Ich leide momentan unter einer etwas unerklärlichen Mailproblematik. Senden und Empfangen von Mails ist momentan nur unter Schwierigkeiten möglich. Was im Klartext heißt, über die Hälfte aller ein- und ausgehenden Mails verschwinden momentan spurlos im Net – und ich weiß nicht woran es liegt.
Hidden Truth wird weitergehen. Ich arbeite bereits daran.
Diese Story ist komplett fertiggestellt, nur hapert es momentan halt etwas an der Übermittlung der gebetaten Kapitel.
Disclaimer: Diese Geschichte wurde von Nocturnias, aka JadeOrchid geschrieben. Sie hat mir die Erlaubnis gegeben, sie übersetzen zu dürfen. Alle weiteren Bestandteile gehören J.K.Rowling.
This story was written by Nocturnias, aka JadeOrchid. She gave me the permisssion to translate it into german. Thank you! All other stuff belongs to J. K. Rowling.
Originallocation: http : ashwinder. / viewstory. php? sid 6036&i1
"When you find your servant is your master
You'll be wrapped around my finger"
The Police, "Wrapped around Your Finger" vom Album "Synchronicity"
Caught between the Scylla and the Charybdis
Ich warte darauf, dass er aus seinem Zimmer kommt.
Ich weiß, er mich hat klopfen gehört: zwei langsame, aber laute Schläge, die auf der dünnen Holztür widerhallen. Es ist die Art, in der ich immer klopfe, wenn ich beabsichtige, ihn zu besitzen. Ich stehe an meiner üblichen Stelle in der Halle und warte geduldig wie eine Spinne. Er wird nicht lange brauchen. Er kann nicht. Zu langes Zögern und der Cruciatus tritt ein und hält ihn davon ab, sich mir zu widersetzen. Eine kluge Arbeit Seitens des Ministeriums, diese Diener: ehemalige Todesser, die verändert und denjenigen, die am meisten unter dem Endkampf gelitten haben, gegeben wurden. Das ich meine Eltern bei einem Todesserangriff verloren habe, scheint mich dafür zu qualifizieren.
Oh, er wusste nicht was passieren würde und ich mache es ihm nicht zum Vorwurf. Was ich ihm vorwerfe ist die völlige Gefühllosigkeit, die er angesichts meines Leides zeigte. „Wir haben alle etwas verloren, Miss Granger." sagte er. War dies ein Versuch, mich zu trösten? Ziemlich mitleiderregend, wenn Sie mich fragen. Dann ging er und entließ mich auf diese Weise, als ob mein Schmerz nicht wirklich von Bedeutung wäre. Es war der Moment, in dem ich mich entschied, genauso zu werden. Scheiß auf die Konsequenzen - Severus Snape würde eine Lektion lernen. Ich glaube, wir haben so etwas wie Verständnis untereinander entwickelt, als wir für den Orden zusammengearbeitet haben. Vielleicht haben wir es, aber vielleicht war es auch nicht das, was ich gehofft habe, das es sein würde.
Sie wollen ein Geständnis? Nun gut. Ja, ich bin in ihn verliebt. Sogar jetzt verzehre ich mich nach ihm. Ich lechze mit Schmerzen, die selbst Voldemort mir nicht hätte zufügen können, dass er so ist, wie ich ihn mir vorstelle, aber das wird niemals geschehen. Stattdessen muss ich mich mit der Realität begnügen. Doch seit ich seinen Körper und seine Seele besitze, ist die Realität viel mehr nach meinem Geschmack.
Ach ja. Das ist Ironie, wenn Ironie jemals existiert hat. Die ehemaligen Todesser wurden den Muggelgeborenen als Diener gegeben. Als ich über meine Möglichkeit informiert wurde, habe ich nicht gezögert. Meine Rolle im Endkampf hat mir einen gewissen Status verliehen und an diesem Tag habe ich ihn vollkommen ausgenutzt. Ich begann bei Fudge und sagte ihm, dass ich Snape wollte. Er blinzelte, sagte aber nichts dazu. Wir vom Orden wussten, dass Severus unschuldig war, doch leider konnten wir keine konkreten Beweise dafür liefern; und deswegen inhaftierte Fudge Severus zusammen mit den anderen. Der Möglichkeit, Magie zu gebrauchen, beraubt und nur mit den Fähigkeiten ausgestattet, Zaubertränke zu brauen, wurde er verflucht, so dass er allen meinen Befehlen gehorchen musste oder er würde an den Folgen eines lähmenden Schmerzfluches leiden. Man kann noch hinzufügen, dass er ohnmächtig wird, wenn er jemals einer anderen lebenden Kreatur Schaden zufügen würde – damit war seine Versklavung perfekt.
Er tritt aus dem Zimmer heraus und schließt die Tür hinter sich. Wortlos kniet er nieder, seine Hände ruhen auf seinen Oberschenkeln und sein Kopf ist gesenkt. Gut, sehr gut. Die erste Zeit rebellierte er dauernd. Er versuchte, sich mir spöttisch zu widersetzen, aber er lernte sehr schnell, dass ich mich nicht damit abfinden würde. Ich glaube, er nahm mich zuerst nicht ernst. Jetzt tut er es.
„Schau mich an."
Er zögert, aber nicht lange genug, um mich zu verärgern. Seine dunklen Augen treffen meine. Ich lehne an der Wand und lasse meinen Blick über seinen Körper wandern. Schwarze Leinenhose, langärmeliges, schwarzes Seidenhemd – Kleidung, die er selbst für sich gewählt hat, aber ... der oberste Knopf ist nicht verschlossen. Ginge es nach ihm, würde er sich in seiner Kleidung verhüllen, wie er es damals in Hogwarts getan hatte. Aber jetzt nicht. Ich mag es, das Stückchen blasse Haut zu sehen, das vom unverschlossenen Knopf freigelassen wird. Es ist die Erinnerung für ihn, dass ich diejenige bin, die die Kontrolle hat.
„Das ist Missbrauch - und das weißt du", sagt er und seine Stimme ist frei von Zorn trotz der Wörter, die er gebraucht.
„Du glaubst, dass ich dich missbrauche? Willst du, dass ich dich nach Askaban zurückbringe? Oder soll dich vielleicht jemand anderer als Diener bekommen? Jemand, der nicht weiß, dass du nicht wirklich ein Todesser warst?" Meine Worte fließen wie saurer Honig aus meinem Mund.
Er schrickt davor zurück. Nicht jeder, der sich einen Diener genommen hatte, behandelte diesen mitleidig oder mit Achtung, denn schließlich waren sie Todesser. Über das, was mit Lucius und Draco passiert, habe ich Geschichten gehört. Sogar Harry besucht sie hin und wieder, um mit ihnen zu plaudern. Ich gebe ihm nicht die Schuld dafür. Er hätte sie sich sicher selbst genommen, aber nachdem alles getan und gesagt worden war, hatte er sich trotz allem für Bellatrix entschieden. Ich besuche Harry und Ginny gerne und beobachte, wie Bellatrix jedes Mal zittert, wenn er seinen Zauberstab zieht. Sie hat Sirius getötet - die einzige Familie die Harry jemals, außer den Weasleys und mir, hatte. Wer wäre ich, wenn ich darüber urteilen würde, was ein anderer tut, um seinen Schmerz zu lindern?
„Das macht es deswegen nicht besser." flüstert Severus.
„Du hast dein eigenes Zimmer und Bad. Du hast gutes Essen und Kleidung. Ich lasse dir Zeit für dich selbst. Ich habe sogar die Erlaubnis für dich, dass du Heiltränke brauen darfst und habe ein Labor für dich eingerichtet. Was soll ich denn noch machen?"
„Lass mich frei!" schreit er rau heraus. „Du weißt, dass ich unschuldig bin!"
Ich seufze. „Ja, aber ich kann dich nicht gehen lassen. Jeder andere würde dich nehmen, oder schlimmeres. Die Welt im Großen und Ganzen denkt, dass du ein Todesserbastard bist, oder hast du das schon vergessen?"
„Warum tust du das?" flüsterte er wieder, besiegt.
Solche Direktheit, noch dazu von einem Slytherin. Er muss wirklich verzweifelt sein.
„Weil ich es genieße", antworte ich.
„Du genießt es, mir deinen Willen aufzuzwingen? Dann bist du nicht besser als ein Todesser." spuckt er aus.
„Damit könntest du Recht haben." sage ich ruhig, trotz des Ärgers in seinem Gesicht, denn ich weiß, es ist der beste Weg, um mit ihm fertig zu werden. „Aber ich habe niemals, außer zur Selbstverteidigung, jemand anderen getötet, und ich habe niemals einen anderen gequält und dabei gelacht, als sie schrieen. Kannst du das auch von dir behaupten, Severus?"
„Das war in meiner Vergangenheit", erwidert er, obwohl er dabei unsicher aussieht.
„Nun, in MEINER Vergangenheit hatte ich eine Familie. Rate mal? Sie sind jetzt tot und vermodern im Boden zusammen mit Lilly und James Potter, Sirius Black, und Dean Thomas, und Professor Flitwick..."
„Stopp!" schreit er.
„Ermordet von Todessern", zische ich.
„Es ist trotzdem falsch und du weißt es", erzählt er mir mit hohler, flacher Stimme.
„Es interessiert mich nicht."
Er starrt mich an, während ich es sage, als ob er mich noch nie zuvor gesehen hätte, und vielleicht hat er es auch noch nie. Die kleine Musterschülerin Granger, Stolz von Gryffindor, missbraucht einen ehemaligen Professor und mag es. Vielleicht bin ich ein Slytherin in den Roben eines Löwen.
Es scheint, als ob ihm jetzt der Dampf ausgegangen wäre. Vielleicht ist er auch nur des Streitens überdrüssig. Er weiß, dass er nicht gewinnen kann, denn wir haben schon mal ähnliche Diskussionen gehabt. Er sieht weg, dann schließt er seine Augen.
„Bist du bereit?"
„Macht es einen Unterschied?" fragt er und öffnet langsam seine Augen.
Ich antworte nicht auf seine Frage. Stattdessen zeige ich die Halle hinunter. „Geh."
„Darf ich diesmal laufen?" fragt er. Seine Stimme ist weich. Nach dem letzten Streit ließ ich ihn kriechen. Es scheint so, als ob er mitspielen würde, um es diesmal zu vermeiden.
„Ja", sage ich ihm und fühle ein leichtes Stechen der Reue.
Er steht auf, verschränkt seine Hände hinter seinem Rücken und geht voraus, um seinem Schicksal zu begegnen.
TBC
