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Hier noch einmal der Hinweis, dass der Text makabere Stellen enthält. Die Story ist also unter Umständen mit Vorsicht zu genießen.

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Counting stars

Kapitel 1

Unsagbar dumm

Ich schließe die Tür und atme tief ein, fest entschlossen, das durchzuziehen. Mein Blick gleitet vorsichtig zum Pult hinüber. Da sitzt er, mit seiner Hakennase tief über einen Stapel Pergament gebeugt. Seine ungepflegten Haare hängen ihm wie ein schwarzer Vorhang zu beiden Seiten seines Gesichts herab und es fällt mir schwer, die schemenhaften Bruchstücke seines immerwährend harschen Ausdrucks zu deuten.

Die Schreibfeder in seiner dürren Hand kratzt unermüdlich weiter, als hätte er keine Notiz von mir genommen, dabei weiß ich nur zu gut, dass dem nicht so ist.

Professor Snape entgeht nichts. Das war schon immer so.

Mein Herz pocht, als ich mich auf ihn zubewege, meine Beine zittern. Und trotzdem tue ich es. Ich sehe keinen anderen Ausweg.

Als ich dann endlich vor ihm stehe, mein ganzer Körper scheint zu beben, hebt er den Blick und sieht mich mit seinen unergründlichen schwarzen Augen an.

Das Kratzen der Feder verstummt.

„Miss … Granger."

Ganz gleich, wie sehr ich mir auch vorgenommen hatte, die Haltung zu waren, spätestens in diesem Moment, in dem seine eisige Stimme zu mir durchdringt, wird mir bewusst, dass ich für mein Vorhaben den Kopf verlieren könnte, denn das, was ich zu tun gedenke, ist keine Kleinigkeit.

Es spielt keine Rolle, rede ich mir ein. Ich bin verzweifelt und werde das durchziehen.

Erst im Nachhinein wird mir bewusst werden, wie unsagbar dumm ich doch war.

„Professor", bringe ich leise hervor.

Meine Stimme versagt. Ich wusste es. Alleine die Art und Weise wie er mich ansieht, macht mich fertig.

Eigentlich hätte ich mich im Laufe der Jahre daran gewöhnen müssen. Schon immer hat er es aufgrund kleiner Worte und Gesten geschafft, mir Angst einzujagen, nicht zuletzt durch seine außergewöhnliche Kleidung.

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, mein Räuspern durchbricht die Stille.

„Ich würde gerne mit Ihnen reden."

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„Das ist ausgeschlossen, Miss Granger", sagt er eindringlich und verschränkt die Hände vor dem Schoß.

Ich blinzle ihn an. „Aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll."

Er schnaubt unbeeindruckt. „Und was hat das mit mir zu tun?"

„Sie sind der Einzige, der mir helfen kann."

Seine Brauen rutschen in die Höhe. „Wie kommen Sie nur darauf?"

„Ich weiß, dass Sie für Dumbledore und den Orden spionieren. Im Sommer sind wir uns im Grimmauldplatz begegnet, haben Sie das etwa vergessen? Sie waren verletzt ..."

Snape hebt die Hand und scheint einen Augenblick zu überlegen. Ich verstumme. Dann kräuseln sich auch schon seine Mundwinkel und er steht auf. Langsam und erhaben. Selbst als er den Tisch umrundet und sich vor mir aufbaut, wirken seine Bewegungen, als würden sich jeden Augenblick seine Schwingen erheben, was nur an den langen Enden seines Umhangs liegen kann.

Er kommt mir auf einmal so riesig vor und ich schlucke.

„Bitte, Professor."

Wie ein schwarzer Wall steht er vor mir und sieht mit finsterem Blick auf mich hinab.

„Ich könnte Sie für diese Unverschämtheit nachsitzen lassen, Miss Granger. Es steht Ihnen nicht zu, so freizügig über den Orden oder gar meine Person zu reden."

„Ich ..."

„Lassen Sie mich ausreden", zischt er zurück.

Vorsichtig nicke ich.

„Was auch immer Sie dort gesehen oder gehört haben mögen, muss strengster Geheimhaltung unterliegen. Ich dachte, wenigstens das ist Ihnen klar."

„Ja, Sir."

Seine Nasenflügel beben. Dass seine Stimme so leise klingt, ist nur ein Trick. Mir ist nicht entgangen, dass er so spricht, um sicherzugehen, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu erhalten, die ihm seiner Meinung nach gebührt.

Professor Snape wird nur selten laut. Das muss er auch gar nicht. Es genügt, wenn er einen in den Boden starrt. So wie jetzt.

Seine Kiefer arbeiten angespannt, seine dünnen Lippen bewegen sich kaum, als er fortfährt.

„Gut."

Es wird still und mein schlagendes Herz scheint das einzige Geräusch im ganzen Raum abzugeben.

„Gehen Sie jetzt, Granger, bevor ich es mir anders überlege und Ihnen eine Strafe aufbrumme", setzt er unmissverständlich nach.

Meine Kehle fühlt sich trocken an.

Das war's? Unmöglich! Ich kann doch nicht einfach so aufgeben...

Was ich als Nächstes tue, ist unsagbar dumm, doch in meiner Verzweiflung übersehe ich es schlicht.

Ich mache einen Schritt auf ihn zu.

Gott, wie meine Finger schwitzen. Dabei ist mir ganz kalt.

Seine Augen weiten sich, die tiefe Falte zwischen seinen Brauen gerät in Bewegung. Abgesehen davon bleibt er wie angewurzelt und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen vor mir stehen, als würde er überlegen, was er tun soll.

Ich nutze die Gelegenheit und strecke meinen Arm aus. Im ersten Moment weiß ich nicht so recht, wo ich hinsehen soll, doch dann besinne ich mich und lege meine Hand zielgenau zwischen seine Beine.

Er zuckt zusammen. Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, dass ich ihn eiskalt erwischt habe. Sein Gesicht wird bleich, was ohnehin schon ein unnatürliches Wunder ist, wenn man seine übliche Hautfarbe berücksichtigt.

Was ich unter meiner Hand spüre, ist weich und warm. Ich senke den Blick wieder zwischen seine Beine.

Noch ehe Snape weiter weiß, schließen sich meine Finger fest um seine Männlichkeit. Ich greife einfach zu und spüre sofort, dass sein Penis auf mich reagiert. Die Wölbung in seiner Hose ist unmissverständlich.

Es kostet mich all meine Kraft, das zu tun, schließlich habe ich so etwas noch nie zuvor gemacht.

„Miss ...", raspelt er kaum hörbar hervor.

Es ähnelt fast schon einem unterdrückten Stöhnen. Seine Stimme ist dabei so schwach und rau, dass ich mir für einen Moment lang gar nicht sicher bin, warum ich ihm das antue. Doch noch ehe ich einen klaren Gedanken fassen kann, schießen wie aus dem Nichts seine Hände hervor und packen mich mit eisernem Griff bei den Schultern.

Als Nächstes werde ich herumgewirbelt und mit dem Gesicht voraus auf sein Pult nieder gedrückt.

Ein kurzer Schmerz durchzuckt meine Wange. Wenigstens hatte ich die Geistesgegenwart, den Kopf zur Seite zu drehen, sonst hätte er mir mit Sicherheit die Nase gebrochen.

So viel zu meinem tollen Plan. Verzweiflung ist nicht immer der beste Weg, um ein Ziel zu erreichen.

Snapes flache Hand presst sich indes unnachgiebig zwischen meine Schulterblätter. Ich höre seinen schweren Atem in mein Ohr strömen, fühle, wie er mit seiner anderen Hand meinen Rock hochschiebt und mein Höschen herunterreißt. Bestimmt ist das gute Stück nicht mehr zu gebrauchen, aber darum werde ich mich später kümmern. Im Moment gibt es andere Dinge, die mir in den Kopf schießen. Snapes Haut auf meinen Schenkeln zum Beispiel, sie ist warm und rau. Kein Wunder, wenn er ständig in seinen Kesseln herum rührt.

Seine Beine drücken mich unsanft gegen das Pult, etwas Hartes stößt gegen meine Pobacken.

Ich muss nicht lange überlegen, um zu erraten, dass es sein Schwanz ist. Mir ist durchaus bewusst, dass ich den ersten Schritt getan habe, als ich ihn berührt habe. Das Leben meiner Eltern war es mir wert.

Er lässt mich los. Trotzdem rühre ich mich nicht vom Fleck.

Seine Finger öffnen ungeduldig seinen Gürtel und die Hose. Ich kann es hören. Aber nicht sehen.

Plötzlich taucht etwas in mich ein. Es ist ein Finger. Und er bewegt sich in mir.

Ich beiße auf meine Lippe, um das schmatzende Geräusch mitsamt den eigenartigen Gefühlen zu unterdrücken, die sich in mir ausbreiten. Es ist schwer zu beschreiben. So ungefähr muss es sich anfühlen, wenn man sich von einem Arzt untersuchen lässt. Aber um ehrlich zu sein, kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen. Mit Krumm habe ich nur geknutscht, mehr nicht. Und das war noch lange kein Grund, sich die Pille verschreiben zu lassen...

Verdammt. Warum fällt mir das erst jetzt ein, wo ich doch kurz davor stehe, mit Professor Snape mein erstes Mal zu haben?

Er tastet mich ab. Zuerst stürmisch, dann vorsichtig.

Ich höre, dass er scharf Luft holt.

Erst jetzt, im allerletzten Moment, scheint er sich darauf zu besinnen, wie absurd diese Situation genau genommen ist. Vielleicht auch darauf, wer er ist.

Kurz danach wird es ruhig und der Finger zieht sich aus meinem Unterleib zurück.

Er packt meine Schulter, zieht mich hoch und dreht mich zu sich herum.

„Warum haben Sie das getan, Granger?", knurrt er mich zornig an.

Eigentlich hatte ich ja gehofft, er würde die Sache mit dem Lehrer-Schülerin-Ding nicht weiter beachten. Doch der Schuss ging wohl nach hinten los.

Meine Augen starren ohne zu zögern auf den harten Penis, der mir fordernd und pulsierend aus der geöffneten Hose meines Professors entgegen ragt. Ich höre ihn schnauben.

„Ich muss meine Eltern retten", sage ich in einem erstickten Flüstern.

„Um jeden Preis?"

Erst jetzt blicke ich auf und sehe in sein Gesicht, das unmittelbar vor mir aufragt, gesäumt von etlichen schwarzen Strähnen. Es kommt nicht oft vor, dass Professor Snape einem die Gelegenheit gibt, ihm so nahe zu sein. Meist macht er einen sehr stillen und zurückgezogenen Eindruck. Doch jetzt ist es anders. Er sieht zerrissen aus. Eigenartig ist nur, dass ein so unnahbarer Mensch wie er, es so offen vor mir zeigt.

Seine harten Züge erwecken in mir den Eindruck, als hätte er Schmerzen. Ich nicke mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend, denn um ehrlich zu sein, habe ich keine Erfahrung im Umgang mit Männern und ihren Schwänzen.

„Warum wollten Sie mich verführen?", fragt er weiter.

Meine Kehle schmerzt von all der Trockenheit. Noch dazu ist mir ganz kalt.

„Das habe ich Ihnen doch gesagt."

Er legt erstaunt den Kopf schief und sieht mich mit hochgezogenen Brauen an.

„Sie sind Jungfrau, nicht wahr?"

Ich schlucke. Oh Gott. Meine Hoffnungen, dass er es nicht merken würde, sind mit einem Schlag verschwunden. Vielleicht hätte ich energischer sein sollen? Aber woher sollte ich wissen, welche Vorlieben er hat, wenn es um das Eine geht?

„Ist es nicht so, Miss Granger?"

Mir fehlen die Worte.

Langsam schüttelt er den Kopf. Dann nimmt er die Arme hoch und fährt sich in langen Bahnen mit seinen dünnen Fingern durch die Haare. Er zittert.

„Ist Ihnen klar, dass ich Sie beinahe gefickt hätte?", zischt er leise.

Wieder nicke ich. Mir fällt ohnehin nichts ein, was ich sagen könnte.

Belämmert senke ich den Blick und sehe erneut seinen Penis vor mir. Er ist jetzt nicht mehr ganz so geschwollen wie zuvor, was nicht heißt, dass er gänzlich zusammen geschrumpelt wäre.

Vielleicht besteht doch noch Hoffnung für meine Eltern?

„Bringen Sie Ihre Sachen in Ordnung, Granger", sagt er streng. „Und gehen Sie mir aus den Augen."

Ich hebe dümmlich den Kopf.

„Sir?"

„Nun machen Sie schon!"

Etwas ungeschickt fummle ich an meiner Bluse herum und rücke meinen Rock zurecht. Was Professor Snape anordnet, wird befolgt. Das war schon immer so. Da fällt mir was ein. Er hat mein Höschen ruiniert.

Ich erhasche verlegen einen Blick auf sein Gesicht, während er seinen Penis verstaut, die Hose zumacht und seinen Frack an Ort und Stelle bringt. Sekunden darauf sieht er auf den ersten Blick genauso aus wie immer, adrett gekleidet und ganz der Alte.

Als ich mich nicht weiter rühre, reißt er den Kopf hoch und starrt mich mit seinen schwarzen Augen an.

Ich habe mich getäuscht. Etwas an ihm ist nicht so wie zuvor. Er wirkt verunsichert und schuldig. Noch immer liegt diese eigenartige Zerrissenheit in seinem Blick. Und noch immer spüre ich, dass er hart mit sich kämpft.

Doch plötzlich besinnt er sich eines Besseren. Sein Zeigefinger schnellt in die Höhe und deutet geradewegs zur Tür.

„Verschwinden Sie endlich!"

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich nehme die Beine in die Hände und renne davon.

Mein Vorhaben erkläre ich für gescheitert. Meine Eltern für tot.