Diese FanFic fängt direkt nach dem letzten Kapitel des siebten Buchs (also vor dem Epilog) an, das heißt, wir wissen, dass Harry und Ginny wieder zusammenkommen müssen, Hermine und Ron ebenfalls eine glückliche Beziehung führen sollten und irgendwann müssen dann auch Mr. und Mrs. Weasley von den Beziehungen ihrer Kinder erfahren, aber wie und wann?
Dann gibt es ja auch noch die Heiratsanträge, die Hochzeiten, die Geburten der Kinder, die Erziehung(sprobleme) und wer glaubt denn, dass das alles so glatt läuft?
Ich beginne einfach drauf los zu schreiben und lasse mich dabei gerne von euren Reviews leiten, also macht fleißig welche!
Alle Figuren gehören natürlich der fantastischen J.K. Rowling und es ist auch nur ihr vorbehalten, zu bestimmen, wie das alles „wirklich" abgelaufen ist.
Meine FanFic ist nur eine Möglichkeit (ob eine gute, schlechte, spannende, kitschige, romantische, nette, nervtötende,… könnt ihr dann selbst bestimmen…. ) von vielen.
Kapitel 1: Der Morgen nach dem Kampf
„"And quite honestly", he turned away from the painted portraits, thinking now only of the four-poster bed lying waiting for him in Gryffindor Tower, and wondering whether Kreatcher might bring him a sandwich there, "I've had enough trouble for a lifetime""
(Harry Potter and the Deathly Hallows, p.600)
Harry saß mit Ron und Hermine im Gryffindor Gemeinschaftsraum in ihren drei Lieblingssesseln. Aus der Großen Halle dröhnte noch der Lärm, den die glücklichen Menschen dort unten verursachten. Glücklich… ja, das sollte Harry jetzt auch sein. Er hatte sich seit einem Jahr nichts sehnlicher gewünscht, als dass Voldemort starb und er überlebte. Naja, eigentlich seit zwei Jahren, seit er eben die Prophezeiung gehört hatte.
Und Ron und Hermine waren den ganzen, langen, dunklen Weg über bei ihm gewesen. Oder fast. Sie waren für ihn da und wundervollerweise hatten auch sie überlebt und saßen jetzt mit ihm erschöpft in ihren Sesseln. Alle drei wollten sie schlafen, doch sie wussten, dass sie das jetzt nicht konnten, nicht nach allem, was vorgefallen war. Harry hatte ihnen natürlich, sobald sie ihre Sessel erreicht hatten, erzählt, was im Verbotenen Wald geschehen war. Sie hatten ihn angesehen, mit einem Blick, der viel Mitleid ausstrahlte, aber auch wenig Überraschung. Vielleicht konnte sie im Moment gar nichts mehr überraschen.
Harry hatte gerade die gesamte Zaubererschaft vor Tod, Unglück, Folter, Verlusten und Sonstigem bewahrt. Es war ihm gelungen, den größten schwarzen Magier aller Zeiten zu besiegen. Doch das alles war noch viel zu unwirklich.
Und es gab auch genügend zum Trauern. Manche hatten heute Nacht eben doch den Tod gefunden. Tonks und Lupin geisterten in seinem Kopf herum. Sie waren so glücklich gewesen, endlich einander zu haben, endlich eine kleine, glückliche Familie zu werden und jetzt hatten sie sterben müssen, nur seinetwegen. Oder Fred! Wie sollte George ohne ihn normal weiterleben können? Konnte er den Tod seines Bruders Harry je verzeihen? Konnte die gesamte Weasley-Familie ihm je verzeihen? Er hatte ihren jüngsten Sohn seit Jahren in Lebensgefahr gebracht.
Natürlich nicht immer freiwillig, aber doch hätte Ron ohne ihn ein viel ruhigeres Leben gehabt.
Plötzlich hörte er Schritte auf der Treppe und zuckte zusammen.
Ein paar Gryffindors kamen in den Gemeinschaftsraum und als sie Harry, Ron und Hermine sahen, fingen sie lauthals an, sie zu beglückwünschen.
Neville, der offensichtlich putzmunter war, sah ihm an, dass ihm nicht zu feiern zu Mute war, was er allerdings überhaupt nicht gelten lassen wollte. „Na komm schon! Du hast gerade etwas Wundervolles vollbracht, wovon jeder immer Reden wird! Jetzt ist nicht die Zeit um zu trauern!"
„Wann dann?", fragte Ron ganz ruhig, aber traurig. „Mein Bruder ist gerade eben gestorben und ich soll freudestrahlend in die Luft hüpfen?"
Neville und die anderen schwiegen betreten. Harry fühlte, wie ihm der schwere Klotz in seiner Brust noch schwerer wurde. Ron hatte ihm keinen Vorwurf gemacht, aber tat er es doch? In Gedanken? Hermine seufzte und richtete sich auf.
„Ach komm schon, Ron! Wann hast du dir das letzte Mal einen Grund entgehen lassen, angehimmelt zu werden?", feixte sie mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
Harry konnte nicht anders, auch er musste lächeln, als Ron anfing, sich ein bisschen zu verteidigen und die beiden sich kabbelten, als wären die letzten Tage, die letzten Monate, ach was, die letzten drei Jahre nie gewesen und Voldemort wäre nie aus der Versenkung zurückgekehrt. Das war ihm so vertraut, dass sich sogar Lupin, Tonks, Fred, eine traurige Weasley-Familie und Ginny kurzzeitig aus seinem Kopf vertreiben ließen und stattdessen ein leichtes Gefühl von „Zu Hause" einstellte.
Ja, Ginny. Auch sie hatte er die ganze Zeit in seinem Kopf gehabt.
Er hatte beim Verlassen der großen Halle gesehen, dass es ihr den Umständen entsprechend gut ging, aber mehr wusste er nicht. Plötzlich übermannte ihn seine Müdigkeit und mit einem genuschelten „Ich geh ins Bett. Gute Nacht" begann er in den Schlafsaal zu steigen. Bei seinem letzten Blick zurück hatte er gesehen, wie Ron und Hermine sich leidenschaftlich geküsst hatten und er hatte die leise Vermutung, dass er wohl eine Weile seine Ruhe haben würde. In sich hineinlächelnd schlief er schnell ein.
Ginny Weasley hatte natürlich bemerkt, wie Harry, Ron und Hermine verschwunden waren. Vorsichtig stahl sie sich von ihrer Familie davon und stieg unbemerkt die vertrauten Stufen zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors hinauf. Eigentlich erwartete sie dort eine kleine Menschenmenge, da sie Neville und ein paar andere Gryffindors vorhin ebenfalls hochkommen sah, aber als sie durch das Portätloch stieg, saß nur Hermine in einem Sessel vor dem Feuer mit geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln auf dem Mund.
„Ähm, Hermine?", sprach sie vorsichtig ihre beste Freundin an.
Diese öffnete die Augen, erkannte Ginny, lächelte ihr zu und bedeutete ihr, sich neben sie zu setzen. Ginny holte tief Luft.
Es gab so vieles, was ihr auf der Seele brannte. So viele Fragen ohne den Hauch einer Ahnung was die Antworten betraf hatte sie noch nie gehabt.
Offensichtlich stand ihr das ins Gesicht geschrieben, denn als sie den Mund öffnete um wenigstens die ersten paar von sich zu geben, kam Hermine ihr zuvor. „Hör mal, Ginny, ich weiß du willst einiges wissen und das ist auch dein gutes Recht, schließlich geht es um deinen Freund oder Ex oder was auch immer, deinen Bruder und deine beste Freundin. Verständlich, dass du alles haarklein erfahren willst, aber ich bin einfach zu müde, um dir alles zu erzählen. Ich-", doch sie wurde hastig von Ginny unterbrochen: „Bitte, Hermine, bitte! Ich muss einfach erfahren, was in dem letzten Jahr passiert ist." Flehend sah sie Hermine an. Diese schmunzelte. „Schon gut. Ich hatte auch gar nicht vor, dir irgendwas zu verheimlichen, ich sagte lediglich, dass ich sehr müde bin und deshalb-" – „HERMINE! Ich kann jetzt nicht einfach schlafen gehen und auf morgen warten und keine Ahnung haben und-", doch Hermine hob ihren Zauberstab und brachte sie mit einem Schlenker zum Schweigen. Empört funkelte Ginny sie an.
Hermine lächelte und fuhr nun ungestört fort: „Hör mir bitte zu. Ich kann dir jetzt einfach nicht alles erzählen, -lass mich ausreden- aber es gibt eine Möglichkeit, dich alles erleben zu lassen. Pass auf, ich werde dir jetzt meine Gedanken in deinen Kopf kopieren und du kannst sie durchleben. Der Zauber dazu ist relativ einfach, aber du musst einverstanden sein, sonst kann ich ihn nicht ausführen, also, bist du einverstanden?" Fragend sah sie Ginny an.
Dann bemerkte sie ihr leicht genervtes Gesicht, grinste und löste den Schweigezauber von ihr. „Natürlich bin ich das.", lächelte Ginny sofort. Hermine hob wieder ihren Zauberstab, sagte „Memorium traversia" und goldene Streifen, wasserähnlich und doch relativ fest, wurden von ihrem Zauberstab aus ihrem Kopf geholt und formten sich vor Ginny zu einer kleinen Pfütze, die rasch größer wurde, angereichert durch immer neue Gedanken und Erinnerungen. Erwartungsvoll neigte Ginny leicht den Kopf nach vorne um in dieses Meer aus Gold einzutauchen.
Dann sah sie alles vor sich, was im letzten Jahr geschehen war. Immer wieder hörte sie Hermines Stimme klar und deutlich, während das, was sich da vor ihr abspielte, ein wenig undeutlicher klang und ihr wurde klar, dass dies Hermines persönliche Gedanken waren. Stolz eine Freundin zu haben, die ihr ihre intimsten Gedanken so ohne weiteres zeigte, staunte sie nicht schlecht. Von Hermines Zeit im Fuchsbau hatte sie ja so einiges mitbekommen, und doch… dann sah sie, wie die drei nach der Hochzeit verschwanden; die gesamte Suche nach den Horkruxen; Grimmauld Platz Nummer 12; wie Hermine und Ron sich annäherten und sich gleichzeitig Sorgen machten, ob Harry denn wusste, was er tat; Harrys und Rons Streit; Godrics Hollow; Rons Rückkehr; die weitere Suche; bei den Malfoys; der Weg nach Hogwarts; Aberforth; was im Raum der Wünsche geschehen war, bevor sie kam; Hermines und Rons Weg in die Kammer des Schreckens und ihr erster Kuss; die Schlacht; der Sieg; wie die drei in Dumbledores Büro standen und schließlich wie Harry Ron und Hermine erzählt hatte, was er im Verbotenen Wald alles durchgemacht hatte und dann wie sie alle drei gedankenverloren dasaßen und Harry schließlich schlafen ging.
Als sie endlich die Augen wieder öffnete –sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit geschlossen waren- war sie nicht mehr allein im Gemeinschaftsraum. Unglaublich viele Schüler, Lehrer, Eltern, ehemalige Schüler, Auroren und viele, die sonst noch mitgekämpft hatten, standen da und unterhielten sich. Doch Ginny wollte gar nicht wissen, worüber. Sie saß da, vollkommen erschöpft, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich. Dann erst bemerkte sie den Zettel in ihrem Schoß. Sie erkannte Hermines Handschrift und stellte erst daraufhin fest, dass sie nicht mehr in dem Sessel neben ihr saß. Sie strengte ihre müden Augen an, um die paar Zeilen zu lesen.
Ginny,
du wirst wohl eine Weile brauchen, bis du damit durch bist. Ich denke, ich habe dir einigen Stoff zum Nachdenken gegeben.
Ich bin total erschöpft und wenn du diese Nachricht liest, geht es dir wahrscheinlich genauso.
Ich gehe also schlafen.
Wir sehen uns morgen früh. Oder besser gesagt, morgen Mittag. Es dämmert nämlich schon.
Schlaf schön,
Hermine
Ginny lächelte. Oh ja, sie war erschöpft und wollte nichts sehnlicher als in ihr warmes, weiches Bett, doch auf halbem Weg zum Mädchenschlafsaal drehte sie um. Sie wollte nur schnell schauen, wie es ihm ging.
Leise öffnete sie die Tür zum Schlafsaal der Jungen. Rons Schnarcher konnte man bis hierher hören. Das war gewöhnlich. Und alles was normal war, war im Moment eine Wohltat für sie. Langsam schlich sie sich zu Harrys Bett. Sein Gesicht wurde vom Mond beschienen und sie war fast erleichtert, als sie feststellte, dass er sich nicht wirklich verändert hatte. Er sah nur unglaublich erschöpft aus, was ja nun wirklich verständlich war.
Sie setzte sich auf die Bettkante und strich mit ihrer Hand über sein Gesicht. Dann erst bemerkte sie das leise Lächeln um seine Lippen. War es schon vorher da gewesen? Es tat gut, sich einzureden, sie wäre der Grund dafür.
Ohne darüber nachzudenken, legte sie sich neben ihn. Sie wollte hier bestimmt nicht einschlafen, sie wollte ihm nur ein bisschen nahe sein. Sie spürte seinen gleichmäßigen Atem, der sie so beruhigte. Die Teile von ihr, die noch nicht müde waren, wurden es spätestens jetzt. Das letzte was sie wahrnahm war, dass sich ein sanftes Orange über den Himmel legte. Dann schlossen sich ihre Augen wie von selbst.
Als er ein paar Sekunden später seinen Arm um sie legte um sie näher zu sich heranzuziehen, bemerkte sie es schon nicht mehr.
Ok, des war jetzt vielleicht nicht ganz so lustig, aber erstens braucht man ja auch immer einen Anfang, und zweitens denke ich, dass das diesbezüglich im zweiten Kapitel noch besser wird, da Ginny ja immerhin in Harrys Arm einschläft und noch nicht mal in seinem Schlafsaal sein sollte.
Also, fleißig Reviews schreiben!
