Hallo zusammen!

Die ist eine Kostprobe zu meiner Lucius/Narcissa Fanfiction. Da ich momentan in einer „kleinen" Krise bin, was meiner Schreiberei angeht, wollte ich mal ein paar Meinungen einholen... na ja, zu allem eben. Mein Stil, Charakterbeschreibungen... und was euch sonst noch so auffällt oder in irgendeiner Weise bemerkenswert findet. Es ist der Anfang der Geschichte und ich habe auch schon etwas weitergeschrieben, aber wie gesagt: Ich wäre wirklich dankbar über ein paar konstruktive Kommentare.

Vielen Dank schon mal!

PS: Danke an meine beste Freundin Steffi, die mir den Tipp gegeben hat und mich immer so lieb unterstützt! *bussi*

Ach, fast hätte ich's vergessen: Lucius und Narcissa gehören J.K.Rowling, ebenso wie das Harry Potter Universum an sich! Ich schreibe diese Geschichte zu meinem persönlichen Vergnügen und habe nicht vor sie zu vermarkten... 

We call them cool

Those hearts that have no scars to show

The ones that never do let go

And risk the tables being turned

We call them fools

Who have to dance within the flame

Who chance the sorrow and the shame

That always comes with getting burned

But you've got to be tough when consumed by desire

'Cause it's not enough just to stand outside the fire

We call them strong

Those who can face this world alone

Who seem to get by on their own

Those who will never take the fall

We call them weak

Who are unable to resist

The slightest chance love might exist

And for that forsake it all

They're so hell-bent on giving ,walking a wire

Convinced it's not living if you stand outside the fire

Standing outside the fire

Life is not tried, it is merely survived

If you're standing outside the fire

There's this love that is burning

Deep in their souls

Constantly yearning to get out of control

Wanting to fly higher and higher

They can't abide Standing outside the fire

Nur langsam und verhalten drangen die Geräusche in ihr Bewusstsein. Aus dem Nebel auftauchend, zu matt um die Augen zu öffnen, jedoch schon zu weit um sich wieder in die Schwärze der Bewusstlosigkeit sinken zu lassen, bemühte sie sich die Töne zuzuordnen. Eine Frau und ein Mann... sie nahm der Bedeutung der Worte nicht wahr, konnte sich nicht darauf konzentrieren, was sie bedeuteten. Ihre Gliedmassen schienen ihr nicht zu gehorchen. Sie wollte die Augen mit der Hand vor dem Licht abschirmen, das sie blendete; es gelang ihr nicht. Ohne, dass sie es bemerkte stöhnte sich auf, als ein Schmerz ihre Brust durchfuhr. Durch das gleissende Licht versuchte sie schließlich etwas zu erkennen... den Kopf auf die Seite drehend, wurde ihr bewusst, dass da nichts war... nichts und vor allem... niemand.

„Mrs.Malfoy! Mrs.Malfoy, hören sie mich? Ja, so ist es gut, kommen sie zu sich. Wachen sie auf."

Sie wand den Blick zur anderen Seite des Bettes, wo ein Kopf über ihr aufgetaucht war... offensichtlich die Krankenschwester. Ihr aufgeregtes Lachen veranlasste sie dazu die Augen wieder zu schließen... zu entfliehen... Was war es gewesen, das sie hatte aufwachen lassen? Sicher nicht der Wunsch nach einem Weiterleben, wenn er nicht da war. Sie hatte sich also getäuscht... alles, was sie durch den Nebel des Schlummers gesehen hatte, war sein Gesicht gewesen. Sein bleiches Antlitz, seine kühlen Züge mit den eisgrauen Augen... und sie hatte so etwas wie Sorge in ihnen erkannt, hatte gefühlt, wie er ihre Hand genommen hatte. Nichts als Wunschdenken... dumme Hoffnung, wirre Fieberträume... kein Grund...

„Na na, Mrs.Malfoy. Bleiben sie jetzt ja bei uns."

Offenbar war ein Arzt dazugekommen, der ihr jetzt sanft die Wange tätschelte und sie so daran hinderte dem dunklen und verlangenden Drang nachzugeben wieder in diese wunderbare Dimension des Nichtsseins hinüber zu dämmern... und dort zu bleiben.

„Wir dachten schon, wir bekommen sie gar nicht mehr wach. Es sah nicht gut aus, gnädige Frau." Sie fühlte die warmen Finger, die ihren Puls fühlten. „Sie wurden wirklich sehr schwer verletzt. Können sie sich an irgendetwas erinnern?"

Während des zwecklosen Versuchs ihre Lippen zu befeuchten, schüttelte sie den Kopf.

Sie war gerade dabei gewesen sich zum Abendessen umzuziehen, als sie unten in der Halle Lärm vernahm.

Sie wollte nachschauen, was geschehen war, doch kaum war ihr Blick auf einen blutüberströmten Hauselfen gefallen, der auf dem polierten Mamorfussboden der Halle vor etwas zu fliehen versuchte, war sie zurück in das Schlafzimmer geschleudert worden. Sie wusste nicht mehr, ob sie noch dazu gekommen war zu schreien, als ein fürchterlicher Schmerz sie durchzuckt hatte. Noch jetzt erschauerte sie beim Gedanken an diesen Schmerz. Als sie an sich hinunter gesehen hatte, war ihr weisses Kleid bereits blutgetränkt gewesen. Nach diesem Anblick war da nichts mehr... bis zu dem Zeitpunkt, als sie das erste Mal die Visionen gehabt hatte... die Fieberträume, die so verhängnisvoll irreführend gewesen waren.

„Können sie sprechen, Mrs.Malfoy?"

„Ja..." Es war mehr ein kratziges Hauchen, kaum zu hören, und selbst dieses kleine Wort schmerzte sie.

„Oh, wunderbar." Der Arzt schien bester Laune zu sein, doch Narcissa war zu keiner Regung fähig. Der Gedanke sich zu bewegen, war unerträglich, die Idee einen Versuch zu wagen, verworfen, bevor sie gekommen war. Ruhig sah sie zu, wie er sie untersuchte, ließ es über sich ergehen, das die Schwester ihr noch ein Kissen unter den Kopf schon, damit sie höher lag. Von was auch immer Dr.Kadril sprach, sie bekam es nur halb mit...

„Das Ministerium wird sie befragen wollen. Immerhin wurde ihr kompletter Haushalt... gelyncht..." Ein unpassendes Lachen. „Sie hatten 'lediglich' schwere Lungenverletzungen, und wenn ihr Mann sie nicht rechtzeitig gefunden hätte... ich habe bereits zu ihm gesagt, nur einige Minuten später, und... nun ja..."

Sie vermutete, dass er stockte, da die Schwester ihm einen warnenden Blick zugeworfen hatte. Es war ihr gleich... alle Hauselfen waren tot? Natürlich... nachdem, was sie gesehen hatte... aber warum? Und vor allem wer hatte dies alles getan? Wer hatte die Macht und... nein, eigentlich brauchte sie nicht weiter darüber nachzudenken... plötzlich durchzuckte sie ein Gedanken, der sie wie ein Blitz traf.

„Draco..." Schnell atmend griff sie nach dem Arm der Krankenschwester.

„Oh, keine Sorge, M'am... ihr Gatte hat sich sofort um alles gekümmert. Ihrem Sohn geht es gut... er ist in Hogwarts sicher, bis die Täter gefasst sind. Und jetzt ruhen sie sich aus. Ich hole ihnen einen stärkenden Trunk und dann erholen sie sich. Sie dürfen sich nicht überanstrengen... in ihrem Zustand."

Langsam beruhigte sie sich, entspannte etwas und sah zur hohen Decke empor. Sie hatte ein helles Einzelzimmer, doch sie schenkte dem Fenster keine Beachtung, denn die Jalousien hielten die Sonne von ihr fern. Wie sollte sie sich überanstrengen? Jede Bewegung schien sie unendlich Kraft zu kosten, und sie ahnte, was passierte, wenn der Zauber, der ihr die Schmerzen nahm, erlöschen würde.

„So, hier bringe ich den Trank. Ihre Wunden verheilen gut. Sie sind schon kaum mehr zu sehen. Einen Schnitt haben sie am Arm, der war sehr tief und braucht sicher noch etwas um vollkommen zu verschwinden, und auf ihrer Brust ist schon alles fast ganz weg. Dr.Kadril ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Wundzauber."

„Wie lange..."

„Sie haben über eine Woche geschlafen, M'am." Mitleidigt blickte sie die schöne Frau vor ihr im Bett an, das makellose Antlitz von blond seidigen Wellen umrahmt, hielt sie den Blick starr nach oben gerichtet. Diese leeren, nichtssagenden Augen. Eine seltsame Frau. Unnahbar, und kühl, so wurde sie in den Boulevard Blättern beschrieben. So still und unberührbar, dass sie der Welt fast entrückt schien... eine glänzende Schönheit mit blassen hohen Wangen, vollen Lippen und seltsam blau glänzenden Augen, die durch einen hindurch zu sehen schienen, wenn sie einen trafen... momentan trafen sie niemanden, sondern sahen leer geradeaus.

„Wir haben ihren Mann benachrichtigt." Kein Nicken, keine Regung der blassen, ausdruckslosen Züge. „Er wird sicher bald da sein." Wieder nichts.

Viele Geschichten rankten sich um die Ehe zwischen Lucius Malfoy und seiner Gattin. Die Regenbogenpresse war voll davon. Immerhin war Lucius Malfoy eine der wichtigsten und einflussreichsten Personen im Ministerium und somit der Zaubererwelt. Und einer der Gefürchtetsten, schoss es ihr durch den Kopf, als sie an die Besuche in den letzten Tagen dachte. Ein eiskalter Mann. Skrupellos und, auch wenn es geleugnet wurde, einer, der der dunklen Seite so nah stand, wie wenige andere in den heutigen Tagen noch. Und nach seinem einmonatigen Aufenthalt in Askaban im letzten Jahr... Unwillkürlich fragte sie sich, was sich wohl wirklich hinter der Familie Malfoy verbarg... was nicht, oder nicht richtig in der Presse dargestellt wurde.

Angeblich hatten sie sich auf einer Feier im Ministerium kennen gelernt. Ein richtiger Ball soll es gewesen sein, und Narcissa Black hatte zu dieser Zeit gerade ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert.

An diesem Abend, so sagt man sich, habe Lucius Malfoy Narcissa das erste Mal gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war er achtundzwanzig gewesen und hatte bereits den Platz als Oberhaupt der Familie Malfoy eingenommen, nach dem geheimnisumwobenen Tod seines Vaters. Zwei der einflussreichsten Zaubererfamilien feierten nicht einmal ein dreiviertel Jahr später unter großem Interesse der Öffentlichkeit ihre Verbindung.

Sie erinnerte sich noch heute an die Bilder in den Zeitungen und  Illustrierten... Narcissa Malfoy in einem wundervollen weissen Kleid, wie es der Traum einer jeden Frau war, es nur einmal im Leben tragen zu dürfen, wie am Arm ihres Mannes, stolz lächelnd zu ihm aufsieht. Sein Blick ruht nicht auf ihr. Vielmehr blickt er selbstsicher lächelnd in die Runde. Ein Hauch von schimmernder Arroganz und überheblicher Kälte umwob das junge Ehepaar... dieser Hauch war jedoch alles, was von diesem Bild geblieben war:

In den Jahren darauf hatte es sich verändert. Sie war immer noch an seiner Seite, bei jedem öffentlichen Auftritt neben ihm. Doch ihr Blick war mehr nach unten gerichtet, und sein Lächeln war nicht mehr in dieser Weise existent. Sie sprachen so gut wie niemals in der Öffentlichkeit miteinander. Er sprach, sie...niemals.  Kühle Schönheit und Symbol dafür, dass er immer bekam, was er wollte. Eine Porzellanpuppe in atemberaubender Aufmachung.   

„Er hätte uns sagen sollen, in welchem Zustand sie sind, als sie eingeliefert wurden. Wenn wir gewusst hätten, dass sie ein Kind erwarten, hätten wir uns doch sofort darum kümmern können."

„Ein... Kind?"

Überrascht sah sie nun zu der Krankenschwester, die sie unverständig ansah.

„Ja... sie haben doch gewusst, dass sie schwanger sind, M'am?!"

Ein Kopfschütteln, zu mehr war sie nicht fähig.

„Oh, Verzeihung... ich dachte sie wüssten es bereits... sie sind doch schon in der zehnten Woche."

Verstört wandte Narcissa den Blick wieder ab. Es war für Janice nicht abzulesen, ob sie bestürzt war, sich freute, oder überhaupt etwas bei dem Gedanken empfand, dass sie schwanger war, doch ein Gefühl sagte der Krankenschwester, dass sie nun besser gehen sollte. Sie flösste der Kranken noch etwas von dem Trank ein, dann wand sie sich zum Gehen.

„Sagen sie meinem Mann nichts davon."

Sie sah sich um, doch Mrs. Malfoy lag unbewegt wie zuvor, und sie fragte sich, ob sie sich die Worte vielleicht nur eingebildet hatte, doch dann bewegten sich die blassen Lippen wirklich.

„Ich möchte, dass er es nicht erfährt."

„Wenn sie das wünschen, Mrs. Malfoy." Unbehagen breitete sich in ihrem Magen aus.

„Ja... ich wünsche es so..."

Zögernd wand sie sich ab, und erst als sie schon fast aus der Tür war, hörte sie ein leises „Danke" hinter sich.

„Es ist selbstverständlich. Ich werde sofort alle Eingeweihten über ihren Wunsch informieren."

Ein leises Nicken.

***

Er war da. Sie hörte seine Stimme, auch wenn sie die Worte, die er sprach nicht verstand. Der dunkle Klang, die überhebliche Tiefe, seine kalte Arroganz. Sechzehn Jahre hatte sich diese Stimme in sie eingebrannt. Sie hatte sich ersehnt, dass er kam, bei ihr war... fast ebenso lang.

Sie konnte sich nicht bewegen, hörte seine Schritte sich ihrem Zimmer nähern und plötzlich fröstelte sie, als der Klang der Absätze verstummte. Sie fühlte seinen Blick. Und obwohl sie nicht zu ihm sah, stand sein Bild vor ihrem inneren Auge. Groß und dunkel im Türrahmen.

„Narcissa." Nach endlosen Augenblicken der Stille, sprach er, kam er näher zu ihrem Bett, und nun sah sie ihn, obwohl sie den Blick noch immer nicht von der Decke wandte. Er stand über ihr, groß, mächtig und finster. Gerne hätte sie in seinen Augen so etwas wie Wärme oder Besorgnis gefunden, doch sie wagte nicht ihn anzusehen. Wagte nicht den Blick ihm zuzuwenden, sie konnte es sich sparen. Ausserdem kostete sie jede Art von Bewegung unendlich Kraft... eine Kraft, die sie nicht aufbringen konnte, nicht für ein unerreichbares Ziel. „Die Ärzte sagen, du wirst gesund werden."

Sie versuchte ein zögerliches Nicken.

„Wie fühlst du dich?"

Fast hätte sie laut aufgelacht, hätte sie nicht diesen unendlichen Schmerz in sich Gefühlt. Wieder ein Nicken, und dieses Mal ließ sie den Kopf zur Seite gleiten, um ihn anzusehen. Sein steinernes Gesicht war ruhig wie immer, seine Miene undurchdringlich.

„Ich war in Sorge."

Sie wusste nicht, ob es einem Lächeln gleichkam, als sie versuchte den Mundwinkel nach oben zu ziehen. Und die Leere in ihr machte die Antwort auf diese Frage auch gleichgültig. Er war in Sorge... in Sorge...

„Ich kam zu spät." Einen Augenblick meinte sie ein Zögern über sein Gesicht huschen zu sehen... was wollte er damit sagen? War  es eine Entschuldigung? Reue? Dass er nicht dagewesen war es zu verhindern? Oder doch eben nur die gesellschaftlich notwendigen Worte, die ein Ehemann wohl zu sagen hatte, wenn seine Frau fast gestorben war? Eingespielt höfliche Pflichtkonversation. „Die Attentäter werden gefasst werden. Momentan laufen die Untersuchungen. Wir werden herausfinden, wer dies getan hat."

Sie schluckte schwer. In ihr tobte es... leise, kaum merklich, nicht einmal für sie. Da war nur der Wunsch, dass er aufhören mochte mit diesen leeren Worten, die ihr nur tiefere Wunden riss, als die, die momentan heilten.

„Draco..."

Das Sprechen bedeutet eine ungeahnte Kraftanstrengung für sie. Ihre Kehle schmerzte und sie hatte das Gefühl schon nach diesem einen Wort nach Luft ringen zu müssen. Narcissa beobachtete, wie er den Blick von ihr abwandte, einen Stuhl an das Bett schob und sich, auf seinen Stock gestützt, darauf niederließ. Der Schlangenkopf verschwand mit seinen stechendem, unmenschlichen Blick unter seinen schwarzen behandschuhten Händen, und  sie war froh darüber.

„Er ist in Hogwarts in Sicherheit." Kühle Überheblichkeit. „Und genau aus diesem Grund habe ich entschieden, dass auch du dorthin gebracht wirst. Es ist bereits alles geregelt."

Sie sollte nach Hogwarts? Nach Hogwarts, wo Dumbledore auf sie achtgeben sollte? Auf Draco und sie? War es möglich, dass... sollte das etwa bedeuteten, dass Lucius den Leiter von Hogwarts im Hilfe und Schutz gebeten hatte? Er hatte den verhassten Zauberer solch eine Bitte unterbreitet...  Eine kalte Welle der Angst ließ sie schwindeln, schwarze Punkte vor ihren Augen tanzen. Ein leises Stöhnen entkam ihr, und Lucius, der nicht wusste, was in ihr vorging, deutete dies falsch.

„Hast du Schmerzen?" Bei jedem anderen hätte sie einen Hauch von Besorgnis erwartet, doch nicht von ihrem Mann. Nein, da war nichts, und als sie die Augen wieder öffnete, zeigte sein Gesicht ihr, dass sie recht gehabt hatte. Sie fühlte kaltes Leder auf ihrem nackten Arm, wo seine Hand nun lag. „Ich werde den Ärzten sagen, dass sie den Anti-Schmerz Zauber erneuern sollen."

Mit diesen Worten stand er auf, nahm seine Hand fort. Sie verfluchte sich. Wie jedesmal... seine Nähe war schmerzhaft, getränkt von Sehnsucht und der Suche nach Geborgenheit, die sie nur bei ihm finden konnte... und es so selten tat. Sie wollte es nicht. Wollte nicht, dass er ging. Nicht jetzt... nicht mit allem, was in ihr war, ohne dass sie ihm Ausdruck verleihen konnte und durfte.

„Es ist noch einiges für deine Abreise vorzubereiten. Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird, bis die Täter gefasst werden. Wir sollten uns also auf eine längere Abwesenheit von London einstellen." Er hatte den Stuhl beiseite gestellt, und stand nun wieder über ihr. Sie sah ihn an, unfähig etwas anderes zu tun. Sie bemerkte, dass sich ihre Lippen leicht geöffnet hatten, doch kein Ton kam heraus.

„Bis bald, Narcissa." Mit diesen Worten beugte er sich über sie. Der feine Stoff seines Mantels streifte ihre blosse Haut, sein Geruch stieg in ihre Nase... und dann fühlte sie seinen Kuss auf ihrer Stirn. So schnell wie es gekommen war, war es vorbei... wie jedes Mal, eine Kostprobe, die mehr Hunger hinterließ, als diesen zu stillen und er war schon bei der Türe, als sie all ihre Kraft zusammen nahm, und sprach.

„Er war es." Sie betrachtete seinen schwarzen Rücken. Es war nicht mehr als ein Hauchen, und als sich Lucius noch einmal zu ihr umwandt, wusste sie, dass es wahr war. Da war das ewige Nichts, das sie so gut kannte, und doch... etwas in diesem Nichts verriet ihr alles. Sie beide wussten, dass Voldemort zurück war. Alle wussten es. Und seine Rache würde furchtbar sein. Er würde seine Feinde auslöschen und die bestrafen, die ihn verleugnet hatten. Damals... bis heute... und doch im Geheimen immer noch seine Anhänger sein wollten. Die Welle der Angst kam dieses Mal heftiger über sie, ein Stachel bohrte sich in ihre Brust und dieses Mal hatte es nichts mit ihrer Verletzung zu tun. Furcht packte sie... nicht um sie oder ihr Leben. Um ihn. Angst um das Leben des Mannes, der hier vor ihr stand. Ihres Mannes, ihres Sohnes... um des Grundes Willen, warum sie lebte. Noch immer. Immer weiter.

„Ruh dich aus, Narcissa."

Mit diesen Worten verließ er den Raum. Ließ sie zurück, allein, wie immer. Verwundert fühlte sie etwas auf ihrer Wange... Feuchtigkeit? Nein, das war nicht möglich... Tränen... sie kamen nur nachts. Nur zu Hause... nur wenn sie sich sicher war, das sie niemand sehen konnte. Nicht hier, wo jeden Augenblick diese Krankenschwester kommen konnte, dieser penetrante Arzt... sie wollte die Hand an ihre Wange heben, doch unterließ es. Nicht nur, weil sie die Kraft dazu nicht aufbrachte, vielmehr aus Angst vor der Bestätigung dessen, was sie fühlen würde.

***

„In drei Tagen muss sie in der Lage sein zu reisen."

„Aber Mister Malfoy, bei allem Respekt..."

Janice beobachtete mit ungutem Gefühl, wie Dr.Kadril sich mehrmals verbeugte.

„Drei Tage."

„Sir, ich fürchte, dass wird nicht gehen. Ihre Frau hat schwerste innere Verletzungen. Ich denke, sie unterschätzen..."

„Ich..." Der Schlangenstock schlug laut auf dem Steinboden auf. „... unterschätze hier nichts."

 „Nun... es ist... die Wunden heilen gut, keine Frage, doch sie ist sehr schwach, kann im Moment nicht einmal richtig sprechen..."

„Dr.Kadril." Verächtlich zog Lucius Malfoy den Mundwinkel nach oben. „Ihr Ruf eilt ihnen voraus, und ich habe meine Gattin nicht umsonst zu ihnen gebracht... und zudem ein kleines Vermögen in dieses..." Er zog die Augenbraue hoch. „... Krankenhaus gesteckt. Ich erwarte von ihnen, dass sie in drei Tagen bereit ist eine kurze Reise anzutreten, an dessen Ziel sie ausreichend Gelegenheit haben wird sich vollends zu erholen."

Einen Augenblick schien Dr.Kadril noch einmal versucht zu widersprechen, doch er überlegte es sich anders. Offensichtlich fühlte er sich mehr als unwohl in seiner Haut, als er Mister Malfoy mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er seinem Wunsch Folge leisten würde.

„Gut."

Es war mehr ein ‚Es geht doch', wie Janice feststellte, und sie fröstelte unwillkürlich.

„Ich werde meine Frau in drei Tagen abholen. Bis dahin, Doktor."

„Auf Wiedersehen, Mr.Malfoy."

Die Augen des Doktors trafen die, der jungen Krankenschwester und sie konnte darin lesen, was auch sie selbst empfand.

„Ich sehe nach Mrs.Malfoy."