Du!
Sie war es, die mir schon an ihrem ersten Schultag unangenehm aufgefallen war, weil sie von Anfang an diesen besserwisserischen Blick in sich trug.
Sie war es, der ich immer wieder geneigt war zu beweisen, wie verletzlich sie doch war.
Sie war es, die stets und ständig mich zur Weißglut brachte, weil ich sie nicht in die Schranken weisen konnte.
Sie war es, die selten den Blick senkte, nachdem ich sie vor allen gedemütigt hatte.
Sie war es, die niemals aufgegeben hatte, durch Gesten ihr Wissen anzuzeigen, auch wenn ich sie noch so beständig ignorierte.
Sie war es, die zu jeder Zeit bereit war, ihren Kameraden eine Stütze zu sein, auch wenn diese einfach nur zu dumm waren, meine einfachsten Aufgaben zu bewältigen.
Sie war es, die mich ständig wütend machte, weil ich es schließlich aufgegeben hatte, sie zu erniedrigen.
Sie war es, die mich eines Tages dazu brachte, ihre außergewöhnlichen Leistungen heimlich anzuerkennen.
Sie war es, die oft nächtelang über den Büchern hing, nur um alles in sich aufzusaugen, was sich an Wissen vermitteln ließ.
Sie war es, die es irgendwann schaffte, mich dazu zu bringen, sie zu fördern, indem ich ihr zusätzliche Aufgaben erteilte.
Sie war es, die mutig ihre Stimme erhob, wann immer Potter & Co. versuchten, gegen mich zu agieren.
Sie war es, die entgegen allen anderen Meinungen mich nicht verurteilte, sondern nach dem Warum fragte.
Sie war es, die mir vom ersten Augenblick an, als ich sie sah, nicht mehr aus dem Kopf ging.
...
Du warst es, die mich gesucht hat, während die anderen den Sieg und ihren Sieger feierten.
Du warst es, die mich zurückgeholt hat aus der Tiefe der Dunkelheit, die ich glaubte, nun für immer zu empfangen.
Du warst es, die mich von dem Ort fortgebracht hat, der mein Grab hätte werden sollen.
Du warst es, die erstmals ihr Wissen anwenden konnte, um einen Trank zu brauen, der mich im Diesseits halten sollte.
Du warst es, die mit ihren sanften Händen meine unzähligen Wunden gepflegt und gesalbt hat.
Du warst es, die bis zur Erschöpfung an meinem Lager gesessen und über mein Leben gewacht hat.
Du warst es, die mich in meinem Fieberwahn gehalten und getröstet hat.
Du warst es, die mich nicht verhungern und verdursten ließ.
Du warst es, die mich ins Leben zurückgeholt hat.
...
Deine Augen waren es, die ich als erstes sah, als ich die meinen aufschlug.
Deine Augen waren es, die mich nun nach dem Warum fragten.
Deine Augen waren es, denen ich gestattete, eine Antwort zu finden.
Deine Augen waren es, die danach die Tränen nicht mehr halten konnten.
Deine Augen waren es, die mich von nun aus einem anderen Blickwinkel sahen.
Deine Augen waren es, die mich vor ein paar Tagen mit diesem seltsamen Blick empfingen.
...
Dein Mund war es, der heute unerwartet den meinen berührte.
...
Dein Herz war es, welches mich schon lange berührte.
Dein Herz war es, welches mir ein neues Leben schenkte.
...
Du bist mein Leben.
Ich liebe dich.
ENDE
