GONDOLIN
Hinter den höchsten Gipfeln
der Umzingelnden Berge liegt sie,
strahlender Stern der Noldor,
eine schönere Stadt gab es nie.
Grüne Felder im Nebel
und Adler hoch oben im Wind
über der Heimstatt der Elben,
deren Hüter sie sind.
Weiße Türme und Dächer
und Treppen aus edlem Kristall,
Gold und Edelsteine
zieren den steinernen Wall.
Strahlender und schöner noch
als der Wachturm Tirion
steht die Stadt der Noldor
als Zier um Turgons Thron.
Doch über den weißen Türmen
schwebt die dunkle Gefahr,
des üblen Schattens von Morgoth
sind stets alle Noldor gewahr.
Denn einer wird kommen im Morgen,
der Gondolins Untergang bringt,
ein Sohn Aredhels und Eols,
der Turgons Heere bezwingt.
Die Horden des Dunklen Feindes
fallen einst über sie her,
schlachten das Volk der Sterne
und sprengen die goldene Wehr.
So fällt im fünften Jahrhundert
Beleriands letzter Stern
und die große Zeit der Elben
ist wie der Himmel so fern.
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