Justin wurde von der tragenden Musik einer Violine geweckt. Die traurigen Klänge vermittelten Verlust, Angst und tiefe Trauer. Orientierungslos öffnete er die Augen und starrte an die schlecht verputze Decke.
"Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt?" Ethan setzte sich auf die Bettkante und strich eine blonde Strähne aus Justins Stirn. Justin lächelte ihn an. Einen kurzen Moment, war er wieder im Loft gewesen und es war keine Violine gewesen, sondern das beruhigende plätschern der Dusche im Nebenzimmer. "Alles ok?" Justin hörte den besorgten Unterton in Ethans Stimme und nickte. "Ich musste nur richtig wach werden. Das Stück... es war wunderschön." Ethan lächelte stolz und gab Justin einen sanften Kuss.
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Das Liberty Diner war voll. Justin haste die Mittagsschicht aber Alice, die neue Aushilfe, war krank und so war er kurzerhand eingesprungen. "Komm Sunshine," Debbie zog ihn zu einem Stuhl und platzierte ein Sandwich und ein Glas O-Saft vor ihm. "Du musst was Essen." Justin lächelte sie dankbar an und verdrückte ihn Rekordzeit das Sandwich.
"Hallo Fremder," flötete eine fröhliche Stimme in sein Ohr. Emmet - in einem schreiend roten Shirt - ließ sich neben ihm nieder. "Wie geht es dir?" Justin lächelte Em an. "Gut - auch wenn meine Füße mich heute umbringen." Emmet grinste und beugte sich näher zu ihm. "Ich meinte mit..." "Ethan!" Em nickte und sah sich um. Justin folgte seinem Blick, konnte aber nichts ungewöhnliches sehen. "Mit Ethan läuft alles super. Er ist unglaublich und liest mir jeden Wunsch von den Augen ab." Em nickte. "Und im Bett?" Justin riss die Augen auf und spürte die Röte in seine Wangen steigen. Emmet sah ihn unschuldig an. "Es ist... toll." Der dunkelblonde sah ihn zweifelnd an.
Nicht das Justin ihm das verdenken konnte. Wer konnte schon einem Vergleich mit Brian Kinney stand halten! Aber darum ging es in ihrer Beziehung nicht. Ethan liebte ihn, er vergötterte ihn und Justin genoss das Gefühl. "Wann sehen wir dich mal wieder im Babylon?" wechselte Emmet schließlich das Thema. Justin zuckte mit den Achseln. "Ich hab viel zu tun und Ethan ist kein großer Tänzer." Em nickte ohne etwas zu sagen. Eine Weile saßen sie beide schweigend nebeneinander. "Sorry Em, meine Pause ist zu Ende. Wir sehen uns!" Justin rutschte von seinem Stuhl und verschwand in Richtung Toilette.
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"Ich hab heute Justin getroffen." Michael erstarrte. "Was?" Em drehte sich um. "Ich sagte, ich habe heute Justin getroffen," wiederholte er betont langsam. "Ich hab dich verstanden? Wo hast du ihn gesehen?" Em verdrehte die Augen und ließ sich Michael gegenüber nieder. "Im Diner." Michael schüttelte ärgerlich den Kopf. "Der traut sich was. Das der immer noch hier arbeitet. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich in der Gegend nicht mehr blicken lassen. Nicht nachdem, was er getan hat." Emmet sah ihn schockiert an. "Was er getan hat? Meiner Meinung nach, hat Justin genau das richtige getan. Brian hätte ihm nie gegeben, was er verdient." Michael schnaubte und wandte sich wieder seinem Comic zu. "Michael! Es war nicht Justin, der einen Fehler gemacht hat, sonder dein ach so toller bester Freund." Emmet stand auf und ließ Michael allein zurück.
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Mit müden Bewegungen schloss Justin die Tür zu Ethans - nein, zu ihrer Wohnung auf. Ethan war nicht da. Vermutlich probte er wieder. Justin öffnete den Kühlschrank und war die Tür sogleich wieder frustriert zu. Er hatte es nicht geschafft einkaufen zu gehen und Ethan schien sich von seiner Musik zu ernähren.
Er sah sich in der kleinen leeren Wohnung um. Die Tapete hatte schon bessere Tage gesehen, außerdem war es viel zu eng für zwei Personen. Kurz nach der Rage-Party, hatte Justin überlegt zu Daphne zu ziehen, aber Ethan hatte davon nichts wissen wollen. Mit einem letzten Blick in die Runde schnappte sich Justin seinen Schlüssel und verließ das Zimmer wieder.
10 Minuten später, stand er vor Daphnes Tür. "Justin!" Seine beste Freundin umarmte ihn und zog ihn in die Wohnung herein. "Ich hoffe, ich störe dich nicht." Laute Musik lief und der Boden war voller Papiere und Bücher. Daphne schüttelte entschieden den Kopf. "Überhaupt nicht! Seit du bei Ethan wohnst, sehen wir uns kaum noch." Justin zuckte mit den Achseln und setzte sich auf das Sofa. "Ich hab viel zu tun." "Mhm..." "Was?" fragte Justin genervt. Daphne lächelte und schüttelte den Kopf. "Erzähl schon, wie ist Ethan so? Immer noch die große Liebe?" Justin zuckte wieder mit den Schultern und sah zu Boden. Daphne setzte sich neben ihn und nahm seine Hand.
Ich weiß nicht, was mit mir los ist, Daph. Ethan ist alles, was ich immer wollte. Er ist romantisch, sensibel, liebevoll. Er ist ein unglaublicher Musiker. Manchmal ist seine Musik so gefühlvoll, das er mich zum weinen bringt. Und trotzdem..." "...ist er nicht Brian," beendete Daphne seinen Satz. Justin nickte kläglich und schlug die Hand vor den Kopf. "Ich muss in den unmöglichsten Augenblicken an ihn denken. Neulich haben wir nebeneinander gelegen und geredet. Und plötzlich musste ich an Brian denken, wie er unter der blauen Lampe liegt und mich ansieht." Daphne strich ihm tröstend über den Rücken. "Das ist ganz normal. Brian war deine erste Liebe. Ihr habt soviel miteinander durchgemacht. Es braucht Zeit." Justin sah sie hoffnungsvoll an. "Meinst du wirklich...?" Daphne nickte und versuchte zuversichtlich auszusehen. Sie hoffte nur, das Justin wirklich die richte Entscheidung getroffen hatte...
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"Hey," Ethan begrüßte ihn mit einem tiefen Kuss. "Ich hab dich vermisst." "Ich war bei Daph." Ethan nickte und zog ihn zum Bett. Auf dem Nachttisch stand eine Flasche Sekt. Ethan schenkte die beiden Gläser ein und reichte eins an Justin. "Gibt es was zu feiern?" fragte der Blonde verwirrt. Ethan nickte geheimnisvoll und hob sein Glas. "Auf dich, mein Engel." Justin lächelte leicht und hob ebenfalls sein Glas. "Ich hatte heute ein Gespräch - mit Howard Senn. Er leitete die Philharmonie in Chicago." Justin nickte und fragte sich, worauf dieses Gespräch hinaus lief. "Er hat gesagt, das ich unglaubliches Talent habe. Und er hat mir ein Angebot gemacht..." Ethan ließ die Worte in einer dramatischen Pause ausklingen. "Er hat mir einen Vertrag für 6 Monate angeboten. Die Schule wäre einverstanden." "Das... das ist toll!" Ethan nickte begeistert. "Aber, ich werde nur nach Chicago gehen, wenn du mit kommst..."
Ich habe vor ein paar Tagen eine wundervolle Fanfic gelesen, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich hoffe, ihr seid nicht zu enttäuscht, das ich die Paris-Story nicht mehr voran treibe, aber ich werde sie auf jedenfall weiterschreiben. Aber, ich hoffe euch gefällt der Anfang dieser neuen Story - wer die Story lesen möchte, die mich hier Inspiriert hat findet sie auf (Sie heißt "Glitter an Shine" und ist auf Englisch).
