Hallo liebe Leser. Dies ist nicht meine Geschichte, sondern die Übersetzung von Cecelles wundervollem ‚Mist and Vapor'. Ich habe auf eine Empfehlung hin angefangen diese Fic zu lesen, und weil die Fic nach Snape-Angst aussah. (Ich mag es halt, Snape in Bedrängnis zu sehen;-)) Während ich las, bemerkte ich, dass es ausserdem eine der wenigen Romanzen enthielt, die mir wirklich gefallen haben.

Auf ein Review von mir, habe ich erfahren, dass sie eigentlich Deutsche ist, aber seit langer Zeit in den USA wohnt. Ich habe versucht sie zu überreden, die Fic auch auf Deutsch zu übersetzen, aber sie sagte mir, dass sie schon nicht die Tastatur dazu hat. So haben wir uns entschieden, dass sie mir bei den englischen Übersetzungen meiner Fics hilft und ich ihr mit den Deutschen von ihren Geschichten. XiaoGui hat sich ganz lieb dazu bereit erklärt mein manchmal – zugegebenermassen – recht chaotisches Geschreibsel zu Betaen.

Falls ihr das Original oder andrer Fics von Cecelle sehen möchtet, geht doch mal auf ihre Seite hier auf ff . net Leider kann ich ihre URL nicht hier einfügen, weil es von ff . net gefressen wird :-(

Kapitel 1

Endlich frei:

Irgendwo hockte eine dunkle Gestalt zusammengekauert vor einem schwachen Feuer, welches kaum noch vermochte Wärme abzugeben. Er starrte in die flackernden Flammen und dachte mit Verbitterung über die Hässlichkeit der letzten Monate nach. Es war alles so schnell und unerwartet vorbei gewesen – seine Pläne zu Nichts zerstampft. Seine Visionen der Grösse vernichtet, seine Träume zersprungen wie Glas. Sie waren zusammen mit dem Einen gestorben, in den er alle Hoffnungen für die Zukunft gesetzt hatte. Der Eine, der ihm ein besseres Leben versprochen hatte, der mit Visionen voll von Ruhm, Grösse und Herrlichkeit vor seinen Augen gewedelt hatte, als gerechte Kompensation für seine Treue. Oh, die Träume, die er geträumt hatte.

Stattdessen waren es nun Alpträume. Alles was blieb war die Bitterkeit der Niederlage. Immer auf der Flucht, gejagt von Auroren und Himmel hilf, sollten sie ihn finden. Zu spät hatte er den Verräter in ihrer Mitte erkannt. Der da. Sein Herz verkrampfte sich vor Hass. Er hatte ihm vertraut, hatte gedacht, dass er all diese Jahre auf ihrer Seite war; hatte sogar zu ihm hochgesehen. Dennoch hatte er sie die ganze Zeit an der Nase herumgeführt, hatte ihren Lord verraten, hatte sie alle verraten. Der dunkle Lord war besiegt und dennoch lebte Der Da. Das war nicht richtig, nicht wahr? Er sollte für das bezahlen müssen, was er getan hatte, nicht wahr? Ja, wirklich, das sollte er. Aber wie? Einfacher Tod war nicht genug. Er musste sich etwas spezielles einfallen lassen. Etwas das ihn nicht einfach nur tötete, sondern schmerzhaft und langsam zerstörte...

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Professor Severus Snape tippte abwesend mit der Spitze seiner Feder auf das Pergament vor sich, während die Hogwarts Lehrerschaft die Ankunft der letzten Nachzügler erwartete. Die letzte Lehrerkonferenz des Schuljahres war kurz davor zu beginnen. Danach würde es nur noch gesegnete Freiheit geben . Freiheit von Schülern, vor dem Lehren, den Konferenzen, Klassenplänen und Vorbereitungen.

Da gab es natürlich schon die Freiheit von mehr als einer Sache – Lord Voldemort war tot, seine Todesser entweder in Askaban oder verstreut und auf der Flucht. Die letzte der, in der Zwischenzeit obligatorischen, Krisen war überstanden in - wie viele waren es noch mal, sieben Jahre am Stück? – und er war frei, frei vom Dunklen Lord und frei von Harry Potter.

Bei allem was recht war hätte er den Jungen vor zwei Jahren los sein müssen. Jeder wusste, dass nur Schüler die nicht weniger als ein ‚Ohnegleichen' in ihren ZAG Prüfungen erhielten in seinen NEWT Klasse durften. Aber nein, wie immer hatte der Potterjunge eine Spezialbehandlung erhalten – Dumbledore hatte Severus in sein Büro gerufen und mild ‚erbeten', dass er mindestens ‚E' Schüler auch aufnahm. Er hatte angedeutet, dass sein Standard unverhältnismässig hoch war. Komisch, aber der Direktor hatte sich in all den Jahren davor noch nie darüber beschwert.

Nun, das was vorbei und vergangen, Schnee von gestern, und die Tatsache, dass der Potterjunge ein für alle mal aus seinem Leben verschwunden war, versetzte den Zaubertränkemeister in eine viel versöhnlichere Stimmung. In nur wenigen Minuten würde er frei sein das zu tun, was ihm gefiel und zu gehen, wohin er wollte; ein ganzer Sommer zu seiner freien Verfügung. Seine Anwesenheit würde weder bei dem Orden noch bei den Todessern vonnöten sein; seine Zeit gehörte endlich wieder ihm allein. Frei. Bedächtig versuchte er sich an das Wort zu gewöhnen. Der Gedanke war beinahe beunruhigend. Es war so lang her gewesen.

Er blickte auf, als sich Albus Dumbledore erhob und sich räusperte.

„Zuallererst wollte ich mich bei euch für ein erfolgreiches Jahr bedanken. Im Hinblick auf alles was passiert ist, grenzt es schon an ein Wunder, dass wir das Schuljahr wie geplant zuende gebracht haben. Ihr alle habt Einsatz und Können ohnegleichen bewiesen, und ich danke euch von ganzem Herzen.

Bevor ich euch in den Sommer entlasse, lasst mich noch ein, zwei Punkte ansprechen. Einige Mitglieder des Lehrerstabes haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass es mit den Orthografiekenntnissen der niederen Jahrgänge stetig bergab geht."

Der Zaubertränkemeister schnaubte leise. Das mangelnde Wissen, das viele Schüler an Rechtschreibung, Satzzusammensetzung und Textdarstellung an den Tag legten war absolut unakzeptabel. Er hatte den Direktor unmissverständlich mitgeteilt, dass man nicht von ihm verlangen konnte, sie Basis der Sprache zu lehren, zusammen mit dem Versuch, die heikle Kunst des Zaubertränkebrauens in die Schädel dieser Dummköpfe zu meisseln. Scheinbar war er nicht der einzige gewesen. Es war unangemessen zu glauben, dass sie ihre Schreibfähigkeiten, nachdem sie Hogwarts mit elf Jahren beigetreten waren, von selber verbessern würden. Die Kunst der Magie zu lernen war ohne Zweifel wichtig, aber die Fähigkeit, einen leserlichen Satz zu schreiben sollte, nach Snapes Meinung, nicht unterschätzt werden.

„...Freue ich mich, euch mitzuteilen, dass wir im nächsten Jahr eine neue Lehrerstelle schaffen werden, welche den Stundenplänen der Schüler ein, zwei Stunden Rechtschreibung hinzufügen wird", fuhr Dumbledore fort. „Ich gehe davon aus, dass ihr alle damit zufrieden sein werdet?"

Er blickte mit seinem höllischen Glitzern in den Augen direkt auf Severus, und ein oberflächlicher Applaus brach im ganzen Zimmer los. „Bitte lasst mich wissen, wenn ihr irgend einen Kandidaten kennt, der für die Stelle in Frage käme. Ausser dieser einen wird es keine weiteren Änderungen geben; Ich bin überglücklich zu sagen, dass alle anderen Lehrer im nächsten Schuljahr wieder hierher zurückkommen werden. Bitte lasst mir eure Listen mit dem Bedarf an Vorräten bis spätestens ersten August zukommen, und Professor McGonagall wird die neuen Stundenpläne bis spätestens Mitte des selben Monates für Euch bereit haben. Wenn dass dann alles ist? Irgendwelche Fragen?" Er schwieg für einen Moment mit erhobenen Augenbrauen. „Nicht? Nun dann bleibt mir nichts anderes, als euch allen einen schönen Sommer zu wünschen. Geniesst die freie Zeit. Ihr habt es euch verdient."

Ein Gemurmel erfüllte den Raum, als sich die Lehrer erhoben, ihre Papiere und Federn zusammenrauften und anfingen sich die Hände zu reichen, um sich von den Freunden und Kollegen zu verabschieden.

So, der gesamte Stab würde zurückkehren – stellte Severus Snape mit einem bitteren Verziehen des Mundes fest. Was bedeutete, dass seine Bewerbung für Verteidigung gegen die dunklen Künste wieder einmal abgeschmettert worden war. Dumbledore hatte noch nicht einmal den Anstand besessen, es ihm zu sagen. Er schickte einen eisigen Blick zu Remus Lupin, der die Position für die letzten beiden Jahre inne gehabt hatte, hinüber. So würde Lupin den Job für ein weiteres Jahr behalten, und als Trostpreis durfte Snape jeden Monat mehrere Extra-Stunden im Kerker verbringen, um den Wolfsbanntrank herzustellen. Und gelegentlich aushelfen, wenn der Werwolf indisponiert war. Sagenhaft.

Mit einem Seufzen erhob er sich, kramte seine Sachen zusammen und sagte einige kurze ‚Auf Wiedersehen' zu denen, an denen er auf dem Weg aus dem Zimmer vorbeikam.

Er atmete erleichtert aus. Fertig, vorüber, vergangen. Endlich. Noch eine weitere unangenehme Verpflichtung aus dem Weg zu räumen, und er würde frei sein für den Sommer. Frei...