Disclaimer: Alle Orte und Charaktere gehören J.K.Rowling. Die Rechte an dem Buch liegen bei J.K.Rowling. Mir gehören lediglich die Handlungen der Geschichte. Diese Geschichte wurde nicht aus Geldgründen geschrieben, sondern nur aus purem Spaß. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt. Viel Spaß beim Lesen
Kapitel 1: Ein besonderer Tag
Die frühe Morgensonne ging über Little Whinging auf und die ersten Leute standen auf und machten sich für den Tag zurecht. Die Familie, die in Nummer 4, Ligusterweg wohnte, verließ ebenfalls die Betten und machte sich auf den Weg zum Frühstückstisch.
Das Geräusch von Tellern und Geschirr war von der Küche aus zu hören. Bald hörte man einen knochenmarkdurchdringenden Schrei durchs ganze Haus: „Frühstück ist fertig!"
Tante Petunias Schrei war auch in einem halbdunklen Zimmer im ersten Stock zu hören. In diesem Raum lag ein Junge in seinem Bett und versuchte vergeblich seine Augen vor den Sonnenstrahlen die durch die Gardinen ins Zimmer schienen geschlossen zu halten. Doch nun da seine Tante ihn geweckt hatte, musste Harry Potter wohl oder übel aufstehen.
Harry war ein fünfzehnjähriger Junger. Doch er war kein gewöhnlicher Junge. Sein schwarzes Haar sah immer sehr durcheinander aus und seine hellen grünen Augen verliehen ihm ein eigenartiges Aussehen, doch das war nicht der Grund warum er sich so sehr von den andern Jungs unterschied. In der Mitte von Harrys Stirn war eine blitzförmige Narbe zu sehen. Doch das wohl eigenartigste an Harry war, dass er in Kürze sein sechstes Jahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei beginnen würde. Ja, Harry Potter war ein Zauberer.
Nachdem er sich angezogen hatte, ging er hinunter in die Küche um gemeinsam mit Tante, Onkel und Vetter zu frühstücken. Als er jedoch die Tür öffnete, sahen sie ihn mit furchterfüllten Blicken an und Harry wusste, dass sie ihn für sehr gefährlich hielten.
Er war sich sicher, dass, wenn Tante Petunia Dumbledore nicht versprochen hätte Harry bei sich zu behalten, er schon längst vor die Tür gesetzt worden wäre.
Obschon Harry nicht willkommen war setzte er sich an den Tisch und begann wortlos seinen Toast zu essen. Da seine Familienmitglieder ihn ignorierten, fühlte Harry die Trauer und die Wut die noch vom letzten Jahr in ihm steckte wieder aufkochen.
Dachten sie denn im Ernst, dass es seine Schuld sei, dass die Dementoren ihn und Dudley angegriffen hatten? Dachten sie wirklich, dass er, Harry, den Dementoren befohlen habe, Dudleys Seele zu rauben?
Natürlich dachten sie das. Harry wünschte sich, dass sie ihm wenigstens gedankt hätten dass er das Leben ihres Sohnes mit seinem Patronuszauber gerettet hatte. Doch nun wusste Harry wer die Dementoren auf ihn gehetzt hatte. Professor Umbridge, eine Ministeriumshexe und ehemalige Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrerin hatte ihm die Dementoren vor einem Jahr auf den Hals gehetzt, damit er nichts über Lord Voldemorts Rückkehr sagen konnte.
Nachdem er sein Frühstück beendet hatte, verließ Harry die Küche. Zurück in seinem Zimmer entschied er seinen zwei besten Freunden Ronald Weasley und Hermine Granger einen Brief zu schreiben. Doch es war nicht einfach den beiden bedeutungsvolle Briefe zu schreiben. Harry war sich nie sicher wo seine Freunde sich aufhielten und er musste aufpassen was er schrieb, im Falle dass die Briefe abgefangen wurden. Das Risiko, dass Lord Voldemort oder einer seiner Todesser etwas über den Orden des Phönix herausfinden war einfach zu groß.
Harry brauchte jemanden zu reden, doch er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken mit Ron oder Hermine seine Gefühle zu teilen. Er dachte sie würden ihn nicht verstehen. Und doch wünschte er sich jemanden dem er über den Tod seines Paten berichten könnte und dem er sagen könne wie er sich im Moment fühlte, doch er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Sirius war der wichtigste Mensch in Harrys Leben gewesen, neben seinen Freunden. Er war eine Art Vater und Bruder zugleich, doch nun war er fort. Harry fühlte sich einsam als wäre ein Teil seiner selbst mit Sirius gestorben. Er hatte seinen Paten verloren, die einzige Person mit der er über alles hatte reden könne. Obschon Harry Sirius sterben sah, weigerte er sich zu glauben, dass sein Pate für immer weg war.
Nach einem gedankenverlorenen Moment, redete Harry sich ein, dass es besser war, Ron und Hermine nicht von seinen Gefühlen zu erzählen. Also schrieb er ihnen nur sehr kurze Briefe und schickte Hedwig los um sie zu bringen. Dann ging er raus und genoss den warmen Sommertag.
Harry spazierte durch die Strassen von Little Whinging so wie er es voriges Jahr immer getan hatte, doch nun passte er auf, dass er nicht mehr zu weit weg vom Ligusterweg ging. Die Erinnerung an die Dementoren war noch sehr frisch und er wollte eine erneute Begegnung mit ihnen vermeiden.
Er wäre fast aus Hogwarts geschmissen worden, weil er Magie vor seinem Vetter Dudley, der ein Muggel ist, angewendet hatte.
Harry dachte auch an die Möglichkeit, dass Lord Voldemort die Dementoren zu sich gerufen hatte, jetzt wo die ganze Welt von seiner Rückkehr wusste. Kurze Zeit zuvor bewachten diese verhüllten Kapuzenwesen ohne Gesicht, nur mit Mund, das Zauberergefängnis Azkaban.
Harry sehnte sich nach Neuigkeiten von Ron und Hermine aus der Zaubererwelt, denn ihm genügte die wenige Information des Tagespropheten nicht.
Harry dachte jedoch, dass seine Freunde nicht in ihren Ferien gestört werden wollten. Sie sahen schließlich keine Visionen im Kopf wie Sirius von Bellatrix Lestrange getötet wurde. Sie wachten nicht mitten in der Nacht auf und hatten eine brennende Narbe auf der Stirn.
Trotz seiner Verzweiflung und seiner Trauer dachte Harry, dass zumindest der nächste Tag etwas besser werde könnte. Morgen war Harrys sechzehnter Geburtstag. Er wusste nicht warum, aber er dachte, dass es ein sehr besonderer Geburtstag war. Er wusste nicht wie er auf den Gedanken kam, er war einfach vorhanden.
Nach einer halben Stunde hatte Harry die Nase voll vom Spazierengehen. Er ging nach Hause in den Ligusterweg und nahm eine Dusch, da es draußen heiß und er verschwitzt war.
In seinem Zimmer bemerkte er, dass Hedwigs Käfig leer war und sie noch nicht wieder zurück war.
Nach einer traumlosen Nacht, der ersten für diese Woche, wurde Harry von einem Sanften schreien geweckt. Seine Eule Hedwig saß stolz auf ihrem Käfig.
Und dann sah er es: drei kleine Päckchen lagen auf seinem Pult und warteten nur darauf geöffnet zu werden.
Das erste war von Hermine und enthielt ein Buch mit dem Titel "Hogwarts - Eine Geschichte". Wie oft hatte Hermine es ihm schon verübelt dass er dieses Buch noch nicht gelesen hatte, jetzt konnte er es endlich tun. Das zweite Geschenk war ebenfalls ein Buch und kam von Ron. Es war ein Buch über alle Quidditchteams der Erde.
Das dritte und letzte enthielt einen schönen schwarzen Reiseumhang und Harry wunderte sich wer denn den bloß geschickt haben könnte, als er ein kleines Stück Pergament fand. Dort stand geschrieben: von Moony, Nymphadora und Mad. Harry wusste sofort wer diese Leute waren. Sie hatte Pseudonyme benutzt um ihre wahre Identität geheim zu halten. Moony war Remus Lupin, ehemaliger Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und einmal im Monat verwandelte er sich in einen Werwolf; Nymphadora war Tonks´ Mädchenname doch er gefiel ihr nicht und alle nannten sie Tonks; Mad musste dann wohl Mad-Eye oder Alastor Moody sein, ehemaliger Auror und Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts.
Harry freute sich über seine Geschenke und war zugleich zutiefst enttäuscht. Nicht mal eine einzige Neuigkeit hatten die Briefe enthalten, nur so Floskel wie „Liebe Grüße" und „Alles Gute zum Geburtstag". Er fühlte sich elend und dachte dass niemand sich wirklich für ihn interessieren würde.
Harry warf sich auf sein Bett und starrte die Zimmerdecke an. Er fragte sich, was Voldemort wohl gerade tun würde. Harry hatte keine Visionen oder Träume in Verbindung mit Voldemort gehabt, seit der Nacht im Zauberministerium.
Als er so ins Grübeln kam, bemerkte er gar nicht wie müde er war und langsam in dem Schlaf driftete.
A/N: Die Geschichte gibt's auch auf Englisch (Harry Potter and the Eye of London). Ich habe mir mal gedacht dass ich sie eigentlich auch auf Deutsch übersetzen könnte. Es ist eine wirklich freie Übersetzung aber keine großen Unterschiede sind zu bemerken. Viel Spaß beim Lesen.
