Disclaimer: Natürlich gehören alle handelnden Personen George Lucas oder Disney, welches sich leider bislang herzlich wenig um Darth Plagueis gekümmert hat :(

Dieses Kapitel enthält die wesentlichen bekannten Fakten der Legende von Darth Plagueis, dem Weisen, wie sie in Star-Wars Prequel III "Die Rache der Sith" sowie im hervorragenden Roman "Darth Plagueis" von James Luceno beschrieben werden.

Es war einmal vor langer langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis

Im Jahre 19 vor der Schlacht von Yavin saßen ein noch geheimer Sith-Lord, der offiziell Kanzler Palpatine war, und sein Jedi-Freund Anakin Skywalker in der Oper von Coruscant, um dort einer Aufführung des Balletts der Mon Calamari beizuwohnen.

Gerade richtete Palpatine das Wort an seinen jungen Freund:

„Die Furcht, Macht zu verlieren, ist eine Schwäche sowohl der Jedi als auch der Sith."

Anakin schaute ihn ob dieser Worte ungläubig an.

„Anakin … Hast Du je von der Tragödie von Darth Plagueis dem Weisen gehört?"

Anakin schüttelte den Kopf.

„Das, dachte ich mir", fuhr Palpatine verständnisvoll lächelnd fort. „Es ist keine Geschichte, die die Jedi dir erzählen würden. Es ist eine Legende der Sith. Darth Plagueis war ein Dunkler Lord der Sith, so machtvoll und weise, dass er die Macht nutzen konnte, um die Midichlorianer dazu zu bringen, Leben zu erschaffen. Er besaß so viel Wissen um die Dunkle Seite, dass er sogar jene, die ihm nahestanden, vor dem Tode bewahren konnte."

Anakins blaue Augen leuchteten bei diesen Worten auf. Er dachte an Padmé, die Frau seiner Träume – und an die Alpträume, welche ihm ihren Verlust ankündigten. „Dann erzählt mir diese Legende. Ich bitte Euch", hörte er sich zum Kanzler sagen.

Also hub Palpatine an, zu erzählen:

„Vor langer langer Zeit lebte ein Sith-Lord namens Darth Tenebrous, der suchte einen würdigen Schüler. Er hatte eine Gehilfin von der Spezies der Muun, aber deren Machtkräfte reichten nicht aus, um eine würdige Nachfolgerin zu werden, die den Großen Plan der Sith umsetzen konnte. Ein paar Jahre später begab es sich, daß Caar Damask, ein anderer machtsensitiver Muun, seiner Heimatwelt Muunilinst den Rücken kehrte, um fortan auf dem kalten und eisigen Planeten Mygeeto als Administrator des Intergalaktischen Bankenclans (IBC) zu arbeiten und auf diese Art und Weise seine Karriere beim IBC, welche auf seinem Heimatplaneten ins Stocken geraten war, voranzutreiben. Getrennt von seiner Familie, stellte er dort eine Sekretärin ein, die er alsbald zu seiner offiziellen Nebenfrau machte. Bei dieser Frau handelte es sich um ebenjene Sith-Gehilfin, die Tenebrous für ihn als neue Partnerin auserkoren hatte. Mit dieser Frau nun zeugte Caar Damask einen Sohn, den der Vater Hego nannte, nach seinem eigenen Vater, der der Begründer des Damask-Clans war. Hego Damasks Potential war derart ungeheuer, daß er im Alter von gerade mal vier Jahren einen Jungen durch Suggestion mithilfe der Macht dazu brachte, aus dem Fenster zu springen, woraufhin dieser Junge starb. Darth Tenebrous besuchte die Familie hin und wieder, um sich von den Fortschritten des Jungen zu überzeugen, über welche seine Mutter peinlich genau Buch führte. Außerdem brachte sie ihrem Sohn bei, seine Machtkräfte vor den Jedi zu verstecken, die dann und wann Mygeeto besuchten, um die Trainingslichtschwerter ihrer Jünglinge und Padawane mit den adeganischen Kristallen zu bestücken, von welchen es auf Mygeeto reichlich gab.

Als Hego fünf Jahre alt geworden war, erklärte ihm sein Vater, daß er aufgrund seiner Fähigkeiten von nun an nicht mehr bei seinen Eltern bleiben könne, sondern zu Rugess Nome gehörte, was der bürgerliche Name von Darth Tenebrous war. Sobald Hego in seiner Obhut war, verließ die Mutter Caar Damask und kehrte nie wieder zu ihm zurück. Auch dann nicht, nachdem Caar Damask, wie von Rugess Nome versprochen, fünf Jahre später einen wichtigen hochdotierten Posten beim IBC auf Muunilinst bekam."

„Dann war sie bloß ein Mittel zum Zweck, einen machtstarken Erben zu gebären und aufzuziehen, bis er alt genug war, dem Sith zu folgen? Und dann verschwand sie, weil sie nicht mehr gebraucht wurde? Das ist furchtbar!", sagte Anakin entsetzt.

„Ja, die Regeln und Sitten der Sith sind grausam. Allerdings führen sie zu bemerkenswert starken Persönlichkeiten und zu einer Anhäufung von Wissen und Fähigkeiten, welche beispiellos in der Geschichte der Galaxis ist", erklärte Palpatine seinem Schützling.

„So erzählt doch weiter, Kanzler", ermunterte ihn Anakin, der vor seinem inneren Auge Padmé sah, die bei der Geburt ihres Kindes sterben würde, so wie es ihm diese unheilvollen Träume verkündet hatten.

„Darth Tenebrous, der im bürgerlichen Leben ein Flugzeugkonstrukteur war, bildete den Jungen eine Zeitlang aus, um ihn dann, als er sechzehn Jahre alt geworden war, wieder nach Muunilinst zu seinem Vater zu bringen, welcher ihn dort in die Familie einführte, sprich, ihn seiner Hauptfrau, also Hegos Stiefmutter und seinen gemeinsamen Kindern mit dieser, Hegos Halbgeschwistern, vorstellte. Diese Familie betrachtete den jungen Hego als Eindringling und wollte ihn loswerden. Zu allem Überfluß ereignete es sich außerdem, daß Caar Damask auf einmal schwer krank wurde – er litt an einer seltenen Erbkrankheit, welche seinem Leben frühzeitig ein Ende setzen sollte.

„Was soll ich tun, Vater, wo mir deine erste Familie nur Böses will und mich am liebsten loswerden möchte?", fragte der nun achtzehnjährige Hego seinen Vater an dessen Sterbebett.

„Du mußt auf jeden Fall überleben. Für deine Spezies, für das Leben überhaupt. Du mußt die, die Führung brauchen, anführen und all jene, die sich dir widersetzen, in die Schranken weisen und bestrafen. Tu was getan werden muß, Hego Damask!" Mit diesen Worten starb Caar Damask.

Derart alleingelassen, schürte Hego Damask unter seiner Familie die Angst, dieser seltenen Erbkrankheit, an welcher sein Vater gestorben war, ebenfalls frühzeitig erliegen zu können. Die Familie engagierte also einen Genetiker, welcher eine Behandlungsmethode verordnete, die über kurz oder lang sämtliche Mitglieder des Damask-Clans in den sicheren Tod beförderte, außer Hego selbst, der durch seine andere Mutter vor jener Erbkrankheit geschützt war. Hego erzählte freilich niemandem, daß er es war, der diesen Genetiker angeheuert und bezahlt hatte.

Nachdem er sich derart das Vermögen seines Clans angeeignet hatte, setzte er seine Sith-Studien unter Darth Tenebrous fort, welcher ihm ab sofort den Sith-Namen Plagueis verlieh und ihm wenige Jahre später nach ausgesprochen strapaziösen Prüfungen auch den Ehrentitel Darth verlieh.

Nachdem Tenebrous ihm alles beigebracht hatte, was er wußte, begab es sich, daß beide Sith-Lords auf dem entlegenen Planeten Bal'demnic weilten, wo sie umfangreiche Cortosis-Vorkommen entdeckt hatten, welche für die Raumfahrt und andere Dinge äußerst wertvoll und nützlich werden würden. Zu diesem Zeitpunkt sah es Darth Plagueis geboten, sich seines Meisters zu entledigen. Also hatte er es organisiert, daß ein Minen-Droide eine Gasblase anbohrte, was zu mehreren Explosionen in jenem Höhlenkomplex führte, in welchem sich die beiden Sith gerade aufhielten. Plagueis nutzte diese Explosionen, um von seinem Meister unbemerkt mithilfe der Macht die Decke über ihm einstürzen zu lassen, worunter sein Meister begraben wurde. Da Tenebrous nicht sofort starb, eröffnete ihm Plagueis nun, daß er gedachte, ab sofort seines Meisters Platz einzunehmen und brach diesem das Genick.

Unglücklicherweise war durch die vorangehenden Explosionen auch das Raumschiff verschüttet worden, in welchem die beiden Sith nach Bal'demnic gereist waren. Also besorgte sich Plagueis ein neues Schiff, dessen Besatzung er zu diesem Zweck töten mußte, um zurück nach Muunilinst zu gelangen, nun als Dunkler Lord der Sith.

Er blieb allerdings nicht lange dort, sondern reiste weiter zum Mond Sojourn. Diesen Mond hatte Plagueis' Vater Caar Damask als Ort einer jährlichen Zusammenkunft auserkoren, damit dort die wichtigsten Entscheidungsträger der Galaxis über deren Zukunft debattieren und Geschäftsabschlüsse tätigen konnten. Darth Tenebrous und später Darth Plagueis sorgten dafür, daß die Teilnehmer, ohne, daß sie davon auch nur ahnten, unter den Einfluß der Sith gerieten.

Am Morgen des nächsten Tages teilten die Mitglieder der Sonnengarde, welche den Tagungsort, die Festung Sojourn, bewachten, Hego Damask mit, daß ein Eindringling auf dem Gelände ausgemacht worden sei. Darth Plagueis, der eine verdächtige Präsenz spürte, beschloß, der Sache selbst nachzugehen und fand im Wäldchen um die Feste einen jungen Bith vor, welcher ihm eröffnete, von Darth Tenebrous ebenfalls als dessen Schüler ausgebildet worden zu sein, um nun im Lichtschwertduell mit seinem Konkurrenten den Titel des Dunklen Lords der Sith für sich zu beanspruchen.

Darth Plagueis gewann dieses Duell und ließ Darth Venamis, so hieß sein Widersacher, eine giftige Blüte essen, welche ihn ins Koma fallen ließ. Darth Plagueis nutzte seinen komatösen Widersacher nun, um an ihm Experimente mit der Manipulation der Midichlorianer durchzuführen. Während dieser Zeit suchte er einen neuen Schüler. Venamis hatte eine Liste mit machtsensitiven Kandidaten hinterlassen, von denen er im Falle seines Sieges einen zum Schüler genommen hätte. Darth Plagueis verschonte einen dieser Kandidaten, tötete den zweiten, während der dritte Kandidat, ein Nautolaner namens Naat Lare, aufgrund der ihm innewohnenden Gewalttätigkeit und wegen seines Sadismus von den Jedi gestellt und getötet wurde.

Etwa zwei Jahre später fand Darth Plagueis einen würdigen Schüler, welcher alsbald Senator im Galaktischen Senat wurde."

„Bei der Macht - Dooku hatte mir und Obi-Wan bereits damals vor zwölf Jahren auf Geonosis gesagt, daß es im Senat einen Sith-Lord gäbe, der auf mindestens hundert Senatoren Einfluß hätte", sagte Anakin mit geweiteten Augen.

„Ach, hat er das, mein Sohn?", fragte Palpatine beinahe belustigt zurück.

„Oh, was unterbreche Euch auch so oft. So erzählt doch bitte weiter", drängte ihn Anakin.

„Einst begab es sich, daß sich Hego Damask den Unwillen des Gran-Senators Pax Teem zuzog, weil er als Leiter von Damask Holdings der Hutt Gardulla einen großzügigen Kredit eingeräumt hatte. Gardulla wollte mit diesem Kredit den Bau einer Pod-Rennstrecke auf Tatooine finanzieren, was die bislang in dieser Hinsicht führende Rennstrecke auf Pax Teems Heimatplaneten Malastaire ins Abseits befördert hätte."

„Ihr redet doch nicht etwa von der Pod-Rennstrecke in Mos Espa, wo ich vor dreizehn Jahren das Bounta-Eve-Classic-Rennen gewonnen habe!", sagte Anakin derart laut, daß Palpatine seinem jungen Freund die Hand auf den Oberarm legte und ihn dabei eindringlich ansah, um ihm zu bedeuten, in der Oper etwas leiser zu sein.

„Genau jene Rennstrecke, mein Sohn", beantwortete er nun die Frage des jungen Jedi, dessen blaue Augen ihn daraufhin in der Dunkelheit umso mehr anstrahlten. Dann fuhr er in seiner Erzählung fort.

„Also heuerte der erboste Gran maladianische Attentäter an, welche auf Coruscant ein Attentat auf Hego Damask und die gesamte Führungsebene von Damals Holdings verübten. Bei diesem Attentat wurde Plagueis so schwer im Gesicht und an der Luftröhre verletzt, daß er für den Rest seines Lebens eine Atemmaske tragen mußte.

Nach einigen Jahren hatte es Darth Plagueis tatsächlich geschafft, den Tod zu besiegen. Er hatte Venamis sterben zu lassen, um ihn gleich darauf wiederzubeleben. Dies wiederholte er einige Male, bis er sich seines bahnbrechenden Erfolges absolut sicher war. Während dieser Zeit war seine Arbeit bei Damask Holdings beinahe vollständig zum Erliegen gekommen, da er sich nur noch seinen wissenschaftlichen Experimenten widmete, um das Geheimnis der Macht und des Lebens überhaupt zu ergründen. Es gelang ihm gar, mithilfe der Manipulation der Midichlorianer Kinder zu zeugen, ohne daß ein Vater gebraucht wurde, nur eine Mutter."

„So wie meine Mutter", sagte Anakin andächtig.

„So wie deine Mutter", wiederholte Palpatine, als hätte Anakin gerade ihm gegenüber einen Gedankentrick angewandt.

„Aber so erzählt doch weiter", bat der Jedi den Kanzler in verhaltener Ungeduld.

"Plagueis' Schüler hatte sich derweil im Senat die Reputation eines überaus kompetenten und redlichen Mannes erworben. Derart erfolgreich geworden, wurde er schließlich während der Naboo-Krise sogar für das Amt des Kanzlers nominiert, nachdem die Königin von Naboo, Padmé Amidala, einen Misstrauensantrag gegen den damaligen Kanzler Valorum eingebracht hatte und also Neuwahlen anstanden. Hego Damask unterbrach daraufhin seine selbstgewählte Isolation und kehrte nach Coruscant an die Seite seines Schülers zurück. Nur um ein paar Tage später von diesem getötet zu werden, um auf diese althergebrachte Art und Weise einem neuen Dunklen Lord der Sith Platz zu machen. Es ist schon tragisch. Darth Plagueis konnte Andere vor dem Tod bewahren. Nur nicht sich selbst."

„Wer war Darth Plagueis' Schüler? Ainlee Teem, der Gran von Malastaire? Oder Bail Antilles von Alderaan?", fragte Anakin beinahe atemlos.

Aber diese drei Fragen Anakins gingen im donnernden Applaus am Ende der Opern-Vorstellung vollkommen unter.

Anakin war über diese abrupte Unterbrechung während seiner Fragen zur Legende von Darth Plagueis dem Weisen äußerst ungehalten. Mit äußerster Mühe gelang es ihm, sich zu beherrschen und eine entspannte Miene gegenüber dem Kanzler zu bewahren, während es in ihm kochte. Er würde alles tun, um Padmé zu retten!

„Und? … Ist es möglich, diese Fähigkeit von Darth Plagueis, Leben zu erhalten, zu erlangen?", fragte er seinen väterlichen Freund zum Abschied.

„Zumindest nicht von einem Jedi", erwiderte Palpatine nun geheimnisvoll und abweisend, bevor er sich von Anakin abwandte.