Hallo ihr Lieben. Willkommen zu meiner neuesten FF. Diesmal sogar etwas ganz Besonderes, es ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Diese FF gehört michmak und ich bin wirklich stolz darauf, dass sie mir erlaubt hat sie zu übersetzen.

Im Original ist die Geschichte schon abgeschlossen und kann auch hier auf gefunden werden.

http:/ s/ 2056132/ 1/ HeartWithNoCompanion Einfach die Leerzeichen rausnehmen.

Diese FF hat das Rating M, also ab Achtzehn und das definitiv nicht ohne Grund. Es kommen Handlungen vor, bei denen sogar ich leicht schlucken musste.

Ansonsten kann es sehr gut, als Sadfic eingestuft werden. Wenn ich jetzt noch mehr erzähle verrate ich zu viel. Die Updates werden ungefähr im Abstand von zwei Wochen stattfinden, da so eine Übersetzung sehr zeitaufwändig ist und ich ja auch noch andere Verpflichtungen habe.

Disclaimer: Diese FF gehört nicht mir, sondern der fantastischen michmak. Der Charakter Nettie gehört ebenfalls ihr, während alle anderen von JKR ausgeliehen worden sind. Wir haben keine Absicht damit Geld zu verdienen, sondern nur unseren Lesern, ein paar schöne Stunden zu bescheren.

Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen.

Viele Liebe Grüße

eure Eule

Heart with no Companion

1. Nettie

Schon seit über einem Jahr ist sie nun schon hier und er kommt jeden Tag, um sie zu sehen. Ob Regen oder Sonne, ich kann quasi meine Uhr nach ihm stellen. Er kommt immer direkt nach dem Abendessen. Ich kann inzwischen seine Schritte erkennen, wenn er den Gang herunter kommt und seine Robe sich furchteinflößend um ihn herum aufbläht. Ich gehe sicher, dass eineTasse heißen Tees bereit steht, wenn er eintrifft. Er sitzt immer in demselben Stuhl, direkt neben ihrem Bett.

Niemals spricht er mit mir - er spricht mit niemandem von uns! Aber manchmal, spricht er mit ihr.

Das allererste Mal, als ich wusste dass er kommen würde, hatte meine Schwester Poppy mir gefloht, dass er auf dem Weg hierher und in ganz übler Laune sei. Ich muss gestehen, ich wusste nicht viel über diesen Mann. Nur das,was ich über ihn in den Zeitungen gelesen hatte und was ich von Poppy erfahren konnte, bei den wenigen Gelegenheiten in denen sie ihn erwähnt hatte.

Natürlich war er ein Held! In diesen Tagen schien es so, als würden jede Menge Helden durch die Gegend spazieren, nach dem Fall Voldemorts. Harry Potter selbst war hier gewesen, an dem Tag an dem sie eingeliefert wurde und es gab keinen der heldenhafter war als er.

Mr. Potter hatte mich gefragt, ob sie irgendwelche Schmerzen hätte und ob sie sich wohl fühle. Seine Augen waren so traurig, wie ich es noch nie gesehen hatte, mit der Farbe von tiefgrünen Bergseen und so voller Schatten, dass ich das Bedürfnis hatte ihn zu trösten. Er hatte so viel durchgemacht bei diesem ganzen Krieg. Dann hatte er auch noch im finalen Kampf seinen besten Freund verloren und seine beste Freundin war von einem unheilbaren Fluch getroffen worden, der ihr anscheinend den Verstand geraubt hatte. Bevor er ging, gab er mir ein Fläschchen mit einem Haarprodukt für Muggel und bat mich es auf ihr Haar zu sprühen, ehe ich es kämmen würde. Er meinte es würde gegen die Knoten und Zotteln helfen.

Als ich ihm mitteilte, dass wir ihr Haar kurz halten würden, solange sie in unserer Einrichtung weilte war er am Boden zerstört. Er versuchte mir zu erklären, dass sie nicht irgendeine Patientin war, sondern Hermine und Hermine hatte lange Haare - jede Menge davon. Er hatte ein Foto aus seiner Tasche gezogen, welches eine jüngere Miss Granger zeigte, lachend und winkend, während er und ein rothaariger Mann, vom dem ich wusste das es Ron Weasley war, sich ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht wischten. Es war offensichtlich ein sehr windiger Tag gewesen, als dieses Foto aufgenommen wurde.

Ich erklärte ihm sanft aber bestimmt, das ich die Regeln hier nicht aufstellen würde, sie aber einzuhalten hätte. Und so gerne ich eine Ausnahme für ihn gemacht hätte, Dr. Bechtel, der Leiter des St. Mungos, hätte es niemals erlaubt. Mr. Potters Gesichtszüge waren starr nach dieser Information, aber ich konnte sehen, dass er am Boden zerstört war. Er ging kurz darauf, ohne noch einmal einen Blick in meine Richtung zu werfen.

Am nächsten Tag wurde ich mittels einer dringenden Verbindung über das Flohnetzwerk, von Poppy über das kurz bevorstehende Eintreffen von Professor Snape den ich bis dahin noch nie getroffen hatte, informiert. Ich kann mich noch an Poppys Worte erinnern: "Er kann etwas unangenehm sein, Nettie meine Liebe. Er ist kein netter Mann, aber er hat sehr viel durchmachen müssen. Also hüte deine Zunge in seiner Gegenwart."

Da ich es gewohnt war, dass Poppy mich noch immer behandelte wie ein kleines Mädchen, versuchte ich ihre Bevormundung so gut wie es ging zu ignorieren. Sie ist meine älteste Schwester und ich bewunderte sie bei weitem am meisten, ungeachtet der Tatsache, dass sie mich behandelte wie ein kleines Baby.

Also wusste ich, dass Professor Snape kommen würde. Ich hätte gerne gesagt, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Doch selbst mit dem Wissen seines baldigen Eintreffens, konnte ich ein Zusammenschrecken nicht vermeiden, als er scheinbar aus dem Nirgendwo, direkt vor mir apparierte wie eine riesengroße Fledermaus.

Er funkelte eine Gruppe von Medizinhelferinnen an, die bei seiner Ankunft aufgesprungen waren, ehe er sich mit grimmigem und finsterem Blick zu mir drehte.

"Guten Tag, Pomfrey."

Ich war etwas überrascht, dass er wusste wer ich war, aber ich versuchte mir dies nicht anmerken zu lassen.

"Professor Snape", erwiderte ich.

"Poppy sendet ihre besten Grüße."Ah, ja. Ich ahnte, dass der Fluss des Wissens namens Poppy in beide Richtungen floss.

"Danke, Sir. Bitte antworten sie ihr das Gleiche."

Ich konnte ein aufgeregtes Flüstern hören, als die Helferinnen erkannten, wer genau da vor Miss Grangers Zimmer stand. Eine von ihnen hatte die Frechheit besessen ihn zu fragen, ob er noch sein Dunkles Mal trüge, jetzt wo der Krieg vorbei war und ob sie es sehen könne.

Der Mann hatte ihr quasi den Kopf abgerissen. Nicht das ich ihm dafür Vorwürfe machen würde. Dummes Ding - offensichtlich war sie nie in Hogwarts gewesen. Ich seufzte, als sie heulend den Gang hinunter rannte, gefolgt von den anderen Helferinnen, ehe ich mich wieder ihm zuwandte.

Seine finstere Miene verhinderte, dass der mitfühlende Blick, für den ich allen Mut zusammengenommen hatte, auf meinem Gesicht erschien.

Ich drehte mich auf dem Absatz um und begleitete ihn in Hermines Zimmer. Ich dachte nicht, dass er es schätzen würde warten zu müssen.

Als wir eingetreten waren, drehte ich mich zu den beiden um und sah, wie er mit einem missbilligenden Stirnrunzeln auf meine junge Patientin herabsah. Ich war um ihretwillen froh, dass sie es nicht sehen konnte.

"Nun, Miss Granger. Selbst in diesem untauglichen Zustand bereiten sie mir Schwierigkeiten", murmelte er, während er vorsichtig eine lange, weiße Box aus seinem Umhang zog und diese auf ihrem Bett platzierte. Er sagte für eine ganze Weile gar nichts mehr, sondern sah sie nur sehr aufmerksam an. Die Blumen - oder was auch immer in dieser Schachtel war - schienen genauso vergessen zu sein wie ich. Nach einer scheinbar unendlichen Stille, drehte er sich um und zog eine Augenbraue in die Höhe.

"Gehen Sie auch irgendwann mal?" schnappte er.

Unerträglicher Mann. Ich bemühte mich nicht allzu eingeschüchtert zu wirken, als ich den Raum verließ.

Als ich nach einer Stunde wieder zurückkehrte, war er verschwunden. Miss Granger lag noch genauso in ihrem Bett, wie ich sie verlassen hatte - fast. Sie starrte noch immer stumpf an die Wand, ihre Augen leer und ohne Leben, ihre Hände blass und unbeweglich im Schoß platziert. Aber ihre Haare - diese kurzen, struppigen Haare, die den jungen Mr. Potter gestern so bestürzt hatten, flossen nun in unkontrollierbaren Locken um ihr Gesicht und weit bis über die Schultern hinaus.

Ich sage es nur ungern, aber ich habe tatsächlich versucht es wieder abzuschneiden. Ich hatte Mr. Potter nicht angelogen, als ich ihm gesagt hatte, dass lange Haare gegen unsere Grundsätze sind. Es ist einfach lästig, sich ständig darum kümmern zu müssen. Besonders wenn es sich so lockte und wellte wie es bei Miss Granger der Fall zu sein schien. Wie auch immer, jeder Versuch es abzuschneiden war vergeblich. Irgendwie hatte Professor Snape das Haar verzaubert. Ich weiß nicht wie viele Scheren in meinen Händen zerbrachen, ehe ich aufgab. Außerdem war sie eine Kriegsheldin und sie sah mit langen Haaren wesentlich besser aus.

Poppy und ich hatten noch am selben Abend eine lange und ausführliche Diskussion über den Mann. Sie war vorbei gekommen auf einen Schluck Tee und nachdem sie selbst den Zustand von Miss Granger begutachtet hatte, drehte sie sich zu mir um und hob fragend eine Augenbraue.

"Er hat es verhext, nicht wahr?"

Ich zuckte mit den Achseln. "Es scheint so. Ich meine ich kann sie nicht schneiden, jede Schere geht mir kaputt. Und bevor du fragst, kurz hexen kann ich die Haare auch nicht."

Nachdenklich kniff Poppy ihre Lippen zusammen und stieß mit ihrem Zeigefinger dagegen. "Hat er irgendetwas zu dir gesagt?"

"Nein. Er tauchte hier auf, brachte eine Helferin zum Weinen und schickte mich dann aus dem Raum. Als ich später zurückkehrte, war er fort." Ich goss etwas Tee in Poppys Tasse, ehe ich mir auch einen neuen einschenkte und nahm einen Schluck. "Weshalb kümmert ihn die Länge ihres Haares?"

Poppy zog ihre Schultern hoch. "Mr. Potter war gestern zu Besuch auf Hogwarts. Der arme Junge war sehr aufgeregt. Das alles traf ihn wirklich sehr hart, weißt du? Erst verlor er Ron und jetzt, im Großen und Ganzen, Hermine ebenfalls. Er war wirklich sehr aufgebracht, wegen ihrem Haar."

"So sah es aus, als er von hier fortging" bestätigte ich. "Aber was hat das mit Professor Snape zu tun?"

"Harry kam auf die Krankenstation, weißt du. Gestern Abend hatte ich Snape das erste Mal die Erlaubnis gegeben, die Station zu verlassen seit - du weißt schon. Also, Harry kam herein gestürmt, den Tränen nahe und bat darum, zu ihm zu dürfen. Weißt du, zwischen den beiden war nie ein besonders gutes Verhältnis gewesen, aber bevor ich mir einen vernünftigen Grund gegen diese Bitte einfallen lassen konnte, brüllte Snape mich schon an, dass es in Ordnung wäre, wenn ich ihn zu ihm ließe."

"Und?", ich versuchte wirklich geduldig zu bleiben. Poppy genoss es so sehr, ihre Geschichte zu erzählen, dass ich sie ungern vorantrieb, doch ich wollte unbedingt wissen, auf was sie hinaus wollte. Sie wusste offensichtlich was ich dachte und grinste.

"Meine Liebe, diese Kekse sind wirklich köstlich. Kann ich noch einen haben?" Sie lächelte mich an, als ich schnaubte und den Teller ganz zu ihr schob.

"Also, wie ich gesagt habe, Harry kam um Snape zu besuchen. Es war nicht das erste Mal, dass er im Krankenflügel war um ihn zu sehen, aber das letzte Mal war katastrophal. Ich bin so froh, das Dumbledore da war um Harry davon abzuhalten den Mann umzubringen."

Sie nahm einen kleinen Bissen von einem Keks und lächelte über mein augenscheinliches Gezappel. "Ja wirklich, wenn Dumbledore nicht da gewesen wäre... Also dieses erste Mal, stürmte Harry in die Krankenstation, um Snape ins Jenseits zu hexen. Nicht, dass der Mann schon genug litt. Harry war fest entschlossen, es noch schlimmer zu machen. Weißt du, Nettie, er machte Snape dafür verantwortlich, was mit Hermine geschehen ist."

"Aber warum?"

"Hermine wurde von dem Fluch getroffen, der eigentlich für ihn bestimmt war. Von dem was wir erfahren konnten, sah sie, wie Lucius den Fluch abschickte und schaffte es, sich vor Snape zu werfen, ehe der Fluch ihn traf. Und da der Fluch nicht für sie bestimmt war, müsste Snape derjenige sein, der in diesem Bett liegt und er weiß es nur zu gut. Jeder weiß es."

"Aber es ist doch wohl kaum Professor Snapes Schuld, oder?"

"Das ist genau das, was Dumbledore zu Harry sagte, nachdem er ihm den Zauberstab mit Gewalt weggenommen hatte. Snape hätte nicht einmal ahnen können, dass Hermine so etwas tun würde. Es war schwer für uns das Ganze nachzuvollziehen - er war nie nett ihr gegenüber gewesen, also warum sollte sie sich für ihn opfern? Jedenfalls, der arme Mann liegt in seinem Bett, ohne Zauberstab und mit Harry vor ihm, der ihn anschreit, dass er Hermines Opfer nicht verdient hätte - dass es wirklich kein großer Verlust gewesen wäre, wenn er einfach vom Erdboden verschwunden wäre, dass ihn keiner vermisst hätte. Es solle Snape sein, der tot ist, wie Ron, oder von einem unbrechbaren Fluch getroffen, wie Hermine. Er war wirklich gemein, Nettie. Und weißt du was Snape antwortete, als Harry endlich ruhig wurde?"

Ich schüttelte meinen Kopf, natürlich wusste ich das nicht, aber Poppy registrierte es gar nicht. Stattdessen seufzte sie.

"Er sah Harry direkt in die Augen und sagte ´Ich weiß´. Kannst du dir das vorstellen? ´Ich weiß´. Nahm Harry allen Wind aus den Segeln, kann ich dir sagen. Er stand da und starrte Snape für Minuten einfach nur an, ehe er in Dumbledores Arme sackte und in Tränen ausbrach. So, kannst du jetzt verstehen, weshalb ich gestern nicht wollte, dass er Snape sieht? Nicht das ich großartig eine Chance dagegen gehabt hätte."

"Was geschah denn gestern?", fragte ich.

"Harry und Snape unterhielten sich. Kein Kämpfen, kein Schreien - Harry setzte sich neben das Bett und sie unterhielten sich wie zivilisierte Menschen. Harry erzählte Snape von seinem Besuch bei Hermine, wie kurz und ungerade ihr Haar war und dass sie gar nicht mehr wie Hermine aussah. Er berichtete Snape, dass sie es nicht nachwachsen lassen könne, solange sie dort wäre und er nicht glaube, dass er das alles aushalten könne - sie so zerbrechlich und krank zu sehen, gar nicht wie sie selbst. Und je mehr er erzählte, desto unruhiger wurde Snape - nicht wegen Harry, natürlich, sondern wegen der ganzen Situation. Ich beobachtete, wie er mit jedem Wort angespannter wurde und mich schlussendlich anbrüllte, dass er diese höllische Krankenstation jetzt verlassen würde und nichts was ich täte, würde ihn daran hindern. Dann sah er Harry an und sagte, dass er Miss Grangers Haarproblem persönlich in Ordnung bringen würde. Und ich zitiere wörtlich."

"Aber wenn das alles gestern geschehen ist, warum tauchte er erst heute auf?"

Poppy zuckte mit ihren Schultern, "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur das er die letzte Nacht nicht da war- ich dachte eigentlich er wäre hier, bevor er beim Frühstück heute morgen, ohne seinen üblichen, kranken Humor ankündigte, das er vor hätte Hermine im St. Mungos zu besuchen, um ein kleines Problem zu beheben. Ich habe dich danach sofort angefloht. Ich denke jetzt, nachdem er seine Pflicht getan hat, wirst du dir keine Gedanken darum machen müssen, dass er noch einmal wiederkommt. Er war nie der Typ, der mit Krankenhäusern aller Art etwas anfangen konnte und erst recht nicht, sich stundenlang an das Krankenbett von jemandem zu setzen. Ich wage sogar zu sagen, dass er für so etwas keine Geduld hat."

Keine von uns erwartete, wie falsch Poppy mit ihrer Behauptung liegen würde. Jetzt, über ein Jahr später, besucht er sie noch immer.

Er ist der Einzige, der das tut.