Gibt
es Hoffnung?
Paring: Eomer/Legolas
Warnung: Slash, OOC
Wir
nehmen als gegeben hin: Legolas ist Eomer in der Nacht vor der
Krönung wesentlich näher gekommen, als es zwischen Männern,
Naja, Mann und Elb sein sollte. Doch es gibt keine Zukunft für
sie. Was nun?
Hoffe ihr habt Spaß dabei.
Disclaimer: Ach ja, keine der Personen gehört mir und ich hab sie mir leider nur ausgeliehen. Nichts entspricht der Wahrheit.
Legolas
war unheimlich traurig und wünschte sich nichts mehr, als wieder
zu seinem geliebten Eomer zurück zu gehen. Aber das ging nicht,
ihm war das voll bewusst. Eomer würde heute zum König von
Rohan gekrönt und er, ein Elb, noch dazu einer gleichen
Geschlechts als Lebensgefährte und Liebhaber! Das war
unmöglich.
Rohan brauchte einen Erben, wenn Eomer nicht mehr
wäre und mit ihm, Legolas, wäre das nun wirklich nicht
möglich. Zudem musste ein König auch respektabel sein und
über jeden Zweifel erhaben, ohne Schwächen, denn nur so
konnte ein Volk regiert werden. Er schüttelte den Kopf über
seine Gedanken an eine gemeinsame Zukunft, sein Verlangen nach Eomer
und seine Liebe zu ihm. Ja er liebte Eomer, er begehrte ihn nicht
nur, er liebte ihn, von ganzem Herzen und das hatte er ihm nicht
gesagt. Er schüttelte wieder den Kopf. Seine Gedanken waren von
der erlebten Leidenschaft der letzten Nacht noch sehr verwirrt. Er
konnte sich an jede einzelne Berührung der Hände und Lippen
Eomers erinnern. Er zuckte zusammen, als etwas wie ein Dolchstich
sein Herz traf. Er konnte einfach nicht aufhören an ihn zu
denken. Ihn, den er so sehr begehrte, ihn, den er für immer in
seinen Armen halten wollte. Diese Nacht war das Schönste, was er
je erlebt hatte, kein Partner vorher, Elb oder Mensch, Mann oder Frau
hatten ihn sich selbst so vergessen lassen und dabei war tatsächlich
gar nicht so viel passiert.
Er konnte einfach nicht... Er
wollte nicht... Und doch musste es sein. Er musste ihn verlassen.
Um nichts in der Welt wollte er bei der Krönungszeremonie dabei
sein. Es würde ihm das Herz brechen. Nichts könnte
schlimmer sein, nicht einmal der Tod. Ohne ihn weiter leben zu
müssen, ihn nie wieder berühren zu dürfen, war mehr
als er ertragen konnte.
Er versuchte diese Gedanken zu
verscheuchen. Er wollte sich auf den Weg machen und eine Frau für
seinen Geliebten finden. Eine Frau, mit der Eomer einen Stammhalter
zeugen konnte und mit der er auch glücklich würde. Es wurde
Zeit. Er musste sich beeilen, wenn er Eomer nicht über den Weg
laufen wollte. Schon zu lange hatte er in Gedanken versunken hier
gestanden und sich erinnert. So schmerzhaft diese Erinnerung auch
war, sie zauberte gleichzeitig ein Lächeln auf seine Lippen.
Er drehte sich um und wollte mit schnellen Schritten das
Gebäude verlassen. 'Schnell um die nächste Ecke, nur raus
hier, bloß nicht Eomer begegnen.', dachte er. Das würde er
nicht ertragen.
Aber genau das passierte. Er stieß fast mit
ihm zusammen. Er war von seinen Gedanken so abgelenkt, dass seine
Elbensinne nicht mehr richtig funktionierten und er Eomer und drei
seiner Männer nicht hatte kommen hören.
Entsetzt bleib
er stehen, starrte Eomer an. Er wollte sich recht unelbenhaft auf dem
Absatz umdrehen und fliehen, doch es ging nicht. Seine Beine
versagtem ihm den Dienst. Er war wie festgenagelt und konnte Eomer
nur ansehen.
Eomer sah auch ihn an. Entsetzen spiegelte sich in
seinem Blick, er hatte genauso wenig damit gerechnet ihm zu begegnen
wie er. Er hatte sich jedoch recht schnell wieder unter
Kontrolle.
Dieser Blick, dieses Gesicht. Diese
Lippen...Diese zärtliche Zunge, die seinen Körper
erkundet hatte.
Legolas konnte sich nur zu gut erinnern. Ein
Verlangen entstand in ihm, das er kaum zu verbergen wusste. Verlegen
wollte er den Blick senken, doch das wäre erst recht auffällig
gewesen.
Sein Blick traf Eomers und er sah dasselbe Verlangen in
dessen Augen, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Dann hatte
sich der Thronfolger Rohans wieder unter Kontrolle.
Er begrüßte
ihn freundlich.
"Legolas, seid mir willkommen. Ein Elb ist
immer gern gesehen in diesen Hallen. Habt Ihr doch geholfen sie zu
verteidigen und ganz Mittelerde dazu. Ich freu mich Euch bei meiner
Krönung anwesend zu wissen."
Sein Blick sagte soviel
mehr. Er spiegelte das ganze Verlangen, das er selbst empfand. Die
Worte Eomers taten weh, denn nun konnte er nicht so ohne weiteres
verschwinden.
"König Eomer, ich bin ebenso erfreut an
diesem Tag bei Euch in Rohan zu sein. Mögen Eure Tage glücklich
sein, möget Ihr mit gerechter und weiser Hand herrschen und
Rohan lange regieren.", antwortete Legolas.
Im Stillen
dachte er nur 'Verdammter Mist, verdammt, verdammt, verdammt, warum
war ich so unaufmerksam, jetzt muß mein Herz noch mehr bluten,
als es eh schon tut.'
Er verneigte sich leicht vor Eomer.
"Ich
will Euch nicht aufhalten, ich sehe, Ihr müsst Euch noch zurecht
machen.", sagte er, drehte sich um und floh beinahe schon
rennend nach draußen.
Er war völlig verzweifelt. Ihn zu
sehen, diesen Blick zu spüren, das war einfach zu viel. Er
wollte zurückgehen, Eomer bei der Hand nehmen, ihn mit sich
ziehen, aufs Pferd setzen und mit ihm flüchten. Wohin war ihm
egal, nur weit, weit weg, wo es egal war, ob sie sich liebten oder
nicht.
Ihm war klar, dass das nicht möglich war. Rohan hatte
keinen Truchsess und ohne Eomer auch keinen König. Das wäre
fatal, grade in dieser noch recht aufgewühlten Zeit.
Seine
Gedanken überschlugen sich, er lief mit verzerrtem Gesicht
draußen herum. Er versuchte sich zu beruhigen, sein rasendes
Herz zu beruhigen, das sich so sehr nach Eomer sehnte. Seine Gefühle,
bzw. sein Schmerz musste sich mehr als deutlich auf seinem Gesicht
wieder gespiegelt haben.
Er wurde sanft von der Seite angeredet.
Sein Kopf ruckte herum und er starrte Aragorn an. Seinen Begleiter,
der nun König Gondors war und mit Arwen, seiner großen
Liebe verheiratet war. Auch er war gekommen, König Eomer und
Rohan seine Aufwartung zu machen. Zudem wollten Gondor und Rohan ihre
freundschaftlichen Beziehungen noch vertiefen.
"Was bedrückt
Dich so sehr? Was lässt Dich so verzweifelt drein blicken, mein
Freund?", fragte Aragorn.
Er hatte noch nie etwas gut vor ihm
verbergen können. Er versuchte es mit einem Kopfschütteln
und einem Schulterzucken abzutun.
"Nichts mein Freund, gar
nichts. Was sollte denn sein? Ich habe lediglich festgestellt, dass
ich nichts Vernünftiges zum Anziehen habe und aussehe, als wäre
ich aus irgendeiner Ecke gekrochen gekommen. Du weißt doch wie
stolz ich bin und wie viel ich auf mein Aussehen halte. Wie es dazu
kommen konnte, weiß ich wirklich nicht. Wird daran liegen, dass
ich eigentlich nicht hier sein wollte. Ich habe dringende Dinge zu
erledigen, doch Eomer hat mir gesagt, wie sehr es ihn freue mich hier
zu wissen. Du siehst, ich bin in einer Zwickmühle." Er
versuchte ein wenig zu lächeln, legte den Kopf schief und sah
Aragorn an.
Aragorn erwiderte:" Mein Freund, ich kenne Dich
wahrlich gut genug und ich sehe, dass Dich wesentlich mehr bedrückt.
Geht es um Eomer?", fragte er sanft. In seiner Stimme schwang
Verständnis mit.
Legolas war schockiert, dass Aragorn etwas
ahnte. Völlig überrumpelt versuchte er sich rauszureden.
"N-nein, nein, wie kommst Du auf so etwas?", er lachte
gequält. "Ich muß weg!", sprach er und rannte
davon.
Aragorn sah ihm besorgt hinterher. Er hatte schon lange
bemerkt, wie Legolas Eomer ansah, wenn er glaubte, niemand würde
es bemerken. Er hatte Verständnis, Liebe ist, wie sie ist. Sie
macht auch vor Unsterblichen keinen Halt und auch keinen Unterschied
zwischen den Geschlechtern. Er schüttelte traurig den Kopf,
Legolas vertraute ihm nicht und zudem war seine Hoffnung wirklich
verloren. Rohan brauchte einen aufrechten, über jeden Zweifel
erhabenen König und zudem einen Erben. Er hoffte, Legolas würde
sich wieder beruhigen und über die Sache hinweg kommen, wie
schon so oft. Er hatte noch nie erlebt, dass der Elb lange an
jemandem hing. Aber vielleicht war es diesmal ja etwas Anderes? Es
brachte nichts sich den Kopf zu zerbrechen, da war nichts zu machen.
Es tat ihm Leid um den Elb. Ob Eomer wohl davon
wusste!
Währenddessen wurde Eomer von Gehilfen eingekleidet
und für die Krönung vorbereitet.
Er bekam fast nichts
mit, immer kreisten seine Gedanken um Legolas, den Elb, nach dem er
sich so verzehrte. Die Erinnerung an ihr Beisammensein war noch
frisch, es tat weh, ja verdammt, er liebte ihn. Er liebte ihn. Das
durfte nicht sein. Es gab keine Zukunft für sie.
Er war
völlig abwesend und in Gedanken versunken. Es schmerzte ihn
zutiefst, diesen Kummer in Legolas Augen erblickt zu haben. Er musste
aufpassen, dass sich sein Glied bei den Gedanken an die letzte Nacht
nicht wieder aufrichtete. Er hätte zu viel zu erklären, es
würde nicht unbemerkt bleiben.
Er wurde in feinste Stoffe
gekleidet, eine eng anliegende Hose, die seine Beine hervorragend zur
Geltung brachte. Eine wundervolle Tunika, ganz mit Goldfäden
durchdrungen, einem König mehr als würdig. Das Schwert
wurde ihm umgebunden. Ein Zeichen seines Standes und seiner Macht,
die er über dieses Land hatte.
Er überlegte fieberhaft,
ob es nicht doch eine Möglichkeit gäbe. Zu sehr schmerzte
ihn die Vorstellung, Legolas nie wieder in seinen Armen halten zu
dürfen, ihn nie wieder küssen zu dürfen, seine weichen
perfekten Lippen zu spüren, sein silberglänzendes Haar zu
berühren...Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken
zu vertreiben. Er musste damit aufhören, sonst würde es
mächtig eng werden in seiner Hose. Er wurde erstaunt angesehen,
ob irgendetwas nicht in Ordnung sei.
"Nein, nein, alles
Bestens, ich war nur in Gedanken.", erwiderte er. Ob es Legolas
wohl so ähnlich ging? Jetzt würde er ihn den ganzen Tag
lang sehen. Wie sollte er das nur aushalten? Das seine Leute nicht
bemerkt hatten, wie schwer es ihm gefallen war mit Legolas diese
einfachen Worte zu wechseln. Er wünschte sich weit weg, so weit
weg, dass sie Beide zusammen sein könnten. Ohne Verpflichtungen,
ohne irgendwelche Anforderungen erfüllen zu müssen. Er
seufzte leicht. Das war nicht möglich. Hätte er sich seinem
Verlangen doch nie hingegeben. Wüsste er doch nicht, wie schön
es ist bei ihm zu sein, ihn zu berühren. Aber dann würde er
sich den Rest seines Lebens fragen, wie es wohl gewesen wäre.
Der Kuss, den sie getauscht hatten war einfach zu verlockend und zu
süß gewesen. Er hatte ihn berühren und liebkosen
müssen, egal ob ihm jetzt das Herz brach, oder nicht. Es war
nichts dran zu ändern, er hoffte nur, dem Elben würde es
besser gehen, aber das bezweifelte er. Dennoch wusste er nicht, ob
den Elb nur das Begehren trieb oder auch anderes. Liebe zum Beispiel.
Nein, ein Elb würde ihn vielleicht begehren, aber bestimmt nicht
lieben. Dafür waren sie zu verschieden.
Es war Zeit. Er
musste raus vor sein Volk, musste die Krönung über sich
ergehen lassen. König von Rohan... 'Ich, Eomer, Eomunds
Sohn, König von Rohan. Verflucht, warum musste ich als einziger
männlicher Verwandter Theodens übrig bleiben. Warum meint
es das Schicksal so schlecht mit mir?'
Er seufzte wieder. So groß
war die Last, die er nun tragen musste. Wenigstens seine Schwester
war nun glücklich. Sie hatte in Faramir gefunden, was sie so
lange gesucht hatte. Wenigstens sie war nicht verdammt jemanden zu
lieben, der sie nicht liebte, oder den sie nicht besitzen konnte.
Auch wenn es zu Beginn so ausgesehen hatte, da sie sich furchtbar in
Aragorn verliebt hatte, der sie aber enttäuschte. Jetzt war sie
glücklicher als jemals zuvor. Sie hatte es verdient. Möge
sie lange glücklich sein. Seinen Segen hatte sie.
