Moin Moin und Willkommen zu meiner ersten Fanfiktion!

Alle Charaktere und Orte aus dem Harry Potter-Universum die hier auftauchen gehören natürlich nicht mir, sondern der wundervollen Autorin des Ganzen: Joanne K. Rowling.
Die OC´s sind meine geistigen Ergüsse. ^^ Ich verdiene mit der Geschichte natürlich auch kein Geld.

Andie und Corey sind ein wenig von den "Gilmore Girls" inspiriert. Hauptsächlich soll es in dieser Geschichte um Andie und Severus und natürlich um Coreys Erlebnisse gehen.

So, genug Vorgeplänkel! Viel Spaß beim Lesen!

Gruß SiamKitty


1. Der Brief

Es war Mitte Juli. Der Sommer zeigte sich von seiner besten Seite und Severus Snape freute sich auf seinen Urlaub. Endlich würde er mal ganze zwei Wochen für sich sein können: lesen, Tränke brauen, mit neuen Zutatenkombinationen experimentieren und noch mehr lesen. Obwohl er das Haus in Spinner´s End, sein Haus nach dem Tod seiner Eltern, nicht besonders mochte, konnte er doch Ruhe dort finden und Kraft tanken für das kommende Schuljahr. Sowieso ist sein Leben seit dem endgültigen Tod des dunklen Lords im Mai vor zwei Jahren entspannter geworden. Nachdem Remus ihn in der Heulenden Hütte fand und in St. Mungos brachte konnte man ihn gegen die fiesen Schlangenbisse Naginis behandeln, obwohl nicht viel gefehlt hat und er würde sein neues Leben nicht leben können. Nach seiner Zeit als Spion sehnte er sich nach einem ruhigeren, normaleren Leben. Er überließ Minerva deshalb gerne den Posten der Direktorin.

Besagte Schulleiterin hatte nun drei Wochen vor seinem Urlaub eine Lehrerkonferenz einberufen. Severus wusste das es noch viel für das neue Schuljahr vorzubereiten gibt und die strenge Minerva alles gern erledigt haben möchte bevor sie ihre Lehrkräfte den Jahresurlaub gönnt. Pflichtbewusst, wie Severus ist, hatte er gestern bereits die Eulen mit den Briefen für die neuen Erstklässler losgeschickt. Nun saßen sie hier alle versammelt im Lehrerzimmer um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die resolute Direktorin erhob sich von ihrem Sessel und richtete das Wort an ihre Lehrer. "Hallo ihr Lieben. Bevor ich euch in eure wohlverdienten Urlaube schicke müssen wir noch einiges für das kommende Jahr besprechen und erledigen. Zuerst das Wichtigste. Severus, hast du die Briefe losgeschickt?"
"Natürlich Minerva. Die Erstklässler unterrichte ich doch am liebsten. Was wäre ich wenn da nicht jedes Jahr welche nachkommen würden.", antwortete Severus mit einem sarkastischen Unterton.
Die anderen Lehrer lächelten bei dieser Aussage. Sie kannten die hochgewachsene, mürrische `Kerkerfledermaus´, wie viele Schüler ihn hinter seinem Rücken nannten, auch nicht anders.

Minerva guckte ihn mit einem strengen Blick, jedoch lächelnden Augen an. Sie hatte damals nicht gezögert Severus wieder zu beschäftigen. Sie wusste zwar zu gut um sein schwieriges Wesen, aber sie mochte ihn. Nachdem sie erfahren hatte was er alles zu Kriegszeiten auf sich genommen hatte und was er getan hatte um Harry zu schützen und Voldemort zu stürzen, hatte sie eine hohe Meinung von ihm. Er gehörte nach Hogwarts. Und sie konnte ihn als treuen Freund bezeichnen. Ohne ihn hätte sie den Schulleiterposten wohl nicht übernommen.

"Gut Severus, dann sag uns allen doch bitte wie viele deiner neuen Lieblingsschüler an unsere Schule kommen werden.", sagte die Schulleiterin mit gespielt genervter Miene in Richtung ihres Freundes und Kollegen.
Severus antwortete etwas monoton: "32 Jungs, 28 Mädchen, also insgesamt 60 neue Schüler, davon 2 nicht aus Groß Britannien oder Irland, 24 Muggelstämmige."
Minervas Lippen umspielte ein freudiges Grinsen. "Sehr schön, 24 aus Muggelhaushalten, das lässt sich wunderbar durch 4 teilen. Also werden die Hauslehrer die Besuche bei diesen Familien übernehmen. Schließlich wollen wir ja nicht dass die Eltern deine Briefe für einen schlechten Scherz halten."
Die Freude darüber die Hausbesuche übernehmen zu können stand Filius Flitwick, Pomona Sprout und Remus Lupin ins Gesicht geschrieben. Nur Severus rollte mit den Augen und stöhnte entnervt auf. "Ach komm schon Minerva! Das ist doch nicht dein Ernst! Ich habe noch andere Sachen zu tun als Muggel zu besuchen und ihnen zu beweisen das Zauberei existiert und der Brief kein schlechter Scherz ist! Wieso übernimmst du das nicht?"
"Weil ich als Leiterin wahrlich genug um die Ohren habe Severus. Außerdem werde ich unseren 2 Schülern aus dem Ausland einen Besuch abstatten. Du erledigst deinen Job und ich meinen! ", erwiderte Minerva jetzt doch etwas energischer. Jedes Mal die selbe Diskussion mit ihm wenn ihm eine Aufgabe nicht passt. Aber irgendwo liebte sie auch den Schlagabtausch mit Severus. Er war der einzige der so mit ihr reden durfte und sie war die einzige die ihm auf diese Art und Weise Paroli bot.
Nun meldete sich Remus zu Wort um die Situation zu entspannen. "Ach Severus. Du wirst sehen es macht Spaß in die verblüfften Gesichter der Muggeleltern zu schauen. Du musst ja nicht alle 24 übernehmen, sondern nur 6 . Da bist du doch schnell mit durch. Außerdem lernen so ein paar deiner neuen Lieblingsschüler dich gleich mal kennen."
Der leicht spöttische Unterton von Remus entging Severus nicht. Als Antwort kniff er die Augenbrauen zusammen und sah Remus ungläubig an.
Obwohl ihn der Werwolf manchmal unsagbar nerven konnte hatten die Männer ihren Frieden miteinander geschlossen. Auch, weil Remus Severus das Leben gerettet hat. Trotz der schlechten Vergangenheit war er dem neuen Hauslehrer von Gryffindor dankbar und freute sich für ihn dass der Schulrat und die Eltern der Schüler ihm eine neue Chance gegeben haben. Wo sollte er auch hin. Gegenüber Werwölfen herrschte immer noch viel Mistrauen und Abneigung in Großteilen der magischen Bevölkerung und obwohl Remus ein Kriegsheld war, wollte ihm keiner Arbeit geben. Doch er wollte etwas tun. Severus wusste das ihn die Arbeit als Lehrer damals großen Spaß machte. Auf seinen Vorschlag hin bat Remus Minerva dann doch um die Stelle.

Die Schulleiterin fuhr nun mit dem nächsten Punkt fort und hatte auch sogleich wieder die volle Aufmerksamkeit ihrer Lehrer. "Nachdem das nun geklärt ist möchte ich über eine Idee mit euch sprechen. Was haltet ihr wenn wir einmal im Jahr so etwas wie einen `Elterntag´ veranstalten?"
Severus seufzte innerlich. Oh das werden noch lange drei Wochen bis zu seinem ersehnten Urlaub...

Zur selben Zeit in New Raintown, einem kleinen Ort nordöstlich von London, kam Andorra Loker etwas geschafft aber glücklich von ihrer Schicht in der Coffee Lounge. Seit sie die Stellvertretung für ihren Chef übernommen hatte, weil dieser seinen Urlaub in Spanien genoss, war für sie viel zu tun in dem kleinen Laden. Doch das ist jetzt nicht wichtig. Gerade als sie zur Tür ihres kleinen aber feinen Häuschen hereinkam hörte sie auch schon die laut rufende Stimme ihres Sohnes.
"Mooooom! Er ist da! Der Brief ist da! Eine Eule hat ihn vorhin gebracht! Ich kanns nicht fassen!" Freudig stürmte der 11-jährige Corey auf seine Mutter zu. Er hatte sie schon auf dem Handy angerufen um ihr zu sagen sie solle schnell Feierabend machen und nach Hause kommen. Schließlich gab es tolle, nein phänomenale Neuigkeiten.
Andie umarmte ihren Sohn. Ihre Schwangerschaft war eine große Überraschung gewesen, damals. Aber das war nichts im Vergleich dazu als sie herausfand, wer oder besser was Coreys Vater war und was er ihrem Kind vererbte. Er hatte sie nicht vorgewarnt, denn es sollte eigentlich nur ein One-Night-Stand sein. Aber es kam anders. Sie bereute nichts, denn sie liebte ihren Sohn abgöttisch. Und obwohl sie sich für ihn freute das er die Chance einer magischen Ausbildung bekommt, schwang etwas Wehmut in ihr auf. Das Haus wird sehr leer sein ohne ihn.
"Corey du hast ihn ja noch gar nicht aufgemacht?", sagte Andie verwundert als sie den noch geschlossenen Umschlag in der Hand ihres Sohnes sah.
Dieser antwortete mit strahlenden Augen: "Ich hab auf dich gewartet. Ich will ihn zusammen mit dir lesen. Naja, eigentlich bin ich total aufgeregt und will dich dabei haben. Mom, guck, meine Hände zittern." Beruhigend legte Andie ihre Hände auf die Hände von Corey. "Ok, tief Luft holen!", Corey tat dies sogleich, "Ausatmen. So, nun mach ihn auf! Ich will wissen was drinsteht!", sagte Andie nun auch breit grinsend.
Corey holte noch einmal tief Luft und öffnete schließlich den Umschlag. Heraus nahm er zwei Pergamentblätter und begann laut zu lesen.

Sehr geehrter Mr. Loker - "Das bin ich!", rief Corey freudestrahlend. Seine Mutter lachte zurück und bat dann mit ruhiger Stimme: "Lies weiter."

Sehr geehrter Mr. Loker,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei angenommen wurden.
Anbei finden sie ihre benötigten Schulbücher und Ausrüstungsgegenstände aufgelistet. Desweiteren ist es Ihnen erlaubt ein Haustier (Eule, Katze, Ratte, Kröte etc.) mitzubringen. Ihre Fahrkarte für den Hogwarts Express von London nach Hogsmeade finden sie ebenfalls beiliegend in diesem Umschlag.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Bitte schicken Sie uns die Anmeldebestätigung per Eule bis spätestens .

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Severus Snape
Stellvertretender Schulleiter

"Mom, es ist ... oh mein Gott! Nur noch 1 1/2 Monate!"
Ja, nicht mehr lange und er wird in den Zug steigen und fahren. Aber bis dahin würden sie die Sommerferien so richtig auskosten.
Plötzlich schoss es den beiden aber durch den Kopf: Es gab noch so viel zu tun und einzukaufen! Mit aufgerissenen Augen schauten sich Mutter und Sohn an. Sie haben die gleichen Gedanken. Abwechselnd riefen sie aufgeregt:

"Oh man. Mom, ich brauche einen Zauberstab!"
"Ja und du brauchst Bücher, jede Menge neue Bücher!"
"Und die Schuluniform! Ich kann ja wohl kaum in meinen Klamotten die ich sonst trage da aufschlagen!"
"Und, lass mal sehen, eine Waage, Kessel, Teleskop, ein Sortiment Glasfläschchen ..."
"Und ein Haustier!"
"Du willst ein Tier?!"
"Ja, alle werden sowas haben. Außerdem hab ich mir schon lange ein Haustier gewünscht!"
"Was? Aber wenn du in den Ferien zu deiner armen einsamen Mutter nach Hause kommst bleibt das Vieh in Hogwarts!", sagte Andie nun mit einem belustigten Unterton.
"Moooom!"
"Ok, ok. Du bekommst dein Tier."
Corey schenkte ihr einen erwartenden Blick. "Uuuund?"
"Und du darfst es auch mit nach Hause bringen."
Corey lächelte nun. "Wir müssen in die Winkelgasse. Hey ich werd Sully fragen ob wir nicht zusammen die Sachen für Hogwarts kaufen können!"
"Gute Idee, mit Scarlet und Sully wirds eh noch lustiger!", erwiderte Andie mit einem breiten Lächeln.

Ja, es wird Zeit ihren Lieblingsnachbarn, den Finnigans, einen Besuch abzustatten.