Pairing: Josef/Beth/Mick
Inhalt: Eine Pokernacht ufert ein wenig aus...
Anmerkung: 1) Die Pokernacht ist nicht das Einzige, was hier etwas ausgeufert ist. Sollte eigentlich nur ein kleiner Anriss des Themas werden, naja… uupss, kann passieren. So bin ich.
2) Warnungen: Bisse, Sex, Selbstbefriedigung, m/m, Dreier – wer etwas davon nicht mit seiner zarten Beseeltheit vereinen kann, der liest lieber nicht weiter.
3) Ich entschuldige mich dafür, dass meine Phantasie stärker ist als ich. Aus anfänglichen Kuss-Szenen ist irgendwie immer mehr geworden *unschuldig guck* - aber daran solltet ihr bei mir auch schon gewöhnt sein. Wie ging noch der treffende Spruch? „Ich bin nicht versaut, nur moralisch flexibel."
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~~~ "Courage is the art of being the only one to know that you are scared to death." ~~~~
~~~ "Put your dreams in a castle and build said castle high up in the sky, 'cause that's where it belongs – then you can start building a foundation." ~~~
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KAPITEL 1: Die Pokernacht
"Und was soll ich setzen?" Beth versuchte zu verstehen, warum Josef sie bei seiner Pokerrunde dabei haben wollte.
"Wir spielen um Blut. Du setzt eine Sekunde von deinem."
Beths Augen wurden größer.
"Das meinst du nicht ernst.", ein verunsichtertes Zittern war in ihrer Stimme zu hören.
"Wann bin ich einmal nicht ernst?", gab Josef mit einem schelmischen Grinsen zu Bedenken.
"Josef" Mick klang verärgert.
Er wollte nicht zu lassen, dass Beth sich auf ein Spiel mit ihnen einließ, bei dem sie einem Monster ausgeliefert wurde. Sie hatte seine dunkle, gefährliche Seite schon öfter zu Gesicht bekommen, als es ihm lieb war. Er wollte nicht, dass sie sich einem Vampir zur Verfügung stellte, auch wenn es sich hierbei um seinen besten Freund handelte - gerade weil es sich um Josef handelte. Wenn Mick ehrlich zu sich selbst war, dann gefiel ihm der Gedanke nicht, Beth teilen zu müssen.
"Josef es ist kein Spiel mehr, wenn es um ihr Blut geht."
Der ältere Vampir trat einen Schritt näher an seinen Freund heran.
"Und ob, Mick, es ist ein Spiel. Nur eine harmlose Runde Poker. Beth wird zu nichts gezwungen. Sie kennt uns und weiß, wer - was - wir sind. Sie hat schon einmal erlebt, wie es sich anfühlt. Freiwillig. Und wie ich sie kenne", Josef umrundete den Tisch und trat ganz nah an Beth heran, "würde sie es wieder tun. Nicht wahr, meine Süße?"
Beth schluckte schwer und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.
"Ich...", sie suchte den Blickkontakt zu Mick, "ich denke schon. Auch wenn,... ja." Entschied sie schließlich.
Mick konnte nur hilflos beobachten, wie Beth sich an den Tisch setze, die Hände nach den Karten ausstreckte und bereitwillig anfing zu mischen. Schnell erkannte er, dass Beth entschlossen war zu spielen und zu gewinnen, daher ergab er sich der Situation.
"In Ordnung. Wir beide setzen eine Unze Blut und Beth jeweils eine Sekunde lang von ihrem. Aber es bleibt bei einer Sekunde!" Eindringlich taxierte er seinen Freund.
Josef nickte.
"Dann lasst uns anfangen."
***
Das Spiel plätscherte dahin und mal gewann der eine, mal der andere. Beth hatte kurzzeitig sogar eine Glückssträhne, in der sie die beiden Vampire mehrere Runden nacheinander schlug und um ihrern Blutvorrat brachte.
Mick dachte darüber nach, wie er in diese Situation geraten war.
Beth hatte ihn total aufgelöst angerufen und ihn gefragt, ob er Zeit für sie hatte. Natürlich hatte er bejaht und eine halbe Stunde später hatte er sich mit Beth zusammen in seinem Wohnzimmer wieder gefunden. Sie berichtete von einem heftigen Streit mit Josh und er hatte alle Mühe damit gehabt, sie zu beruhigen. Sie hatten geredet - über alles und nichts - das Wetter, die letzten Fälle, über die sie für BuzzWire berichtet hatte, seine Arbeit als Privatdetektiv.
Dann hatte plötzlich Josef in der Tür gestanden - wie immer hielt er sich nicht damit auf, zu klingeln oder sich anderweitig anzumelden. Unter den Arm hielt er sein Pokerbrett und verkündete, spielen zu wollen. Mick vermutete, dass ihn seine Freunde, die er fürs Pokerspiel eingespannt hatte, versetzt hatten. Nachdem, was Josefs letzten Pokerfreunden geschehen war, konnte Mick es ihnen nicht einmal verübeln.
Josefs an Beth gestellte Frage riß Mick aus seinen Gedanken.
"Was machst du eigentlich mit deinem Einsatz?" Was sollte ein Mensch mit dem Blut anfangen?
"Naja, ich denke ich werde es aufbewahren, für den Fall, dass einer von euch verletzt oder hungrig vor meiner Tür auftaucht."
Mick musste bei dem Gedanken an diesen doch garnicht so unwahrscheinlichen Fall schief grinsen.
"Oder", ihr Grinsen wurde breiter, "ich verkaufe es an meinen Freund in der Pathologie und schlage so noch Gewinn aus dieser Sache."
"Oh, ich bin sicher, das wirst du in jedem Fall tun, Beth."
Josef Lächeln beinhaltete mehr als nur einen freundschaftlichen Spaß, seine Augen waren starr auf seine Gegnerin gerichtet.
"Josef?" Mick klang erneut gereitzt über die Andeutung des jahrhundertealten Vampirs.
"Ja, schon gut. Ich werde nichts unternehmen, was Miss Turner nicht ausdrücklich wünscht. Allerdings bin ich der Meinung, dass es da einige Sachen gibt, die als Wetteinsatz doch viel geeigneter für sie wäre, als unser Blut an den Mann zu bringen."
"Ach ja?", fragte Beth neugierig.
"Aber sicher. Wir Vampire haben da so unsere Möglichkeiten.", mit einem lockeren Wurf ließ er weitere Chips in die Mitte des Tisches fallen, "Ich bin mir sicher, dass einige davon dich doch... zufrieden stellen werden."
Nun war Beths Neugierde geweckt, die Reporterin wollte mehr wissen.
"Die Bedürfnisse des menschlichen Körpers", er machte eine ausholende Handbewegung über Beths gesamten Körper, "lassen sich auf so manch andere Weise befriedigen, als du es vielleicht gewohnt bist."
Beth errötete.
Was tat sie hier? Sie spielte Poker mit zwei Vampiren, flirtete mit dem Einen, obwohl sie sich eben noch in den tröstenden Armen des Anderen befunden hatte. Natürlich mochte sie Josef und respektierte ihn als Freund von Mick, doch irgendetwas an ihm war ihr doch unheimlich... und vielleicht gerade deshalb so erregend an ihm.
"Ist das so?", ihr Blick schwenkte zu Mick herüber.
"Josef hat Recht. Es gibt da einige Methoden, die ihr Menschen untereinander nicht anwenden könntet - Was aber nicht unbedingt heißen soll, dass die Menschen sie brauchen, geschweige denn mögen würden."
"Also meine Freshies haben sich bisher noch nie beklagt", stellte Josef mit einem süffisanten Grinsen klar.
Beths Blick schwenkte zu dem älteren Vampir.
"Du meinst die Frauen, die sich freiwillig von dir beißen lassen." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
"Jep. Nicht, dass sie Grund hätten sich zu beklagen, bei dem, was ich monatlich für sie ausgebe, aber ich denke die meisten würden auch ohne Bezahlung weiter machen."
"Wieso das? Wieso sollte ein Mensch sich freiwillig beißen lassen?"
"Das hast du doch auch getan.", musste Mick kleinlaut einräumen.
"Ja, aber das war etwas anderes. Du warst kurz davor zu...", schnell wurde ihr bewusst, dass er nur schwer auf herkömmliche Art und Weise sterben konnte, daher verbesserte sie sich "vor deinem Ende. Ich wollte dich retten..."
"Und meine Freshies machen dasselbe eben aus einem weitaus egoistischeren Grund: Sie wollen den Kick.", erwiderte Josef zufrieden.
"Den Kick?" Aus Beth Mund klang es weit mehr ironisch.
"Natürlich. Den sexuellen Kick, die Befriedigung. Kennst du denn keine dieser heißen Vampir-Romane? Hast du denn gar nichts empfunden, als Mick dich gebissen hat?" Als er Beth erhitzen Kopf sah, ihre weitgeöffneten Augen und den beschleunigten Puls spüren konnte, lehnte sich Josef zufrieden zurück.
"Doch, ich... aber nicht..."
"Also wirklich Mick, ich bin enttäuscht von dir. In deinen fünfzig Jahren als Vampir solltest du eigentlich etwas von mir gelernt haben."
"Ich habe es nicht darauf angelegt, Josef! Ich wollte nicht, dass sie... ich habe es so unpersönlich wie möglich gehalten." Mick konnte nicht glauben, dass er diese Diskussion führte - schon gar nicht in Beths Anwesenheit.
"Wo?", harkte Josef weiter nach.
"Handgelenk.", schaltete sich Beth nun wieder ein, ebenfalls irritiert davon, in welche Richtung das Gespräch lief.
"Also wirklich! Mick! Das ist ja nun wirklich das unpersönlichste, was es gibt! Du machst uns Vampiren noch eine Schande."
Die Gedanken drehten sich in Beths Kopf.
Es machte also einen Unterschied, wo man gebissen wurde? Wie erregt man davon werden konnte? Josef bezeichnete das Handgelenk als das Unpersönlichste?
Für Beth war es doch schon sehr persönlich gewesen, Micks eiskalte Lippen auf ihrer Haut zu spüren. Die Geschmeidigkeit seiner Haut auf ihrer. Der scharfe Schmerz, der sofort in etwas weitaus Erregenderes umgeschlagen war. Der Anblick eines genüsslich saugenden Micks an ihrem Arm, der so friedlich und zufrieden wie ein kleines Kind wirkte, als er das Blut aus ihr trank. Der Sog, der warme Schwall, der ihren Körper verließ, sie geschwächt aber glücklich zurückließ.
All das sollte nicht persönlich gewesen sein? Wenn sie schon so empfunden hatte, als Mick nur an einer unverfänglichen Stelle gesaugt hatte, während sein Leben davon abhing, wie war es dann an einer anderen Stelle, an zum Beispiel...ja wo eigentlich?
"Und was ist ein besserer Punkt für einen von diesen 'erregenden' Bissen?"
Josef grinste zufrieden und machte eine ausladende Bewegung in Richtung von Micks Platz. Getreu dem Motto 'Ein Gentlemen genießt und schweigt' wartete er ab, wie sich sein Freund mit einer Beth Turner im Reportermodus schlug.
Leise stöhnend ergab sich Mick seinem Schicksal. Er kannte Beth gut genug um zu wissen, dass sie nicht eher Ruhe geben würde, bis sie eine ausreichende Antwort erhalten hatte.
"Zum Einen der Hals - an der Halsschlagader, die das Blut mit dem meisten Druck durch deinen Körper pumpt. Zum anderen das... Dekoltée, da dort die Haut zarter ist. Manche Vampire bevorzugen aber auch die Stelle hinter deinem Ohr, den Punkt direkt über dem Herzen oder den Oberschenkel. Das variiert von Vampir zu Vampir und ist abhängig von der jeweiligen Situation."
"Und eure Lieblingsstellen?"
"Hals." ließ Josef ohne jegliches Zögern verlauten. Beth erinnerte sich an die Bisswunden am Hals eines der Freshies.
Mick zögerte, doch als er die bohrenden Blicke beider auf sich spürte, versuchte er sich rauszureden. Seine Bereitschaft hier und jetzt mit den beiden über seine vorlieben zu diskutieren war nun endgültig ausgereizt.
"Ich weiß wirklich nicht, was das hier bringen soll. Du hast mir das Leben gerettet, dafür bin ich dir dankbar. Dein Blut hat mich gerettet. Aber was die Zukunft angeht, so wird es hübsch in deinem Körper bleiben."
Beth schluckte schwer. "Mick, ich..."
Ihre Blicke trafen sich. Schnell war vergessen, dass Josef sich noch im Raum befand und die beiden fühlten sich in das Gefühl der Intimität zurückversetzt, in dem sie sich befunden hatten bevor Josef ihre Zweißamkeit mit seinem Besuch so jäh zerstört hatte.
Dann, Beth atmete noch einmal aus, stellte sie die entscheidende Frage:
"Was, wenn ich es will?"
