AN: Frei nach den Gebrüdern Grimm. Die Ansichten der Charaktere entsprechen nicht der des Autors.
Rotes-Armee Käppchen und der Böse Kapitalistische Wolf
In einer sozialistischen Arbeitsgemeinschaft am Rande eines dunklen Waldes lebte einst ein kleines Mädchen, dass wegen seiner roten Kappe und des roten Sterns auf seinem Kleid von allen nur Rotes-Armee Käppchen genannt wurde. Eines Tages gab ihm seine Mutter den Auftrag zum Haus der Großmutter zu gehen um ihr ihren Anteil an den gemeinschaftlich erarbeiteten Gütern zu bringen. Und dazu noch eine Flasche selbst-gebrannten. Die Mutter bestand darauf, dass das Rote-Armee Käppchen den Auftrag so schnell wie möglich erledigte und immer auf dem Pfad blieb. Sie war sicher das das Mädchen auf sie hören würde, denn gute Erziehung war dem Staat sehr wichtig. Doch das Rote-Armee Käppchen war rebellisch und verliest den Pfad um Blumen zu pflücken, was den lokalen Verordnungen zu wieder war.
Beim Blumen pflücken begegnete dem Roten-Armee Käppchen ein böser Kapitalistischer Wolf, der versuchte das Mädchen davon zu überzeugen mit ihm ins Blumengeschäft einzusteigen. Doch sie weigerte sich, sich über das Kollektiv hinaus zu bereichern. „ Was willst du dann tun?", fragte der Wolf. „Ich bringe meiner Großmutter die ihr zustehende Lebensmittelration.", antwortete das Mädchen. „Und wo lebt deine Großmutter?", wollte der Wolf wissen. „Sie lebt im Wald", sagte das Mädchen,"sie produziert dort Filzstiefel."
Das Rote-Armee Käppchen pflückte weiter Blumen, als der Wolf schnell zum Haus der Großmutter eilte.
Er klopfte freundlich an die Tür und wartete bis die Großmutter ihm öffnete. „Hallo," sagte der Wolf, „möchten sie mit mir ins Geschäft einsteigen, um ihre Stiefel auf dem freien Markt zu vertreiben?" Die Großmutter war schockiert, doch der Wolf schaffte es am Ende sie zu überzeugen.
Als das Rote-Armee Käppchen das Haus erreichte, sah sie die Großmutter am Tisch sitzen. Doch das Mädchen merkte schnell, dass etwas nicht in Ordnung war.
„Großmutter, was hast du für ein großes Checkbuch?" „Damit ich besser die Spedition bezahlen kann." „Aber Großmutter, was hast du da für einen großen Graphen?" „Damit ich besser den Preis für den freien Markt ermitteln kann." „ Aber Großmutter,was hast du denn da für ein großes Plakat?" „Damit ich besser für mein Produkt werben kann." „Und Großmutter, was machst du denn mit dem großen Wolf?" „ Der ist mein Geschäftspartner. Wir werden zusammen viel Profit erwirtschaften."
Daraufhin erklärte der böse kapitalistische Wolf dem Roten-Armee Käppchen seine Geschäftsidee und überzeugte sie davon, auch ins Unternehmen einzusteigen.
Das wäre auch alles gut gegangen, hätte nicht jemand von der Kreisverwaltung die Überproduktion im Hause der Großmutter bemerkt, die weit über die Vorgabe des Fünf-Jahres-Plans hinaus ging.
Also wurde ein Politökonom entsandt, um mal nach den Rechten zu sehen.
Als der Politökonom das Haus erreiche, sah er sofort den bösen Wolf, der an der Coca-Cola Flasche in seiner Hand klar als Kapitalist zu erkennen war. Er verfiel in rage über solche Geschäftspraktiken und vertrieb den Wolf, der zur Sicherheit beschloss ins kapitalistische Ausland zurück zu kehren.
Doch damit war seine Arbeit war noch nicht getan. Er hielt einen Vortrag für das Rote-Armee Käppchen und seine Großmutter, indem er ihnen die Vorteile einer sozialistischen Wirtschaft näher brachte. So überzeugt beschlossen die beiden in die Arbeitsgemeinschaft zurückzukehren und sie lebten glücklich bis ans Ende des sozialistischen Staates.
Und die Moral von der Geschichte: Das alles wäre nie passiert, wenn die Großmutter die sozialistische Arbeitsgemeinschaft nie verlassen hätte.
ENDE
