Doubbledrabble
Challenge: 79. Starvation/Verhungern
Blair wusste nicht mehr genau, wann sie mit dem Kotzen begonnen hatte.
Vielleicht, als ihre Mutter ihr das erste Mal gesagt hatte, dass sie statt Zitronenlimonade doch lieber Diet Coke trinken solle.
Vielleicht nachdem sie entdeckt hatte, dass sie selbst mit Baucheinziehen und Luftanhalten nicht mehr in die größte Kindergröße passte.
Vielleicht nach ihrer ersten durchzechten Nacht, wo mit dem Alkohol auch alles andere mit herausgekommen war.
Vielleicht, als sie gesehen hatte, wie ihr Vater ihre Mutter beim Essen nicht mehr in die Augen blicken konnte.
Vielleicht, als es ihr in der Schule schwerer fiel, oder als Nate ihr einen Ring schenkte, der nicht über ihren Ringfinger passte.
Fest stand nur, warum sie es tat.
Sie aß, um etwas zu finden.
Das Essen war immer verfügbar, anderes als ihre Mutter oder Nate, oder ihr Vater, der sich sowieso zu wenig um sie kümmerte.
Doch wenn sie bemerkte, dass es, egal wie süß es auch gewesen war, ihr nicht das gesuchte Gefühl gab, wollte sie sich wieder trennen. Das lag in Blairs Natur; mit Dingen, die ihr keinen Nutzen brachten, wollte sie nichts zu tun haben.
Und so steckte sie sich eben den Finger in den Hals.
Denn innerlich verhungerte Blair.
