Disclaimer: Weder Plot noch Figuren gehören mir. Das gilt wie immer auch für alle folgenden Kapitel.

Anmerkung: Dies ist die autorisierte Übersetzung von GirlquinndreameRs gleichnamiger Geschichte. Vielen Dank dafür! Zu finden auf F-Net hier: /s/1331646/1/

Ich persönlich glaube zwar nicht, daß Draco Malfoy ein Freund von hoher Literatur ist, das macht die Geschichte aber nicht weniger süß. Abgesehen davon kriegt man einen guten Überblick über Klassiker, die man gelesen haben sollte. ;) Also viel Spaß damit!


Kapitel 1
Eingesperrt

Ich weiß, ich hab Dich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen, aber ich hab nicht wirklich geschrieben. Laß uns einfach sagen, ich hatte Pech mit Tagebüchern. Mehr dazu später. Ich darf mich vorstellen:
Mein Name ist Ginny Weasley. Na ja, es ist die Abkürzung für Virginia, aber das ist so lang, besonders, wenn Mum noch sechs andere Leute zum Frühstück ruft. Ich bin die jüngste Schwester von sechs Brüdern. Ich werde Dich mit meiner Familie bekanntmachen:

Vater (Arthur Weasley): arbeitet für das Zaubereiministerium, Abteilung für den Mißbrauch von Muggelartefakten

Mutter (Molly): Hausfrau nennt man das, glaub ich, außerdem die beste Mutter aller Zeiten!

1. Bruder (Bill): arbeitet für Gringotts in Kairo

2. Bruder (Charlie): arbeitet in Rumänien mit Drachen

3. Bruder (Percy): arbeitet in der Abteilung für Internationale magische Zusammenarbeit (ziemlich langweilig, wenn Du mich fragst)

4. und 5. Bruder (Fred und George): Zwillinge, Gründer des Scherzartikelladens „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze"

6. Bruder (Ronald, einfach Ron): Siebtkläßler in Hogwarts. Er steht mir bei weitem am nächsten.

Derjenige, der mir das hier gegeben hat, ist Rons Freund, Harry Potter. Er ist größtenteils deswegen bekannt, weil er einen Angriff von Du–weißt–schon–wem überlebt hat. Er ist ehrgeizig, tapfer, warmherzig … Ja, es gab eine Zeit, da mochte ich ihn. Aber das ging vorbei, besonders als er sich verliebt hat. noch dazu in seine beste Freundin, Hermine Granger.
Sie, er und Ron waren ein Trio. Wie auch immer, als Hermine und Harry sich verliebt haben, war es schwer zu ertragen. Aber Ron hat es am härtesten getroffen. Ich glaube, er war auch verknallt in Hermine. Aber wie ich meinen Bruder kannte, würde er nicht lange unglücklich sein. Harry und Hermine sind seit letztem Sommer zusammen.
So, keine weiteren Vorstellungen. Der Grund, aus dem ich schreibe, ist, was heute passiert ist …

ooOOoo

Ginny Weasley rannte. Sie hatte verschlafen, das Frühstück verpaßt und bemerkt, daß sie an diesem Freitag eine Doppelstunde Zaubertränke hatte. Sie hatte die falschen Bücher eingesteckt, also sprintete sie zurück zum Gryffindor–Turm, holte die richtigen und machte sich wieder auf den Weg.
Ginny verlangsamte ihr Tempo, als sie Professor Snapes Kerker erreichte. ‚Vielleicht merkt er nicht, daß ich zu spät bin.' Langsam und vorsichtig stieß sie die Tür auf. Sie spähte hinein und sah, daß Professor Snape bereits mit dem Unterricht begonnen hatte. Sie schlich auf Zehenspitzen in den Raum, bemüht, kein Geräusch zu machen.
Der Tragriemen ihrer Tasche riß. Der Haufen landete mit einem lauten, staubigen, dumpfen Aufschlag auf dem Boden.

„Sie sind fünf Minuten zu spät, Ms Weasley", bemerkte Snape höhnisch, immer noch den Notizen zugewandt, die er an die Tafel schrieb. „Das schreit, glaube ich, nach einer Stunde nachsitzen, heute Abend um sieben. Jetzt setzen Sie sich. Ich bin sicher, wenigstens das wird Ihnen gelingen."

Ginny errötete. Ihre Mitschüler aus Gryffindor schenkten ihr mitfühlende Blicke. So viel zu ‚Er hat es nicht gemerkt' …

ooOOoo

„Pech", sagte Ron, finster dreinblickend.

Ginny seufzte. „Ich war einmal zu spät! Das war das erste Mal, ich mußte noch nie nachsitzen." Sie wandte sich Ron zu. „Was werd ich tun müssen? Du mußt das doch wissen, du mußt ungefähr 8000 mal nachgesessen haben."

„Wie schön, daß du darüber Buch führst, Gin", rühmte er sarkastisch. „Es ist Snape, also wird er dich wahrscheinlich irgendwas Grauenhaftes tun lassen, so was wie alle Tische mit einer Zahnbürste putzen … oder schlimmer, mit einer Feder."

„Ich bin verloren", stöhnte Ginny.

Sie aßen in der Großen Halle bis zehn Minuten vor sieben. Ginny verließ die Halle pathetisch, in der Hoffnung, die Stunde würde schnell vorübergehen.

Sie erreichte den dunklen, feuchten Kerker und rief nach dem Lehrer.

„Professor Snape. Hallo?"

Der Raum war vollkommen leer und nur von ein paar vereinzelten Kerzen erhellt. Sie setzte sich leise an das vorderste Pult, dem Lehrertisch am nächsten. Reihen von Kesseln und verschiedenfarbigen Fläschchen schmückten den Raum. Schließlich bemerkte sie, daß die Tür zum Wandschrank mit den Zutaten offenstand.
Langsam schritt sie hinein. „Professor?" Als sie eintrat stieß sie mit dem Fuß gegen etwas, ein schmerzhaftes Gefühl zog ihr Bein hinauf. Sie blickte nach unten und erkannte, daß sie gegen den Stein gestoßen sein mußte, der gegen die Tür gelehnt war. Das blöde Ding verdiente einen Tritt, also tat Ginny genau das und war zufrieden, als der lose Stein mehrere Meter davonrollte.
Sie ging tiefer in die Vorratskammer hinein, bis sie plötzlich stehenblieb.
Ein junger Mann mit glatt nach hinten frisierten, silberblonden Haaren in schwarzer Schulkleidung stand da. Sein Slytherin–Abzeichen war deutlich sichtbar auf seiner Brust, zusammen mit dem Anstecker, der ihn als Schulsprecher auswies. Er stand inmitten von Zutatenregalen und sah hinab auf das Pergament, auf dem er schrieb. Er sah auf, und seine stählernen Augen verengten sich.

„Ach", begann er, „sieh mal an, was wir hier haben."

„Ich will nur wissen, wo Professor Snape ist", informierte Ginny ihn.

„Er wird bald zurück sein. Er hat mir gesagt, daß jemand nachsitzen würde, aber ich hatte keine Ahnung, daß du das sein würdest, kleine Weasley."

Wow, er ermüdete sie wirklich! Draco Malfoy war Ron jahrelang ein Dorn im Auge gewesen. Mit elf Jahren war er ein überheblicher, reicher, selbstgerechter Scheißkerl gewesen und herumstolziert, als gehörte ihm die Schule. Sechs Jahre später, und er war immer noch überheblich, reich und selbstgerecht. Aber dennoch hatten die Beleidigungen, die er einst täglich geliefert hatte, nachgelassen. Ginny fragte sich, ob ihm langsam sein geistreicher Vorrat ausging.

„Ich hab einen Vornamen, Malfoy."

„Ich auch, aber jeder scheint das zu vergessen", bemerkte Draco beiläufig, während er sich Notizen machte.

Sie waren beide still, bis Ginny murmelte: „Entschuldige. Was machst du da?"

„Inventar, Pflicht des Assistenten." Er zeigte auf ein Fenster in der Nähe. „Mach dich nützlich und laß ein bißchen Luft rein."

‚Ginny, sei so doch so nett und öffne das Fenster.' Ginny schnitt innerlich eine Grimasse. Sie zerrte das festgeklemmte Fenster auf und ein Luftzug wehte durch den Raum. Und die Tür schlug zu. Dracos Kopf flog Richtung Eingang herum. Er legte Feder und Pergament ab und ging zur Tür.

„Was zur Hölle ist passiert? Hast du den Stein bewegt?"

Ginny machte einen Schritt auf die Tür zu. Sie sah auf den Boden.

„W… welcher Stein?" ‚Tu so, als hättest du keine Ahnung, Ginny, tu so, als hättest du das dämliche Ding nicht getreten.'

„Dieser." Dracos Fuß zeigte auf den allzu bekannten Stein. „Einfach klasse. Jetzt sind wir eingesperrt."

Eingesperrt auf engem Raum? Mit Malfoy? Unmöglich! „Wieso das?"

„Professor Snape hat die Tür mit einem speziellen Zauber belegt. Sie verschließt sich, sobald sie zufällt, und läßt sich nur mit seinem Gegenzauber wieder öffnen."

„Warum um alles in der Welt sollte er das tun?"

„Um Diebstähle zu verhindern."

Ginny biß sich auf die Lippe, darauf bedacht, nichts davon zu erwähnen, was Harry und Ron ihr darüber erzählt hatten, wie Hermine in ihrem zweiten Jahr Zutaten gestohlen hatte oder von Dobbys Gefälligkeit mit dem Dianthuskraut in ihrem vierten Schuljahr. Harry hatte ihr auch erzählt, daß Barty Crouch Jr. Snapes Zutaten für seinen Vielsafttrank benutzt hatte, um sich in Mad Eye Moody zu verwandeln.
Sie zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf den Türknauf.

„Alohomora!" Sie rüttelte an dem Knauf, aber die Tür bewegte sich nicht. Widerstrebend drehte sie sich um.

„Hast du dich jetzt lange genug lächerlich gemacht?", fragte er entnervt.

Sie seufzte frustriert. „Wann kommt der Professor zurück?" Sie sah, wie er mit den Schultern zuckte. „Also, was machen wir bis dahin?"

Draco lächelte unheilvoll. Er machte einen Schritt auf sie zu. Erschrocken wich sie zurück, bis sie mit dem Rücken fest an die Tür gepreßt stand. Er lehnte beide Hände an die Tür, eine neben jeder ihrer Schultern. Er war so nahe. Er berührte sie nicht, aber er war nah genug, daß sie seinen Atem auf ihrer Stirn spüren und sein leichtes Aftershave riechen konnte. Sie war vollkommen erstarrt, betäubt von der Art, wie er über ihr lehnte.

„Ich bin sicher, wir können etwas finden, um uns zu amüsieren", stöhnte er.

Ginny schluckte den trockenen Kloß in ihrem Hals herunter. „Das … Das würdest du nicht wagen", warnte sie, aber aus ihren Augen blitzte die Angst. Sie war mit sechs Brüdern aufgewachsen, sie war weit davon entfernt, zart oder schwach zu sein. Aber wie lange würde sie die Annäherungsversuche von Draco Malfoy abwehren können?
Sein Grinsen wurde nur noch breiter.

„Du hast Recht, würde ich nicht. Schmeichel dir nicht selbst, das ist unkleidsam." Er wich zurück und wandte sich wieder seiner Feder und dem Pergament zu.

Erleichterung durchflutete Ginny. „Nicht Weasley, es heißt Ginny."

Draco schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, so kann ich dich irgendwie nicht nennen. Hast du noch einen anderen Namen?"

„Na ja, mein richtiger Name ist Virginia, aber der paßt nicht wirklich."

„Virginia klingt edel, zierlich und schön", meinte Draco. War das ein Kompliment? „Ginny klingt albern und einfältig … hm … Du hast Recht, Virginia paßt nicht zu dir."

Ginny war danach, ihm den Hals umzudrehen. „Ich geb auf, ich kann nicht gegen dich gewinnen", murmelte sie. Ginny ging in die Hocke und setzte sich auf den Boden. „Das hier ist garantiert nicht meine Vorstellung von Nachsitzen."

„Wieso denn? Ich dachte, du würdest dich freuen, mich mal so ganz aus der Nähe zu sehen", neckte er sie. „Mich aus der Ferne zu beobachten, wird mir nicht gerecht, wenn ich das mal so sagen darf."

Hatte er sie erwischt, als sie ihn beim Essen angesehen hatte? Es war nichts so, daß sie ihn anglotzte oder so etwas! Manchmal schweiften ihre Augen umher, zum Slytherin-Tisch, und blieben an ihm haften. Ihr Blick fiel ganz einfach ohne besonderen Grund auf ihn, das war jedenfalls, was sie sich selbst gesagt hatte.
Harry Potter und Draco Malfoy lagen gleichauf im Wettbewerb um den Titel „Begehrenswertester Junge von Hogwarts". Harry war ehrgeizig, mutig, großzügig und fürsorglich, was ihm eine jungenhafte Anziehung verlieh und ihn zu dem Typ machte, den man seiner Familie vorstellen wollte. Draco war gewandt, intelligent, hatte Adonisqualitäten und eine süffisante Art. Er war der „böse" Junge, den jedes Mädchen wollte, ob sie es nun zugab oder nicht. Draco zu wollen, verhielt sich wie Diabetiker zu Schokolade, man wußte, es war nicht gut für einen. Ginny schüttelte den Kopf.

„Schmeichel dir nicht, Malfoy. Das ist unkleidsam."

„Touché", murmelte er.

Sie wippte mit dem Fuß und schwieg. Irgendwann sah sie auf und rief:

"Malfoy?" Keine Antwort. „Malfoy?" Ignorierte er sie? „Hüpfendes Frettchen? Oberflächlicher Idiot? Selbstgefällige Plage? Zukünftiger Todesser?" Sie sah ihn zusammenzucken. Hatte sie das gerade wirklich gesehen? „Draco?"

„Ja?" Er sah aus, als würde er ihr nur seine halbe Aufmerksamkeit widmen.

„Wenn du sein Assistent bist, müßtest du dann nicht eigentlich sein Paßwort kennen?"

„Wenn dem so wäre, würdest du dann hier sitzen?"

„Nein."

„Ist das deine Vorstellung von Smalltalk? Wenn ja, dann lassen deine Umgangsformen zu wünschen übrig."

„Nun, worüber sollten wir reden?"

„Was weiß ich. Das Wetter, deine Gesundheit … egal, so lange es nicht um den verdammten Potter geht", spottete Draco.

Dann war er also immer noch sauer, wegen des Spiels gestern? Durch Harrys triumphalen Fang hatte Gryffindor Slytherin 220 zu 60 niedergemetzelt. Der ganze Gryffindor–Turm hatte eine enorme Party gefeiert, jeder war noch lange wach gewesen … sehr zu Professor McGonagalls Mißfallen. Heute Morgen waren all ihre Klassenkameraden aus Gryffindor in Zaubertränke am Einschlafen gewesen. Snape hatte nur bedrohlich–höhnisch gelächelt.

„Fährst du über die Ferien nach Hause?" fragte Ginny. Das war ein sicheres Thema, die Weihnachtspause war noch über einen Monat entfernt.

„Unglücklicherweise, ja", stöhnte er. „Meine Eltern wünschen meine Anwesenheit in den kommenden Ferien."

„Sie wünschen? Du willst nicht?"

„Nicht alle Familien sind so blind in Liebe verbunden wie die Weasleys", antwortete er und tippte die Behälter mit Florfliegen an. „In manchen Familien zählen eher Pflicht und Würde."

Ginny stand auf und strich ihren Rock glatt. „Würde? Du glaubst, Du–weißt–schon–wem zu dienen ist würdig? Das ist grauenvoll."

„Andere Menschen in Schubladen zu stecken auch." Draco zählte die Phiolen mit Blutegeln. „Ihr Gryffindors glaubt alle, ich würdet mich durchschauen."

„Worauf willst du hinaus? Willst du kein Todesser sein?"

„Das kleinste Wiesel kann Eins und Eins zusammenzählen. Bravo."

„Aber du hast doch rumgetönt, wie der Dunkle Lord wiederkommen und uns alle holen würde!"

Draco wandte sich genervt um. „Sag mir, wann hab ich zum letzten Mal Hymnen darauf gesungen, daß der Dunkle Lord kommen und all diejenigen töten würde, die unrein sind?"

Ginny dachte einen Augenblick nach. Es stimmte, er hatte nichts Derartiges gesagt … nicht seit letztem Jahr. Es waren dunkle Zeiten. Nach Harrys Kampf im seinem vierten Schuljahr hatte das Ministerium sehr wenig getan, um die Menschen zu schützen. Ein Jahr war vergangen, und dann hatten mysteriöse Todesfälle und das Dunkle Mal am Himmel das Ministerium in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Leute waren in Panik geraten in Panik, und viele Hogwartsabsolventen hatten sofort mit dem Aurortraining begonnen. Es waren sogar Briefe für Ron gekommen, die anpriesen, welch eine vorteilhafte Wahl das Leben eines Aurors war. Alles, was er zu tun hatte, war, zufriedenstellende Ergebnisse bei seinen UTZ–Prüfungen zu erzielen. Er war sogar recht zufrieden und optimistisch, was den Ausgang seiner Prüfungen betraf.

„Was hat sich geändert?"

Er zuckte lässig die Schultern.

„Weiß dein Vater davon?"

„Ja, laß es uns ihm sagen. Er wird freudig seinen Zauberstab zum „Avada Kedavra" auf mich richten." Draco schnaubte. „Es wäre, als würde ich mein Todesurteil unterzeichnen, wenn ich nein sagen würde."

„Es ist ein Todesurteil, sich Du–weißt–schon–wem anzuschließen", protestierte Ginny.

„Tja, dann werde ich so oder so dran glauben müssen", antwortete Draco langsam.

Mitgefühl überkam sie. Sie war dankbar, daß sie und die, die ihr nahestanden, von seiner unsäglich spitzen Zunge verschont blieben, aber es mußte einen Grund dafür geben. Sicher, seine Persönlichkeit hatte keine komplette Kehrtwende hingelegt, aber irgendwas mußte verursacht haben, daß er allem gegenüber so gleichgültig war.

„Also, Draco, wenn dir nach reden ist oder einfach nur nach Abreagieren. Ich werde zuhören", bot sie an.

Er blickte zu ihr hoch. Bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür mit einem Knarren und Professor Snape trat herein.

„Was ist passiert?"

„Ein starker Windstoß hat die Tür zufallen lassen, Professor", antwortete Draco.

Snapes Blick fiel auf Ginny, die dicht bei ihm stand. „Und was machen Siehier?"

„Ich dachte, das da drinnen wären Sie", erklärte sie. „Dann ist die Tür ins Schloß gefallen."

Snapes Augen richteten sich auf Draco. Der nickte zustimmend.

„Nun gut." Er reichte ihr eine schmutzige, braune Kinderzahnbürste. „Ms Weasley, reinigen sie die Kessel an den Wänden."

Widerstrebend und mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck nahm sie die Bürste und ging hinüber in den Klassenraum. Draco beobachtete, wie Ginny davonging, außer Sichtweite.

„Wie weit sind Sie, Mr Malfoy?"

Dracos Augen wandten sich seinem Lehrer zu. „Oh … nur noch das letzte Regal an der gegenüberliegenden Wand."

„Sehr gut."

Snape las den Stein auf und ließ ihn in den Türspalt fallen. Er ließ Draco allein, damit er seine Aufgabe beenden konnte.
Draco war in weniger als einer Stunde fertig. Mit einem letzten Blick auf den Rotschopf ging er Richtung Slytherin–Gemeinschaftsraum. Es sollte nicht das Letzte sein, was er von ihr sah.