Disclaimer: Die Charaktere, Orte etc. gehören J.K. Rowling, die Geschichte ist von Yih.

Achtung: Diese Fanfiction ist AU ( Alternatives Universum)

Summary: November 1981. Eine Woche, nachdem Harry bei den Dursleys abgegeben wurde, landet er in einem Waisenhaus. Albus hat keine andere Wahl als Harry dort abzuholen und ihn in Hogwarts unter dem Fidelius-Zauber zu beschützen...

Ü/N: Ich bin lediglich die Übersetzerin dieser Fanfiction (das Original ist von Yih). Ich habe die Erlaubnis der Autorin, diese Geschichte zu übersetzen. Bemerkungen von mir werden mit Ü/N gekennzeichnet, Bemerkungen von der Autorin mit A/N. Und jetzt: viel Spaß beim lesen!

A Rewritten Life
von Yih

Kapitel Eins
Das Waisenhaus

Albus runzelte die Stirn und schob seine Brille ein Stück weiter hoch. Er lächelte, als er den Zauberstab schwang und der riesige Stapel an Post sich von selbst sortierte, von ‚Wichtig' bis ‚Schund'. Es war ein spezieller Zauberspruch, den er selbst erfunden hatte, um schneller arbeiten zu können. Denn seit Voldemort einige Tage zuvor besiegt worden war, wollte jeder irgendetwas von ihm. Der Spruch half ihm sehr, Zeit zu sparen; Unglücklicherweise half er ihm nicht, die Briefe zu lesen und zu beantworten.

Es war erst eine Woche her, dachte er. Es würde nicht bald aufhören. Albus seufzte und nahm den nächsten Brief vom Stapel. An dem Briefkopf konnte man das Wappen des Zaubereiministeriums erkennen. Albus musste den Brief nicht einmal lesen, denn er wusste schon, was sie wollten. Kein Zweifel, es war eine neue höfliche Anfrage, ob es nicht besser wäre, die Verantwortung für Harry James Potter dem Ministerium zu übertragen.

Sie verstanden einfach nicht die gefährliche Situation, in der Harry sich befand. Es waren immer noch Todesser frei; dunkle Hexen und Zauberer, die nur zu gerne den jungen Retter der Zaubererwelt töten würden. Albus massierte sich die Schläfen. Zwar hatte der Todesfluch gegen Harry nicht gewirkt, doch er bezweifelte stark, dass einem Cruciatus das gleiche widerfahren würde. Er legte das Pergament beiseite.

Albus war dabei, den nächsten Brief zu öffnen, als sein spezieller Alarm-Ball von seiner Position nahe Fawkes' Käfig zu ihm geflogen kam. Er hatte diesen Ball so verhext, dass er Harry darin „überwachen" konnte. Der Schulleiter wusste, dass etwas wichtiges los war, denn der Ball würde nur in Notfällen so reagieren. Er sah hinein. Petunia Dursley hatte ein Baby mit grünen Augen im Arm. Sie hatte es gerade aus dem Kofferraum ihres Autos gehoben. Einen Moment später verstand Albus, als er sie beobachtete, wie sie ein paar Stufen hinauflief und an einer Tür stehen blieb. Die Tür von einem Waisenhaus.

Er war wütend. Es hatte wirklich keinen Nerv mehr für weitere Komplikationen, aber einen Moment Ruhe wurde ihm ja nicht gewährt. Und diese Frau erdreistete sich wirklich, ihren Neffen in einem Waisenhaus abzuliefern!

Albus stand auf und flohte zu Minerva. Diese korrigierte gerade und schaute genervt auf, als sein Kopf in ihrem Karmin erschien. „Was ist los?" fragte sie ungewöhnlich unhöflich. „Ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir mit den Tests aus dem zweiten Jahr, also hoffe ich für dich, dass es etwas wichtiges ist," schnappte sie.

„Da ist etwas, was ich dringend mit dir besprechen müsste," sagte Albus.

„Kann das nicht bis nach dem Abendessen warten?" erkundigte sich Minerva ungeduldig. „Ich muss noch 20 Tests bis morgen korrigieren!"

„Es geht um Harry Potter."

Minervas Augen weiteten sich. „Was ist mit ihm?"

„Flohst du zu mir in mein Büro?"

Sie nickte kurz. „Ich bin gleich da."

Sie hielt ihr Wort und kam eine Minute später aus dem Kamin. Sie marschierte zu Albus' Schreibtisch und setzte sich unaufgefordert in den nächsten Stuhl. „Sag schon, was los ist."

Albus reichte ihr die Kugel. Er beobachtete Minerva, wie diese entsetzt die Augen weitete, als sie etwas in der Kugel sah – einen jungen Harry Potter, der auf einem Klappbett schlief. Es war nicht die Sorte von Bett, in dem ein Baby schlafen sollte. Kein Geländer, überhaupt keine Abgrenzung, die das kleine Kind daran hindern würden, herunterzufallen.

"Diese Muggels," wetterte Minerva, "scheren sich nicht einmal darum, dem Jungen ein richtiges Bett zu geben."

"Es ist mehr als das," bemerkte Albus.

Minerva hob eine Augenbraue. „Ich habe dir vor einer Woche schon gesagt, dass Lilys Verwandte von der schlechten Sorte von Muggels sind, aber hörst du mir jemals zu? Nein. Es ist zu dumm, dass wir den Blutschutz brauchen."

„Unglücklicherweise," sagte Albus bedächtig, „ist der Schutz nicht vorhanden, wenn seine Tante oder sein Cousin nicht um ihn herum sind."

Sie blickte ihn eindringlich an. „Was willst du damit sagen?"

„Seine Tante hat ihn in einem Waisenhaus abgegeben."

„WAS?"

Albus nahm ihr den Alarmball wieder aus der Hand. „Ich sah es," sagte er nachdrücklich. „Harry ist nun in einer Kinderkrippe irgendwo in London."

„Und?" schnappte Minerva aufgebracht. „Was werden wir unternehmen?"

„Harry braucht den Blutschutz."

„Du willst ihn doch nicht etwa zurück zu diesen Muggeln schicken!" rief Minerva aus. „Schau, was sie gemacht haben. Sie haben ihn einfach in einem Waisenhaus abgegeben. Das – das ist genau das, was damals mit Tom passiert ist! Und du weißt, zu was er geworden ist..."

„Ich habe nicht gesagt, dass Harry den Blutschutz haben muss."

Minerva schüttelte energisch den Kopf. „Was meinst du damit?"

„Es gibt noch den Fidelius-Zauber."

„Ja, den gibt es," murmelte sie. „Wir bräuchten nur einen Geheimniswahrer.

„Es wäre das beste, wenn ich das wäre," sagte Albus vorsichtig, ihre Reaktion abwartend. „Aber ich habe mir gedacht, dass du Harry gerne abholen würdest."

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Das Waisenhaus befand sich in einem heruntergekommenen Viertel am Rande Londons. Minerva machte einen großen Schritt über etwas, das wie Erbrochenes aussah. Schließlich kam sie an der Tür an. Diese war in einem schäbigen Zustand und sah aus, als würde sie jeden Moment aus den Angeln fallen.

Sie ging durch den engen Flur, an dem die ganze Reihe entland viele Kinderschuhe in allen Größen standen sowie Jacken, die ordentlich aufgehängt waren, über jedem Haken ein anderer Name. Endlich kam Minerva in einem kleinen Raum an, in dem sich ein Schreibtisch befand, hinter dem eine junge Frau saß. Minerva hörte die ihr vertrauten Geräusche von lärmenden Kindern. Der Raum war - soweit man erkennen konnte – das „Zentrum", denn von dort führte eine Treppe hinauf - wahrscheinlich zu den Schlafräumen der Kinder. Es gab außerdem einige Türen. Durch eine von diesen konnte man in den Raum blicken, den Minerva schon in der Kugel gesehen hatte: Die Baby-Station, in der ein Haufen Kinder auf Klappbetten lagen.

„Miss?" Minerva sah erschrocken auf und blickte in das Gesicht einer jüngeren Frau, die eine ausgewaschene Schürze anhatte und müde aussah. „Kann ich ihnen weiterhelfen?"

„Ich..." fing Minerva nervös an, „Ich möchte gerne ein Baby adoptieren."

„Oh!" rief die Frau erfreut aus. „Das ist ja wundervoll! Waren sie schon mal hier?"

Minerva schüttelte den Kopf.

„Hmm... Dann wartet natürlich ein Haufen Papierkram auf uns."

Minerva nickte und holte eine Mappe mit Papieren aus ihrem Umhang. Albus hatte ihr versichert, dass das alle Dokumente waren, die man für eine Adoption in der Muggelwelt benötigte. Sie hoffte, dass er Recht hatte. Sie war öfters unsicher gewesen, ob Albus nicht... mehr ganz fit war. Der Krieg gegen Voldemort hatte ihm viel Kraft abverlangt, und er war ja auch nicht mehr der Jüngste.

„Der allgemeine Papierkram." fing die Frau an, während sie Minerva in ihr Büro führte und einen Stapel Papiere aus einer Schublade holte. „Es kann Monate dauern, bis er abgeschlossen ist, aber auch nur ein paar Wochen – es kommt darauf an, wie gut ihre Referenzen sind. Aber wir sollten vielleicht erst mal klären, welches Kind sie überhaupt adoptieren wollen. Möchten sie lieber einen Jungen oder ein Mädchen? Wie alt?

„Einen Jungen, etwa ein Jahr alt," sagte Minerva vorsichtig. Sie durfte es nicht zu offensichtlich machen, dass sie Harry wollte, immerhin wusste die Betreuerin ja nicht, dass sie wusste, dass so ein Junge erst kürzlich eingetroffen war. Innerlich fluchte Minerva, da Albus ihr nicht weiter erklärt hatte, was ein längerer Prozess in der Muggelwelt bedeutete. „Gibt es hier einen einjährigen Jungen?"

Die junge Frau dachte nach, doch dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Da fällt mir ein Junge ein!" sagte sie. „Er kam erst gestern hier an, ein wirklich hübscher Junge, sehr süß."

Minerva fühlte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Es musste Harry sein. Wieviele Kinder kamen schon pro Tag in einem Waisenhaus an? Noch dazu welche, die auf ihre Beschreibung passten?

„Er hat die grünsten Augen, die sie jemals gesehen haben, da bin ich mir sicher," fuhr die Betreuerin fort. „Anders als die anderen Babies schreit er nicht wirklich. Er schaut einen nur mit diesen riesigen grünen Augen an, als hätte er Angst. Armer Junge."

Minerva nickte und versuchte, die Gedanken an Lily und James nicht aufkommen zu lassen. Die beiden würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie Harry jetzt sehen könnten, alleine in einem Waisenhaus. „Es scheint so, als bräuchte der Junge ein liebevolles Zuhause."

Die junge Frau nickte enthusiastisch. „Ja, natürlich tut er das. Wenn sie ihn adoptieren, hat er ziemliches Glück. Sein Aufenthalt wird der kürzeste sein, der jemals in diesem Waisenhaus war. Ich hoffe nur, dass mit ihren Papieren alles in Ordnung ist."

Minerva lächelte wage und umklammerte ihren Zauberstab, der in ihremMantel versteckt war. „Ich bin mir sicher, dass alles zu ihrer Zufriedenheit sein wird."

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Sie drückte das schlafende Baby so fest an ihre Brust, als wolle sie es von dem peitschenden Wind dieses Herbstes beschützen. Ein nützlicher Zauber hatte sie jünger wirken lassen, sehr viel jünger. Und sie hatte sich ein paar Muggelklamotten gezaubert. Ein schneller Gedächtniszauber ließ die Betreuerin glauben, dass sie mit dem Papierkram schon durch wäre und Minerva war nun im Besitz eines Dokuments, dass sie als Erziehungsberechtigte von Harry Potter auswies.

Es hatte ziemlich lange gedauert, dachte Minerva, aber Harry war nun sicher in ihren Armen und würde bald in Hogwarts sein. Sie ging in eine verlassene Seitenstraße und vergewisserte sich, dass niemand sie sehen konnte. Dann holte sie einen Portschlüssel aus ihrem Mantel und aktivierte ihn.

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„Hallo Harry," sagte Albus, als würde er zu einem Erwachsenen sprechen. Das Baby starrte ihn aus seinen grünen Augen an. „Ich werde nun einen Zauber ausführen, um für deine Sicherheit zu garantieren."

Minerva beobachtete ihn missmutig. „Du solltest den Zauber erst morgen ausführen. Es war ein langer Tag für ihn und auch für mich, und ich habe immer noch Tests zu korrigieren."

Albus achtete nicht auf sie und sprach den Zauber auf Harry, der ihn für die nächste Zeit beschützen würde, zumindest solange er niemandem von Harrys wahrem Aufenthaltsort erzählen würde.

„Ach du meine Güte," rief Minerva aus, nachdem Dumbledore ihr von Harry erzählt hatte und sie ihn wieder sehen konnte. „Wir haben gar nicht darüber nachgedacht, wer Harry aufziehen soll."

Albus seufzte. „Ich werde auf ihn heute Nacht aufpassen, während du die Tests korrigierst."

„Und was ist mit den nächsten Wochen?" warf sie ein. „Wir können nicht rund um die Uhr auf ihn aufpassen, war haben Verpflichtungen... ach, wenn wir doch nur nicht mitten im Schuljahr wären!"

„Wir brauchen einen Betreuer für ihn."

„Aber der Fideliuszauber," sagte Minerva verzweifelt. „er wirkt nur, wenn Harrys Aufenthaltsort ein Geheimnis bleibt. Wenn wir einen Betreuer irgendwo anders arrangieren, müssen wir es riskieren, das Geheimnis jemandem zu verraten-"

„Eine Sache des Vertrauens," murmelte Albus.

„Ja."

„Was hältst du von einer Hauselfe?"

Minervas Augen weiteten sich. „Du scherzt wohl."

„Naja," sagte Albus. „Du weißt, wie loyal sie sind."

„Und stolz auf die Aufgaben, die ihnen anvertraut werden," wisperte Minerva.

„Es ist nur vorläufig," sagte Albus bedächtig. „Nachts können wir uns mit dem aufpassen abwechseln."

Minerva sah zwar etwas unglücklich angesichts ihrer neuen Verantwortung aus, aber sie stimmte zu.

„Hältst du diesen Plan für gut?"

„Natürlich."

Albus lächelte leicht.

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Albus berührte Harrys kleine Nase und lächelte, als Harry anfing zu giggeln. Das Baby – oder wohl eher Kleinkind – war sehr pflegeleicht, etwas, was Albus nicht erwartet hatte, aber worüber er sehr froh war. Albus wedelte mit seinem Finger vor Harry herum und dieser griff mit der Hand danach.

„Hast du schon angefangen zu sprechen?" murmelte Albus zu sich selbst. „Du bist schon über ein Jahr alt, manche Kinder sprechen da schon. Kannst du schon laufen? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Lily mir gesagt hat, dass du krabbeln kannst. Das muss schon vor einem halben Jahr gewesen sein. Sie hat gesagt, du wärst ein sehr neugieriges Baby.

Harry starrte ihn an und lauschte seinen Worten. „Sie hat gesagt, dass du ein braves Baby bist," fuhr Albus fort. „Sie liebte dich so sehr, weißt du das?"

Albus war sich nicht sicher, ob Harry etwas von dem, was er sagt, verstand. „Ich weiß nicht, warum dich deine Tante im Waisenhaus abgegeben hat," sagte Albus. „Ich dachte sie mag Kinder, sie hat ja selber eines. Aber Minerva hatte Recht. Deine Verwandten sind nicht gerade die beste Sorte von Muggeln. Aber du wirst ihnen das nicht übel nehmen, oder? Nicht alle Muggel sind so. Viele sind äußerst liebenswürdige Menschen. Deine Mutter sprach immer voller Wärme über ihre Eltern, deine Großeltern. Ich bin mir sicher, dass – wenn sie noch am Leben wären – sie doch gerne aufgenommen und großgezogen hätten."

Albus seufzte angesichts Harry's Schicksal, dass den Jungen schon in einem so zarten Alter eingeholt hatte.

„Vielleicht war es dein Onkel, der dich nicht in seinem Haus haben wollte. Ich bin mir sicher, dass deine Tante dich behalten hätte. Lily hat nicht oft von ihrer Schwester gesprochen, aber sie hat ihre Schwester sehr gerne gehabt und stark unter dem jahrelangen Konflikt mit ihrer Schwester gelitten. Manchmal werden die Dinge eben nicht so, wie man sie erwartet. Niemand hätte gedacht, dass ein Baby den größten dunklen Zauberer seit Grindelwald besiegen kann – zumindest vorerst."

Harry blinzelte ihn an und gähnte. Seine kleinen Hände umklammerten einen Finger von Albus. Es war schon spät, und das Baby brauchte seinen Schlaf. Albus streichelte sanft Harrys Wange, als dieser einschlief.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich zu beschützen, Harry Potter."

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„Bist du sicher, dass Harry schon feste Nahrung zu sich nehmen kann?"

Albus schnitt ein Stück von seinem Kürbiskuchen ab. „Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden. Aaaa."

„Aaaa?" machte Harry und schon hatte Albus ein kleines Stück des Kuchens in Harrys Mund geschoben. Albus lächelte zufrieden und warf Minerva einen ‚klappt-doch'-Blick zu. „Mrrmmm." Harry öffnete seinen Mund wieder und ein Großteil des Kuchens fiel hinaus.

Albus ließ sich dadurch nicht entmutigen. Mit einem Schwung seines Zauberstabes waren die Reste weg und Harry öffnete von selbst den Mund, um wieder ein Stück zu essen.

„Ich würde das als ein Ja deuten."

Minerva schnaubte. "Ich denke ich werde Harry füttern und du kannst zum Mittagessen in die Große Halle gehen. Aber was sollen wir beim Abendessen machen? Da können wir beide nicht fehlen."

"Erinnerst du dich an unser Gespräch gestern? Die Hauselfe?"

Sie nickte langsam. „Aber welche?"

"Ich denke, dass Yenty eine gute Wahl wäre. Und Fawkes kann natürlich auch ein Auge auf Harry werfen."

„Yenty," murmelte Minerva. „Ja, ich denke sie ist die Beste, sehr loyal zu Hogwarts."

„Und eifrig," bemerkte Albus. „Fawkes wird uns Bescheid geben, falls irgendetwas schief läuft und wir gebraucht werden. Es wird schon alles klappen," beruhigte er Minerva, bevor er erneut ein Stück Kuchen nahm. Harry öffnete wie auf Kommando seinen Mund.

„Braver Junge," sagte Albus. „Du hast einen guten Geschmack. Ich habe diesen Kuchen auch geliebt, als ich jünger war. Meine Mutter hat gesagt, dass ich ganz verrückt danach war. Jaa, den Mund weit aufmachen. Aaa!"

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„Yenty versteht Schuldirektor," sagte die Hauselfe eifrig nickend. „Yenty füttert Master Harry und bringt ihn schlafen. Yenty wird machen."

Albus reichte Harry vorsichtig zu Yenty herüber. Harry sah in ihren Armen viel größer aus, stellte Albus amüsiert fest. „Falls etwas passiert wird Fawkes mich benachrichtigen, in Ordnung?"

"Yenty wird machen wie Master Dumbledore wünscht," versprach sie. „Yenty wird auf Master Harry aufpassen während Schuldirektor essen."

Albus lächelte der Hauselfe noch aufmunternd zu und ging dann aus seinem Büro. Er musste sich beeilen, um zum Abendessen zu kommen. Mit Harry war das Leben sehr viel hektischer, aber er mochte seine neu erworbene Verantwortung. Es war das Mindeste, was er für Harry tun konnte, nach dem, was dem Baby alles passiert war.

Als er sich in der großen Halle zwischen Minerva und Fidelius setzte, sahen alle Schüler zu ihm auf. In ihren Augen sah er den Grund, warum er an diesem Platz war. Kinder waren die Zukunft und angesichts der Geschehnisse der letzten Zeit hatten sie es verdient, glücklich und unbeschwert zu leben, solange sie die Möglichkeit dazu hatten.

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Harry spuckte die grüne Pampe wieder aus. Albus lächelte amüsiert, während hingegen Minerva streng schaute. „Harry!" schimpfte sie und hob die Gabel hoch. „Das ist Broccoli und es ist sehr gut für dich. Aaaah!"

Harry schüttelte den Kopf und weigerte sich, seinen Mund zu öffnen.

"Minerva," sagte Albus, "ich denke, es ist das Beste, ihm wieder Kürbisse oder Bananen oder Karotten zu geben. Ich denke nicht, dass Harry den Broccoli mag."

Sie starrte ihn entrüstet an. „Harry braucht eine ausgewogene Ernährung."

„Karotten sind Gemüse."

„Er braucht etwas Grünes!"

Albus lächelte und schnippte mit den Fingern. Yenty erschien mit einem Tablett auf dem Kürbisstücke, Bananen und Karotten lagen. „Wenn Harry dieses Essen mag, dann sollten wir es ihm geben. Außerdem ist es auch gesund."

Minerva schnaubte und ließ den Broccoli verschwinden. „Wenn du ihm weiterhin Süßigkeiten gibst, dann wird er nie lernen, wie man gesund isst."

„Kürbisse, Bananen und Karotten sind gesund," beharrte er. „Ich esse das die ganze Zeit."

Minerva rollte mit den Augen. „Er braucht abwechslungsreiches Essen."

„Wir könnten ihm Apfelkompott geben."

„Und wir müssen die Süßigkeiten reduzieren."

Albus seufzte angesichts Minervas Beharrlichkeit. „Kartoffeln?"

Sie sah zufrieden aus. "Das ist gut für ihn."

„Yenty?"

Die Hauselfe erschien. „Ja, Schulleiter?"

„Kannst du bitte Kartoffeln für Harry machen?"

„Yenty macht," sagte sie und verschwand mit einen Plop.

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Ein Schrei ließ Minerva erschrocken aufwachen. Sie rannte in ihren Nebenraum, wo Harry immer schlief, wenn sie auf ihn aufpassen musste. Sie nahm das Baby in ihre Arme und wiegte ihn sanft hin und her. „Es ist alles in Ordnung, Harry. Es war nur ein Albtraum. Shhhhh."

Harry öffnete seine Augen. Minerva fragte sich, ob er von jener verhängnisvollen Nacht träumte. Ob er in seinen Träumen einen grünen Blitz sah.

Wie sollte sie ihn jetzt bloß beruhigen? Ihr kam das in den Sinn, was ihre Mutter immer bei ihr gesungen hatte, wenn sie Angst gehabt hatte.

„Schlaf ein, kleines Baby, schlaf ein," fing Minerva an und fragte sich, ob sie Harry mit diesem grässlichen Gesang beruhigen könne. „Mama wird dir einen Zauberbesen kaufen. Und wenn dieser Zauberbesen nicht fliegt, wird Mama dir einen richtigen Zauberstab kaufen..."

Harry starrte sie an, doch mit der Zeit wurde er schläfriger und nachdem Minerva das Lied zweimal gesungen hatte schlief er ein. Minerva legte ihn zurück in sein Bettchen. Mit seinen verwuschelten Haaren erinnerte er sie so an James, einen der besten Schüler, den sie jemals gehabt hatte. Er war zwar unglaublich frech und aufmüpfig gewesen, aber er hatte in großes Talent für Verwandlungen gehabt.

Sie lächelte hinunter zu dem Baby, das friedlich in seiner Krippe schlief. „Schlaf schön, Harry."

TBC

Ü/N: Reviews wären nicht schlecht ;-) Ich übersetze sie auch gerne und leite sie an die Autorin weiter.
Im nächsten Kapitel: Geburtstag, Harry erste Sprachversuche, und auch unser allseits beliebter Snape taucht auf...