A/N: Teil der NJF-Challenge (NJF nicht jugendfrei) in der Manga-Community zu dem Thema „Heimliche Begierde"
Weitere Vorgaben: 8 der folgenden Wörter, davon min. ein Adjektiv und ein Gewürz
Flöte, stachelig, Mehlschlacht, Kuschelstunde, Seife, blutrot, Wappen, Wandteppich, Rosmarin, Pfeffer, Salz, Honig, Gedicht, schnarchen, Tagtraum, seidig
Außerdem war mindestens eine NJF-Szene gefordert, wobei freigestellt war, ob lime oder lemon. (Angesichts der Tatsache, dass ich die Geschichte hier poste, darf davon ausgegangen werden, dass die Charaktere in Übereinkunft mit meiner Muse sich für lime entschieden haben. .)
Pairing: FWLL, GWBZ
(Das Doppelpairing war, wie so oft bei mir, eine Idee von abranka )
Setting: Post-War. Und ich ignoriere definitiv DH-Epilog, für alles weitere hab ich meine Theorien, die diese Geschichte DH-passend machen
Disclaimer: Harry Potter und das dazugehörige Universum gehören nicht mir, sondern sind das geistige Eigentum von JKR. Ich habe mir diese Dinge lediglich entliehen und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Das einzige, was mir gehört sind der Plot und ein paar Details.
Story:
Familientreffen
Teil I – Der Plan
London, die pulsierende Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, wurde mal wieder von jenem Wetter, für das England weltweit berühmt war, beglückt – anhaltendem Regen. Überall hasteten Menschen mit Regenschirmen durch die Straßen, darauf bedacht, möglichst schnell wieder ins Trockene zu kommen, und wer es sich erlauben konnte, ging bei diesem Wetter erst gar nicht nach draußen. Oxford Street, Londons berühmte Einkaufsstraße, lag nahezu ausgestorben da. Und auch jenseits einer für nichtmagische Menschen verborgenen Kneipe namens ‚Der tropfende Kessel', in der Winkelgasse, jenem faszinierenden Ort, der fast alles bot, was das Zaubererherz nur begehrte, gingen die Geschäfte an diesem Morgen eher zäh. Ein paar vereinzelte Hexen und Zauberer, die dringende Einkäufe erledigten, aber sonst war an Kundschaft nicht viel zu sehen. Und da es erst Mai und noch dazu mitten in der Woche war, gab es auch keine Schulkinder, die ihre Eltern so lange nervten, bis diese doch einem Ausflug zu Florean Fortescues Eissalon oder dem Scherzartikelladen ‚Weasley's Wizarding Wheezes' zustimmten.
In eben jenem Scherzartikelladen nutzten Fred und George Weasley, die beiden rothaarigen Besitzer des Ladens, die Kundenflaute, um einmal in Ruhe die Regale zu säubern und eine Inventur durchzuführen, damit sie rechtzeitig zu den Sommerferien ihre Bestände aufstockten. Denn schließlich mussten ja alle Streiche treibenden Schüler dann dringend ihre Vorräte wieder auffüllen und die neuen Produkte in Augenschein nehmen, um so zu wissen, was sie über das Jahr per Versandbestellung nachordern wollten.
Die anstehenden Sommerferien bedeuteten aber auch das alljährliche Weasley-Familientreffen. Und genau um dieses drehte sich das Gespräch der Zwillinge, während George die Anti-Staub-Zauber erneuerte und Fred eine Liste im Lager durchging.
„Mann, wieso konnte Percy nicht bis zum Sommer warten, um Gabrielle seinen Antrag zu machen?", grummelte George, während er eine Schachtel auf das oberste Regalbrett schweben ließ, nachdem er dort den Staub beseitigt hatte.
„Ja, verdammt! Ich hätte nicht gedacht, dass er so ungeduldig sein könnte. Aber nein, jetzt ist Mum natürlich total auf uns beide fixiert", pflichtete ihm sein Bruder bei.
„Dabei sollte man doch annehmen, dass ihr, zusammen mit Hermiones Baby, die Neuigkeiten von Perce reichen..."
„Sollte, tut es aber nicht. Du kennst doch Mum." Fred zuckte mit den Schultern.
Jeder, der Molly Weasley kannte, kannte auch ihre heimliche Begierde – nämlich all ihre Kinder ähnlich glücklich verheiratet zu sehen, wie sie und Arthur es waren. Nun ja, vermutlich war dieses Begehren nicht wirklich heimlich, aber solange nichts darüber im Tagespropheten stand, ließ die Familie Molly gerne in dem Glauben, dass sie von ihren kupplerischen Tätigkeiten nichts mitkriegten. Bislang hatte sie allerdings auch noch nicht zur Hochform auflaufen müssen, hatten sich doch ihre Kinder von ganz allein mit passenden Lebenspartnern zusammengefunden.
Bill und Fleur waren mittlerweile seit sechs Jahren glücklich verheiratet und hatten auch schon mit zwei Kindern für den Fortbestand der Linie gesorgt.
Charlie hatte sie alle ein wenig überrascht, als er in dem Sommer, als Fleur ihre erste Schwangerschaft bekannt gab, seinen Freund mitbrachte. Die Familie hatte schon lange gewusst, dass es Charlie mehr zu Männern als zu Frauen zog, aber dass er sich ausgerechnet in Draco Malfoy verlieben würde, damit hatte nun keiner gerechnet. Besonders Harry und Ron hatten sich kaum mehr eingekriegt. Doch allen ungläubigen und aufgebrachten Kommentaren zum Trotz waren die beiden immer noch zusammen, und glaubte man ihren Briefen, immer noch so verliebt wie zwei drachenbesessene Menschen es eben sein konnten. Die Familie hatte es schon lange aufgegeben das Rätsel lösen zu wollen, wer bei den beiden an erster Stelle kam – die Drachen oder ihr Partner. Aber solange es das Reservat in Rumänien gab, würden sie sich wohl auch nicht entscheiden müssen.
Beim dritten Sommertreffen der Weasleys, das praktischerweise immer an Bills und Fleurs Hochzeitstag stattfand, hatten sich Harry und Ginny verlobt.
Das Jahr darauf hatten sie am Familientreffen eine weitere Hochzeit gefeiert, denn Ron hatte auf diesem Termin bestanden um Hermione zu heiraten, damit er auf gar keinen Fall in die Verlegenheit geriet, den Hochzeitstag zu vergessen. Hermione hatte dies lachend akzeptiert. (Aus ähnlichem Grund hatte Ginny vorsorglich ihre Hochzeit auf Weihnachten gelegt, denn auf diese Weise, so meinte sie, konnte sie sicher sein, von Harry auf jeden Fall immer ein Geschenk zu bekommen.)
Letztes Jahr waren es dann schon drei Enkelkinder gewesen, die dem eh schon lebhaften Familientreffen ihre ganze eigene Note gegeben hatten.
Doch die Tatsache, dass noch immer drei ihrer Söhne als Singles durch die Welt liefen, hatte Molly keine Ruhe gelassen und so hatte sie beschlossen, etwas zu unternehmen. Und weil Percy der Ältere war, sollte er zuerst unter die Haube. Nur, dass Percy sich der mütterlichen Einmischung entzogen hatte. Denn erst war er für ein Jahr im Auftrag des Ministeriums nach Paris gegangen und dann hatte er sich dort an Weihnachten in Fleurs jüngere Schwester Gabrielle verliebt. Natürlich hatte er, korrekt wie er war, gewartet, bis sie Ende Januar volljährig wurde, ehe er sie zu umwerben begann, dann aber nicht lange gezögert, und so hatten sich die beiden schon zu Ostern verlobt. (Gabrielle gestand ihm bei dieser Gelegenheit, dass sie sich schon auf der Hochzeit ihrer Schwester in ihn verliebt hatte.) Die Trauung sollte zwar erst in knapp zwei Jahren stattfinden, aber was waren schon zwei Jahre, wenn die Braut bereits seit sechs Jahren auf ihren Traumprinzen wartete?
„Allerdings freue ich mich für den guten alten Percy", meinte Fred jetzt. „Die beiden sahen auf dem Foto wirklich glücklich aus. Und wer weiß, vielleicht schafft es Gabrielle ja, dass er nicht mehr ganz so zugeknöpft ist."
„Klar freue ich mich für die zwei", sagte George, „aber die Aussicht, dass Mum schon dabei ist, nach möglichen Dates für uns Ausschau zu halten, finde ich beängstigend."
Der Gedanke an ein Molly-Extreme-Dating ließ auch Fred einen Schauder über den Rücken laufen. „Wir brauchen einen Plan", sagte er schlicht, mit einem Hauch Resignation in der Stimme. Etwas lebhafter schon wiederholte er noch einmal: „Wir brauchen definitiv einen Plan!"
Man konnte förmlich hören, wie diese Worte den berühmten Funken bei den Zwillingen entzündete.
„Der einzige Weg, wie wir Mum davon abbringen können, uns jedes Wochenende mit einem anderen potenziellen Lebenspartner verkuppeln zu wollen, ist ihr glaubhaft zu versichern, dass wir bereits glücklich vergeben sind", sagte George.
„Problem ist nur, es ihr versichern ist nicht genug. Denn wenn wir wirklich mit jemandem glücklich zusammen wären, wieso sollten wir die betreffende Person dann nicht zum Familientreffen mitbringen? Schließlich durfte sich noch nicht einmal Charlies Lieblingsdrache davor drücken", gab Fred zu bedenken.
„Also brauchen wir jemanden, der bereit ist, sich zumindest für das Familientreffen als feste Freundin, oder in meinem Fall als fester Freund, auszugeben."
Fred nickte. Soweit war der Plan ja nicht schlecht. Aber konnten sie einfach so in eine Bar oder einen Club gehen und zwei Wildfremde ansprechen? Gut, man konnte schon, schließlich begann jeder Flirt mehr oder weniger auf diese Weise. Und vielleicht fanden sie auch zwei Menschen, die bereit waren, sich auf so eine verrückte Idee einzulassen. Aber…
„Mum und die anderen würden in Null Komma Nichts riechen, dass wir nicht wirklich mit unseren angeblichen Partnern zusammen sind", fasste George Freds Gedanken in Worte.
Ein leises, listiges Lächeln schlich sich auf Freds Gesicht. „Es sei denn…"
„Es sei denn…" Auch Georges Gedanken schienen sich in diesen Bahnen zu bewegen.
„Es sei denn, wir fangen früh genug mit der Suche an, damit wir die Glücklichen entsprechend einweisen können", beendete Fred den Satz. „Also gut, kommen wir zu der Liste." Kurzentschlossen drehte er das Inventur-Pergament herum, so dass er sich auf die Rückseite Notizen machen konnte.
Für jedes Projekt, das die Zwillinge angingen, sei es ein Streich, ein neues Produkt oder auch einfach nur ein Weihnachtsgeschenk für eines ihrer Geschwister, erstellten sie eine Liste, wo sie festhielten, was sie sich vorstellten und dabei immer mehr ins Detail gingen, bis sie am Ende mit einem möglichen Resultat dastanden. So auch jetzt.
Er teilte die Seite in zwei Spalten, denn bestimmt hatte George leicht andere Vorstellungen, wie ein entsprechender Kandidat aussehen musste, als er selbst.
oOoOo
Eine gute Stunde später war das Pergament über und über mit Notizen bedeckt.
Seufzend legte Fred die Feder aus der Hand. „Ich fürchte, George, so kommen wir nicht weiter. Denn auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen, bezweifle ich doch, dass wir ausgerechnet jetzt, wo wir jemanden suchen, um Mum zu täuschen, auf unsere Traumfrau, bzw. unseren Traummann treffen. Wir werden uns wohl einschränken müssen."
Widerstrebend nickte George. „Also gut. Reduzieren wir die Liste dahingehend, dass die betreffende Person volljährig sein muss, aber nicht mehr als 10 Jahre älter sein darf. Natürlich darf die betreffende Person auch nicht verheiratet sein, oder in irgendeiner Weise mit uns verwandt. Und sie sollte über Körperhygiene verfügen."
Fred grinste. „Und dabei hatte ich mir schon so schön ausgemalt, was für ein schnuckeliges Pärchen du wohl mit Professor Snape abgeben würdest!"
„Haha! Dann müsstest du aber mit Trelawny antreten", gab sein Bruder zurück. Sie wussten beide, dass keiner von ihnen ernsthaft einen ihrer ehemaligen Lehrer in Betracht ziehen würde, weshalb Fred auch nichts gegen die Altersregel sagte. Und was die Körperhygiene betraf… Nun ja, das erklärte sich wohl von selbst.
„Und wer auch immer es ist, sollte halbwegs clever sein, sonst wird das mit dem Täuschungsmanöver nichts", sagte George. Nicht, dass sein Bruder noch auf die glorreiche Idee kam, ihm jemand wie Marcus Flint anzudrehen. Wie blöd musste man sein, um nicht wenigstens ein paar ZAGs zu bestehen?
„Einverstanden. Die nächsten beiden Personen, die unseren Laden betreten und unserer Liste entsprechen, werden wir fragen."
Ende Teil I
