Prolog
Es sind die kleinen Dinge, die das Leben zu dem machen was es ist.
Gut… vielleicht sollte man einen fast 1.85m hohen Jungen nicht unbedingt als klein bezeichnen, aber es war auch weniger der Junge an sich, als das was er ausstrahlte, das damals alle so sehr faszinierte.
Eine hochgewachsene, schlanke Gestalt, die den gut gebauten Körper unter den Umhängen erahnen ließ und dabei aber dennoch genug der Fantasie überließ, um letzten Endes doch gar nichts von dem zu wissen was man zu erkennen glaubte. Ein markantes und doch so zartes Gesicht, dass man sich nie sicher seinen konnte, wie viel er vertrug. Halblanges, platinblondes Haar fiel ihm in weichen Strähnen in die Stirn und hin ihm in die unglaublichen eisblauen Augen.
Ein Anblick, der jemandem der ihn zum ersten Mal sah den Atem rauben konnte.
Doch wurde dieses Schöne und reine Äußere verschleiert durch eine kalte und arrogante Aura, die ihn für jedermann unerreichbar machte.
Von jedem wurde er geachtet und gefürchtet, gemieden und geliebt gleichermaßen. Er strahlte Macht aus, Größe und Intelligenz. Eine gefährliche Kombination, die seine Feinde verschreckte, genauso wie sie sie herausforderte sich mit ihm zu messen.
Seine Anwesenheit allein ließ selbst vollste Räume leerer wirken, denn die Menschen um ihn herum wichen, ohne es selbst zu bemerken, automatisch vor ihm zurück um ihm Platz zu verschaffen. Ein einziger Fingerzeig von ihm konnte 100te zum Schweigen bringen.
All dies zusammen ließ ihn unerreichbar fern erscheinen, zu weit weg um angesprochen zu werden. Seine Freundschaft zu erlangen schien unmöglich und der Versuch so sinnlos, dass man es besser bleiben ließ.
Damals schon achtete und liebte, hasste und verabscheute man ihn, versuchte hinter seine kalte Fassade aus Arroganz und Verabscheuung zu blicken.
Seine Ausstrahlung allein bildete eine Mauer um den Jungen, welche ein Durchkommen zu seinem Inneren, seinen Gedanken, Wünschen und Träumen, unmöglich werden ließ. Ein Schutz vor der Außenwelt, der alles vor Neugierigen Augen verbarg. Auch die Einsamkeit in den schönen blauen Augen.
Jeder wusste um das Geheimnis des Jungen, aber niemand wagte es etwas zu sagen. Natürlich wurde getratscht. Gerüchte verbreiteten sich rasch.
Und so passierte etwas, dass niemand jemals für möglich gehalten hatte…
