Verschwörung

Kapitel 1

Es war schon lange nach Mitternacht. Alles schlief und es war ruhig in Minas Tirith. Aber nicht so im Wald. "LAUFT. Los lauft Kinder. Ich bin nur ein Hindernis für euch. Ich bin zu langsam!" rief Ludmila keuchend ihren drei Kindern zu. Ihre älteste und einzige Tochter blieb stehen und wollte ihre Mutter mitziehen. Die schlug ihre Hand weg und schubste sie. "Nein, du musst weiter Kind! Pass auf deine Brüder auf! Bitte!" "Aber Mutter!" "Lauf schon!" Ihre Mutter stieß sie fort. Jamilla ließ ihre geliebte Mutter hinter sich und beeilte sich um ihre 15 Jährigen Brüder nach zukommen. "Jamilla wir können nicht mehr!" sagte Karan erschöpft und blieb stehen. "Ich bin auch kaputt aber wir sterben sonst!" erklärte sie und machte sich auf den Weg. Die Zwillinge rannten ihrer großen Schwester nach. "Wieso verfolgen die uns? Wir haben doch nichts getan!" "Ich weiß es nicht. Nur nicht halt machen!" Plötzlich schrie Berian auf. Er ist von einen Pfeil getroffen worden und fiel sofort tot um. Sein Bruder kehrte trotz Jamillas Aufforderungen um und sackte kurz darauf leblos zu Boden. Jamilla rannte angsterfüllt weiter und einer Träne gelang es über die Wange zu fließen. Sie ritzte sich im Unterholz Arme und Beine auf. Es blutete und sie fing verzweifelt zu weinen an. Da übersah sie eine Wurzel und stolperte. Beim Aufprall schlug sie mit dem Kopf gegen einen Stein und fiel in tiefe Bewusstlosigkeit. "Pippin musst du immer so schlingen?" wurde der Hobbit von Königin Arwen beim Mittagessen gefragt. "Natrülchluch!" antwortete dieser mit vollem Munde. Die Anwesenden lachten belustigt. Das waren die Hobbits Frodo, Sam, Merry, der weise Zauberer Gandalf, Gimli der Zwerg, Legolas der Elbenprinz und Thronfolger Düsterwalds und Aragorn König von Gondor mit seiner Gemahlin Arwen. "Keine Manieren der Kleine!" lachte Gandalf. Die Freunde waren seit gestern Abend alle wieder vereint, denn der 5. Jahrestag von Saurons Fall und Aragorns Krönung näherte sich. Das sollte in ein paar Tagen groß gefeiert werden. Es klopfte und eine Palastwache trat ein. "Hoheit. Es tut mir leid sie stören zu müssen, aber soeben hat uns ein Förster eine schlimme Nachricht überbracht. Im Wald wurde gemordet. Sie sollten sich das ansehen!" Aragorn nickte ihm zu und fragte seine Freunde ob sie ihn begleiten wollen. Gimli, Legolas und Gandalf kamen mit. Die vier Hobbits ließen sich das Essen weiter schmecken. Arwen folgte ihren Gatten und flüsterte ihm zu, er solle auf sich aufpassen. Er küsste sie und sie setzte sich zu den mampfenden Hobbits zurück. Nachdem die Männer ihre Waffen aus den Gemächern geholt hatten, ritten sie mit den Wachen zum Wald. "Was ist eigentlich genau passiert?" fragte Gimli die Wache. "Das kann man nicht beschreiben. Hier müssen wir absetzen und zu fuß durch den Wald gehen!" erklärte er den vieren. Ein Soldat blieb bei den Pferden, während sich die anderen durch das Dickicht kämpften. "Ai Deleb" (Oh schrecklich) sagte Legolas als sie das angerichtete Unheil sahen. Drei Menschen, eine Frau und zwei Kinder, Buben, hangen mit einen Strick um den Hals von einen Baum und ihr Körper war von Pfeilen durchlöchert worden. "Wer macht so etwas?" fragte Aragorn geschockt. Legolas besah sich einen Pfeil der am Boden lag. "Orks!" Dunkelheit. Langsam kehrte Licht zu ihr. Jamilla schlug die Augen auf und erhob sich vorsichtig. Wo war sie und was war passiert? Sie sah sich an. Die Arme und Beine waren total aufgeschürft. Sie versuchte ein paar Schritte zu machen. Schwindel überkam sie aber sie lief weiter. Stark bleiben, Jamilla. Da hörte sie in der nähe Stimmen. Sie folgte ihnen. Hoffentlich können die mir helfen dachte sie. "Woher so..?" Legolas brach mitten im Satz ab und lauschte. Die Soldaten sahen ihn fragend an. "Aragorn s peleth! (Gefahr)" Dieser stellte sich mit dem Schwert zu Legolas und sagte zu ihm: "Le tiriel! (sei Wachsam)" Nun hörten die anderen alle ein Knacken und Rascheln. Sie stellten sich in Angriffsposition auf und warteten. Da fiel etwas aus dem Unterholz und blieb reglos liegen. Gimli bückte sich und drehte es um. "Aragorn sie ist schwer verletzt." "Bringt sie zu den Heilern und die Toten ebenfalls!" befahl Aragorn seinen Wachen und ritt zum Palast zurück.

Die Soldaten hoben behutsam das zierliche Mädchen auf und trugen es zu den Haus der Heilung. Die Pflegerinnen erschraken als die verletzte und die grausam hergerichteten Toten zu ihnen gebracht wurden. Das Mädchen wurde weich gebettet. Die Frauen der Heilung wuschen ihre Wunden, verbanden sie und zogen ihr ein Schlafgewand an. Beim Ausziehen des verdreckten und zerschlissenen Kleides löste sich der Haarknoten des Mädchens und ihre glatten blonden Haare fielen ihr bis zu den Kniekehlen hinab. "Wie eine Elbin!" meinte Marlena, eine Heilerin und trug das alte Kleid des Mädchens zur Waschfrau, die es waschen und flicken sollte. Sie war schon am gehen als sie zurück gerufen wurde. "Marlena warte. Du hast etwas vergessen!" "Was soll ich vergessen haben?" fragte sie die Waschfrau und diese hob eine Kette mit einen leuchtenden blauen Anhänger hoch. "Die war im Kleid!" klärte die alte Frau Marlena auf. "Danke!" Sie lief wieder zu ihrer Patientin und legte ihr die Kette um den Hals. Jetzt mussten sie sich den Toten zuwenden. Sie sollten für ihr Begräbnis schön aussehen und nicht mehr mit Blut und Dreck verschmutzt. Marlena rief ihre Gehilfinnen und machten sich zusammen an die traurige Arbeit. Währenddessen unterhielten sich drei Männer im Wald. "Ob sie uns gesehen hat?" "Bestimmt nicht. Nun warten wir erst mal ab, ob sie aufwacht! Dann können wir immer noch Handeln. Ich habe nun eine Woche Nachdienst. Darum geht es erst wieder nächste Woche. Aber ihr könnt ruhig weiter machen." Die zwei nickten. "Was wirst du ihm erzählen?" wurde der eine wieder gefragt. "Nicht alles." Nun lachten sie und verließen dann zusammen den Wald. Der eine lief ins Schloss und fragte eine Palastwache, wo der König sei. "Hinten in der Bibliothek!" "Aragorn hat es schon oft solche Angriffe gegeben?" Der gefragte schüttelte den Kopf und lief etwas aufgewühlt umher. "Nein Legolas. Es waren hin und wieder Orks durch Land gezogen und hatten Tiere von den Bauern gerissen. Und manche wurden von den Soldaten erledigt. Aber so etwas ist noch nie da gewesen. Ich werde wohl Wachen um den Wald aufstellen müssen!" Da klopfte es. "Herein!" "Hoheit ich wollte Meldung machen!" "Grelohed tritt ein und sag uns was ihr herausgefunden habt!" Nun horchten alle dem Soldaten zu. "Wir haben nach Spuren gesucht. Es wurden aber nur die von den Flüchtlingen gefunden. Das ist sehr komisch, wo doch Orks so schwerfällig sind." Gandalf streifte nachdenklich seinen Bart auf und ab. Sogar die Hobbits saßen stumm da. "Wisst ihr woher die Menschen stammen?" fragte Legolas in die Stille hinein. "Ja Herr. Ein Händler aus Rohan hat sie unterwegs aufgelesen. Er erzählte uns, das die Jungs sehr gesprächig waren und gesagt hätten, sie würden aus Dunland kommen. Und aufgefallen ist ihm das die Schwester Elbische Lieder gesungen hätte, während der Fahrt. Mehr gibt es nicht zu berichten!" sagte Grelohed und durfte nun gehen. Er verbeugte sich und verließ den Raum. "Du Narr!" flüsterte mit einen Grinsen auf den Gesicht, als er im Garten ankam. Vorsichtig bewegte sich die Gestalt im Bett. Marlena setzte sich zu ihr aufs Bett. Der Körper des Mädchens zuckte zusammen und sie strampelte etwas. Sie schien einen schlechten Traum zu haben. Marlena strich ihr über die Wange und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Sie merkte wie sie sich wieder entspannte. Als die Heilerin aufstehen wollte, fiel ihr Blick auf die Kette. Das ist unmöglich dachte sie. Der Anhänger war gestern noch schön hellblau. Nun war er dunkelbraun fast schwarz. Sie besah sich den Anhänger näher und konnte Worte darauf erkennen. Die Schrift der Elben. Leider konnte sie kein Elbisch. Da kam Lilinah herein und gab zu erkennen das Marlena jetzt schlafen gehen könne. Sie würde schon aufpassen. Lilinah ging zu ihr und sah sie fragend an, als Marlena sie zu sich herwinkte. Sie wurde von ihr gefragt ob sie diese Elbischen Worte lesen könne. Denn sie war die älteste hier und hatte früher elbisch gelernt. Lilinah sah sich den Anhänger an und lachte leise. "Was ist so lustig?" Lilinah drehte den Anhänger und nun konnte Marlena es auch lesen. "Schon etwas übermüdet würde ich sagen!" Marlena grinste und ging. Nun wussten sie wie das Mädchen hieß. Sie blickte noch mal zurück und sah das die Farbe des Anhängers wieder etwas heller geworden war. Verrückt. Aragorn war mit Gandalf und Legolas ausgeritten und nun auf den Weg zurück zum Schloss. Sie waren eben am Haus der Heilstätten vorbei, als ihn jemand rief. "Hoheit. König Aragorn. Bitte kommt!" Er und seine Freunde ritten zurück, zu der Heilerin die hektisch winkte. Er kam vor ihr zum Stehen. "Was hast du für ein Anliegen?" "Herr, das Mädchen ist soeben aufgewacht!" Aragorn stieg vom Pferd. Legolas und Gandalf folgten ihm. Sie hörten auf einmal Schreie und die Heilerin rannte schnell in das Zimmer. Jamilla war wach geworden und hatte sich langsam aufgesetzt. Da kamen ein paar Frauen und sahen sie an. Die eine blickte aus dem Fenster und stürzte, als wäre jemand hinter ihr her, hinaus. Ihr kam in den Sinn das sie und ihre Familie verfolgt worden sind und die anderen getötet wurden. Eine von den Frauen fasste sie am Arm an. Was hatte sie vor? Aus Angst fing sie an zu Schreien und wehrte sich. Dabei schlug sie mit den verletzten Arm auf das Tischchen das neben dem Bett stand. Nun platzten die Wunden wieder auf und es blutete. Da kam die Frau wieder herein, die so es so eilig hatte und drückte Jamilla sachte aufs Bett zurück und rief den anderen zu sie sollen neues Verbandszeug holen. Weinend lag sie da. "Beruhige dich. Ich bin Marlena und will dir nur helfen! Du heißt Jamilla oder?" Sie nickte und schluchzte auf. Sie schloss die Augen. "Was ist im Wald geschehen?" fragte eine männliche Stimme. Sie öffnete ihre Augen und sah sich um. Drei Männer waren hier. Der eine war schon etwas älter und hatte einen langen, weißen Bart. Der neben ihm stand, sah sehr jung aus und hatte lange blonde Haare und spitze Ohren. Das war also ein Elb. Sie versank regelrecht in seinen blauen Augen. So blau wie das Wasser. Legolas bemerkte wie das hübsche Mädchen die Personen, die im Raum waren beobachtete. Als sie in seine Augen sah, war es um ihm geschehen. Sie hatte so grüne Augen, wie er es noch nie gesehen hatte. Gandalf schmunzelte und zwinkerte Aragorn zu. Dieser hatte es auch mitbekommen, das Legolas ganz verzückt die junge Frau betrachtete. Er räusperte sich und wiederholte seine Frage. Nun reagierte das Mädchen und sah ihn traurig an. Sie fing an zu weinen und schüttelte den Kopf. Die Heilerin bat den König zu gehen. Jamilla stünde unter Schock und es würde noch etwas dauern bis er Antworten bekommen könnte. Legolas setzte sich auf sein Pferd. Lachend sagte Aragorn: "Das sollten wir doch gleich mal den Hobbits und Gimli erzählen. Meinst du nicht Legolas?" "Was?" fragte Legolas abwesend und seine Freunde lachten wieder.