Geburtstagschaos
Männer allein zu Hause
„Halt stopp...stopp...stopp", hastig eilte Tsubasa zu seinem jüngsten und hievte ihm gerade von dem äußerst wackeligen Hocker herunter.
„Daichi? Hab ich dir nicht gesagt du sollst auf deinen Bruder acht geben? „ vollkommen aus der Puste setzte er Daibu zu seinem ältesten an den Tisch zurück.
„Aber Papi, Daibu will immer den Teig leer schlecken, aber der ist doch für Mami", beschwerte sich Daichi während er mit seinen Händen die Teigschüssel fest umklammert hielt.
„Irrtum, der Kuchen ist für Mami Krümel, der Teig ist immer für Papi", erwiderte Tsubasa und tunkte seinen Zeigefinger in die zum Glück noch volle Rührschüssel und naschte anschließend genüsslich an seinem Finger.
„Und für mich", quietschte Daibu auf und klatschte strahlend in seine Händchen, bevor er sich seinen Daumen wieder in den Mund schob um seinem Vater wie immer nachzuahmen. Laut schmatzend gluckste er zufrieden auf.
„Falscher Finger", murmelte Daichi und tunkte schließlich ebenfalls seinen Finger in die Schüssel. „Oh wie lecker" rief er ganz beglückt auf."
Grinsend betrachtete Tsubasa seine beiden Jungs. „Was predige ich euch denn immer", lächelnd nahm er einen Teelöffel aus der Schublade tunkte ihn erneut in den Teig und schob ihn Daibu in den Mund. „So mein Wonneproppen, damit du auch in unserem Club der wissenden Männer aufgenommen werden kannst!"
„ mjamiiiiiiiiiiiii", jubelte Daibu verzückt auf und schleckte genüsslich am Löffel rum.
Lachend wusch sich Tsubasa seine Hände und räusperte sich. „So und nun Männer! An die arbeit. Daichi such die Schokoflocken heraus und rühr sie unter den Teig und du Daibu trägst die Last der Verantwortung und rufst Papi wenn Daichi fertig ist!" Mit einem mahnenden Blick das Daichi auf seinen Bruder einen Moment aufpassen sollte, lief er genauso eilig aus der Küche wie er zuerst reingeeilt kam und ergriff den Telefonhörer.
„Sanae? Bist du noch dran?"
„Ja wo warst du denn?" Eher besorgt als beruhigt lauschte Sanae dem Hörer auf der anderen Seite. „Ist alles in Ordnung? Was hast du mit den Jungs angestellt?"
„Wieso ich?", belustigt setzte sich Tsubasa auf den Wohnzimmertisch und ließ seine Beine baumeln.
„Weil du immer die Jungs zu irgendetwas anstiftest, wenn ich nicht da bin."
Lachend beugte sich Tsubasa etwas vor und linste zur Küchentür, die er aufgelassen hatte für alle Fälle. „Diesmal aber nicht wirklich nicht, diesmal ist alles heil geblieben, kein Teller oder irgendwelche Vasen sind zu Bruch gegangen und alle Bilder hängen auch noch an der Wand."
„Sollte mich das beruhigen Schatz?"
„Ein Versuch war es wert", lachte Tsubasa auf. „Außerdem hab ich dir es schließlich versprochen. Im Haus wird erst mal kein Fußball gespielt, auch keine Kopfbälle oder irgendwelche neuartigen Akrobatischen Verrenkungen ausprobiert, also keine Angst bis jetzt hab ich mich dran gehalten.
„Mhh...", etwas misstrauisch schaute Sanae auf ihre Uhr. „Ich hoffe das Haus steht noch, wenn ich wiederkomme, aber wie dem auch sei, die Besprechung mit Addidas verlief recht gut, sie wollen dich für ein weiteres Jahr verpflichten, bei doppelter Gage", erwiderte sie voller stolz in ihrer Stimme.
„Hey, das ist ja super."
„Das klingt so nichtssagend Tsubasa, freust du dich denn nicht?"
„Aber klar, aber ich mach es nicht wegen des Geldes, das weißt du doch."
„Ja ich weiß Liebling, aber du bist es ihnen nun einmal wert und..."
„Ich bin nicht käuflich, mir macht es einfach nur Spaß", unterbrach er sie abrupt, bevor Sanae mal wieder eine ihrer endlosen Debatten über sein Mangel am profitablen denken anfing.
„Ja, ich weiß, aber..."
„Nichts aber", erwiderte er schon wieder ganz fröhlich. Es ist super das du das geschafft hast und ich weiß auch schon ganz genau, was wir mit dem Geld anstellen, aber das erzähl ich dir wenn du wieder zu Hause bist."
Seufzend hielt Sanae inne, was hatte er denn nun wieder ausgeheckt? „Ich hoffe es ist nichts schlimmes."
„Unsinn, was du immer wieder gleich von mir denkst, wie immer hab ich nur das Beste im Sinn, wobei mir einfällt. Zieh dir heute Abend was hübsches an."
„Was hübsches? Wieso?"
„Wieso? Du kannst fragen stellen, was ist denn heute für ein Tag?"
Grübelnd kramte Sanae nach ihrem Terminplaner und schlug den heutigen Tag auf. Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Oh Gott, warst du mit Daichi heute beim impfen?"
„Wie? Sicherlich, er war richtig tapfer aber das meinte ich doch nicht."
„Hmm, also wenn du auf etwas anderes anspielst, du weißt doch, das ich nichts machen wollte."
„Genau und deswegen lässt du dich heute von mir verwöhnen, es ist schließlich dein Geburtstag. Also ich hab schon alles in die Wege geleitet, die Kinder werden heute Abend abgeholt und bleiben über das ganze Wochenende bei Carlos und seiner Familie, so das wir beide alleine sind. Heute Abend sind nur du und ich hier, lass dich einfach überraschen.
Vollkommen Überrascht errötete Sanae. „Mein Flug geht gleich, ich muss jetzt los", flüsterte sie belegt. „Du bist der Beste, ich liebe dich, bis nachher", überglücklich machte sie ihr Handy aus. Heute Abend hatte sie ihn endlich wieder mal ganz für sich alleine.
„", stürmte Daichi auf seine Mutter zu, die ihn sofort lächelnd auf ihren Arm nahm.
„Hey mein großer, das Haus steht ja noch."
„Papi und ich haben heute Kuchen gebacken für dich!", strahlend sah er seine Mutter in die Augen."
„Wie und er ist etwas geworden?", schmunzelnd schielte sie auf Tsubasa der lächelnd mit Daibu auf seinem Arm zu ihr rüber kam und ihr zur Begrüßung einen Kuss auf ihre Wange gab.
„Was denkst denn du?", griente Tsubasa vergnügt.
„Ich habe auch geholfen Mami."
„Na da bin ich aber mal gespannt, wenn meine drei Jungs heute so fleißig gebacken haben", lachend stellte sie Daichi wieder auf seine Füße ab und steuerte Richtung Küche zu.
„Halttttttttttttttt", hastig setzte Tsubasa Daibu auf den Boden und eilte seiner Frau hinter her und erreichte gerade noch eben ihren Arm.
„Nanu? Tsubasa was ist denn?", verwundert sah sie in sein hochrotes Gesicht.
„Ähm, hehe...geh da lieber noch nicht rein", verlegen kratzte er sich an seinem Hinterkopf.
„Wieso nicht?", sofort misstrauisch geworden löste sich Sanae von ihm und trat in ihr Reich, in ihr Territorium hinein und strauchelte vom Schlag getroffen ein wenig zurück. „Tsubasaaaaaaaaaaaaaaaa! Wie hast du das denn nun schon wieder angestellt?"
„Wir waren das nicht", kicherten Daibu und Daichi im Chor hinter ihrem Vater vergnügt auf und umklammerten jeweils sein rechtes und linkes Bein."
„Verräter", murmelte Tsubasa und schielte auf seine beiden Sprösslinge runter, bevor er wieder hochsah und in Sanaes teils streng und wiederum teils recht belustigtes Gesicht sah.
„Ähm...ich...liebe dich?", erwiderte Tsubasa zaghaft entschuldigend.
Seufzend schüttelte sie nur ihren Kopf. „Was soll ich nur mit dir tun?", resignierend betrachtete sie die Splitter auf dem Boden und nicht zum ersten Mal dachte sie wie unpraktisch Glas sein konnte. Hast du wenigstens den Glaser schon angerufen?"
„Ähm, ja, aber ich konnte keinen mehr erreichen", murmelte Tsubasa entschuldigend und verschränkte nervös seine Hände hinter seinem Rücken. „Ich hab auf Band gesprochen, aber |€®1keine Sorge, letztes mal hat er gesagt, das ich 15 Prozent Rabatt bekomme, also lohnt sich das warten doch."
„Mhh, ja weil du Stammkunde bei ihm bist und er durch dich schon prima seinen Altersruhesitz finanzieren konnte", seufzend öffnete Sanae einen Schrank und holte Besen und Schaufel hervor. „Tut mir jetzt alle mal einen gefallen und rührt ja nichts an. Tsubasa du bringst meinen Koffer ins Schlafzimmer und bringst Daichi aus der Gefahrenzone hier raus und du Daichi rettest Papis Fußball und befreist ihn vom Pudding oder was auch immer an ihm klebt."
„Zu Befehl Señora Ohzora", salutierte Tsubasa und drehte sich abrupt um. Fragend sah er zu seinen Söhnen, die immer noch kichernd an ihm klebten und schüttelte hochrot seinen Kopf, stampfte aber mit dem Gewicht seiner Kinder an seinen Beinen durch die Küchentür hinaus.
„Papi, dein Ball...dein Ball", kicherte Daichi vergnügt los. „Umdrehen!"
„Oh nein , mein lieber, nichts da, ihr kommt mir hier erst mal nicht mehr rein. „Missmutig hob Sanae Tsubasas Fußball aus einen Teich voller Mehl, Milch, Eierschalen und Schokoladenpudding mit den extra Stückchen heraus und steckte ihn in eine Plastiktüte hinein. „Hier Daichi und bitte über die Badewanne und schmier das Geländer nicht voll und nun alle drei raus", mit erhobenen Zeigefinger zeigte sie Tsubasa seinen Weg, den er ohne viel Aufhebens mit seinen lasten an den Beinen, mehr ungelenk, als geschickt fluchtartig verließ.
Kopfschüttelnd, aber mit einem vergnügten funkeln sah Sanae ihnen hinterher.
„Männer, lässt man sie zwei Tage mal alleine", lächelte sie. „Wenn sie nicht so liebenswert wären, würde man ihnen ab und an gerne den Hals umdrehen." Schmunzelnd besah sie sich das ganze Chaos und machte sich dann an die Arbeit, dieses Schlachtfeld zumindest oberflächlich wieder wie eine Küche aussehen zu lassen.
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