Nachwirkungen außerirdischer Speisen
Dr. Rodney McKay richtete seine Krawatte. Nicht zum ersten Mal. Und auch nicht, weil sie schief saß.
Er hörte von seinem kleinen Raum aus das Getuschel im Hörsaal, Husten und Niesen, Lachen, die Fußschritte derjenigen, die noch schnell einen Platz suchten. Die Rede, die er zu halten hatte, machte ihn nicht nervös. Jemand mit seinem Ego hat selten Probleme, vor anderen zu sprechen. Und überhaupt, er brannte regelrecht darauf, einige der Erkenntnisse aus der Pegasus-Galaxie vorzustellen – natürlich verschleiert, nie alles, nie die ganze Wahrheit. Nur ein paar physikalische Theorien.
Vielleicht sollte er die Krawatte ein wenig lockern?
57 Eingaben. Er hat 57mal an das SGC geschrieben und darum gebeten (nein, das ist so nicht ganz richtig, er hat gefordert), das Gros seiner Forschungsergebnisse endlich veröffentlichen zu dürfen. Und nicht nur Häppchen für Häppchen, wie bisher. Letztlich haben sie zugestimmt und eine Kommission hat seine Ergebnisse Wort für Wort überprüft und all das gestrichen, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Also beinahe alles.
Jennifer hatte seine Krawatte ausgesucht, aber jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob sie zu seinem Auftritt heute wirklich passte.
Er guckte auf die Uhr. Noch eine Minute. Diese Veranstaltung war seit Wochen geplant, alle Größen aus der Physik wurden eingeladen – und einige von ihnen kamen tatsächlich. Sogar ein, zwei Wissenschaftsjournalisten hatten sich hierher verirrt.
Die Krawatte passte nicht. Nach einem Blick in den Spiegel war er sich sicher. Jennifer musste farbenblind sein! Er warf die Krawatte entnervt über eine Stuhllehne. Dieses Grasgrün! Das passte nun wirklich nicht zu dem Lila und den gelben Flecken.
Andererseits, zu seinem Anzug und seinem Hemd passte sie gut…
