So, das ist nun das 1. Kapitel meiner neuen Fanfiction "The Secret Of The Black Sisters".
Ich habe bisher noch keine vollständige Storyline ausgeklügelt, doch das wird bald anstehen :)
Bisher sind 3 Kapitel vollendet, über Kommentare und Kritik würde ich mich sehr freuen!
xoxo accio-black
1. Das Versprechen
„Er hielt das Buch hoch. „Ich lese es dir vor. Zur Aufheiterung."
„Kommt auch Sport drin vor?"
„Fechten. Ringkämpfen. Folter. Gift. Wahre Liebe. Hass. Rache. Riesen. Jäger. Böse Menschen. Gute Menschen. Bildschöne Damen. Schlangen. Spinnen. Schmerzen. Tod. Tapfere Männer. Feige Männer. Bärenstarke Männer. Verfolgungsjagden. Entkommen. Lügen. Wahrheiten. Leidenschaften. Wunder."
„Klingt gut", sagte ich."
William Goldman – Die Brautprinzessin
Narzissa zitterte vor Aufregung, als sie ihren Koffer durch die Menschenmassen hindurch schob. Ihre älteste Schwester Bellatrix bemerkte es und legte einen warmen Arm um sie und drückte sie näher an sich heran. „Beruhige dich, Süße. Hogwarts wird dir gefallen, keine Sorge. Es wird schon alles gut werden." Narzissa nickte schüchtern, doch in ihrem Inneren tobte es.
Was ist, wenn sie nicht nach Slytherin kommt? Oder der magische Hut auf einmal verkündet, dass sie überhaupt keine magischen Fähigkeiten besitze?
Sie wies sich jedoch gleich selbst zurecht.
Du hast im Laufe deiner Kindheit mehr als einmal bewiesen, dass magisches Blut in dir fließt.
Das brachte sie zum Lächeln. Wie oft hatte sie Andromeda schon was an den Kopf fliegen lassen, wenn sie ihre „5 Minuten hatte". Andromeda hatte ihrer kleinkindlichen Phase so benannt und noch heute hatte Narzissa des Öfteren Tobsuchtsanfälle, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte.
Andromeda dagegen war immer die Ruhe in Person gewesen und hatte alles stillschweigend hingenommen.
Bellatrix war genauso ein Gegenstück zu ihr wie Andromeda. Sie wusste, was sie wollte und konnte ihren Charme auch dafür einsetzen. Sie war überzeugend, ohne aufdringlich zu sein und wusste, wie man Menschen für den eigenen Vorteil manipulierte.
Dennoch wollte Narzissa keine von beiden missen. Sie waren ihr die besten Freundinnen. Sie unterstützten und verteidigten sich gegenseitig, weshalb Narzissa sich sogleich etwas mutiger fühlte, als sie wieder an Hogwarts dachte. Bella und Andi würden immer für sie da sein.
Aber was ist, wenn…, meldete sich wieder ihr Bauchgefühl, das sie jedoch sofort ignorierte.
„Mädchen, beeilt euch!", trieb ihre Mutter sie an. „In einer halben Stunde fährt der Zug und ihr sollt gute Plätze bekommen!" Andromeda verdrehte die Augen. Ihre Mutter hatte schon den gesamten Morgen miserable Laune gehabt.
„Wenn hier nur nicht diese Masse an Muggeln wäre…", murrte ihr Vater neben ihr.
„Vater, das hier ist ein Bahnhof in London. Es ist wohl nicht sehr überraschend, dass hier auch Nicht-Magier unterwegs sind." Diese Aussage brachte ihr einen strafenden Blick des Mannes ein. Sie hatten sich noch nie besonders nah gestanden, was Andromeda manchmal leid tat.
Doch so sehr sie ihre Eltern auch liebte, sie teilte einfach dasselbe Normen- und Wertegefühl mit ihnen. Sie hasste es, dass beide so darauf fixiert waren, die Familie „sauber" zu halten, im reinen Zustand. Andromeda hatte selbst ein Problem damit, das Wort „Muggel" auszusprechen, während ihre Eltern nicht mal ein Problem damit hatten, öffentlich zur schwarzen Magie und Rassismus gegen „Schlammblüter" zu stehen.
Bellatrix warf ihr einen vielsagenden Blick zu und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Einfach leise sein und alles so hinnehmen, schon klar. Ihre ältere Schwester hatte gut reden. Sie war schon immer der Liebling gewesen. Doch Andromeda machte Bellatrix dafür nicht verantwortlich.
Schließlich war diese Jahrgangsbeste, seit 5 Jahren. Von Anfang an hatte sich Bellatrix um ihre Ausbildung bemüht, mit Erfolg: In jeder Prüfung erhielt sie stets ein O. Ohnegleichen.
Natürlich platzten Cygnus und Druella Black beinahe vor Stolz auf ihre älteste Tochter und so bekam sie immer die volle Aufmerksamkeit ihrer Eltern.
Mittlerweile waren sie vor der Barriere zwischen den Gleisen 9 und 10 angekommen und Narzissa wurde mulmig zumute. Sie hatte ihre Schwestern jedes Jahr zum Zug begleitet und war anschließend wieder mit ihren Eltern nach Hause gefahren, nun würde es mindestens ein halbes Jahr dauern, bis sie diese Barriere erneut durchquerte.
Bellatrix löste den Arm um sie, nahm sie dann an die Hand und sagte lächelnd. „Lass es uns zusammen machen, dann passiert dir auch nichts."
Unsicher sah Narzissa zu Andromeda, die ihr zuzwinkerte und sie ermutigend anlächelte.
Ihre Mutter tippte genervt mit ihrem Absatz auf den Boden, sodass die drei Schwestern das Lächeln verging. „Nun beeilt euch doch endlich."
Bellatrix drückte kurz Narzissas kleine Hand und gemeinsam liefen sie auf die Bahnhofsmauer zu und verschwanden, als sie eigentlich dagegen hätten laufen müssen.
Als sie auf der magischen Seite des Bahnhofs ankamen, atmete die kleine Narzissa kurz durch. Geschafft. Die rote Lok stand pfeifend vor ihnen und in ihr kribbelte es vor Aufregung.
Ein paar Sekunden später tauchten auch Andromeda, Cygnus und Druella hinter ihnen auf, die beiden Letzteren mit einem gehetzten und genervten Ausdruck.
Druella beugte sich hinunter zu ihrer jüngsten Tochter und schenkte ihr ein gnädiges Lächeln. „So, Cissy. Bitte schreibe mir ein paar Mal in der Woche, vor allem, nach der Auswahlzeremonie. Und wenn was ist, kannst du jederzeit Bella aufsuchen. Benimm dich und mache uns keinen Kummer."
Narzissa umarmte ihre Mutter, die die Umarmung jedoch nicht erwiderte. „Jetzt reicht es aber. Und das du darauf achtgibst, mit wem du deine Zeit verbringst."
Andromeda hatte den Unterton in der Stimme ihrer Mutter sehr wohl gehört. Sie wusste, dass Druella nur reinrassige Freunde duldete.
Nun kam die Hexe auf sie zu und ihr Blick wurde sofort strenger. „Nun zu dir, Andromeda. Ich hoffe, dass du dich dieses Schuljahr besser benimmst als letztes und deinem Namen alle Ehre machst." Als sie den genervten Ausdruck ihrer Tochter sah, kniff Druella die Augen zusammen. „Du wirst die Kreise, in denen du dich bewegst, ändern, junge Dame. Vor allem dieser Ted,", sie spuckte den Namen beinahe aus. „Sollte ich nur einmal mitbekommen, dass du dich weiterhin mit ihm abgibst, fährst du sofort nach Hause."
Statt einer Antwort versteinerte Andromeda ihren Blick und schien den Boden auf einmal für fürchterlich interessant zu halten.
Nun wandte sich Druella Bellatrix zu und wieder breitete sich ein Strahlen über ihrem Gesicht aus. „Hach, Bella. Dir muss ich hoffentlich keine Standpauke halten."
Andromedas Magen verkrampfte sich.
„Pass bitte gut auf deine Schwestern auf. Benehme dich gut und trage deinen Nachnamen weiterhin mit Stolz." Bellatrix nickte mit zusammengekniffenen Lippen. Auf einmal riss ihre Mutter sie in eine Umarmung und schluchzte laut auf. „Und kommt über Weihnachten bloß nach Hause!" Dass sie anschließend nur Narzissa und Bellatrix ansahen, fiel allen Schwestern auf.
Andromeda schulterte ihren Rucksack und nahm Narzissas Koffer, während Bellatrix mit ihren eigenen Sachen zu kämpfen hatte. „Auf Wiedersehen, Vater.", sprachen die dreien beinahe in Chor. Cygnus Black nickte ihnen kurz zu und tätschelte Bellatrix unbeholfen die Schulter, dann machten sich die Schwestern auf den Weg zum Hogwarts Express.
Es war noch ein Abteil übrig, in dem sie sich niederließen. Zuerst verstauten sie Narzissas Koffer und gaben ihr den Platz am Fenster. Das kleine Mädchen zitterte wieder vor Aufregung und konnte die Hände im Schoß kaum stillhalten.
Nach einigen Minuten hatten auch Bellatrix und Andromeda ihre Sachen untergebracht und ließen sich auf dem weichen Polster nieder.
„Glaubt ihr, dass ich nach Slytherin komme?", fragte Narzissa schüchtern und schaute sie an.
Bellatrix lächelte. „Auf jeden Fall bist du eine Slytherin, überhaupt keine Frage. Du wirst in dem besten Haus Hogwarts' unterkommen und wir sind dann immer für dich da."
Andromeda räusperte sich. „Aber wenn der sprechende Hut dich in ein anderes Haus einteilt, wird es auch kein Übel sein."
Bellatrix starrte sie kurz finster an. „Wir werden sehen. Mit dir hätte Slytherin jedenfalls Glück, eine weitere Black, ein weiteres kluges und gescheites Mädchen."
Auf einmal wurde die Tür zu ihrem Abteil aufgerissen und ihre Mutter stand vor ihnen. „Bella, komm nochmal kurz raus, ich muss mit dir sprechen."
Mit einem fragenden Blick erhob sich die Älteste und folgte Druella in den Gang.
„Mutter, was ist los? Ist alles in Ordnung?"
„Aber ja, Kind. Ich wollte dich nur noch einmal allein sprechen. Bitte sorge dafür, dass sich Narzissa mit den richtigen Leuten umgibt. Ich habe nicht viel Gutes über diesen Jahrgang gehört, die schlimmsten Arten der Schlammblüter sollen anscheinend vertreten sein. Zu meiner Zeit wäre das noch eine Schande für Hogwarts gewesen, naja, jedenfalls unterstütze sie, so gut, wie du nur kannst. Und falls du es irgendwie schaffen solltest, Andromeda die Flausen aus den Kopf zu treiben und sich endlich mal für das Wohl der Familie zu interessieren, wäre das natürlich ein großer Vorteil."
Bellatrix kniff wieder die Lippen zusammen, eine blöde Angewohnheit.
„Ich werde mein Bestes tun, Mutter. Aber Sie dürfen nicht viel erwarten was Andi angeht. Sie hat ihren eigenen Kopf und ich kann sie wohl kaum von meinen und deinen Vorstellungen überzeugen. Aber auf Cissy gebe ich acht."
„Ja, natürlich. Und du schreibst mir bitte auch häufig, ja? Bemühe dich, deine Leistungen auf dem höchsten Niveau zu halten und mache mich und deinen Vater stolz."
Bellatrix lächelte. „Ich werde mein Bestes geben. Möglicherweise kann ich Ihnen aber nicht täglich schreiben, da dieses Jahr die ZAG Prüfungen anstehen."
„Die du mit Bravour abschließen wirst.", sagte ihre Mutter. „So, bevor sie mich mit nach Hogwarts fahren, steige ich wohl besser aus. Mach's gut, Bella."
Und dann tat Druella etwas, was Bellatrix schon seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Ihre Mutter beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Die junge Hexe wurde rot und lächelte schwach. „Mach's gut, Mutter."
