Dies hier ist meine allererste FanFiction, die ich geschrieben habe bzw. noch am schreiben bin. Bitte bitte schreibt ein kleines Review! Muss ja nicht viel sein, ein „Find ich gut" oder „Ist scheiße" reicht mir schon. ;)

Das rating hab ich vorsichtshalber auf M gesetzt, weil ich noch nicht genau weiß wie sich die Geschichte entwickeln wird, das gleiche gilt für die Katergorie.

Disclaimer: I do not own Legion, . (Aber ich wünschte es ware so *gg*)

Ivy stand in der weiten Ebene und schirmte ihre Augen mit den Händen ab. Der Wind pfiff um sie herum und wirbelte den Staub auf. Sie konnte den Sand auf ihrer Zunge spüren und zwischen ihren Zähnen knirschen hören. Ihre Kehle fühlte sich rau und trocken an. Obwohl die Sonne vom Himmel brannte, war es eisig kalt und die kahle Wüste, die sich um Ivy herum erstreckte, wirkte noch lebloser als es normal war. Ivy schlang die Arme um ihren Oberkörper und schaute sich um. Sie versuchte eine Richtung auszumachen, in die sie gehen sollte, in der sie eine menschliche Siedlung finden konnte. Als sie nach Westen blickte, schien es als würde der Horizont auf sie zu rasen. Sie kniff ihre Augen zu und versuchte zu erkennen, was da vor ihren Augen passierte. Sie sah etwas in ungeheurem Tempo auf sich zu kommen und verspannte sich augenblicklich. Was war hier los? Als Ivy erkennen konnte, was es war, schüttelte sie den Kopf. Das konnte nicht sein! Es war ein Diner. Ein Diner mitten in der Wüste und es bewegte sich auf sie zu! Oder war sie es, die sich auf das Diner zu bewegte? Doch plötzlich kam die ganze Szenerie zu einem Halt und Ivy konnte das Gebäude genau betrachten. Es wirkte herunter gekommen. Die Farbe blätterte von den Wänden ab und die Fenster waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Auf dem Dach stand in großen Neon-Lettern „Paradise Falls". „Was für eine Ironie", dachte Ivy. Als sie zu ihrer Linken eine Bewegung bemerkte, zuckte sie erschreckt zusammen. Bisher von ihr unbemerkt, stand dort ein Mann. Groß, schlank mit scharfen Gesichtszügen und blauen Augen. Er schaute Ivy intensiv an und sie hatte das Gefühl, dass sich sein Blick in den Ihrigen bohrte. Und dann hörte sie seine Stimme, nein vielmehr fühlte sie seine Stimme in ihrem Kopf. „Ivy...", sprach er und seine Stimme war drängend, „Ivy, du musst kommen. Deine Anwesenheit ist wichtig, wichtig für den Fortbestand dieser Welt." „Kommen?", fragte sich Ivy verwirrt, „Wohin? Fortbestand der Welt?". Der Mann antwortete auf Ivy's unausgesprochenen Fragen mit einer Antwort, die genauso rätselhaft war wie seine vorherigen Aussagen. „Du weißt, es ist wahr. Du weißt, du kannst mir trauen." Der Ausdruck in seinen Augen wurde ein wenig flehend. „Bitte Ivy. Wenn du mir schon nicht traust, dann traue dir selber". Und kaum war dieser Satz in Ivy's Kopf erklungen, veränderte sich die Welt um sie herum, wurde schwarz und mit einem Ruck erwachte Ivy aus ihrem Traum.

Sie saß aufrecht in ihrem Bett und ihr Herz raste in ihrer Brust. Ihre Zunge fühlte sich an als wäre dort etwas Pelziges gestorben und dem Geschmack ihrem Mund zu folgen das schon vor Wochen. Ivy stöhnte und barg ihren Kopf in den Händen. Dieser Traum war anders gewesen als ihre normalen Alpträume aber auch nicht wirklich viel besser. Wie sie sie hasste! Sie konnte meistens nicht mehr einschlafen, wenn sie einen solchen hatte und wälzte sich dann stundenlang im Bett herum.

Bis vor ein paar Jahren hatte sie normale Träume gehabt, Träume, an die sie sich meistens gar nicht mehr hatte erinnern können. Doch als sie 16 geworden war, hatte sich alles geändert. Ihre Träume waren nun erfüllt von der Apokalypse oder etwas, was ihr vorkam wie die Apokalypse. Schreckliche Träume, in denen sie mit ansehen musste, wie Menschen starben, auseinander gerissen wurden von Wesen mit menschenähnlichem Aussehen aber schwarzen, leblosen Augen und scharfen Zähnen. Sie sah die Menschheit fallen und das in entsetzlicher Klarheit. Als sie das erste Mal einen solchen Traum gehabt hatte, hatte sie noch geglaubt, es wäre ein normaler Alptraum gewesen, doch als diese immer häufiger kamen konnte sie sich das nicht mehr einreden. Sie hatte sich nicht mehr getraut einzuschlafen, war reizbar aufgrund des Schlafmangels geworden und konnte sich auf kaum noch etwas konzentrieren. Doch das war im Vergleich zu dem, was später kam, noch harmlos gewesen. Es war nicht nur bei Träumen geblieben, nein, denn das wäre ja zu schön gewesen. Sie hatte Visionen bekommen, Momente, in denen sie aus der normalen Welt gezogen wurde und schreckliche Dinge sehen musste. Sie bekam dann nichts mehr mit bis die Vision plötzlich endete, nur um dann feststellen zu müssen, dass irgendjemand sie anstarrte, weil sie sich seit fünfzehn Minuten nicht mehr gerührte hatte und natürlich auch kein Wort gesprochen. Die Sorge ihrer Eltern, die jedes Mal fast ausflippten, wenn das passierte, war noch leichter zu ertragen als die Erniedrigungen in der Schule. Am Anfang hatten ihre Klassenkameraden noch Angst um sie gehabt, doch die war bald in Angst VOR ihr umgeschlagen. Ivy hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie beleidigt, als Verrückte bezeichnet und verprügelt worden war.

Als sich ihr Zustand nicht hatte bessern wollen, hatten ihre Eltern sie zu einem Psychologen geschickt, der ihr aber natürlich nicht hatte helfen können, sondern ihr nur Schlaftabletten gegeben hatte. Mit etwas Ruhe, hatte er gemeint, würde sich ihr Zustand schon bessern.

Ivy hatte die Tabletten nur einmal genommen und dann die Toilette herunter gespült. Die Träume, die sie in dieser Nacht gehabt hatte, waren schlimmer und intensiver als alle vorherigen und ihr ging es am Morgen schlechter als am Abend zuvor.

In der Nacht, in der Ivy 18 geworden war, hatte sie ihre Habseligkeiten gepackt und sich aus dem Haus ihrer Eltern geschlichen. Sie konnte hier nicht mehr leben, sie wollte nur noch weg, irgendwohin, wo niemand sie kannte, wo niemand wusste, dass sie eine Wahnsinnige war. Denn das musste sie ja sein, oder? Wenn sie nicht wahnsinnig wäre, würde sie keine „Visionen" haben, würde sie nicht von einer Apokalypse träumen, die bestimmt nicht kommen würde, so redete sich Ivy immer wieder selber ein. Und eine Wahnsinnige wollte sie ihren Eltern nun wirklich nicht antun, dafür liebte sie sie einfach zu sehr. Die einzige Lösung war abzuhauen und ihren Liebsten ein Leben ohne sie zu ermöglichen, ein Leben in Frieden und Ruhe.

Seit diesem Tag, seit über zwei Jahren zog Ivy nun durch die Lande, zog von Stadt zu Stadt, von Motel zu Motel, immer auf der Suche nach einem Platz, wo sie sich niederlassen könnte. Sie hatte sich mit Nebenjobs über Wasser gehalten, hatte gekellnert, war Tellerwäscherin gewesen, hatte sich erniedrigt und alles für ein paar Dollar, um die nächsten Tage überleben zu können. Immer hatte sie die Hoffnung, dass ihre Visionen und Träume eines Tages aufhören würden und sie ein normales Leben führe könnte. Glück hatte sie bis jetzt nicht gehabt und so verließ sie jeden ihrer temporären Wohnorte nach wenigen Wochen immer auf der Suche nach Frieden.

Ivy atmete mehrmals tief ein und aus und versuchte ihr pochendes Herz zu beruhigen. Sie blickte die Anzeige ihres Weckers. Die Ziffern schienen hämisch im Dunkel zu leuchten, es war sechs Uhr in der Früh. Ivy seufzte auf und kroch langsam zum Rand ihres Bettes. Einschlafen würde sie sowieso nicht mehr können, dann konnte sie genauso gut aufstehen. ‚Der frühe Vogel fängt den Wurm', dachte sie zynisch, schwang ihre Beine aus dem Bett und stellte ihre blanken Füße auf den Boden. Die Kälte kroch blitzschnell in ihre Fußsohlen und sie konnte sich ein „Brrrrr" nicht verkneifen. Es war wenige Tage vor Weihnachten und dementsprechend eiskalt. Die Heizung anzustellen konnte sie sich nicht leisten, also war ihr Zimmer in der Nacht ausgekühlt und ihr Atem kondensierte in der Luft. Mit einem Fluch schnappte Ivy sich ihre Klamotten, die auf einem Stuhl neben dem Bett lagen, und rannte ins Badezimmer. Ihr Nachbar würde wieder fluchen, weil sie so früh das Wasser laufen lief aber das war ihr im Moment ziemlich egal. Sie stellte die Dusche an und hüpfte fluchend von einem Fuß auf den anderen, während sie darauf wartete, dass das Wasser heiß wurde. Mit einem zufriedenen Aufseufzen stellte sie sich unter den Wasserstrahl und genoss die Ruhe, die sie zusammen mit dem Wasser überströmte. Ihr letzter Traum hatte sie verwirrt und aufgewühlt. Warum war dieser Traum so anders als die anderen? Warum hatte sie ein so komisches Gefühl im Bauch, dass dieser Mann, wer auch immer er war, wirklich auf sie wartete? Warum kam es ihr so vor, dass sie sich auf den Weg zu diesem Diner machen sollte? „Wie war nochmal der Name gewesen?" fragte sich Ivy. „Genau, ‚Paradise Falls'… Wo das wohl lag? War vielleicht doch etwas Wahres an ihren Träumen und Visionen?" Doch dann schüttelte Ivy den Kopf. „Reiß' dich zusammen", schalt sie sich selbst. „Du wirst nirgendwo gebraucht, du bist nur ein durchgeknalltes, verrücktes Weib" Wütend auf sich selbst stieg sie aus der Dusche und zog sich an. Draußen war es natürlich immer noch dunkel, schließlich hatte sie gerade mal zwanzig Minuten in der Dusche verbracht. Ivy schlurfte mürrisch in die kleine Küche, öffnete den Kühlschrank und spähte hoffnungsvoll hinein. Vielleicht hatte sie doch noch etwas zu essen. Doch das einzige, was sich dort noch befand, war eine Gurke, die langsam die Konsistenz von Gummi annahm. „Verdammt" dachte Ivy „jetzt muss ich doch noch vor der Arbeit einkaufen gehen". Sie schlug die Tür wieder zu und zog sich ihre ausgetretenen Armyboots, die sie von einem sehr netten Soldaten bekommen hatte, und ihren alten Parka an. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen verließ sie das Haus und eilte zu dem kleinen Laden ein paar Straßen weiter, den dem sie wusste, dass dieser 24/7 geöffnet war.

Die dunkle Gestalt, die sie aus dem Schatten einer kleinen Seitenstraße heraus beobachtete, bemerkte sie nicht.