Ich werde dich glänzen sehen
Dies ist nicht meine eigene fanfiction, sondern die Übersetzung von "I'm gonna watch you shine" von ChancellorGriffin auf AO3. Hier ist der Link (ihr müsst auf archive of our own gehen, denn aus irgendeinem Grund postet es nicht den kompletten Link):
archiveofourown (Punkt) org/works/4628658
Ich werde die Geschichte in mehreren Kapiteln hochladen, obwohl das Original nicht unterteilt ist. So habe ich ein bisschen weniger Druck, regelmäßig etwas hochzuladen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf konstruktive Kritik!
"If you leap awake in the mirror of a bad dream
And for a fraction of a second you can't remember where you are
Just open your window and follow your memory upstream
To the meadow in the mountain where we counted every falling star
I believe a light that shines on you will shine on you forever
And though I can't guarantee there's nothing scary hiding under your bed
I'm gonna stand guard like a postcard of a Golden Retriever
And never leave 'til I leave you with a sweet dream in your head
I'm gonna watch you shine
Gonna watch you grow
Gonna paint a sign
So you'll always know
As long as one and one is two
There could never be a father
Who loved his daughter more than I love you"
-Paul Simon, "Father and Daughter"
"Wie zur Hölle willst du alle deine Bücher hier reinstellen?", rief Abby, als sie die letzte Box mit der Aufschrift 'Clarkes Raum' neben das eine kleine, wacklige Bücherregal abstellte und sich den Staub von den Händen klopfte. "Dieser Raum ist winzig. Wieso ist dein Raum so winzig?"
"Alle Räume sind so klein, Mom.", antwortete Clarke geduldig, ihr Stimme kaum hörbar durch den gigantischen Stapel Kissen und Decken in ihren Armen, der ihr Gesicht verdeckt. "Es ist eine Erstsemesterunterkunft. Da erwartet man nichts anderes." Sie ließ den ganzen Stapel auf die Matratze fallen und trat einen Schritt zurück um sich umzusehen.
Ihre Mutter hatte nicht Unrecht. Der Raum war kaum größer als ein begehbarer Kleiderschrank. Clarkes mysteriöse Mitbewohnerin ist bereits angekommen, hatte ausgepackt und war wieder verschwunden, das Bett auf der linken Raumseite hatte sie dabei für sich beansprucht ('Bett' war dabei ein großzügiger Ausdruck. Es war eine Doppelmatratze, die auf einem knarrenden Metallschieber an der Wand lagen, wie ein antikes Schlafsofa. Noch gab es ein wenig freien Platz in der Mitte des Raums, aber in der Nacht würde nur schwer genug Platz zwischen den Betten sein um aufzustehen und ins Bad zu gehen, ohne gegeneinander zu stoßen. Raven, die Etagenmentorin, hatte Zeichen für jeden gemacht, zurechtgeschnitten in verschiedene Tierformen, ihr eigenes war ein großer schwarzgeflügelter Vogel. ("Nicht sehr warm und flauschig", bemerkte Abby als sie daran vorbeigingen.) Clarkes war ein galoppierendes Palominopferd, was sie beide mochten. Im Moment war alles, was sie über Clarkes Mitbewohnerin wussten, dass ihr Name Octavia war und Raven entschieden hatte, dass sie einem Dachs glich. Was sie, möglicherweise, ein bisschen furchteinflößend erscheinen ließ.
"Sie hat nicht sehr viel Zeug", sagte Abby etwas zweifelnd. Oder ich habe zu viel, dachte Clarke, aber sagte nichts, erheitert über den Kontrast zwischen Octavias Seite des Raums, sauber, ordentlich, blanke Wände, schlichtes weißes Bettzeug, nur eine Handvoll Boxen und der schieren Explosion von Einkaufstüten, die die jeden Quadratzentimeter von Clarkes Hälfte einnahm, die überschwemmt war mit Laken, Handtüchern, dekorativen Kissen, Lampen, Stiften, Notizbüchern, jedem einzelnen wohnheimzugelassenen Gerät, die eine Sorte klebriger Posteraufhängung, die das Erstsemesterhandbuch erlaubte und eine Erdbebenvorsorgeausrüstung ("Mom, wir sind in Vermont!" "Du kannst niemals zu vorsichtig sein"). Wer auch immer Octavias Mutter war, sie hatte ihre Tochter definitiv nicht durch den gleichen Shoppingmarathon um 7 Uhr morgens gejagt, den Clarke nur lebend überstanden hatte, weil es einen 'Starbucks' direkt neben dem 'Target' gab.
"Ich nehme den Schrank, du den Schreibtisch", entschied Abby. "Lass uns diese Taschen ausräumen."
"Du musst nicht bleiben und das alles machen, Mom", sagte Clarke. "Es ist schon okay."
"Willst du, dass ich gehe?"
"Nein, nein", korrigierte Clarke hastig, "das meinte ich nicht. Ich meinte nur, falls es für dich langweilig ist, du weißt schon... meine Klamotten aufzuhängen-"
"Ich bin deine Mutter, Clarke", sagte Abby erheitert. "Ich habe deine Klamotten sein achtzehn Jahren aufgehangen."
"Du weißt, was ich meine."
"Schau mal: Das ist meine letzte Möglichkeit, dich ordentlich zu erziehen. Ich fühle mich besser, wenn ich weiß, dass dein Kleiderschrank ordentlich aufgeräumt ist."
"Du bist verrückt."
"Ich weiß."
Sie begannen, in dem sie systematisch durch die dutzenden Taschen gingen und alles in verschiedene Haufen sortierten. Das einzige Mülllbehältnis im Raum war ein niedlicher violetter Weidenkorb, den Abby und Clarke erst an diesem Morgen gekauft hatten und der viel zu klein für die fünf riesigen Einkaufstüten voller Papier und Plaste und aussortierte Verpackungsteile war, welches sich schnell ansammelte und sie entschieden, es erstmal auf Octavias Bett zwischenzulagern, um es aus dem Weg zu haben. Als sie irgendwann Schritte hinter sich hörten und eine Gruppe neuer Leute durch die Tür trat, sah es ein bisschen so aus, als sei ein Hurrikane durch ein Kaufhaus gefegt und hätte alle guten Sachen auf Clarkes Seite hinterlassen und den ganzen Müll auf Octavias Seite deponiert.
"Cool", sagte eine trockene, erheiterte weibliche Stimme von hinten, "ihr habt umdekoriert." Ein großes Mädchen mit langen dunklen Haaren und einer Ledermotorradjacke betrat den Raum.
Danke fürs Lesen. Schaut mal auf AO3 vorbei und lest das Original, es lohnt sich auf jeden Fall. Das nächste Kapitel stelle ich vermutlich in den nächsten Tagen rein.
