Hallo zusammen

Eine kleine Erklärung am Anfang. Die ersten beiden Kapitel dieser FF sind bereits unter dem Namen JadenVictoria veröffentlich wurden, ein Account zu dem ich aufgrund technischer Probleme keinen Zugriff mehr habe. Nach längerem Überlegen haben meine Mitschreiberin und ich uns dazu entschlossen diese Geschichte unter einem einen neuen Accountnamen noch einmal hochzuladen, obwohl wir derzeit die anderen beiden Kapitel nicht löschen können.

Wir danken euch für euer Verständnis.

Disclaimer: OnePiece und alle seine Inhalte gehören Eiichirō Oda.

Kapitel 1

„Mau. Mir ist langweilig", sagte Eden und ließ den Kopf auf ihre Arme fallen, welche auf der Reling lagen. Auch der Rest ihres Körpers drückte die Stimmung seiner Besitzerin aus, die vollkommen in sich zusammengesackt auf einem großen Holzfass saß. „Dann mach halt was. Solltest du nicht sowieso Inventur machen?", meinte Cameron, der neben der jungen Frau auf dem Boden saß und sein Medizinbesteck putzte.

„Essen. Trinken. Alles wird weniger! Punkt! Inventur abgeschlossen!", antwortete Eden und wünschte sich in ihre gemütliche Hängematte zurück. „Zur Inventur gehört schon ein bisschen mehr als nur das Essen und Trinken zählen", kommentierte Cameron amüsiert die Lustlosigkeit seiner Freundin.

„Stimmt ich hab den Alkohol vergessen, obwohl - kann man Opa als Fass zählen? Dann haben wir nämlich noch 'ne Menge", meinte Eden und fing bei dem Gedanken an einen ausgedrückten Whitebeard, ähnlich einer Zitrone, haltlos an zu kichern. Die Augen verdrehend, fragte sich Cameron mal wieder, warum genau sich die junge Frau auf einem Schiff wie der Moby Dick befand und wie sie es überhaupt schaffte unter dem Haufen wilder Kerle zu überleben.

Rums. Ein lautes Krachen riss den jungen Mann aus seinen Gedanken und als er sich nach dem Geräusch umsah, erblickte er eine am Boden liegende Eden, welche vor lauter Gekicher vom Fass gefallen war. „Autsch", kam es von der jungen Frau, die nun versuchte sich ergebnislos wieder aufzurappeln. Da dies jedoch nicht gelang, blieb sie im Schneidersitz auf dem Boden sitzen und rieb sich die leuchtende Beule.

Genau in diesem Moment ging Thatch, wie üblich mit Kippe im Mund, an dem Pärchen vorbei und fragte beiläufig: „Was hast du denn angestellt Edilein? Deinen Kopf zierte ja ein recht interessantes Anhängsel."

„Bin vom Fass gefallen. Und nenn mich nicht immer Edilein", gab Eden mürrisch zurück und schenkte dem Mann ihren bösesten Blick. Thatch sah die junge Frau amüsiert an und meinte nur: „Aber du bist doch unser kleines Nesthäkchen, also musst du doch auch eine Verniedlichung bekommen." „Graghhhhhhhhh, aber doch nicht –lein, das klingt so…so….so niedlich", antwortete die Rothaarige und holte zur Verdeutlichung ihrer Worte weit mit den Armen aus. „Bist doch aber auch ein niedliches Dingelchen. So ein richtig knuffiges kleines Mädel, dass man nur knuddeln möchte", kam es euphorisch von dem rauchenden Piraten, welcher ihr durch die langen, roten Locken wuschelte. Cameron musste sich bei dieser Aktion ein Kichern verkneifen, wusste er doch, dass so etwas schmerzhaft enden würde. Allerdings passierten solche Situation des öfteren an einem Tag, weshalb der junge Pirat dennoch meistens ein paar blaue Flecken aufzuweisen hatte. Jedoch war dies die Art der meisten Mannschaftsmitglieder die junge Frau zu behandeln. Obwohl sie schon länger als so manch anderer dabei war, wurde sie immer noch als das Baby der Crew gesehen und dementsprechend behandelt. Vor allem die Kommandanten der verschiedenen Divisionen hatten es sich zur Aufgabe gemachte, ihre kleine Schwester so gut wie möglich zu beschützen, wie sie es ausdrückten. Eden hätte es wohl eher als eine Unterdrückung und Minderung der Lebensqualität bezeichnet, so begeistert war sie von den Anwandlungen ihrer Kameraden. „Schnauze Blondie. Ich bin nicht knuffig!", fauchte die Piratin, schubste die Hand weg und sprang sauer auf. „Oi und was für ein knuffiges Knuffelchen du bist", hörte die Rothaarige eine Stimme, bevor sich zwei starke Arme um sie schlangen und die junge Frau durch knuddelten. „ACEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!", kreischte Eden erschrocken auf, als der Schwarzhaarige sie einfach hochhob und durch die Luft wirbelte. Cameron lag trotz harten Bemühens mittlerweile vor Lachen auf dem Deck als er die Aktion des zweiten Kommandanten sah. Das war so typisch die Feuerfaust. Besagte Feuerfaust hatte Eden in der Zwischenzeit wieder losgelassen, sodass die Piratin etwas benommen nun über das Deck schwankte, bevor sie einfach umfiel. Genau auf die Beule. „Auaaaaaa", hörte man den Schrei übers gesamte Deck. „Menno", heulte die Piratin auf und erhob sich erneut, nur um wutschnaubend in einer Tür zu verschwinden. „Da mach ich lieber Inventur, als mich mit Individuen wie euch abzugeben!" Mit diesen Worten ließ sie eine lachende Männerbande an Deck zurück, während die Rothaarige sich zu den Lagerräumen begab.

„Oh Shit!", entfuhr es der jungen Frau, als sie sich den Alkoholbestand des Schiffes ansah und sich wünschte sie hätte sich nicht aufgerafft die Inventur durchzuführen. Da stand mutterseelenallein ein einziges klitzekleines Sakefass am Boden und repräsentierte den gesamten Alkoholbestand des Schiffes. Schluck. Das könnte Ärger geben. Hoffnungsvoll machte Eden sich daran nach weiterem Hochprozentigen zu suchen, was bei einem Schiff von der Größe der Moby Dick schon mal eine Weile dauern konnte. Drei Stunden später war die Rothaarige wieder im Laderaum, ohne auch nur den kleinsten erfolgreichen Fund gemacht zu haben. „Fuck", fluchte Eden, „fuck, fuck, fuck. So eine verfickte Scheiße aber auch." Wütend trat sie gegen das Fass, welches ganz unschuldig und friedlich auf dem Boden stand. Nun ja nach dem Fußtritt nicht mehr. Genaugenommen lag auch kein Fass mehr auf dem Boden, sondern nur noch ein kleines Häufchen Dauben, welches nun fröhlich vor sich hin leckte. „Fuck", entfuhr es Eden erneut und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, welche höhere Macht wohl was gegen sie hatte. „Ganz ruhig Edilein. Fuck jetzt nenn ich mich schon selber Edilein. Thatch! . ! Ach nee, vorher werde ich über die Planke geschickt und Kiel geholt", redete die junge Frau mit sich selber und dreht ihre Kreise in dem leeren Laderaum.

„Hmm vielleicht sollte ich mich krank stellen und dann sagen, dass ich nicht mit der Inventur anfangen konnte. Jap, das ist es. ICH BIN KRANK!" Mit diesem Entschluss stapfte die Rothaarige in Richtung ihrer Kabine. Dort angekommen pflanzte sie sich in ihre Hängematte, schlief ein und träumte von ihrem ganz eigenen Paradies. Einige Zeit später war ein gewisser dunkelhaariger Pirat unterwegs zur Vorratskammer um Nachschub zu besorgen. Als er jedoch am Laderaum ankam, klappte ihm, aufgrund der sich vor ihm auftuenden Leere, die Kinnlade runter. Dort war nichts, aber so gar nichts, nicht mal ein klitzekleines bisschen was.

„EDEEEEEEEEEEEENNNNNNNNNNNNNN NNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNN!", hallte ein lauter Schrei durch das gesamte Schiff. Diese fiel erschrocken aus ihrer Hängematte und hielt sich den Kopf. „Na toll zwei Beulen an einem Tag", grummelte sie zu niemanden. Müde schlurfte die junge Frau, Böses ahnend, durch die Gänge der Moby Dick und versuchte die Stelle zu lokalisieren wo der Schrei herkam. Lange suchen musste sie allerdings nicht. Da kam ihr schon ein vor Wut schnaubender Ace entgegen, packte sie am Arm und zog die Rothaarige hinter sich her in Richtung des leeren Laderaums. Dort angekommen, stieß der Pirat die Tür auf und deutete auf den nicht vorhandenen Alkohol. „Würdest du mir freundlicher Weise sagen, was das ist?", knirschte er. „Öhm ein Laderaum?", antwortete Eden, die ziemlich genau wusste was los war. Verdammt! Jetzt haben sie es doch gemerkt. „Genau. Und was sollte sich in so einem Laderaum befinden?", fragte Ace, sichtlich bemüht ruhig zu klingen. „Ehmm Ladung?", riet Eden und macht sich bereit zu rennen, sobald die Feuerfaust explodierte. Und da kam befürchtete Explosion auch schon. „GENAU! ABER DA IST NICHTS. NICHT MAL DER KLEINSTE TROPFEN ALK IST MEHR DA!", schrie Ace die Rothaarige an, welche wie auf Kommando die Beine in die Hand nahm und sich aus dem Staub machte. Diese Aktion alles andere als begeistert aufnehmend, nahm der Schwarzhaarige die Verfolgung auf und scheuchte die junge Frau durch das gesamte Schiff. Schließlich an Deck flüchtend, hoffte Eden ihren Verfolger abzuschütteln oder ihn wenigstens durch die Masse der anwesenden Männer zu verlangsamen. Ein Plan der allerdings ziemlich in die Hose gehen sollt. Denn zwar konnte sie sich, dank ihrer Größe, zwischen den meisten Männern hindurchschlängeln, wurde dadurch jedoch ebenfalls aufgehalten, was dazu führte, dass sich ihr Vorsprung nicht gerade vergrößerte. Ebenfalls nicht ihrer Sache dienlich war, dass Ace ordentlich am fluchen war. Und so wusste eine Minute später das ganze Deck über das Unglück des Laderaums Bescheid und immer mehr Hände griffen nach der Piratin, die Schwierigkeiten bekam ihren Verfolgern auszuweichen. In diesem Moment ging ein erfreutes Raunen durch die Menge, denn Thatch, der ebenfalls gerade an Deck gekommen war, hielt freudestrahlend ein Fass in die Höhe. „Nachschub!", verkündete der Pirat und stellte das Fässchen, welches das allerletzte bisschen Alkohol auf dem Schiff darstellte und aus des Blonden Geheimvorrat stammte.

Just in diesem Moment entschied Eden, das es gut wäre einen Haken zu schlagen und das kleine Fass mit einem gewaltigen Schwung weg zu kicken, sodass es gegen die Wand flog und zerbarst. Mit einem Schlag verstummte jedes Geräusch und Totenstille trat ein. Jeder, aber wirklich jeder, besah sich das kleine Häufchen Elend inmitten einer riesigen Pfütze Rums. Dann! „Eden, wenn dich in die Finger bekommen, grill ich deinen süßen Hintern!", schrie Ace wütend und nahm die Verfolgung wieder auf. „Und dabei wirst du übers Knie gelegt, dass du eine Woche nicht mehr sitzen kannst", gab Marco seinen Senf dazu und rannte nun ebenfalls hinter der Übeltäterin her. Eden, mittlerweile panische Angst um ihr junges Leben habend, rannte immer weiter in Richtung Schiffsende. Genau in diesem Moment donnerte Whitebeard: „Bringt mir noch ein Fass Sake!" Das Todesurteil für das junge Mannschaftsmitglied. Leben Ade!

Die Überlebensinstinkte der Rothaarigen griffen ein und veranlassten sie das einzig Richtige in dieser Situation zu tun. Sie machte einen Satz und schwang sich über die Reling in die Fluten. Platsch. Etwas verdattert stand ein ganzer Haufen Piraten an der Reling und schaute der jungen Frau nach. Diese holte einmal tief Luft und das letzte was man von ihr hörte war ein Blupp. Immer noch im Fluchtmodus wollte sie einfach nur so weit wie möglich vom Schiff und somit von der potentiellen Gefahr weg, was bedeutete sie müsste schwimmen. Na dann schwimmen wir mal. Alles ist besser als über offenem Feuer gebraten zu werden. Kräftige Schwimmzüge machend, brachte Eden so viel Abstand zwischen sich und das große Piratenschiff, wie innerhalb eines einzigen Atemzuges möglich war

„Öhh wie jetzt?", war der einzige Kommentar, welcher Ace zu dieser Aktion einfiel. Der Schwarzhaarige starrte, ebenso wie seine Kollegen, ungläubig aufs Meer, in welchem der kleine Wirbelwind verschwunden war.

„Sag mal Alter spinnst du? Wegen dir ist Eden jetzt über Bord gegangen!", kam es von Marco, der neben der Feuerfaust stand und die Wasseroberfläche angespannt beobachtete. „Na von gegangen kann hier ja keine Rede sein", schaltete sich Thatch ein und zog an seiner Zigarette. „Gesprungen bzw. genötigt dürfte es da eher treffen." „Was heißt hier genötigt, Blondie?", fauchte Ace seinen Freund an. „Naja auf offener Flamme grillen ist nicht gerade das schlagendste Argument jemanden dazu zu bewegen stehen zu bleiben", sagte er, „ Und bevor du was sagst Marco, anzudrohen ihr den Hintern zu verhauen, hat schon beim letzten Mal nicht funktioniert und dir nur einen Monat die kalte Schulter und Streiche eingebracht!" Ja Thatch mochte nicht immer die schlauesten Ideen haben, aber manche seiner Momente waren doch recht brauchbar.

„Echt jetzt? Du hast Eden mal den Hintern versohlt?", fragte Ace den ersten Kommandanten mit Unglauben in der Stimme. „Ja", grummelte der blonde Pirat und erinnerte sich an diesen sehr unangenehmen Zwischenfall zurück. Das Gesicht zu einem Grinsen verziehend, nahm der Schwarzhaarige sich vor Thatch mal nach dieser Geschichte zu fragen. Das versprach eine ziemlich interessante Erzählung zu werden. Hinter ihm war auch das Kichern einiger Crewmitglieder zu hören, welche sich noch gut an diesen Vorfall erinnern konnte. Das ihr Kommandant davon grünpinke Haare bekommen hatte, war nur eines der Ereignisse die auf die Bestrafung gefolgt waren.

„Meine Kinder", machte nun Whitebeard, der murrend zur Kenntnis genommen hatte, dass es keinen Sake mehr gab, auf sich aufmerksam, „ so kurzweilig eure Unterhaltung auch sein mag, würde vielleicht jemand die Güte besitzen meine Tochter wieder aus dem Meer zu fischen?"„Ähhhhh", ging ein Raunen durch die Mannschaft, die erst jetzt feststellte, dass Eden seit ihrem Sprung nicht wieder aufgetaucht war.

Die junge Frau unterdessen hatte bei ihrer Flucht einfach mal die Gefahren der See, wie Strömungen, Wellengang oder Getier, vergessen und fiel genau diesen nun zum Opfer. Na klasse, das war wohl mal wieder eine meiner dämlicheren Ideen. In eine ungünstige Strömung geratend, hatte sie mittlerweile alle Mühe sich über Wasser zu halten und war obendrein ziemlich weit vom Schiff abgetrieben worden. Genau genommen war das Schiff gar nicht mehr zu sehen und die Piratin paddelte orientierungslos im offenen Meer. Naja wenigstens keine Haie. Versuchend ihrer Lage wenigstens etwas Positives abzugewinnen merkte sie wie ihre Kräfte langsam nachließen, als sie bei einer besonders schönen Welle auch unter Wasser gedrückt wurde und sichtlich Mühe hatte sich wieder an die Oberfläche zu strampeln. „Ver….hust ..dammte….röchel….scheiße", prustete die Rothaarige und spuckte Wasser. Normalerweise war Eden zwar eine ziemliche Wasserratte, aber gegen Salzwasser im Magen und in der Luftröhre hatte sie dann doch so einiges.

Ade du schnöde Welt. War schön dich kennengelernt zu haben. Diese letzten Worte denkend, ging die Piratin, mit einem letzten Gluck in den Fluten unter. Zu ihrem Pech wurde sich nicht gleich wegen Luftmangels ohnmächtig, sondern hatte einige Zeit sich die Unterwasserwelt anzusehen. Hmm irgendwie glaubte ich immer, dass hier unten mehr los sei. Aber da ist ja gar nichts, nicht mal eine einziges Planktonchen. Doch gerade als der jungen Frau endlich, zumindest ihrer Meinung nach, die Luft ausging, näherte sich ein großes Etwas. Komischer Fisch, so….so….groß und der sieht…..irgendwie….aus…..wie VISTA!...man ich käm mir von der Natur verarscht vor….. als Fisch so hässlich zu sein. Damit verschwand die Rothaarige komplett in der Dunkelheit. Hölle ich komme, muhahaha.

Als Eden wieder aufwachte, befand sie sich in einem weichen Bett und war bis zur Nase zugedeckt. Oje wo bin ich denn hier gelandet? , dachte die junge Frau und setze sich langsam auf. „Also irgendwie hab ich mir die Hölle anders vorgestellt", sagte sie zu sich selbst, „hier siehts mehr nach Kälte aus….. Oh nein ich bin im Himmel gelandet." Enttäuscht blickte sich die junge Piratin in dem Raum um und sah Dinge die ihr merkwürdig bekannt vorkamen. „Nein schlimmer! Ich bin auf der Moby Dick", heulte sie auf, als plötzlich die Tür aufging und eine bestrapste Krankenschwester hereinkam. „Na wieder wach? Du hast uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Kleine." Beim Anblick der Gesundheitsfachfrau erstarrte Eden, bis: „HILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE EEEEEEEEEEEEEE!" An Deck ging ein allgemeines Aufatmen durch die Runde. „Sieht wohl so aus, als ob unser kleines Schwesterchen wieder wach ist", sagte Jozu und schmiss eine Karte auf den Stapel vor sich.

Derweil unter Deck hatte die junge Frau sich wieder aus ihrer Starre gelöst und versuchte nun panisch einen Ausweg zu finden. Sie war sich ziemlich sicher, dass die anderen vor der Tür lauerten, um sie einem qualvollen Tode zuzuführen. Nichts woran die Rothaarige großes Interesse hatte. Und so tat sie das, was sie in ihre jetzige Lage erst gebrachte hatte, sie rannte. Teach der gerade den Gang entlang ging um zur Küche zu gelangen, wurde in diesem Zuge einfach mal umgeschmissen. „Huh?", war sein Kommentar, als er das rothaarige Crewmitglied an sich vorbei in Richtung Deck stürmen sah. Direkt dahinter war die Krankenschwester, die sicher gehen wollte, dass es der jungen Frau auch gut ging. Eden, inzwischen oben abgekommen, sah sich nun einem ganzen Piratenhaufen gegenüber, welcher gerade die Messer bzw. die Gabeln wetzte und einen ziemlich hungrigen Eindruck machte. Zumindest auf die Piratin. Eigentlich waren die meisten gerade am Karten spielen, sich Geschichten erzählen, am Essen oder einfach nur faul am rumliegen. Daher waren die Männer (und auf diesem Schiff auch Frauen) ziemlich erstaunt, als eine panische Eden an Deck stürmte und anfing los zu schreien: „Nicht aufessen! Ich schmecke doch gar nicht." Und Schwupp war die junge Frau wieder über die Reling ins Meer gehopst.

Sich mit der Hand gegen die Stirn schlagend meinte Marco: „Das ist jetzt nicht wahr, oder?" Während Jozu und Ace, die beide am Zocken waren, den Kopf nur ungläubig über ihre kleine Schwester schütteln konnten. „Vollkommen durchgeknallt das Mädel", war Thatchs Kommentar zur Situation, bevor er sich erbarmte und dem Mädel hinterher sprang, um sie aus dem Wasser zu fischen. Ein Unterfangen, welches trotz einiger Gegenwehr seitens Eden dann auch gelang.

Schließlich saß die junge Piratin triefend nass vor ihrem Captain und wurde von der gesamten Mannschaft umringt, was jeden weiteren Fluchtversuch unterbinden sollte. Whitebeard sah seine Adoptivtochter lang an und stieß einen tiefen Seufzer aus, bevor er sprach.

Schmollend saß die junge Piratin in ihrer Kabine und blickte böse die Tür an. Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Seit einer geschlagenen Woche saß sie nun schon hier fest und wurde nur mal fürs Klo rausgelassen. Und selbst dabei war sie unter ständiger Bewachung. Langsam kam sich Eden wie eine Schwerverbrecherin vor. Dabei hatte sie nur vergessen die Inventur zu machen und sich dann beinahe selbst umgebracht. Aber hey, das war schließlich während des Versuchs geschehen ihr Leben zu retten. Kann ja mal was schief gehen.

Aber nein! Opa sah das mal wieder anders und verpasste ihr Kabinenarrest und Landgangverbot. Und dieser ganze miese, verfickte Haufen von Piraten gab ihm auch noch Recht. „Arghhhhh", knurrte Eden und schmiss ihr Essenstablett an die Tür. Mit einem lauten Smatsch verteilte sich der Kartoffelbrei an der Wand. „Na klasse, jetzt hab ich mein Abendessen an die Wand gefeuert. Naja hab Kartoffelbrei eh noch nie gemocht", sprach die Rothaarige mit sich selbst und knuddelte ihr Kopfkissen.

Nach einer Weile begann dann ihr Magen zu grummeln und wurde dafür strafend angeguckt. „Verräter", maulte Eden und legte sich in ihre Hängematte um zu schlafen. Was sie dann nach einiger Zeit wieder aufgab, da ihr knurrender Magen heftigst dagegen protestierte. „Na toll", murrte die junge Frau und überlegte wann es das nächste Mal was zu futtern geben würde. Eigentlich wäre ja Frühstück angesagt, aber daran glaubte die Piratin nicht wirklich, da sie wusste, dass die Meisten an Land waren und ihre Entzugsende feierten. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass Eden dann erst wieder gegen Abend was bekam, falls sich jemand in seinem Suff an sie erinnerte.

„Naaaaaeinnnnnn", heulte die Rothaarige, „das halt ich nicht aus!" Entschlossen ihrem Gefängnis zu entkommen und sich etwas zu essen zu besorgen, suchte sie die ganze Kabine nach irgendetwas brauchbaren ab, was sie zum Tür öffnen benutzen konnte. Und wirklich eine ihrer Haarklammern lag versteckt in einer Ecke. „Juhuuuuu", jubelte sie und macht sich gleich daran das Schloss zu knacken. Dankbar, dass Thatch ihr diese Methode mal gezeigt hatte, versuchte sie es wieder und wieder, bis es endlich klappte.

„Yes", flüsterte die junge Frau, als sie aus dem Raum huschte. Wie sie sich gedachte hatte, waren die Meisten nicht an Bord und das was an Bord war, hatte eine Fahne die drei Meter gegen den Wind stank. „Ok", sagte sie zu sich selbst, „das war der leichte Teil! Jetzt brauch ich nur noch Geld." Ja auch das hatte sie nicht in ihrer Umhängetasche, welche sie vorausdenkend mitgenommen hatte. Es war zwar nicht so, dass sie keins besaß. Nein sie bekam sogar Taschengeld! von ihrem Opa. Allerdings war Marco der irrigen Annahme unterlegen, dass die junge Frau nicht wirklich damit umgehen konnte und verwahrte es für sie auf. Sprich: Eden bekam nur Kohle wenn Landgang war und da sie ja eigentlich Arrest hatte, hatte sie auch nichts bekommen. „Dämliche Kerle", grummelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart, während sie die Geldkassette in Marcos Kabine suchte. „Muh… wo ist denn das Scheißding?", fluchte Eden, bevor sie das kleine schon etwas mitgenommene Kästchen fand. Das Schloss zu knacken war nicht wirklich schwer und schon besaß sie einiges an Berry.

Stolz wie Oskar, wer auch immer das sein mag, schlich sie sich ans Hauptdeck und machte sich vom Acker. Ich muss nur aufpassen, dass ich den Jungs nicht über den Weg laufe, dachte sie und machte deshalb wohlweislich einen großen Bogen um die Hafenkneipen und Tavernen. Durch die Straßen der Altstadt laufend, suchte Eden sich eine Café oder Restaurant, welches einladend aussah. Schließlich fand die Piratin ein kleines Wirtshaus, das nett aussah und keinesfalls einen ihrer Kameraden beherbergen dürfte. Einen Blick in das Gasthaus werfend, bestätigte sich ihre Vermutung und sie ließ sich an einem kleinen Tisch in der Ecke nieder. Sofort kam auch schon ein Kellner angewuselt und nahm die Bestellung der jungen Frau auf. Ihr Essen genießend, besah sie sich die Besucher des Restaurants. Eine Person die ihren Blick festhielt war eine junge Frau, nicht älter als Anfang Zwanzig, die mit einem gutaussehenden Mann an einem Tisch saß und speiste. Sie hatte langes schwarzes Haar und ein recht knapp sitzendes Kleid. Auf den ersten Blick wirkte die Frau wie eines der leichten Mädchen, über welche sich ihre Piratenkollegen immer unterhielten. Auf den zweiten Blick war jedoch erkennbar, dass diese Frau durchaus nicht auf die Männer angewiesen war. Ein Eindruck der sich dadurch bestätigte, dass Eden sah wie sie sich die Geldbörse ihrer männlichen Begleitung nahm und leerräumte. Davon bekam jener Begleiter nichts mit, viel zu beschäftigt seiner Gegenüber in den Ausschnitt zu starren und ihr Komplimente zu machen. „Hach", seufzte die Rothaarige auf. Das würde ich auch gern können, dachte die Piratin, die dank ihrer großen Brüder ziemlich abgeschirmt von solchen Taten war. Die nannten es Schutz, sie nannte es einfach nur Einschränkung ihrer Freiheit. Sie war ja schließlich kein kleines Kind mehr, aber nein davon wollte keiner etwas hören. Nachdem sie aufgegessen hatte, bezahlte die Rothaarige und machte sich auf die Suche nach einem Zimmer für die Nacht. Auf die Moby Dick zurückzukehren wäre vielleicht ratsamer gewesen, jedoch nur halb so lustig. Außerdem wollte Eden morgen definitiv noch ein bisschen shoppen gehen. Etwas wozu sie sonst sehr selten Zeit hatte. Und das nicht nur deswegen, weil die Moby Dick selten in größeren Städten anlegte, sondern auch weil die Jungs sie einfach begleiteten beziehungsweise sie einfach mitschleppten, in der festen Überzeugung ihrer kleinen Schwester würde sonst etwas passieren wenn sie nicht bei ihr waren. Die ersten paar Male, als sie gerade erst auf dem Schiff angekommen waren, hatte sie dieses Verhalten noch süß gefunden, doch mit der Zeit war es einfach nur nervig geworden. Vor allem Aces Angewohnheit, männliche Wesen die ihr auf irgendeine Weise nahe kamen auf kleiner Flamme zu rösten war Eden ein Dorn im Auge.