Da mir Motiv Rache grad etwas schwer im Magen liegt und ich aber trotzdem nicht völlig davon wegkomme, hab ich mal was Neues versucht. Wurde gestern Abend geschrieben, ganz schnell (15 min) und vielleicht gefällts euch ja. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
Augen der Dunkelheit
Ich bin tief in meine Arbeit versunken, um mich herum ist es völlig still. Ein leises Geräusch veranlasst mich von meiner Arbeit abzulassen und mich umzudrehen. Da steht er. Ich kann die Gestalt gar nicht richtig wahrnehmen, sehe nur die Waffe die auf mich gerichtet ist. Mein Herz rast, ich kann keine klaren Gedanken mehr fassen. Die Zeit scheint still zu stehen. Ich hab das Gefühl, diese Waffe ist schon stundenlang auf mich gerichtet. Ich kann nicht mehr, ich bin steif vor Angst, kurz davor in Panik auszubrechen. Ich hör Worte, er flüstert mir etwas zu.
„Ruf deinen Partner. Ich will ihn dabei haben"
Nick, wozu braucht er jetzt Nick. Dabeihaben, wobei. Was hat er vor. Mir wird heiß und kalt zugleich. Die schlimmsten Gedanken rasen mir durch den Kopf, kalter Schweiß steht mir auf der Stirn und läuft mir tröpfenweise ins Auge. Es brennt, aber ich kann mich nicht bewegen um ihn wegzuwischen. Mehr in Trance hör ich noch einmal den Schatten hinter der Waffe sprechen.
„Nun mach endlich. Ich will ihn hier haben."
Ich hab keine Wahl. Bin steif vor Angst, an Flucht ist nicht zu denken.
„Nicky, kommst du bitte mal."
Ich hör die Worte, mir ist aber nicht klar, dass ich selbst sie grade ausgesprochen habe. Eine Ewigkeit scheint zu vergehen bis ich Nick sagen höre: „Was ist los Kumpel, hast du …!" Er ist da, ich blicke in seine Richtung, nehme ihn jedoch kaum wahr, das Bild der Waffe schwebt immer noch vor meinen Augen. Da dringen plötzlich ganz leise einige Worte an mein Ohr.
„Das ist die Rache für Kevin!"
Die Waffe verschwimmt mir vor den Augen. Kann nur ich sie nicht mehr sehen oder ist sie nicht mehr da. Ich kann es nicht sagen. Im Augenblick der Worte sehe ich sie. Die dunkelsten und kältesten Augen, von Hass erfüllt und zu allem bereit. Einen Bruchteil vor dem Knall grinsen sie mich an, sie blitzen plötzlich auf und sagen. „Es ist vollbracht".
Ich nehme den Knall wahr, schrecke hoch und spüre ein leichtes Brennen an meiner Brust. Meine Hand bewegt sich automatisch an die schmerzende Stelle. Es ist warm, ganz warm und ich spüre etwas durch meine Finger hindurchfließen. Ich halte die Hand hoch und sehe Blut. In dem gleichen Moment auch ein höllischer Schmerz. Er durchfährt mich und lähmt meinen Körper, sodass ich falle. Um mich herum nehme ich nichts wahr, ich sehe nur diese hasserfüllten dunklen Augen, die mir aus einer unermesslichen Dunkelheit entgegenstrahlen.
Doch ich bin nicht alleine. Ich höre meinen Namen, ganz leise. Ich will mich umblicken, denjenigen suchen, der nach mir ruft. Aber ich bin so müde und diese Augen starren mich immer noch an. Plötzlich herrscht absolute Stille. Ich fühl mich frei und ohne Angst. Ein schönes Gefühl, ich versuche daran festzuhalten, doch die Augen kommen immer näher und verschlingen mich in eine unendliche Dunkelheit.
