What is that strange look in your eyes?
Dieses gute Stück ist die nicht geplante Fortsetzung von „Feeling Lonely" und handelt immer noch vom armen Kai, der als Einzelkämpfer arbeitet, während die anderen Bladebreakers bereits als Freunde zusammen stehen. Nachdem Tyson ihn vor Publikum in Grund und Boden gebladet hat, ist der arme Kerl weggerannt und sitzt nun, aufgrund seiner Einsamkeit deprimiert, im Sommerregen und heult leise vor sich hin…
Disclaimer: Wie immer gehört mir nix und ich verdiene mit diesem grottenschlechten Zeug auch kein Geld
Pairing: So mehr oder weniger Kai/Tyson
What is that strange look in your eyes?
Die Tropfen prasselten immer heftiger auf Kais bloße Arme und sein graues Haar, doch rührte er sich keinen Zentimeter. Schon seit eineinhalb Stunden saß er nun hier, in Gedanken schwärzester Leere versunken, und merkte nichts von der sich langsam senkenden Dunkelheit und der Temperatur, die trotz Sommer stark absank.
Noch immer lehnte er mit dem Rücken gegen „seinen" Baum, eine alte Eiche, die Arme um die Beine geschlungen, auf dass sie seinen Kopf stützen sollten. Es wirkte, als suchte er einen Halt für sich, um nicht in das schwarze Loch der Einsamkeit zu stürzen, das sich in seinem Herzen auszubreiten drohte.
„Hiwatari?"
Er reagierte nicht auf seinen leise ausgesprochenen, fast schon gehauchten Namen. Eine schwere Hand legte sich auf seine muskulöse Schulter und schüttelte sie ganz sanft, als könnten die Knochen zerbrechen wie morsche Streichhölzer.
„Kai! Sprich mit mir!"
Noch immer reagierte das Großhirn des Russen nicht, doch irgendein winziger Teil seines Kleinhirnes war wohl noch aktiv, sodass er ein leises „Hmm?" von sich gab, jedoch weder den Kopf hob noch sonst eine Bewegung machte. Sein „Gesprächspartner" war vor Freude über Kais Reaktion vollkommen aus dem Häuschen und umarmte den wehrlosen, abwesenden Jungen.
Erschreckt über das, was er gerade getan hatte, schreckte der Junge zurück und erwartete eine schallende Ohrfeige, einen Hieb in den Magen, wenigstens einen der berühmten Killerblicke aus rubinroten Augen – nichts. Kai reagierte noch immer nicht.
Was zum BitBeast ist los mit ihm? Sooo sehr verletzt haben kann ich ihn nicht durch meinen Sieg – oder etwa doch? Wenn Max jetzt hier wäre, der wüsste, was zu tun ist um dieses Häufchen Elend wieder aufzuheitern…
Ach, reiß dich zusammen, das schaffst du schon.
So ließ Tyson sich neben Kai in den Matsch plumpsen, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und starrte in das unergründbare Blätterdickicht über ihnen, das nun endlich aufgehört hatte zu tropfen.
„Weißt du", begann er plötzlich zu erzählen, ohne zu wissen, warum, „ich find es ja schon ziemlich cool, wie man so lange im Regen sitzen kann, ohne sich eine dicke Erkältung zu holen. Aber du bist wahrscheinlich noch ganz andere Temperaturen gewöhnt, stimmt's? Ich hab gehört, dass du aus Russland bist – ist es da nicht ziemlich kalt? Und…"
„Sei still.", kein Befehl, kein scharfer Tonfall – eher eine Bitte war es, die Kai da aussprach. Erstaunt ob dieser Höflichkeit klappte Tyson auch prompt seinen Mund zu und, dem Blick des Russen folgend, blickte er wieder ins dunkle Grün über ihm.
Plötzlich schaffte die Sonne es, einen schüchternen Strahl durch die Blätter zu senden, welcher auf Kais Gesicht landete und dessen Augen strahlen ließ, als wären tatsächlich Rubine in die Augäpfel gesetzt worden.
„Kai?", Tyson wagte es kaum, seine Stimme zu erheben, doch dem Plappermaul war die Stille einfach unerträglich und das, was er gerade fühlte, musste ausgesprochen werden – egal, um welchen Preis.
„Du hast die schönsten Augen, die ich je gesehen habe. Aber sie sehen immer so traurig aus – einsam. Bist du einsam?" Einsam? Ich bin nicht einsam! Oder vielleicht doch? Ein kleines bisschen zumindest? – Kai Hiwatari, hör auf, solchen Blödsinn zu denken!
Kai hob seine Augenbrauen um den Bruchteil eines Zentimeters und schüttelte unmerklich den Kopf, was ein interessantes Lichtspiel auf seinem Gesicht erscheinen ließ. „Ich bin ein Einzelkämpfer, Labertasche. Das ist ein ziemlich großer Unterschied."
Mit fester Stimme versuchte der Russe halb Tyson, halb sich selbst zu überzeugen und doch fehlte ein wichtiges Teil seiner sonstigen Überzeugungskraft: Das kalte, Kai-typische Timbre, das jedem Zuhörer einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ, der einschneidende Unterton der wünschen ließ, man könnte seine vorher gemachte Äußerung ungeschehen machen. Hingegen schmeichelte Kais Stimme ungewollt und ungewohnt, ließ Tyson sich lächelnd zu ihm umdrehen und ihm sanft mit dem Handrücken über die Wange zu streicheln.
„Siehst du, jetzt bist du nicht mehr einsam – jetzt bin ich ja hier."
Leise begann der Japaner ein Lied vor sich hinzusummen, dessen Text so lautet:
„If you want to cry, cry on my shoulder,
If you need someone who cares for you,
If you're feeling sad, your heart gets colder,
Yes, I'll show you what real love can do…"
Wozu Dieter Bohlen manchmal gut sein kann…
Das war's erstmal von meiner Seite.
Gegen Reviews, und vor allem gegen Tipps, hab ich natürlich nie etwas einzuwenden. Vielleicht geht's dann auch weiter – vielleicht auch nicht.
