Tears of fate

Kapitel 1:

Die Rückkehr

Disclaimer:
Die Idee zu dieser Geschichte gehört mir.
Alles andere gehört JRR Tolkien, Peter Jackson usw..
Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Anmerkung:
Die Handlungen, welche sich nach den Ende des Ringkrieges abgespielt haben, stimmen nicht mehr 100 mit den Geschehnissen in dieser FF überein.. Ich habe aber versucht/werde versuchen, so viele Punkte wie möglich "like-Tolkien" beizubehalten.

Viel Spass beim lesen!

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Genre:
Drama, Abenteuer, Friendship

Rating:
PG 13 bis PG 16


Der Ringkrieg, die große Schlacht um Mittelerde, um den einen Ring, war beendet. Die Gefährten hatten sich vor einiger Zeit in tiefer Freundschaft getrennt und er und der Zwerg waren damals, obschon sie nicht wussten, wohin sie die Zeit führen würde, zusammen los geritten.

In den Ländern war wieder Frieden eingekehrt und so beschlossen sie, ihre gegenseitigen Versprechen einzuhalten und zusammen die Höhlen von Helms Klamm und den Fangorn-Wald zu besuchen.

Nun, nach vielen Monaten, ja sogar Jahren, war er aber wieder in Düsterwald bei seiner Familie und seinen Freunden. Doch damals hätte er nicht gedacht, dass ihr Weg, die Reise nach dem sie vor einigen Monaten Gondor verlassen hatte, von so kurzer Dauer sein würde. Er hätte auch nicht gedacht, wie groß die Schmerzen sein würden, welche Heimweh bei einem Elben verursachen konnten. Er kannte bis dahin nur das Gegenteil und war auch fest der Überzeugung gewesen, diese Art seelischer Krankheit würde ihn nie überkommen.

Während ihres Streifzuges erkundeten sie viele Ecken und Winkel von Mittelerde und waren vielen riskanten Situationen entkommen. Situationen, welche oft auch ganz anders hätten ausgehen können. In diesen Momenten war er immer froh gewesen, einen solch tapferen und aufrichtigen Freund an seiner Seite zu haben. Diese Freundschaft würde nie mehr gebrochen werden, dessen war sich Legolas sicher.

Als er sich dann dazu entschlossen hatte, wieder nach Düsterwald zurückzukehren, machte er nicht lange Halt davor und bot Gimli an, zusammen mit ihm heimwärts zu gehen. Dieser überlegte natürlich auch nicht lange und begleitete seinen Freund.

Während der ersten Tage, in denen sie im Palast waren, spürte Gimli förmlich die abschätzenden Blicke des Königs, wenn er sich in seiner Nähe befand. Blicke, welche er so gut es ging zu ignorieren versuchte. Thranduil war von Legolas Vorschlag, ihn im Palast wohnen zu lassen, nicht besonders begeistert gewesen. Das war bei ihrem ersten gemeinsamen Gespräch, nach ihrer Rückkehr, kaum zu überhören gewesen. Doch musste der König einsehen, dass sein Sohn Gimli als seinen besten Freunden gewonnen hatte und sie, selbst wenn er ihn nicht hier im Haus wohnen ließ, sich doch die meiste Zeit auf diesem Anwesen zusammen herumtrieben - sei es in einem der Gärten, welche die Umgebung des königlichen Hauses schmückten oder auch in Legolas' persönlichen Gemächern, in welchen nur der Prinz höchstselbst das Sagen hatte.

So ging es einige Tage und der Zwerg konnte sein Quartier im Palast beziehen. Der Raum war nicht sonderlich groß, doch für seine Ansprüche reichte es. Die Wände waren alle in einem kräftigen Weiß gehalten und gegenüber der Türe befand sich ein Fenster, dessen Scheiben mit lauter kleinen, bunten Glasstücken ausgeschmückt war. Vor dem Fenster stand sein Bett sowie ein niedriges Tischlein und auf der anderen Seite des Raumes stand ein großer, massiver Kleiderschrank.

Sollte in diesem Haus je das Wort "Großzügig" fallen, so ist damit bestimmt nicht die Ausstattung dieses Raumes gemeint, dachte sich Gimli damals. Doch mit der Zeit hatten er und Legolas dazu beigetragen, den Raum ganz nach seinen Vorstellungen einzurichten.

Schließlich fand er auch immer mehr Gefallen daran, wie das Leben im Palast vor sich ging. Man hatte Bedienstete, konnte sehr viel essen - zugegeben, er war wohl der einzige im Umkreis von mehreren Kilometern, der so dachte, aber das störte ihn nicht - und zu seinen Gunsten konnte man schon mal einen ganzen Tag nur faulenzen.

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Die zwei Freunde waren schon seit einigen Wochen wieder zurück in Düsterwald, als Legolas Vater sie eines sonnigen Morgens zu sich in seine Arbeitsgemächer rufen lies.

"Nun ist es um mich geschehen, Legolas...mein Freund." Gimlis Miene verzog sich zu einem schrägen Lächeln als er die Nachricht von einem der Bediensteten des Palastes gehört hatte.

Der junge Elb trat etwas näher an seinen Freund heran und legte seine Hand auf dessen Schultern. "Ach was, Gimli. Es heißt nicht gleich, wenn wir zum ersten Mal in seine Gemächer gerufen werden, seit wir wieder Zuhause eingetroffen sind, dass sich das Gespräch um dich drehen muss", versuchte er ihn zu beruhigen.

Sollte Gimli seit seiner Ankunft hier etwas gelernt haben, so war es der große Respekt gegenüber dem König. "Du hast recht--"

"Natürlich habe ich das, mein kleiner Freund! Er hat sich inzwischen an dich gewöhnt", witzelte Legolas und unterbrach dabei die Worte Gimlis.

"Ada, du hast uns rufen lassen.. was ist der Grund zu so früher Stunde?" wollte Legolas wissen, als er durch die Türöffnung in den Raum trat, in dem sein Vater hinter einem Schreibtisch saß.

Der König hatte seinen Blick auf ein Dokument gerichtet und deutete gleichzeitig auf die beiden Stühle, welche ihm gegenüber stand. "Setzt euch bitte."

Legolas und Gimli betraten nun das Zimmer vollständig und befolgten die Anweisungen, welche ihnen aufgetragen wurde. Thranduils Blick ruhte immer noch auf diesem seltsamen Schreiben. Um was es sich dabei handelte, konnte weder der Zwerg, noch den junge Elb aus ihrer Sitzposition erkennen.

Die Anspannung nahm zu und es herrschte minutenlange Stille bevor sie dann endlich von dem älteren Elben unterbrochen wurde: "Ich habe hier einen Brief aus den südlichen Gebieten vorliegen."

Legolas sah seinen Vater fragend an und wartete darauf, dass er weitersprach. "Dieser Brief ist vor wenigen Stunden hier eingetroffen und in ihm wird um Hilfe gebeten. Man schildert mir hier, dass sich dunkle Gestalten", an dieser Stelle machte er kurz halt und sah zu den beiden hoch, "Gestalten in den Wäldern herumtreiben und sich feindselig gegenüber allen Waldbewohnern verhalten." beendete er dann schließlich.

"Dunkle Gestalten?" bemerkte der junge Elb und sah wieder zu Thranduil, der den Brief soeben auf den Tisch zurückgelegt hatte.

"Ich weiß nicht mehr als hier steht", versicherte dieser und stand von seinem Sessel auf. "Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine Anzeichen von dem, was hier geschrieben wurde. Keiner meiner Untertanen aus diesen Gebieten hat zuvor solche Meldungen gemacht. Ich bezweifle sogar die Richtigkeit der Aussagen dieses Briefes", sagte der König und blickte durch ein Fenster auf den Hof hinaus.

Gimli hockte schweigend neben Legolas und beobachtete die Situation, welche im Moment herrschte. Es gab einen Teil in ihm, welcher sich aufrichtig freute, dass sich das Gespräch wirklich nicht um ihn drehte. Andererseits beunruhigte es ihn sehr, von einer solchen Nachricht zu hören.

"Du wirst doch dennoch eine Aufklärungstruppe dorthin schicken, Vater?"

"Legolas, schau dir die Sprachen und die Schrift, in welcher dieser Brief verfasst wurde, an." Der Elb ließ vom Fenster ab und streckte seinem Sohn den Brief entgegen. Dieser nahm ihn an sich und betrachtete ihn kurz.

"Der Schreiber dieses Briefes scheint mir nicht sehr gebildet zu sein.", sagte Thranduil und vertiefte sich wieder in das Dokument.

"Die Buchstaben sind nicht sehr leserlich und weichen teilweise auch von den eigentlichen Formen ab--", bemerkte Legolas.

Er wurde sofort von seinem Vater unterbrochen: "Was bedeutet, dieser Brief kann unmöglich von einem Elben geschrieben sein. Solange ich hier schon über die Wälder wache, habe ich immer dafür gesorgt, dass alle meine Untertanen wohl geschult und gebildet sind. Dies trifft in diesem Fall nicht zu. Wenn ich mich nicht täusche, würde ich sogar sagen, dass dieser Brief gar nicht von einem Elben verfasst wurde", sagte er etwas nachdenklich.

"Und wenn es nicht zutrifft? Was wenn die Aussagen doch stimmen?" wollte Legolas nun wissen. "Du kannst diesen Aussagen doch nicht einfach keinen Glauben schenken, nur weil der Schreiber dieses Briefes nicht zur Gänze unserer Sprache und Schrift mächtig ist Vater."

"Doch, mein Sohn. Sollte es sich hier um jemanden handeln, der uns einen Streich spielen will oder vielleicht sogar in einen Hinterhalt locken will, dann gehe ich auf solche Spielchen nicht ein. Das Risiko ist zu hoch." Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weiter sprach: "Ich habe gehofft, ich würde in dir nach dieser Zeit, in der du mit den Gefährten unterwegs wahrst, einen besseren und stärkeren Berater erkennen können. Jemanden, der objektiver an die Sachen heran geht. Doch ich sehe, mein Sohn, dies wird doch noch einige Zeit in Anspruch nehmen", beendete er schließlich mit etwas rauer Stimme.

Legolas sah ihn ungläubig an. Vielleicht hatte er ja recht mit dem, was er eben gesagt hatte, aber das gab ihm doch nicht das Recht, diesen Hilferuf - und er war sich sicher, dass dieser Brief mit der Absicht geschrieben wurde, Hilfe anzufordern - einfach zu ignorieren.

Er sah kurz zu Gimli und dieser erwiderte den Blick, was wohl bedeutete, dass er in diesem Moment genau das Gleiche dachte.

"Laß mich und Gimli in diese Gegend reisen, Vater!" kam es ganz impulsiv von Legolas. Der König sah seinem Jungen in die weitgeöffneten, leuchtenden Augen.

"Nein, Legolas." So schnell wie die Frage im Raum war, war auch eine Antwort gegeben.

"Wieso? Weswegen lässt du uns nicht die Gegend erkunden?" wollte der junge Elb aufbrausend wissen.

Thranduil bemerkte die Anspannung seines Sohnes. "Sollte in den nächsten Tagen noch etwas auf eine Bedrohung aus dem Süden deuten, so werde ich natürlich keine Sekunde mehr damit verschwenden, an der Richtigkeit dieses Briefes zu zweifeln."

Legolas sah seinen Vater stumm an. Dieser Blick sprach für Thranduil mehr als nur Bände, er glaubte eine gewisse Enttäuschung in seinen Augen erkennen zu können.

"Legolas bitte, versuch mich zu verstehen. Ich habe mit diesem Entscheid sicher nicht die Absicht, diese Leute, sollte es diese Bedrohung geben, ihrem Schicksal zu überlassen. Dennoch halte ich es für überstürzt gehandelt, eine Truppe auf diese mehrtägige Reise zu schicken, wenn wir außer diesem Brief", er deutete in dessen Richtung, "keine weiteren Anhaltspunkte haben. Hätte ich um deine Reaktion gewusst, mein Sohn, wäre es vielleicht besser gewesen, dir nichts davon zu erzählen."

Der junge Elb stand von seinem Sessel auf und bedeutete Gimli, es ihm gleich zu tun. Für einen Augenblick fehlten ihm die richtigen Worte und er überlegte fieberhaft, was er nun antworten sollte. "Dann...", er schwieg kurze Zeit, "dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, Vater." Mit diesen Worten drehte sich Legolas um und begab sich, gefolgt von Gimli, zu Türe.

„Legolas", der König verharrte kurz und wartete darauf, dass sein Sohn sich ihm zuwandte. Doch die Geste blieb aus und der Elb blieb mit dem Gesicht zum Ausgang gewandt stehen. Als keine Veränderung eintrat, fuhr Thranduil fort: „Die großen Könige vergangener Zeiten zeichneten sich oftmals dadurch aus, dass sie die Gabe hatte, in Situationen, welche häufig auf Gefahr hindeuteten, abzuwarten und erst dann zuzuschlagen, wenn die Gegner ihre Lage schon als gewonnen betrachteten. Du solltest dir für das Studium dieser Strategien vielleicht bei Gelegenheit etwas Zeit nehmen und darüber nachdenken."

Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, machte sich Legolas schnurstracks auf den Weg in seine Gemächer. Er wusste nicht, was ihn in diesem Moment mehr wütend machte: das Faktum, dass sein Vater ihn für zu unreif hielt, um als wahrzunehmender Berater betrachtet zu werden oder die andere Sache mit diesem Brief.

„Hat er recht, bin ich zu schwach?"sagte er kaum hörbar und in Gedanken versunken, während er in einen kleinen Wandspiegel starrte.

Er war geistig zu abwesend, als dass er hätte merken können, dass Gimli ebenfalls in das Zimmer gekommen und an seine Seite getreten war.

„Du bist sicherlich nicht schwach, mein großer Elbenfreund." Er hielt kurz inne, als er bemerkte wie Legolas aus seinen Gedanken hoch geschreckt war und ihn ansah „Ich kenne dich nun schon einiger Zeit und ich kann wirklich von dir behaupten, dass du nicht schwach bist. Nun ja, schwächer als ich vielleicht..."Der Zwerg musste grinsen und auch über die Lippen des Elben huschte ein kleines Lächeln.

„Aber--", fing Legolas an.

„Nichts ‚aber'", wurde er auch schon wieder von seinem Freund unterbrochen. „Dein Vater will nur das Beste für dich und auch für alle anderen Elben hier in diesem Reich. Vielleicht kann er das oft nicht so zeigen, wie er es gerne möchte. Aber mal unter uns, mein Vater war darin auch nicht sehr gut."

Legolas nickte widerwillig und setzte sich auf sein Bett.

„Gimli du kennst mich. Habe ich die Chance Leuten zu helfen dann versuche ich das auch", begann er, „Diese Leute im südlichen Wald werden von etwas bedroht. Niemand weiß, wie lange es dauern kann bis dies auch hier der Fall sein wird. Wir müssen uns doch zumindest vergewissern, dass diese Aussagen nicht wahr sind, bevor wir falsche Schlüsse ziehen..."


Würde mich über konstruktive Kritik von euch freuen!