Es war wieder soweit, der erste Morgen des Septembers hatte sich lang hingezogen, doch nun war der Moment gekommen wieder nach Hogwarts zu fahren. Harry, Ron und Hermine saßen schon im Abteil und spekulierten über das kommende Jahr. „Und was denkt ihr erwartet uns dieses Jahr? Ich meine bis jetzt hatten wir kein Jahr an Hogwarts indem nicht einmal irgendetwas dazwischen gekommen ist." Harry blickte fragend in die Runde. „Keine Ahnung, aber jetzt wo du-weißt-schon-wer wieder da ist, kann es ja gar nicht ruhig bleiben." Nun sah Harry enttäuscht aus dem Fenster, als sei Rons Antwort die einzige die er nicht hatte hören wollen. Hermine beschloss das Thema zu wechseln um die Atmosphäre aufzulockern. „Ron du hast mir schon wieder nicht geschrieben, ich habe gehofft, dass du wenigstens antwortest wenn ich dir schreibe..." Es hatte geklappt Harry änderte nun seine Blickrichtung und beobachtete nun Ron, der lächelte. „Du weißt, dass ich nicht gerne schreibe und deshalb habe ich gedacht das du eh mit keiner Antwort rechnest."

Ich habe dir extra Unmengen Fragen gestellt wie ‚Wie waren deine Ferien bis jetzt?' oder ‚Hast du was schönes mit deiner Familie unternommen?' und habe ebenfalls extra drunter geschrieben, dass ich mich über eine Antwort sehr freuen würde..." Harry bemerkte, wenn Hermine einen anderen Tonfall gehabt hätte, dass es dann ganz nach Vorwürfen klingen würde. „Aber du kannst mich doch nicht drei Tage nach Ferienbeginn fragen, wie meine Ferien bis jetzt waren... , dass ist genauso wie, wenn du in eine Kürbispastete rein beißen willst, es aber noch nicht getan hast und ich dich dann frage ‚Na, schmeckt's?'"

Es blieb eine Zeit lang ruhig im Abteil, denn entweder verstand niemand den Vergleich mit den Ferien und der Kürbispastete oder sie fanden ihn total unangebracht.

Harry hat mir wenigstens geantwortet und sogar Victor, der bestimmt auch normalerweise nicht der kompetenteste Schreiber ist" Ron verdrehte die Augen und flüsterte nur leise. „Ach, Victor!" Hermine holte Luft um ihren Ärger Ron gegenüber in einem lauten Ton Worte zu geben, doch dazu kam es nicht, denn die Abteiltür öffnete sich und 4 Mädchen im Alter von 15 Jahren traten hinein. Sie hatten andere Schuluniformen an, kürzere, was Rons Blick sofort hinter ihnen her schweifen ließ. Aber was wollen sie hier? Die Mädchen unterhielten sich, doch die 3 verstanden kein Wort. „Dónde esta Riley? Has visto ella?"(„Wo ist Riley? Hast du sie gesehen?") Eine andere antwortete. „No, no he visto Riley, gracias a dios!" („Nein, ich habe Riley nicht gesehen, Gott sei dank!") Dann verschwanden alle vier im nächsten Abteil. „Was war das bitte?" Fragte Ron der als erstes seinen Gedanken wieder Worte verleihen konnte. Harry folgte ihm dann.„Ich glaube das war spanisch oder so... Ich habe gracias verstanden, das heißt doch danke." Hermine nickte, sie verstand was das eben zu bedeuten hatte, auch wenn sie die Bedeutung der Unterhaltung nicht verstand. „Ich weiß, dann gehören sie also dazu!" „Wozu?" fragten Harry und Ron wie aus einem Munde. „Na habt ihr in den Ferien denn nicht den Tagespropheten gelesen? In Spanien musste die einzige Schule für Hexerei geschlossen werden, da ein Schüler sozusagen Amok gelaufen ist. Es sind sechs Lehrer, der Schulleiter und um die siebzig Schüler umgekommen. Die Eltern mussten ihre Kinder sofort abholen. Und das Schlimmste ist ja noch, dass sie den Schüler noch nicht gefasst haben, sie wissen zwar genau wer es war, jedoch nicht wo er sich zurzeit aufhält, nun ja und die Mädchen von gerade gehören wohl zu denen die nun auf unsere Schule wechseln." „Ist Spanien nicht ein bisschen weit weg um dann nach Hogwarts zu wechseln?" Ron versuchte sich das ganze geographisch auf einer Karte vor zu stellen, doch dazu reichten seine Geographiekenntnisse nicht aus. „Ja eigentlich schon, aber die meisten der Familien die Kinder auf der Schule hatten wollten sowieso umziehen, aber ich kann es verstehen." „Wieso? Passiert doch bei uns auch immer", meinte Ron sarkastisch, „zwar nicht in diesem Ausmaß, aber du bist trotzdem noch da..." Hermines Blick, der auf Ron gerichtet war, hatte nicht mehr diese Wärme, eher etwas Eisiges. Erneut öffnete sich die Abteiltür. „Hey Ron, Fred und George wollen mit dir reden, sie sagten irgendetwas von Vermächtnis oder so was, was wichtiges." Ginny, für Ron immer noch ‚nur seine kleine Schwester' trat ein. Ron sah Harry und Hermine verwirrt an. „Was haben die denn jetzt wieder für Flausen im Kopf?" Er schritt an seiner Schwester vorbei. Ginny blieb an der Tür stehen. „Hey Harry... und freust du dich schon auf das neue Jahr?" Ihre Stimme klang anders, etwas verängstigt, war sie nervös? „Klar, jedes Jahr in Hogwarts ist besser als die Zeit bei den Dursleys, na ja, ich weiß nur nicht was mich dieses Mal erwartet... das macht mich schon etwas unsicher." Sie schüttelte den Kopf. „Das brauchst du nicht, du, du schaffst das, wenn einer das schafft, dann du!" Harry grinste, wissentlich das er errötete. „OK, ciao Harry, wir sehen uns später!" Harry hob die Hand, als Zeichen der Verabschiedung. Ginny verschwand durch die Tür. Hermine, die ihre Nase schon wieder in ein Buch gesteckt hatte, schaute nun wieder auf. „Was war das denn?" Harry zuckte mit den Schultern. Nach ein paar vergangenen Minuten trat Ron ein und ließ sich auf seinem Platz nieder. „Die beiden haben sie echt nicht alle!" „Wieso? Was wollten sie denn von dir?" Fragte Hermine, über ihr Buch hinweg blinzelt. „Die beiden haben mir ganz stolz verkündet, dass sie mir am Ende dieses Jahres ihre Bücher vermachen. Na weil das doch ihr letztes Jahr ist." Nun legte Hermine das Buch weg, sah noch mal schnell nach auf welcher Seite sie war und schloss es dann endgültig. „Bücher, die beiden haben gelesen?" Harry war genauso verwundert wie Hermine. „Nein sie haben nicht gelesen sie haben geschrieben... Sie vermachen mir ihre Bücher über alle Sachen die sie in ihrer Schulzeit, irgendwann mal angestellt haben, und ich soll den Kram weiter führen, mit dem was wir so angestellt haben, ach ja und die Karten über alle Geheimgänge die sie je gefunden haben, die bekomme ich auch noch. Ich soll das alles dann später an Ginny weiter geben, so eine Art Schul-Familien-Erbstück..." Harry fand es lustig. „Ist doch cool, ich würde mich freuen." „Siehst du, sogar deine Brüder sind fleißigere Schreiber als du!" Warf Hermine dazwischen. „Ich finde wir sollten uns unsere Umhänge anziehen, es kann gar nicht mehr lange dauern bis wir da sind." Schlug Harry verzweifelt vor und stand auf um dies in die Tat umzusetzen. „Bald ist alles vorbei, Bruder!" Fred und George fielen sich in der großen Halle in die Arme. „Ihr spinnt doch, alle beide!" Ron lächelte und beobachtete seine Brüder die künstlich angefangen hatten zu weinen. Dann ließen sie von einander ab und wanden sich ihm zu. „Ich weiß," sagten beide gleichzeitig, „und das haben wir an dich weiter gegeben." George drehte sich wieder Fred zu. „Ob er das wohl zu schätzen weiß?"

Professor Dumbledore bemühte seine, nun wieder ein Jahr ältere Knochen aufzustehen. „Liebe Schüler, liebe Schülerinnen und liebe Kollegen, wie es euch sicher zu Ohren gekommen ist musste eine unserer befreundeten Schulen schließen, dies Geschah wegen Gründen, die das Ministerium nicht möchte, dass ich sie nenne, " Er hielt kurz inne. „Wie so häufig,... jedoch ist es schon an die Presse gelangt und deshalb sehe ich keinen Grund es vor denen zurück zuhalten, die keine Zeitung lesen, da sie es von Mitschülern möglicher Weise, sowieso bald erfahren hätten. Ein Schüler der Schule Cultivo de brujería, in Spanien hat, eine Katastrophe angerichtet. Er hat mit Hilfe eines mächtigen Zaubers, für einen damaligen 4. Klässler eigentlich viel zu mächtig, einigen seiner Mitschüler, sechs Lehrern und dem Schulleiter auf kaltblütigster Weise das Leben genommen. Nun ja, worauf ich hinaus möchte ist, auf Grund der Schließung haben wir entschlossen ein paar Schüler dieser Schule aufzunehmen. Deshalb beginnen wir diesmal nicht damit den neuen Erstklässlern, sondern unseren neuen Fünftklässlern den sprechenden Hut auf zu setzen, denn auch sie werden den vier Häusern zugeteilt. Also behandelt sie gut... Minerva, bitte fangen sie an." Professor McGonagall trat hervor. „Ich verlese nun zuerst, wie Professor Dumbledore wünscht, die Namen der spanischen Mitschüler. Nun zuerst hätten wir da... Trabajenja, Pilar." Ein Mädchen mit langen, schwarzen, fülligen Haaren und einer schlanken Nase und Haselnuss braunen Augen trat nach vorne und setzte sich auf den Stuhl. Sie schien leicht verwirrt zu sein. Professor McGonagall trat auf sie zu um ihr den Hut aufzusetzen. Die Spanierin erschrak. Die Professorin trat einen Schritt zurück. „Ähm, ich setzte ihnen nun den Hute auf der wird Sie dann ein Haus für sie auswählen..." Das Mädchen sah verzweifelt zu ihren Freundinnen. Die restlichen Schüler fingen an zu tuscheln, einige kicherten oder lachten auch. Professor McGonagall drehte sich zu Dumbledore um. „Albus, ich weiß nicht wie ich mit Schülern umgehen soll, die meine Sprache nicht verstehen." Ein anderes Mädchen trat nach vorn. Blieb dann vor dem Mädchen stehen und erklärte Pilar was Professor McGonagall vorhatte. Pilar schien das Mädchen nicht zu mögen, jedoch war sie froh zu wissen was passieren soll. Sie nickte Professor McGonagall zu, die nun erleichtert auf sie zu ging und ihr den Hut aufsetzte. „Oh ein älterer Kopf als sonst... ah sie sind nicht von hier... trotzdem gelten die gleichen Regeln... eindeutig RAVENCLAW!" Der Hut hatte sich entschieden. Pilar sah zu dem Tisch der jubelte und danach zu McGonagall die mit Händen wild gestikulierte, sie möchte sich bitte nun an diesen Tisch setzen. „Balerás, Enrico" ... Der Hut brauchte etwas, entschied sich dann aber für: „Gryffindor!" „Clintea, Teresa" Das Mädchen mit den nicht ganz echt blonden Haaren sollte sich schließlich zu Pilar setzen...

Nach einiger Zeit...

Es waren nicht mehr viele Spanier vor den Erstklässlern.

Plextor, Riley" ...

Das ist aber kein typisch spanischer Name!" flüsterte Hermine zu Harry und Ron. Rons Blick schwankte zum Slytherintisch. Malfoy blickte nun ganz interessiert nach Vorn. Ron stieß Harry in die Seite. „Hey, guck mal zu Draco!" Harry drehte sich um. ... „Gryffindor" Draco war entsetzt und ließ seine Launen an Crab und Goyle aus. Man konnte nur erahnen, dass er sagte. „Das kann ja nicht sein, sie gehört zu uns nach Slytherin! Das ist ja unerhört, wenn mein Vater das erfährt!" Riley stand auf und sah zum Slytherintisch hinüber. Sie strahlte zu Malfoy hinüber. Ihren Platz wählte sie in der Nähe der Weasley Zwillinge. Hermine schnappte sich Rons Servierte und holte einen Stift aus ihrer Tasche, den sie immer dabei hatte, für den Fall, dass sie sich etwas Wichtiges aufschreiben muss. Sie beschriftete die Servierte und ließ sie Fred zukommen.

Hey Fred, frag das Mädchen, Riley war glaube ich ihr Name, ob sie eine echte Spanierin ist!

Hermine

Fred nickte in Hermines Richtung. „Hey Riley?" Das Mädchen mit den dunklen Haaren drehte sich um, überrascht davon angesprochen zu werden. „Ey, kannst du unsere Sprache?" „Ja kann ich." Sie hatte keinerlei spanischen Akzent. „Du bist aber nicht echt oder? Also echt spanisch, mein ich." Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich komme hier aus der Nähe, bin dann aber auf Grund eines Umzuges in Spanien auf die Schule gegangen und nun bin ich wieder hier." Fred warf den Fetzen wieder zurück zu Hermine und als sie ihn ansah, schüttelte er den Kopf. „Nee nicht wirklich!" „Ha, ich hab es gewusst!" Zufrieden lehnte sie sich zurück.

Nachdem sich nun auch die Erstklässler in ihre Häuser eingefunden hatten und das Mahl beendet war wurden die Zimmer bezogen. Als Hermine mit den anderen ihr Zimmer betrat stand dort ein Bett mehr. Riley, das Mädchen, das Hermine von Anfang an etwas seltsam vorkam, würde nun mit ihr in einem Zimmer schlafen. So könnte sie wenigstens ein Auge auf sie haben ohne gleich auf zu fallen...