Anm: Dieses Kapitel endet etwas düster und ungewiss. Wer meint ihm sitzt
der 12.11. noch zu tief sollte warten bis ich das zweite Kapitel hochlade.
Dauert nur etwas, da es sich um ein längeres handelt. Ich übernehme keine
Verantwortung für plötzlich auftretende Depressionen! ^^
Disc: Gehört alles den Filmemachern und ich verdiene nichts dabei.
Captive by Yury Julian
"Geben sie Alarm, Mr. O'Neill!" Der Commander aktivierte die Lautsprecher. "Catpain zur Brücke." Während seine Worte durch das Boot hallten, schrillte der Alarm gleichzeitig auf. Alle Offiziere und Matrosen verfielen in Hektik, versuchten schnell zu ihren Stationen zu kommen. Auf der Brücke ließ der Commander sämtliche Whiskers ausschwärmen, da kam auch schon der Captain. "Was ist los, Commander?"
"Wir haben wahrscheinlich ein Shuttle verloren.", antwortete Jonathan Ford ihm sachlich, wobei ihm das nicht leicht fiel. In seinem Inneren bebte ein Hurricane. Nur mit Mühe konnte er das Zittern seiner Hände unterdrücken.
"Wie das?"
"Das wissen wir nicht. Shuttle MR-2 hatte erst wenige Minuten zuvor die Andockschleuse verlassen als es auch schon von unseren Sensoren verschwand und der Funkkontakt abbrach.", erklärte der Commander die Situation.
Der Captain setzte gerade zu einer weiteren Frage an, wurde jedoch von O'Neill unterbrochen. "Sir, wir haben einen makronesischen Spectre entdeckt."
"Bei den letzten Koordinaten von unserem Shuttle?", fragte Ford sofort.
"Nicht ganz, er hält sich weiterhin hinter der Grenze aber scheint die Region zu überwachen."
"Ist unser Shuttle zu nah an die makronesische Grenze gekommen?" Hudson stellte einen Fuß auf das Podest des Commandosessels, seine rechte Hand stützte er auf das Knie.
"Nein, Sir.", antwortete Lieutenant O'Neill.
Ford wandte sich dem Captain zu. "Das Shuttle hatte einen Kurs weiter abseits der Grenze gesetzt. Ein territorialer Akt dürfte hier für die Allianz keine Provokation dargestellt haben."
"Die Sensoren melden keine Trümmerteile oder Waffenrückstände.", unterstrich Henderson den Bericht des Commanders und des Lieutenants.
"Keines unserer Shuttle löst sich einfach so in Luft auf.", bestand Captain Hudson.
"Captain, der Generalsekretär ist in der Leitung.", meldete Lieutenant O'Neill.
"Auf den Schirm!" Hudson ging vor das Kommandoterminal.
Auf dem Hauptschirm erschien die Gestalt des Generalsekretärs McGath, der in seinem Büro saß und ziemlich angespannt wirkte.
"Was gibt es, Herr Generalsekretär?", fragte Hudson sofort.
"Die UEO hat soeben das Gebiet in dem sie sich befinden der Allianz überlassen. Präsident Bourne wünscht den sofortigen Abzug der Sea Quest. Alle ausgesandten Schiffe werden sofort eliminiert."
"Moment mal, bedeutet das etwa wir befinden uns jetzt in makronesischem Gebiet?"
"Genau, Captain. Befolgen sie augenblicklich meinen Befehl und es wird keine Komplikationen geben."
"Das können wir nicht. Eines unserer Shuttle wird noch vermisst.", protestierte Hudson.
"Nun, das ist ein bedauerlicher Zwischenfall aber ich nehme an, dass dieses Shuttle nach Abschluß der Vereinbarung die Sea Quest verlassen hat. Bournes Leute sind recht schnell informiert worden."
"Ein bedauerlicher Zwischenfall? Hören sie, einer meiner Leute ist ohne Kenntnis über ihre Vereinbarung von deren Plänen sie uns nichts erzählt haben da raus und von unseren Sensoren verschwunden. Solange ich nicht ganz genau weiß was mit dem Shuttle und seinem Piloten geschehen ist, wird die Sea Quest nirgend wohin gehen!"
"Captain Hudson, ihre Loyalität gegenüber ihrer Mannschaft in allen Ehren, aber ich muss ihnen befehlen die Region zu verlasen! Sie bekommen weder das Shuttle noch seinen Piloten zurück. So hat es die UEO mit der makronesischen Allianz ausgehandelt. Nichts ist es wert einen weltweiten Krieg anzuzetteln. Solange keiner von den wichtigen Offizieren ihrer Mannschaft an Bord des Shuttles war sehe ich von weiteren Maßnahmen ab!" McGath war sichtlich erregt. Auf seinen Wangen hatten sich leichte rote Flecken gebildet. Mit der Sturheit Hudsons über seinen Befehl hatte er nicht gerechnet gehabt.
Hudson wandte sich um. "Wer war auf diesem Shuttle?"
"Ensign Wolenczak, Sir.", antwortete Henderson bang.
"Wolenczak?" Nun wich jeder Ärger und auch etwas Farbe aus des Generalsekretärs Gesicht.
"Ja, Sir. Wir haben Lucas verloren.", flüsterte O'Neill nunmehr.
Schnell fand McGath seine Fassung wieder. "Nun, wie ich schon sagte, ein bedauerlicher Zwischenfall. Ich werde ihnen einen neuen Wissenschaftsoffizier zuteilen. Nehmen sie Kurs auf Fort Gore." Er beendete die Vidlinkverbindung.
Schmerzlich schloß Hudson die Augen. McGath hatte nur so schnell aufgelegt weil er wusste, wie sehr der Captain wütend sein würde. Lucas Wolenczak war nicht einfach so durch einen anderen Wissenschaftler zu ersetzen. Das wussten sie beide. Dieser verdammte Politiker hatte nicht vor einen seiner besten Leute da wieder herauszuboxen oder den Gründen seines Verschwindens auf die Schliche zu kommen. "Wollte er zu der unabhängigen Handelskolonie?", fragte Hudson nun den Commander.
Ford nickte nur.
"Die Kolonie ist nicht mehr unabhängig. Ich bekomme gerade die neuen Daten vom Hauptquartier." O'Neill versuchte sich durch Arbeit abzulenken. Die Gedanken weg von seinem Freund zu richten.
"Gut. Nehmen sie Kurs auf. Ich bin in meinem Quartier." Einige von den Brückenoffizieren sahen ihn entsetzt an. "Wir können nichts machen. Unsere Scans haben keine Ergebnisse gebracht, das haben sie mir selbst mitgeteilt und eine offizielle Nachricht von einer Gefangennahme des Ensign oder Vernichtung seines Shuttles von Seiten der Allianz haben wir auch nicht. Der Generalsekretär hat recht, wenn wir hier bleiben lösen wir nur einen Krieg aus."
"Das tun wir jedoch nicht wenn wir noch einige Zeit vor der neuen Grenze Position beziehen. Notfalls könnten wir so schneller eingreifen."
"Tun sie das, Commander." Hudson verschwand von der Brücke.
Commander Ford öffnete den Tank. Es dauerte nicht lange und Darwin durchbrach die Wasseroberfläche. "Spielt der Commander mit Darwin?"
"Leider nicht, Darwin. Hör zu, ich werde jetzt die Schleuse öffnen und möchte, dass du nach eines unserer Shuttles suchst. Lucas ist da drinnen aber wir können ihn nicht mehr finden. Machst du das?"
"Öffnet Schleuse. Darwin will Lucas suchen.", übersetzte der Vocoder.
"Ja, guter Junge.", lobte Ford den Delphin der bereits auf dem Weg nach draußen war.
Lonnie kam zu ihm und legte tröstend eine Hand auf seine Schulter.
"Meinst du er kann ihn finden?"
"Wenn nicht er dann niemand." Er seufzte schwer. "Nun muss ich nur noch etwas tun, was ich niemals gehofft habe tun zu müssen."
Henderson sah ihren Freund fragend an. Er machte keine Anstalten ihr eine Erklärung zukommen zu lassen. Statt dessen ging er zum Maglev. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm. Wenig später fanden die zwei sich vor Lucas' und Tony's Quartier wieder. Piccolo war gerade erst aufgestanden da er zum Nachtdienst musste.
"Was willst du hier?", versuchte Lonnie erneut eine Antwort von Jonathan zu bekommen, der ohne anzuklopfen oder Tony um Eintritt zu bitten in die Kabine stürmte.
"Tony, weißt du ob Lucas eine Art Adressbuch besitzt?", fragte Ford während sein Blick suchend durch das Quartier glitt.
"Keine Ahnung.", antwortete Tony genervt. "Frag ihn doch selber."
"Das geht nicht." Schon hatte der Commander den Spind des Computergenies geöffnet.
"Wieso denn nicht?"
"Lucas' Shuttle ist gerade verschwunden in einer Region die gerade erst Teil der Allianz wurde.", erklärte Henderson den Vorfall.
"Was?" Tony war überrascht. "Und was nun?" Er wandte sich von Henderson an der Kabinenluke wieder dem Commander zu, der sämtliche Kleidungsstücke des Verschwundenen achtlos aus dessen Spind heraus zog.
"Jonathan!", ermahnte Lonnie den Commander erneut. Erst jetzt hielt er für kurze Zeit inne.
"Ich suche eine Nummer oder Adresse unter der ich Captain Bridger erreichen kann.", rang er sich nun doch durch die beiden ihm untergebenen Offiziere sein Handeln zu erklären.
"Was hat denn jetzt Bridger damit zu tun?" Tony setzte sich auf die Kante seiner Koje und zog sich seine Socken über.
"Sehr viel." Commander Ford lehnte sich an die Kante des Tisches der Doppelkoje gegenüber. Verzweifelt fuhr er sich mit den Fingern über die Augen. "Er hat mich darum gebeten ihn sofort zu informieren sollte jemals etwas mit Lucas sein. Zum Beispiel wenn er einfach mit dem Offiziersdasein nicht zurechtkommt oder er verletzt wird. Er wollte es sofort und von mir erfahren. Auf gar keinen Fall auf offiziellem Weg von der UEO."
"Wieso denn das? Wolenczak ist doch kein kleines Kind!", meinte Piccolo, der es noch nicht so ganz begriffen hatte was hier vorgefallen war. Henderson setzte sich auf die Stufen.
"Er vertraute mir an, dass er in dem Augenblick als er Lucas in Uniform sah wusste, dass seine Entscheidung die Sea Quest zu verlassen falsch war. Zumindest ohne Lucas. Euch mag das vielleicht nicht so aufgefallen sein, aber Lucas war fast so eine Art Sohn für ihn. Die beiden haben innerhalb kürzester Zeit eine ziemlich vertraute Beziehung zueinander aufgebaut. Naja und da Lucas selbst nie wirklich einen Vater hatte war Bridger schnell zu einem Vorbild geworden nach dem er sich richten konnte. Leider hat Bridger mir nicht gesagt wo und wie ich ihn erreichen kann, also glaube ich das zumindest Lucas irgendwo einen Hinweis darauf hat."
"Man, da glaubt man einen zu kennen, sein Freund zu sein und man weiß überhaupt nichts von ihm. Das war doch bereits mit Brody so!" Bei dem letzten Satz sah Piccolo Lonnie an, die aufgestanden war und zu Jonathan ging.
"Wir helfen dir beim suchen, nicht wahr Tony?"
"Der hat auch in seiner Koje immer was versteckt." Schon zog er sich auf das Schlaflager des Computergenies. Die beiden anderen suchten in den Regalen und Spinden.
*******
"Nein, lassen sie nur. Danke, Commander.", sagte der Angerufene mit matter Stimme und beendete die Vidlinkverbindung.
"Verdammt!" Mit aller Kraft schlug er wild die flache Handfläche auf den Tisch. Er hatte es gewusst. Es musste einfach so enden. Unentschlossen lief er in seiner Kabine auf und ab bevor er eine Entscheidung fällte. Captain Bridger ging zur Brücke seines Schiffes.
"Wir werden eine Kursänderung vornehmen!", befahl er und gab gleichzeitig die Koordinaten bekannt.
"Ist das nicht makronesisches Grenzgebiet? Was wollen wir da?" fragte der junge Mann am Ruder.
"Wir werden uns mit der Sea Quest treffen. Ich habe dort etwas privates zu erledigen." Daraufhin verließ er die Brücke wieder.
Zurück in seiner Kabine nahm Nathan Bridger eine kleine Kiste aus dem Regal. In ihr befanden sich lauter Fotos von den Menschen, die ihm am meisten bedeuteten. Auch zwei Gruppenfotos waren unter ihnen, welche die einzelnen Crews der beiden Sea Quest Boote zeigten, doch dafür interessierte er sich gerade überhaupt nicht. Sein Hauptaugenmerk übersprang die Bilder Carols, Roberts und Michaels. Ganz unten waren die, die er suchte. Lucas aus der Zeit bevor die Sea Quest für 10 Jahre verschwand.
Was war in der Zwischenzeit nur mit ihnen geschehen? Der Junge war damals sein Herzblut gewesen. Ihm wäre es nie in den Sinn gekommen das Wort gegen ihn zu erheben. Ein regelrechter Wirbelwind wie er war mit Flausen die ein jeder Teenager hatte. Bridger blätterte weiter durch die Bilder. Das, bei welchem er nun stehen blieb, zeigte das Junggenie bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Er hatte den Laptop vor sich ausgebreitet und zu seiner Seite hatte sich Darwin aus dem Wasser gehoben um von seinem jungen Freund gestreichelt zu werden.
Doch das Bild danach ließen ihm die Tränen in die Augen steigen. Es war sehr viel rührender. Ein sechszehnjähriger Lucas kuschelte mit Darwin. Captain Bridger nahm das Bild und stellte es sich auf das kleine Podest neben seiner Koje. Die Tränen konnte er nun nicht mehr zurück halten. Verzweifelt saß er das Gesicht in den Händen vergruben da. Commander Ford meinte zwar, dass es nicht zwingend so schlimm ausgegangen sein musste wie die Allianz es angedroht hatte, doch dieses Wissen half dem ehemaligen Sea Quest Captain nicht. Er hatte einen zweiten Sohn, denn das war Lucas schließlich für ihn, durch sein eigenes Handeln verloren. Er war es der Robert zum Bleiben beim Militär überredet hatte und bis zum heutigen Tag war sein Enkel Michael das einzige Lebenszeichen seines Sohnes gewesen. Und er war auch für das Schicksal Lucas' verantwortlich. Diese ganze Sache wurde nur noch schlimmer wenn er daran dachte, dass sie bei ihrer letzten Begegnung einen schlimmen Streit hatten, den sie beide nicht mehr bereinigten sondern ohne weitere Worte auseinander gegangen waren.
Hätte er nicht so überstürzt die Sea Quest verlassen würde Lucas nicht mit solchen steifen Militärbrocken wie Hudson auskommen und sich zum Dienst verpflichten müssen. Sein schlechtes Gewissen und die Vorwürfe würde ihm keiner nehmen können. Er hätte Lucas mit von Bord nehmen müssen. Das ist das einzige was ihm in diesem Moment immer und immer wieder in einer Endlosschleife durch den Kopf ging.
"Oh bitte, Darwin, finde ihn.", betete er leise vor sich hin. Nathan glaubte nicht noch ein drittes Mal die Kraft aufbringen zu können einen solch herben Verlust hinnehmen zu können.
Anm: Sooooo... ich muss schnell vorweggreifen: Lucas geht es gut! Keine Sorge. ^^ Nur kann ich das nicht einfach so stehen lassen unter dem bestehenden Hintergrund in der realen Welt. Etwas Geduld, ich arbeite an der Ausarbeitung des zweiten Kapitels, da ich meine Nachforschungen für den Fluch des Pharaos noch nicht betreiben konnte und auch bei der Familienidylle etwas hänge, gibt's hier wenigstens etwas von mir.
Disc: Gehört alles den Filmemachern und ich verdiene nichts dabei.
Captive by Yury Julian
"Geben sie Alarm, Mr. O'Neill!" Der Commander aktivierte die Lautsprecher. "Catpain zur Brücke." Während seine Worte durch das Boot hallten, schrillte der Alarm gleichzeitig auf. Alle Offiziere und Matrosen verfielen in Hektik, versuchten schnell zu ihren Stationen zu kommen. Auf der Brücke ließ der Commander sämtliche Whiskers ausschwärmen, da kam auch schon der Captain. "Was ist los, Commander?"
"Wir haben wahrscheinlich ein Shuttle verloren.", antwortete Jonathan Ford ihm sachlich, wobei ihm das nicht leicht fiel. In seinem Inneren bebte ein Hurricane. Nur mit Mühe konnte er das Zittern seiner Hände unterdrücken.
"Wie das?"
"Das wissen wir nicht. Shuttle MR-2 hatte erst wenige Minuten zuvor die Andockschleuse verlassen als es auch schon von unseren Sensoren verschwand und der Funkkontakt abbrach.", erklärte der Commander die Situation.
Der Captain setzte gerade zu einer weiteren Frage an, wurde jedoch von O'Neill unterbrochen. "Sir, wir haben einen makronesischen Spectre entdeckt."
"Bei den letzten Koordinaten von unserem Shuttle?", fragte Ford sofort.
"Nicht ganz, er hält sich weiterhin hinter der Grenze aber scheint die Region zu überwachen."
"Ist unser Shuttle zu nah an die makronesische Grenze gekommen?" Hudson stellte einen Fuß auf das Podest des Commandosessels, seine rechte Hand stützte er auf das Knie.
"Nein, Sir.", antwortete Lieutenant O'Neill.
Ford wandte sich dem Captain zu. "Das Shuttle hatte einen Kurs weiter abseits der Grenze gesetzt. Ein territorialer Akt dürfte hier für die Allianz keine Provokation dargestellt haben."
"Die Sensoren melden keine Trümmerteile oder Waffenrückstände.", unterstrich Henderson den Bericht des Commanders und des Lieutenants.
"Keines unserer Shuttle löst sich einfach so in Luft auf.", bestand Captain Hudson.
"Captain, der Generalsekretär ist in der Leitung.", meldete Lieutenant O'Neill.
"Auf den Schirm!" Hudson ging vor das Kommandoterminal.
Auf dem Hauptschirm erschien die Gestalt des Generalsekretärs McGath, der in seinem Büro saß und ziemlich angespannt wirkte.
"Was gibt es, Herr Generalsekretär?", fragte Hudson sofort.
"Die UEO hat soeben das Gebiet in dem sie sich befinden der Allianz überlassen. Präsident Bourne wünscht den sofortigen Abzug der Sea Quest. Alle ausgesandten Schiffe werden sofort eliminiert."
"Moment mal, bedeutet das etwa wir befinden uns jetzt in makronesischem Gebiet?"
"Genau, Captain. Befolgen sie augenblicklich meinen Befehl und es wird keine Komplikationen geben."
"Das können wir nicht. Eines unserer Shuttle wird noch vermisst.", protestierte Hudson.
"Nun, das ist ein bedauerlicher Zwischenfall aber ich nehme an, dass dieses Shuttle nach Abschluß der Vereinbarung die Sea Quest verlassen hat. Bournes Leute sind recht schnell informiert worden."
"Ein bedauerlicher Zwischenfall? Hören sie, einer meiner Leute ist ohne Kenntnis über ihre Vereinbarung von deren Plänen sie uns nichts erzählt haben da raus und von unseren Sensoren verschwunden. Solange ich nicht ganz genau weiß was mit dem Shuttle und seinem Piloten geschehen ist, wird die Sea Quest nirgend wohin gehen!"
"Captain Hudson, ihre Loyalität gegenüber ihrer Mannschaft in allen Ehren, aber ich muss ihnen befehlen die Region zu verlasen! Sie bekommen weder das Shuttle noch seinen Piloten zurück. So hat es die UEO mit der makronesischen Allianz ausgehandelt. Nichts ist es wert einen weltweiten Krieg anzuzetteln. Solange keiner von den wichtigen Offizieren ihrer Mannschaft an Bord des Shuttles war sehe ich von weiteren Maßnahmen ab!" McGath war sichtlich erregt. Auf seinen Wangen hatten sich leichte rote Flecken gebildet. Mit der Sturheit Hudsons über seinen Befehl hatte er nicht gerechnet gehabt.
Hudson wandte sich um. "Wer war auf diesem Shuttle?"
"Ensign Wolenczak, Sir.", antwortete Henderson bang.
"Wolenczak?" Nun wich jeder Ärger und auch etwas Farbe aus des Generalsekretärs Gesicht.
"Ja, Sir. Wir haben Lucas verloren.", flüsterte O'Neill nunmehr.
Schnell fand McGath seine Fassung wieder. "Nun, wie ich schon sagte, ein bedauerlicher Zwischenfall. Ich werde ihnen einen neuen Wissenschaftsoffizier zuteilen. Nehmen sie Kurs auf Fort Gore." Er beendete die Vidlinkverbindung.
Schmerzlich schloß Hudson die Augen. McGath hatte nur so schnell aufgelegt weil er wusste, wie sehr der Captain wütend sein würde. Lucas Wolenczak war nicht einfach so durch einen anderen Wissenschaftler zu ersetzen. Das wussten sie beide. Dieser verdammte Politiker hatte nicht vor einen seiner besten Leute da wieder herauszuboxen oder den Gründen seines Verschwindens auf die Schliche zu kommen. "Wollte er zu der unabhängigen Handelskolonie?", fragte Hudson nun den Commander.
Ford nickte nur.
"Die Kolonie ist nicht mehr unabhängig. Ich bekomme gerade die neuen Daten vom Hauptquartier." O'Neill versuchte sich durch Arbeit abzulenken. Die Gedanken weg von seinem Freund zu richten.
"Gut. Nehmen sie Kurs auf. Ich bin in meinem Quartier." Einige von den Brückenoffizieren sahen ihn entsetzt an. "Wir können nichts machen. Unsere Scans haben keine Ergebnisse gebracht, das haben sie mir selbst mitgeteilt und eine offizielle Nachricht von einer Gefangennahme des Ensign oder Vernichtung seines Shuttles von Seiten der Allianz haben wir auch nicht. Der Generalsekretär hat recht, wenn wir hier bleiben lösen wir nur einen Krieg aus."
"Das tun wir jedoch nicht wenn wir noch einige Zeit vor der neuen Grenze Position beziehen. Notfalls könnten wir so schneller eingreifen."
"Tun sie das, Commander." Hudson verschwand von der Brücke.
Commander Ford öffnete den Tank. Es dauerte nicht lange und Darwin durchbrach die Wasseroberfläche. "Spielt der Commander mit Darwin?"
"Leider nicht, Darwin. Hör zu, ich werde jetzt die Schleuse öffnen und möchte, dass du nach eines unserer Shuttles suchst. Lucas ist da drinnen aber wir können ihn nicht mehr finden. Machst du das?"
"Öffnet Schleuse. Darwin will Lucas suchen.", übersetzte der Vocoder.
"Ja, guter Junge.", lobte Ford den Delphin der bereits auf dem Weg nach draußen war.
Lonnie kam zu ihm und legte tröstend eine Hand auf seine Schulter.
"Meinst du er kann ihn finden?"
"Wenn nicht er dann niemand." Er seufzte schwer. "Nun muss ich nur noch etwas tun, was ich niemals gehofft habe tun zu müssen."
Henderson sah ihren Freund fragend an. Er machte keine Anstalten ihr eine Erklärung zukommen zu lassen. Statt dessen ging er zum Maglev. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm. Wenig später fanden die zwei sich vor Lucas' und Tony's Quartier wieder. Piccolo war gerade erst aufgestanden da er zum Nachtdienst musste.
"Was willst du hier?", versuchte Lonnie erneut eine Antwort von Jonathan zu bekommen, der ohne anzuklopfen oder Tony um Eintritt zu bitten in die Kabine stürmte.
"Tony, weißt du ob Lucas eine Art Adressbuch besitzt?", fragte Ford während sein Blick suchend durch das Quartier glitt.
"Keine Ahnung.", antwortete Tony genervt. "Frag ihn doch selber."
"Das geht nicht." Schon hatte der Commander den Spind des Computergenies geöffnet.
"Wieso denn nicht?"
"Lucas' Shuttle ist gerade verschwunden in einer Region die gerade erst Teil der Allianz wurde.", erklärte Henderson den Vorfall.
"Was?" Tony war überrascht. "Und was nun?" Er wandte sich von Henderson an der Kabinenluke wieder dem Commander zu, der sämtliche Kleidungsstücke des Verschwundenen achtlos aus dessen Spind heraus zog.
"Jonathan!", ermahnte Lonnie den Commander erneut. Erst jetzt hielt er für kurze Zeit inne.
"Ich suche eine Nummer oder Adresse unter der ich Captain Bridger erreichen kann.", rang er sich nun doch durch die beiden ihm untergebenen Offiziere sein Handeln zu erklären.
"Was hat denn jetzt Bridger damit zu tun?" Tony setzte sich auf die Kante seiner Koje und zog sich seine Socken über.
"Sehr viel." Commander Ford lehnte sich an die Kante des Tisches der Doppelkoje gegenüber. Verzweifelt fuhr er sich mit den Fingern über die Augen. "Er hat mich darum gebeten ihn sofort zu informieren sollte jemals etwas mit Lucas sein. Zum Beispiel wenn er einfach mit dem Offiziersdasein nicht zurechtkommt oder er verletzt wird. Er wollte es sofort und von mir erfahren. Auf gar keinen Fall auf offiziellem Weg von der UEO."
"Wieso denn das? Wolenczak ist doch kein kleines Kind!", meinte Piccolo, der es noch nicht so ganz begriffen hatte was hier vorgefallen war. Henderson setzte sich auf die Stufen.
"Er vertraute mir an, dass er in dem Augenblick als er Lucas in Uniform sah wusste, dass seine Entscheidung die Sea Quest zu verlassen falsch war. Zumindest ohne Lucas. Euch mag das vielleicht nicht so aufgefallen sein, aber Lucas war fast so eine Art Sohn für ihn. Die beiden haben innerhalb kürzester Zeit eine ziemlich vertraute Beziehung zueinander aufgebaut. Naja und da Lucas selbst nie wirklich einen Vater hatte war Bridger schnell zu einem Vorbild geworden nach dem er sich richten konnte. Leider hat Bridger mir nicht gesagt wo und wie ich ihn erreichen kann, also glaube ich das zumindest Lucas irgendwo einen Hinweis darauf hat."
"Man, da glaubt man einen zu kennen, sein Freund zu sein und man weiß überhaupt nichts von ihm. Das war doch bereits mit Brody so!" Bei dem letzten Satz sah Piccolo Lonnie an, die aufgestanden war und zu Jonathan ging.
"Wir helfen dir beim suchen, nicht wahr Tony?"
"Der hat auch in seiner Koje immer was versteckt." Schon zog er sich auf das Schlaflager des Computergenies. Die beiden anderen suchten in den Regalen und Spinden.
*******
"Nein, lassen sie nur. Danke, Commander.", sagte der Angerufene mit matter Stimme und beendete die Vidlinkverbindung.
"Verdammt!" Mit aller Kraft schlug er wild die flache Handfläche auf den Tisch. Er hatte es gewusst. Es musste einfach so enden. Unentschlossen lief er in seiner Kabine auf und ab bevor er eine Entscheidung fällte. Captain Bridger ging zur Brücke seines Schiffes.
"Wir werden eine Kursänderung vornehmen!", befahl er und gab gleichzeitig die Koordinaten bekannt.
"Ist das nicht makronesisches Grenzgebiet? Was wollen wir da?" fragte der junge Mann am Ruder.
"Wir werden uns mit der Sea Quest treffen. Ich habe dort etwas privates zu erledigen." Daraufhin verließ er die Brücke wieder.
Zurück in seiner Kabine nahm Nathan Bridger eine kleine Kiste aus dem Regal. In ihr befanden sich lauter Fotos von den Menschen, die ihm am meisten bedeuteten. Auch zwei Gruppenfotos waren unter ihnen, welche die einzelnen Crews der beiden Sea Quest Boote zeigten, doch dafür interessierte er sich gerade überhaupt nicht. Sein Hauptaugenmerk übersprang die Bilder Carols, Roberts und Michaels. Ganz unten waren die, die er suchte. Lucas aus der Zeit bevor die Sea Quest für 10 Jahre verschwand.
Was war in der Zwischenzeit nur mit ihnen geschehen? Der Junge war damals sein Herzblut gewesen. Ihm wäre es nie in den Sinn gekommen das Wort gegen ihn zu erheben. Ein regelrechter Wirbelwind wie er war mit Flausen die ein jeder Teenager hatte. Bridger blätterte weiter durch die Bilder. Das, bei welchem er nun stehen blieb, zeigte das Junggenie bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Er hatte den Laptop vor sich ausgebreitet und zu seiner Seite hatte sich Darwin aus dem Wasser gehoben um von seinem jungen Freund gestreichelt zu werden.
Doch das Bild danach ließen ihm die Tränen in die Augen steigen. Es war sehr viel rührender. Ein sechszehnjähriger Lucas kuschelte mit Darwin. Captain Bridger nahm das Bild und stellte es sich auf das kleine Podest neben seiner Koje. Die Tränen konnte er nun nicht mehr zurück halten. Verzweifelt saß er das Gesicht in den Händen vergruben da. Commander Ford meinte zwar, dass es nicht zwingend so schlimm ausgegangen sein musste wie die Allianz es angedroht hatte, doch dieses Wissen half dem ehemaligen Sea Quest Captain nicht. Er hatte einen zweiten Sohn, denn das war Lucas schließlich für ihn, durch sein eigenes Handeln verloren. Er war es der Robert zum Bleiben beim Militär überredet hatte und bis zum heutigen Tag war sein Enkel Michael das einzige Lebenszeichen seines Sohnes gewesen. Und er war auch für das Schicksal Lucas' verantwortlich. Diese ganze Sache wurde nur noch schlimmer wenn er daran dachte, dass sie bei ihrer letzten Begegnung einen schlimmen Streit hatten, den sie beide nicht mehr bereinigten sondern ohne weitere Worte auseinander gegangen waren.
Hätte er nicht so überstürzt die Sea Quest verlassen würde Lucas nicht mit solchen steifen Militärbrocken wie Hudson auskommen und sich zum Dienst verpflichten müssen. Sein schlechtes Gewissen und die Vorwürfe würde ihm keiner nehmen können. Er hätte Lucas mit von Bord nehmen müssen. Das ist das einzige was ihm in diesem Moment immer und immer wieder in einer Endlosschleife durch den Kopf ging.
"Oh bitte, Darwin, finde ihn.", betete er leise vor sich hin. Nathan glaubte nicht noch ein drittes Mal die Kraft aufbringen zu können einen solch herben Verlust hinnehmen zu können.
Anm: Sooooo... ich muss schnell vorweggreifen: Lucas geht es gut! Keine Sorge. ^^ Nur kann ich das nicht einfach so stehen lassen unter dem bestehenden Hintergrund in der realen Welt. Etwas Geduld, ich arbeite an der Ausarbeitung des zweiten Kapitels, da ich meine Nachforschungen für den Fluch des Pharaos noch nicht betreiben konnte und auch bei der Familienidylle etwas hänge, gibt's hier wenigstens etwas von mir.
