte sich das alles anders vorgestellt, klagte sie ihr Leid weinend dem Regen, der sich mit ihren wütenden Tränen mischte, während eine erneute Welle von Schmerz über sie hinweg rollte. Für die Zeit der Wehe blieb sie stehen, dankbar, dass sie bereits so durchnässt war, dass der Regen ihr kaum mehr etwas anhaben konnte. Aber ein bisschen Sorgen machte sie sich doch um das Kind, also atmete sie einmal tief durch, nachdem ihre Muskeln sich wieder entspannt hatten und setzte ihren Weg fort. Weit war es nicht! Zumindest, wenn man weder schwanger noch in einem der schrecklichsten Stürme des Jahres war.

Geschäftige Menschen in Anzügen und mit Zeitungen über den Köpfen rannten an ihr vorbei (Regenschirme hatten sich sehr schnell als sinnlose Last erwiesen!)und bedachten sie mit neugierigen Blicken, wie sie dort durchnässt wie ein Straßenhund mit dicken Bauch und Hausschuhen die Straßen entlang schlurfte. Hermione schluchzte laut, doch es hörte eh keiner.

Wie war sie nur hier hineingeraten? Warum musste alles schief gehen? In fünf Wochen wären ihre Freunde zumindest bei ihr gewesen und hätten sich um ihr Wohl und dass des Kindes gekümmert. Sie hätten alles getan, damit es ihr besser ginge. Sie hätten sie aufgemuntert, ihre Launen ertragen und sie mit Sicherheit zum Krankenhaus gefahren! Ginny wollte in exakt zwei Wochen eintreffen und darauf für einen ganzen Monat bleiben, um ihr etwas mit dem Kind unter die Arme zu greifen. Die junge Weasley (mittlerweile eine Potter) war selbst bereits vor einem Jahr Mutter geworden. Und ihr Mann, Harry, ein alter Schulfreund von Hermione wollte kurz vor der Geburt bei ihr vorbeizuschauen und einige Tage bleiben. Ja sogar Ron, Ginnys Bruder hatte versprochen zu kommen. Doch sie war alleine hier und der Gedanke daran brachte sie dazu erneut zu schluchzen.

Vor ihr ragten die grelle Neonschrift des St. Ubald Krankenhauses auf, wie ein Zeichen vom Himmel und sie tat ihr bestes um so schnell wie es ihr mit ihrer schwangerschaftsbedingten Statur gelang, um in das Innere des Gebäudes zu kommen.

Die Schwingtür hinter ihr schloss sich und sie fand sich in einer chaotischen mit gehetzten Menschen gefüllten Eingangshalle wieder. Einige Männer in rot- weiß schubsten sie mit gemurmelten Entschuldigungen bei Seite, während sie einen älteren Mann auf einer Liege hereintrugen. Schützend die Hände um ihren Bauch durchquerte sie die Halle bis zur Information. Wieso hatte sei auch den Eingang der Notaufnahme genommen?

Die rothaarige Frau auf der anderen Seite trug einen Gesichtsausdruck zur Schau, der Hermione vermuten ließ, sie müsste die Person gewesen sein, mit der sie vor etwa einer halben Stunde telefoniert hatte.

Mit einem musternden Blick wandte sich die Sprechstundenhilfe an die werdende Mutter.

"Sind sie Mrs. Granger?"

Hermione verzog das Gesicht zu einem grotesken Lächeln, als eine erneute Wehe einsetzte.

"Miss Granger! Miss! Hören sie! Ich bin nicht verheiratet!"

Zur Verweiflung der Hexe zog nun die Fremde auch noch, wie die meisten, die hörten, dass Miss Granger eine ledige Mutter war, die Augenbrauen hoch. Allerdings schien die Interpretation dieses eine Mal nur teilweise zutreffend.

"In den Akten steht aber, dass ihr Mann bereits benachrichtigt wurde! Amelie hat mir extra einen Zettel hineingelegt!"

Einen Moment glaubte die junge Frau sie habe halluziniert.

"Hören sie! Bitte! Es gibt keinen Mr. Granger innerhalb der nächsten 10.000 km! Mein Vater ist vor zwei Monaten beigesetzt worden und mein Onkel lebt in Ohio. Ich glaube kaum, dass sie ihn, in dem Glauben er sei mein Mann angerufen haben!"

Die Fremde setzte ein affektiertes Lächeln auf, erhob sich von ihrem Stuhl und streckte die Hand nach Hermione aus. Einen Moment wusste diese nicht, was diese Geste zu bedeuten hatte. Das einzige, was sie wusste war, dass sie es merkwürdig fand sich mit dieser seltsamen Frau zu unterhalten, während ihr Verstand ihr sagte, dass sie in einem bequemen Bett in warmer, trockener Kleidung zu liegen hatte! Umgeben von Ärzten, einer Hebamme und ihren Freunden!

"Na, nehmen sie schon!"

Jetzt erst erkannte sie, dass die Rothaarige einen Zettel in der Hand hielt. Sie nahm ihn verwirrt an und las:

"Liebe Betty,

könntest du bitte Hermione sagen, dass ich ihren Mann erreicht habe? Er wird sobald er kann kommen!

Amelie"

Geistesabwesend steckte sie das Stück Papier in ihre Manteltasche. Hermione schluckte und hoffte, dass dies alles sich nicht zum Super A.N.D.N (Alles nur das nicht!) entwickeln würde. Wenn sie den Vater ihres Kindes ausfindig gemacht hatten, würde das schlimmste heute nicht die Geburt werden! (sie fragte sich still, wer das Krankenhaus überhaupt benachrichtigt hatte. Das sie sich ja gerade, weil es eines von Muggeln geleitetes war, ausgesucht hatte.)

Allerdings, versuchte sie sich zu beruhigen (da sie erneut den Tränen nahe war), war es auch möglich, dass vielleicht Harry oder Ron (von dem sie eigentlich sehr genau wusste, dass er keine Muggeldinge benutzte!) dem Krankenhaus ihre Nummer überlassen hatten und dass es sich nur um eine kleine Verwechslung handelte. Doch noch bevor sie sich ihren Befürchtungen wieder hingeben konnte, riss sie etwas aus ihren Gedanken in das hier und jetzt zurück.

"Miss Granger?"

Ertönte eine sanfte Stimme hinter ihr und sie drehte sich langsam um.

Vor ihr stand eine jüngere, wesentliche hübschere Ausgabe der fremden Dame an der Information, die sie mit weißen Zähnen anlächelte. Blaue Augen strahlten sie an und sie merkte, wie eine weitere Person sie in einen Rollstuhl drückte.

"Da sind sie ja endlich! Als Betty erzählte, dass sie zu früh dran sind, haben wir uns entschieden den Krankenwagen loszuschicken. Nachdem man Sie in ihrer Wohnung nicht angetroffen hatte, haben wir uns hier ein wenig Sorgen gemacht! Aber jetzt ist ja alles gut"

Hermione grummelte ein paar unverständliche Worte. Sie wurde Richtung Fahrstuhl geschoben.

"Sagen Sie, Amelie? Wer sind Sie überhaupt?"

Die angesprochene junge Frau lächelte, entließ den jungen Arzthelfer und schob Hermione in die leere Kabine.

"Ich bin ihre Herbamme! Mrs. Eagle hat Windpocken! Entschuldigen Sie, dass wir Sie nicht schon früher benachrichtigt haben, aber wir dachten.. nun..," Sie lächelte auf die nasse, langsam wütende Hermione hinab, "es hätte noch etwas Zeit!

Dann zog sie einen Zauberstab aus ihrem Kittel:

"Vestimentum Sicca!"

Und Miss Grangers Kleidung war wieder trocken. (und ebenso sie selbst, als ein kleiner Nebeneffekt des Zaubers)

Hermione stieß einen tiefen Seufzer aus.

"Nun, dann bleibt nur noch offen, ob sie Harry oder Ron die Eule geschickt haben."

Amelie kicherte mädchenhaft und die Dunkelhaarige fragte sich wie viel Erfahrung sie wohl bereits als Hebamme hatte. Ihr Kind kam einen Monat zu früh zur Welt! Sollte man dafür nicht erfahreneres Personal zur Verfügung stellen?

"Ja den beiden habe ich auch eine Eule geschickt!"

Alle kurzfristige Ruhe, die sie wieder empfunden hatte, war auf einmal Verschwunden.

"A.. a.. auch?"

A.N.D.N., flüsterte eine garstige Stimme in ihrem Kopf.

*~*~*

Mr. Draco Malfoy starrte etwa zur gleichen Zeit auf einen kurzen, durchnässten Brief, der in seinen mittlerweile zitternden Händen lag. Vor etwa drei Minuten war eine schneeweiße Eule vom Wind gegen eines seiner Fenster geweht worden. Der dumpfe Aufprall war durch die ganze Wohnung gehallt, die noch immer fast unmöbliert war, obwohl er bereits vor einigen Monaten eingezogen war.

"Mr. Malfoy, "hatte er fast überrascht, dass sich das arme Tier nicht doch in dem schrecklichen Sturm, der dort draußen tobte, verflogen hatte, die Nachricht angefangen zu lesen.

"Das Krankenhaus St. Ubald in Kenton freut sich ihnen mitteilen zu können, dass ihre Frau uns soeben kontaktiert habe, dass die Wehen eingesetzt hätten. Wir erwarten ihr baldigen Eintreffen. Bitte kümmern sie sich nicht weiter um Anna, unsere Schwesterneule. Sie wird es überleben. Usn ist nämlich vollkommen klar, wie dringend sie sicherlich das Bedürfnis haben werden zu uns zu stoßen. Das Wetter wird doch sicherlich kein Hinderniss darstellen! Mit freundlichen Grüßen, Amelie Fork"

Ohne auf den merkwürdigen Ton in dem der Brief verfasst war, zu achten, war der junge Mann bei dem Wort: "Wehen" hängen geblieben. Denn bis zu eben jenem Moment hatte er nicht einmal gewusst, dass er Vater werden würde. Instinktiv ahnte der unverheiratete Mann wem die Absenderin mit seiner "Frau" gemeint haben musste. Eine volle Minute lang, und das war für Mr. Malfoy eine wirklich beachtliche Zeitspanne, um sich weider zu fassen, bracuhte er um die Nachricht zu begreifen. Viel weniger aber verstand er warum er von diesem Umstand erst jetzt erfuhr. Vor drei Monaten hatte er die junge Frau, die er kurz davor noch vorgehabt hatte zu heiraten, verlassen. Und sie hatte es gewagt das vor ihm zu verheimlichen? Das Papier in seiner Hand war nur noch ein kleines Knäul. Einen Moment lang fühlte er sich wie eingefroren und er verspürte das unendliche Bedürfnis nciht zu gehen. Hier zu bleiben und für den Rest seines Daseins so zu tun, als hätte ihn der Brief nie erreicht. Doch dann flogen seine Augen noch einmal über die Zeilen.

"Das Wetter wird sicherlich kein Hinderniss darstellen!"

Etwas in der Formulierung machte ihn stutzig und doch wirkte es, denn er nahm seinen Zauberstab und mit einem lauten Geräusch verschwand er.

*~*~*

Alle Gedanken waren wie weggeblasen. Jetzt galt es nur noch dieses Ding aus sich herauszuquetschen, dachte Hermione wenig liebevoll an ihr Kind. Sie würde alles tun, nur damit dieser unglaubliche Schmerz aufhörte. Doch der Arzt hatte irgendetwas von Komplikationen wegen der Frühgeburt im Zusammenhang mit einer PDA gesagt und so blieb ihr nur der Schmerz. Um sie herum eilten Menschen hin und her und gaben ihr ab und zu völlig unnötige Anweisungen. Sie wusste selbst, dass sie pressen musste, schließlich sollte das Kind heute noch raus aus ihr oder sie würde den Job schmeißen und nach Hause gehen! Dann konnten sie ohne sie weitermachen!

"Und atmen!"

"Bei Merlin! Wieso sollte ich vergessen zu atmen!"

Schrie sie eine, der beiden Schwestern an, die daraufhin nur verwirrt mit dem Augenlid zuckte und weitereilte. Draußen vor der Tür hörte sie Leute miteinander streiten und sie fragte sich warum sie das ausgerechnet hier machen mussten.

Mit einem Mal flog die Tür auf und zwei Gestalten eilten hinein. Sie erkannte Ginny, die böse Blicke ihrem Begleiter, einem jungen hochgewachsene Zauberer (er hatte sich nicht die Mühe gemacht seine Roben gegen Muggelkleidung zu tauschen) mit eisigen grauen Augen und weißblonden Haar, zuwarf. Hermione hätte weinen wollen, wenn sie es nicht so oder so schon getan hätte.

"Verdammt Malfoy! Jetzt ist wirklich nicht der beste Zeitpunkt, um über diese Dinge zu diskutieren!"

"Nein Ginny! Jetzt ist genau DER Zeitpunkt! Ihr hättet mir bescheid sagen müssen. DAS zu erfahren, wäre mein RECHT gewesen!"

Ginny rollte mit den Augen und gab ihm eine giftige Antwort, während sie sich an Hermiones linke Seite stellte und sanft nach ihrer Hand griff.

"Alles wird gut, Mione! Alle wird gut!"

Unbemerkt waren jedoch zwei weitere Personen in den Kreissaal getreten und standen nun in den Schatten der Wände und warteten darauf, dass das Eintrat warum sie hier waren.

"Oh ich hasse meine Aufgabe!"

Gab die weibliche Person von sich und seufzte tief, als sie sich ein großes Spitzentaschentuch aus einer ihrer Rocktaschen zog. Sie trug ein Kleid und eine Frisur, die besser auf einen Barocken Maskenball gepasst hätten, als in ein Krankenhaus und sie schnaubte sich gerade undamenhaft die Nase aus.

"Oh James! Warum müssen wir das tun? Warum können sie nicht gleich die höheren Wesen hierher schicken. Ich ertrage das nicht sehr gut, das weiß der Meister doch!"

Die männliche Person, die ebenso merkwürdig in seinem braunen Anzug mit Dreispitz aussah, tätschelte seiner Begleiterin sanft die Hand.

"Carol! Du weißt doch warum wir hier sind. Es wird einfacher sein für ihre Seele!"

"Ich weiß, aber es ist so schrecklich traurig!"

Ihre Worte wurden von den lauten Schreien der jungen Frau bei weitem übertönt. Carol wischte sich die Tränen aus den Augen und schmiegte sich an James.

Am Bett stritten die beiden anderen Gäste noch immer. Draco hatte es nicht gewagt auch nur ein Wort an Hermione zu richten. (unter anderem, weil sie ihm momentan recht beschäftigt schien) Genoss hingegen aber die Gelegenheit Ginny als Sündenbock für Miss Grangers Taten zu benutzen.

"Könntet ihr bitte aufhören hier herumzuschreien!"

Mischte sich die wütende Stimme der Patientin in ihre Diskussion ein.

"Falls ihrs nicht bemerkt habt, ich bekomme gerade ein Kind!"

Als eine erneute Welle über sie hereinbrach, griff sie instinktiv nach Dracos Arm und er spürte wie ihre Fingernägel sich in sein Fleisch gruben. Ihm entfuhr ein erstickter Schmerzlaut, doch er ließ sie gewähren.

Plötzlich stimmte etwas in dem Raum nicht mehr. Irgendeiner der vielen Töne, die die Geräte von sich gaben, hatte sich verändert. Hermione und Ginny schienen es nicht zu bemerken, jedoch das Krankenhauspersonal. Eine Schwester flüsterte dem Arzt etwas zu, der nickte und Amelie, die nervös zu den Bildschirmen sah, eine kurze Anweisung geben.

Die junge Hebamme sah zu Hermione hoch und lächelte ein Lächeln, so dass man nicht glauben konnte, dass es irgendwelche Probleme gab.

"Ich seh schon den Kopf! Es wird nicht mehr lange dauern. Miss Granger, bitte bleiben sie jetzt ruhig. Alles wird gut! Aber es gibt leider Komplikationen! Das wichtigste ist jetzt, dass wir die Geburt hinter uns bringen und danach werden sich die Ärzte um ihr Baby kümmern."

Die junge Frau sah wie zur Tür Gerätschaften eilig hineingerollt wurden und mit einem Mal stieg eine beklemmende Sorge ihren Hals hoch.

"Was ist los?"

Amelie schüttelte den Kopf, doch es war Draco, der antwortete.

"Der Herzschlag des Kindes ist ausgefallen, nicht wahr?"

Er spürte die Panik, die in der Frau, die sich immer noch an seinem Arm festhielt hochstiegen und merkte kaum, dass es auch seine eigene wahr. Er hörte nur entfernt Ginny

"Oh bei Merlin!"

Sagen und irgendwo eine dritte Frau schluchzen, doch seine Gedanken waren anderweitig beschäftigt.

Carol weinte laut in James Ärmel hinein.

"Das ist so unfair. Warum lassen sie da oben Kinder sterben, die noch nicht einmal geboren worden sind."

James hielt noch immer ihre bebende Schulter fest.

"Carol, es ist nicht an uns das zu entscheiden. Das Mädchen ist jung. Sie wird es verkraften und ihr Mann ebenso. Vielleicht finden sie über den Verlust wieder zueinander!"

"Oh James! Immer diese armen kleinen Würmchen, die noch gar nicht richtig im Leben waren, bevor man sie wieder hinausriss in den Armen zu halten und ihnen zu sagen, dass alles wieder gut wird. Und ..."

Der nächste Satz ging in einem erneuten Schluchzen unter. James hingegen war ruhig und gefasst. Er und Carol hatten das schon so oft gemacht! Auch wenn es sicherlich immer weider etwas bedrückendes besonderes war, wenn es sich um Neugeborene handelte.

"Für die Kinder ist es leicht. Sie gehen zurück zur Ruhe und werden wenn ihre Zeit da ist wiederkommen. Mir tun die Eltern mehr Leid!"

Hermione spürte wie Amelie das Kind aus ihr herauszog. Doch ihre Gedanken waren bereits weitergewandert. Sie ließ ihre Hand zu Dracos hinabwandern und spürte wie seine Finger ihre umschlossen. Verflucht, sie hätte es ihm wirklich sagen sollen! Aber damals war es ihr besser erschienen den Mund zu halten. Sie konnte sich dafür nicht schuldig fühlen, nach allem, was zwischen ihnen passiert war, hatte sie Angst gehabt, er würde nur wegen des Kindes bei ihr bleiben.

Sie sah, wie ihre Hebamme das leblose Stück Kind hochhob und es eilig einer Schwester weiterreichte. Es war merkwürdig still geworden, aller Schmerz schon längst vergessen, doch aufhören zu weinen konnte Hermione nicht. Sie trugen ihr Baby aus ihrer Sicht. Weg von ihr. Wie konnte das sein? Wie konnten sie es ihr wegnehmen?

"Gebt mir mein Kind!"

Hörte sie sich selbst flüstern! Doch ihre Bitte wurde ignoriert. Sie war erschöpft und müde und sie verstand nicht richtig, was hier vorging. Was hatte Amelie vorhin gesagt? Was hatte Draco erwidert? Sie war sich sicher, es war irgendetwas sehr Dummes gewesen.

"Bitte! Gebt mir mein Kind!"

Rief sie bereits etwas lauter und sie spürte wie Ginny sie zurück in die Laken drückte, als sie versuchte sich nach vorne zu beugen.

"Alles wird gut! Alles wird gut!"

Die Stimme der Rothaarigen schien eher sie selbst, als die junge Freundin beruhigen zu wollen.

"Verdammt noch mal! Bitte! Was soll denn das?"

Kehrten die Lebensgeistern in sie zurück und mit der Kraft, die nur einer Mutter innewohnte, richtete sie sich wieder auf und sprach laut und deutlich:

"Gebt mir sofort mein Kind!!"

Ginny schluchzte neben ihr unverständliches Zeug.

"Mione. Du bist verwirrt. Alles wird gut.! Hörst du! Du bist verwirrt!"

Nach Unterstützung suchend, hob sich ihr Blick und traf Dracos! Doch seine Augen lagen auf Hermione und die Rothaarige war erschrocken von dem Facettenreichtum der Gefühle, die sich mit einem Mal in seinem Blick widerspiegelten. Er schien etwas erkannt zu haben

"Es tut mir Leid, Hermione."

Er beugte sich hinab und küsste ihre Stirn, während die dunkelhaarige Frau noch immer nach ihrem Kind verlangte. Ginny fürchtete um den Verstand ihrer Freundin.

Der junge Malfoy stand auf und befreite sich aus Miss Grangers Griff, bevor er sich abwandte (Ginny dachte einen Augenblick, dass er gehen würde) und die Bitte der jungen Mutter erfüllte. Die Ärzte erhoben keinen Einwand mehr.

Das kleine Bündel Mensch schlug die Augen auf und lächelte Hermione an und die junge Mutter lächelte zurück, während sie ihrem Kind vorsichtig über den Kopf strich. Dann war der Augenblick verstrichen und dass neugeborene Mädchen fing an aus Leibeskräften zu schreien.

Bis auf dies war der Raum still geworden. Selbst die vielen Geräte hatten sich andächtig selbst abgeschaltet und lauschten dem Wunder, dass hier vor sich gegangen war.

Hermione bemerkte nicht, wie alle Augenpaare des Raumes starr auf sie gerichtet waren, als wäre sie selbst die Jungfrau Maria, die in ihren Armen das Jesuskindlein hielt.

Die Tür ging auf, und ein gehetzt aussehender junger Mann in weißem Kittel kam herein, nur um abrupt bei dem merkwürdigen Bild, dass sich hier bot stehen zu bleiben.

"Ähm..."

Der ganze Raum war noch immer still (nun, bis auf wütende Babyschreie), kein elektrisches Gerät funktionierte, bis auf die Deckenlampe, die eine frische Mutter, mit ihrem Säugling in einen sanften Schein tauchte. Sowohl die beiden jungen Leute an der Seite der Patientin, als auch der Arzt, die Hebamme und die beiden Schwestern standen reglos vor dem Bett und kamen aus ihrem Staunen nicht heraus. (was ebenso für die beiden unbemerkten Gäste im Schatten galt)

"Ähm... wird hier ein Kinderarzt gebraucht?"

Und als hätten seine Worte den Bann gebrochen, fingen hier und dort plötzlich seltsame Krankenhausgerätschaften wieder mit dem Piepen an, der Arzt blinzelte und nickte, Amelie klappte vor Freude in die Hände, die Schwestern holten selig lächelnd Tücher, Papiere und Kulis und Ginny brach, als hätten sie dies zuvor bereits geprobt zusammen mit Carol in Tränen aus und fuhr sich mit den Händen an den Mund.

James zumindest fand als erster wieder an die Sprache für sich zu entdecken.

"Unmöglich! Das IST unmöglich! Hier ging Seltsames vor sich. Die Hohen haben uns hierher geschickt, Carol! Die Hohen! Dieses Mädchen SOLLTE, ja sie MUSSTE sterben! Das ist unheimlich, SEHR unheimlich!"

Carol schüttelte ihren Kopf und die Strähnen, die sich aus ihrer kunstvoll gesteckten Frisur gelöst hatten, schwängen elastisch hin und her.

"Nein, James! Das ist ein Wunder!"

Und mit diesen Worten verblassten die beiden und kehrten wieder dorthin zurück woher sie gekommen waren.

Widerwillig ließ Hermione Amelie gewähren, als sie das Kind von ihrem Bauch hob.

"Für die Untersuchungen!"

Lächelte die Hebamme Miss Granger an.

"Was für ein Wunder! Unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt!"

Setzte sie dem schon Gesagten hinzu. Hermione blinzelte verwirrt.

"Wie? Was ist denn passiert?"

Sie spürte wie Ginny nach ihrer Hand griff. Ihre Freundin hatte ein rot geschwollenes Gesicht und noch immer liefen ihr Tränen die Augen runter, aber sie strahlte vor Freude.

"Nichts Hermione, alles ist in Ordnung! Habe ich doch gesagt! Ich hol Harry und Ron herein, wenn du nichts dagegen hast!"

Und sie stand mit zittrigen Beinen auf. Was hier gerade geschehen war, würde wohl ihr ganzes Leben in ihrem Gedächtnis eingebrannt bleiben. Für einen Moment war ihr Herz stehen geblieben vor Schock, als das leblose Kind, in dem Augenblick, wo Hermione es mit ihren Händen berührt hatte, die Augen aufgeschlagen hatte und sie hätte schwöre können, dass es schwarze waren, die auf sie geblickt hatten, doch nach einem Zwinkern waren es sturmgraue Babyaugen gewesen, die sich wieder verengten, als die Kleine angefangen hatte zu schreien.

"Oh mein Gott, Ginny!"

"Ist alles in Ordnung?"

Die beiden jungen Männer waren entsetzt aufgesprungen, als sie das Mädchen sahen, deren Gesicht deutliche Spuren von Weinen und Schluchzen zeigte. Doch sie nickte, auf Rons Frage hin energisch und lächelte ihnen entgegen.

"Ja! Es ist alles in Ordnung! Ich erzähle es euch später genau! Es ist ein Mädchen geworden!"

*

Draco sah auf Hermione hinab, die wiederum vermied ihn anzuschauen, indem sie immer wieder versuchte einen Blick auf das zu erhaschen, was der Kinderarzt mit ihrer Tochter machte.

"Du hättest es mir sagen sollen!"

Er wusste nicht warum er damit begann und er hätte sich ohrfeigen können, es getan zu haben, als er bemerkte, wie sie seine Hand, die eben noch in ihrer lag losließ, um ihn kalt anzustarren.

"Wenn du vorhast weiter mit den Vorwürfen zu machen, bitte ich dich zu gehen!"

"Verdammt! Hermione, warum hast du es denn bloß nicht gesagt. Wir hätten darüber reden können, oder dachtest du, ich würde mich einer solchen Verantwortung entziehen?"

Sie schüttelte die dunkeln Locken.

"Nein! Ich wollte nicht, dass dieses Kind das einzige ist, was dich an mich bindet. Und ich will das noch immer nicht! Du wärst nur deshalb bei mir geblieben. Ich bin nicht so eine Art von Frau! Ich habe auch meinen Stolz! Und ich.."

Doch die Tür, die aufschwang und ihre Freunde, die hereinströmten unterbrachen den nächsten Satz und sie wandte sich von Draco ab.

Alle drei stellten sich auf die Seite gegenüber von dem jungen Malfoy und beäugten Hermione glücklich ohne auf ihn zu achten.

"Herzlichen Glückwunsch!"

Murmelte Ron, während Harry sie umarmte. Amelie kam wieder. Das Neugeborene in einer weißen Decke gehüllt. (Das Mädchen hatte mittlerweile aufgehört zu schreien und schien ruhig zu schlafen)

"Es geht ihr ausgezeichnet. Sie ist so gesund und munter, wie es sich für ein Neugeborenes gehört."

Mit diesen Worten legte sie das Bündel in die Arme des Vaters, der unschlüssig, was jetzt von ihm genau erwartet wurde seine Tochter entgegennahm. Er hatte sich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnt, dass das Wesen, dass jetzt ruhig in seinen Armen lag ein Teil von ihm in sich trug.

Er konnte nicht anders als lächeln und irgendetwas in ihm entfachte die leise Hoffung, dass alles gut werden würde.

"Gib sie mir bitte, Draco!"

Er sah zu der Frau hoch, die er einst mehr geliebt hatte, als er es für gesund gehalten hatte und erkante in sich noch immer die gut versteckten Gefühle. Während ihre Augen eher kalt schienen.

"Gib sie mir bitte!"

Wiederholte sie ihre Worte deutlich und er legte ihr Kind vorsichtig auf ihren Oberkörper.

"Wie wirst du sie nennen, Mione?"

Fragte Ron, der etwas erschrocken feststellte, als das Mädchen seine Augen wieder öffnete, dass es nicht die warmen braunen ihrer Mutter waren, sondern die Farbe seines Vaters hatten: Blaugrau.

Die junge Frau lachte fröhlich, als ihr Kind nach ihren wilden Locken griff und begann daran zu ziehen.

"Viviane! Das ist ihr Name!"

Nur Ginny und Draco entging nicht der merkwürdige Zusammenhang zwischen der seltsamen Geburt des Mädchens und seines Namens:

Viviane Granger, das Mädchen, das lebt!

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Nein, es hat NICHTS mit dem Christentum oder der Jesusgeschichte etc. Zu tun... das war nur mein verzweifelter Versuch komisch zu sein!

My fav: Die Geräte, die andächtig sich selbst ausschalteten... und die Tasache, dass ich mir erst den Namen Viviane, dann den Kapitelnamen (sollte im Zusammenhang mit HP sein) und dann erst die Geschichte zum ersten Kapitel ausgedacht habe... und am Ende den großen Bogen erkannt habe (vivere [lateinisch]= leben)