Hier ist der nächste Teil von „The Riddle Ladies". Es fängt mit einem Traum an, also nicht wundern. Hoffe es gefällt euch!

Wir befinden uns nun im Jahr 1971. Voldemort hat gerade seine ersten Todesser rekrutiert und beginnt seine Schreckensherrschaft.

„Nein!" der laute flehende Schrei einer Frau hallte an den Steinwänden wieder, „Nicht sie! Nicht mein Baby, Tom! Sie ist doch deine Tochter!"

„Lügnerin!" schrie ein Mann zornig, „Du verdammte Hure! Avada Kedavra!"

Ein grüner Blitz durchzuckte den Kerker. Die Frau schrie vor Panik.

Dann war alles still, nur das Weinen eines kleinen Kindes war noch schwach zu hören.

(Traum Ende)

Schweiß gebadet wachte ich auf, rang nach Atem und fand mich im Schlafraum der Sechstklässler Mädchen wieder, der in vollkommener Dunkelheit lag. Leise fluchte ich, hatte mir doch geschworen, diesen Traum nie wieder zu Ende zu träumen. Na ja, seine Vergangenheit konnte man eben nicht verdrängen! Zum Glück waren gerade die Winterferien angefangen und alle anderen Slytherin Mädchen meines Jahrgangs waren bereits zu Hause.

Da ich wusste, dass ich nun so wie so nicht mehr schlafen konnte, ging in den Gemeinschaftsraum mit der Hoffnung einer meiner Freunde würde noch, oder schon dort sein.

Ich nahm mir meinen Tarnumhang, das einzige was ich je von meiner toten Mutter bekommen hatte, mit ich wollte nicht, dass falls eines der kleineren Mädchen um diese Zeit umher wanderte, es mich ansprach. Denn ich war leider letztes Jahr Vertrauensschülerin geworden.

Und ich hatte tatsächlich Glück. Rapherel Snape, ein Junge aus meinem Jahrgang saß beim Feuer und schrieb an einem Aufsatz. Das hieß, ließ ihn von einer Gedanken lesenden Feder schreiben.

Prüfend sah ich auf meine Uhr, es war erst halb eins, also kein Wunder, dass ich ihn hier antraf. Er arbeitete immer bis spät in die Nacht hinein, auch in den Ferien. Aber nicht weil er langsam war, oder seine Zeit mit unwichtigen Dingen vertat. Sondern weil er immer mindestens das Doppelte an Hausaufgaben abgeben wollte und auch noch zwei Fernkurse belegte, „die dunklen Künste" und „Zaubertränke die man in der Schule nicht lernt".

Mein adoptive Bruder, Lucius Malfoy, und Rapherel waren die besten Freunde, also verbrachte auch ich oft Zeit mit ihm. Insgeheim bewunderte ich ihn, dass würde ich aber niemals zugeben, schon allein deswegen, weil ich mich in ihn verliebt hatte.

Leise schlich ich die Treppe hinab und zu ihm rüber. Wenn ich leise genug war, konnte ich vielleicht ein paar Zeilen seiner ach so geheimen Hausaufgaben lesen. Denn er zeigte sie nie jemandem außer den Lehrern, nur manchmal seinem kleinen Bruder, Severus.

Wieder hatte ich Glück, er hatte sein Buch der dunklen Künste aufgeschlagen und schrieb aus dem Todesfluch Kapitel ab. Natürlich war mir der Fluch bekannt, er war einer der ersten Flüche, die mir mein Vater beigebracht hatte. In meiner Familie war dies nicht außergewöhnliches.

Da sich schon einmal die Gelegenheit bot, las ich den unfertigen Aufsatz.

Der Avada Kedavra Fluch

Der auch als Todesfluch bekannte Avada Kedavra Fluch ist der einzige bekannte Fluch, der den sofortigen Tot verursacht. Er zählt neben dem Cruciatus- und dem Imperius-Fluch zu den drei verbotenen/unverzeihlichen Flüchen.

Bei korrekter Anwendung sendet er einen grünen …Grün ist Demonas Lieblingsfarbe glaube ich, oder schwarz.

Ob sie mich wohl mag?

Unter dem Namen Demona, dem Namen meiner Mutter, war ich in Hogwarts eingeschult worden.

Gerade hatte die Feder das Fragezeichen beendet, da lehnte er sich lässig zurück und ich war mir sicher, er sah mir direkt in die schwarzen Augen. Was natürlich unmöglich war, da ich für ihn nicht sichtbar war.

„So gut wie du aussiehst und nach deiner schwarzen Seele zu urteilen, natürlich!" dachte ich lächelnd und sah ihn an. Auch seine Augen waren schwarz wie die Nacht, seine Haut war blass, von den vielen Stunden des Lernens und er hatte sein tief schwarzes langes Haar wie immer zu einem langen Zopf geflochten.

Die Feder begann wieder zu schreiben.

Du solltest vorsichtiger sein, wenn du jemanden belauschten willst, Malfoy.

Aber jetzt Mal unter uns,

Er sah auf den Tisch.

magst du mich, Demona?

Schweigend überlegte ich, ob ich ihm dieses Mal meine Gefühle für ihn preisgeben sollte oder wieder nicht. Nein, das brachte nur Ärger. Denn ich war bereits seit vielen Jahren mit einem Jungen verlobt, den ich noch nie gesehen hatte und wenn mein Lord erfahren würde, dass ich mich schon wieder verliebt hatte, würde er mich erneut bestrafen.

„Magst du mich denn, Rapherel?" fragte ich leise, ließ meinen Umhang von mir und mich auf einen Sessel gleiten.

„Ja," gab mein Gegenüber sehr deutlich und mit vollkommener Selbstbeherrschung zu, nahm die Feder vom Pergament, löschte alles, was nicht zum Aufsatz gehörte und fuhr dann, mir direkt in die Augen sehend fort, „Du wirst Niemandem etwas von dem berichten, was ich dir jetzt sagen werde! Nicht deinen kichernden Freundinnen und besonders nicht deinen beiden Männern!" Er meinte meinen adoptive Vater, Mr. Malfoy und Lucius.

Obwohl es mehr eine Feststellung und Mahnung, als eine Frage gewesen war, nickte ich zustimmend.

Er seufzte tief und sagte leise, „Demona ich habe dich sehr gern. Nicht wegen deines Vaters, nicht weil du reich bist, sondern weil ich glaube, …Nein, weil ich weiß dass ich mich in dich verliebt habe!"

Keine Spur meiner inneren Jubels war auf meinem Gesicht zusehen, oder in meiner Stimme zu hören, als ich sagte, „Gut zu wissen, und denke für die Blumen, Snape, doch du weißt selbst, das ich deine Gefühle nicht erwidern darf, selbst wenn ich es wollte!"

Innerlich mein Herz brechen spürend, ihn einen kalten Blick schenkend, stand ich auf, nahm meinen Tarnumhang und wollte wieder ins Bett gehen. Doch er stand ebenfalls auf, hielt mich am Arm fest und drehte mich wieder zu sich um. Da Rapherel etwas größer war als ich, musste ich nun zu ihm aufsehen.

Mein Herz raste, meine Hände begannen leicht zuzittern und ich hatte schwer damit zu kämpfen, meine Wangen blass und meinen Atem ruhig zu halten, als er mir nun sehr vorsichtig meine Hochgesteckten Haare löste. Lange schwarze Locken fielen über meine schmalen Schultern. Sanft strich seine weiße Hand über meine nun fast glühenden Wangen. Ich wusste, ich sollte mich währen, doch ich war von seinen schwarzen Augen wie hypnotisiert.

„Du solltest dein Haar öfter offen tragen, meine Schöne." Schmeichelte er mir und ich verlor gänzlich Kontrolle über Atmung und Gedanken. Das süße Verlangen mich in seiner starken Arme zu schmiegen, seine rosa Lippen zu küssen, wurde mit jedem Atemzug unwiderstehlicher.