Ich schreibe die Geschichten nicht selbst, die Autorin ist LauraDiggory und bei HarryPotter-Fans angemeldet. Sie hat mich gebeten, ihre Geschichten hier reinzustellen. Sollte es irgendwelche Fragen geben, schickt eine Mail an lauradiggory AT gmx PUNKT net
Ich werde vorerst jede Woche ein Kapitel hochladen, da die Geschichte schon bis zZ Kapitel 19 fortgeschritten ist.
Kapitel 1
Die Sonne stand am hellblauen Himmel
und warf ihr Licht auf die roten Backsteinmauern vom Bahnhof Kings
Kross. Grace stand allein am Rand des Bahnsteiges von Gleis zehn und
betrachtete den von Vogelmist übersäten Boden. Sie strich
sich eine Strähne dunkelroten Haars aus dem Gesicht und kickte
mit dem Fuß nach einem zerdrückten Trinkpäckchen. Der
restliche Saft spritzte über den Boden und eine ältere Frau
rümpfte angeekelt die Nase, als sie durch die kleine Pfütze
watete.
Grace verdrehte die Augen und richtete dann den Blick auf
die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn. Ein magerer Junge,
ungefähr fünfzehn mit großen wässrigblauen
Augen, schob seinen Gepäckwagen unauffällig durch eben
diese Absperrung hindurch, als sei sie aus Watte. Grace lächelte
und schob ihren eigenen Gepäckwagen ein Stück nach vorn.
Ein kleines Mädchen mit einer fetten, grauen Kröte in der
Hand ging mit ihren Eltern, die besorgt und etwas gehetzt wirkten,
ebenfalls durch die Absperrung. Es folgten zwei Jungen, die sich
lautstark über etwas stritten, eine alte Dame mit ihrem Sohn und
schließlich eine kleine Gruppe von Leuten, die alle feuerrote
Haare hatten, bis auf einen schlaksigen, schwarzhaarigen Jungen und
ein Mädchen mit braunen Locken.
Grace zog die Augenbrauen
hoch und ging, den Wagen vor sich herschiebend, den Bahnsteig
entlang, um sich der Gruppe anzuschließen. Sie behielt den
schwarzhaarigen Jungen im Auge, er interessierte sie mehr als die
anderen.
Er war ungefähr ein Jahr älter als sie,
sechzehn oder siebzehn und auf seiner Stirn konnte sie eine blasse,
blitzförmige Narbe erkennen. Als die Rotschöpfe, der Junge
mit der Narbe und das lockige Mädchen hinter der Absperrung
verschwunden waren, lehnte auch Grace sich lässig dagegen und
fiel geradewegs hindurch. Einen kurzen Moment war es schwarz um sie
herum, doch dann tauchte sie wieder aus der Mauer und sah sich
verwirrt um. Ein scharlachroter Zug auf dem in glänzenden
Buchstaben „Hogwartsexpress" stand auf den Gleisen und um sie
herum wimmelte es von Leuten. Auf einem Messingschild über ihrem
Kopf stand „Gleis neundreiviertel".
Grace atmete noch ein Mal
tief durch und schob sich dann durch die Menge. Sie nahm ihren Koffer
vom Gepäckwagen und hievte ihn in den Zug. Aus den Abteilen
lugten Köpfe, einige der Blicke blieben kurz an ihr hängen.
Eine Gruppe von Dritt- oder Viertklässlern beugte sich auch aus
den Fenster, um sich von ihren Familien zu verabschieden.
Grace
schob sich an ihnen vorbei und warf immer einen kurzen Blick in die
Abteile. Plötzlich ertöte ein Pfiff und der Zug fuhr an.
Grace stolperte ein Stück nach hinten und klammerte sich an
einer Abteiltür fest. Die Tür flog auf.
„Und ich sage
noch: „Nich so stürmisch, Süße, mein Ding wird noch
ganz wund, aber sie macht einfach weiter und ...ähh, kann ich
helfen?" Einer der Rotschöpfe unterbrach sich, als Grace sich
hoch rappelte und sich den Staub von der Jeans wischte. „Geht
schon", antwortete sie knapp, dann erblickte sie den
schwarzhaarigen Jungen. „Ist hier noch was frei?"
„Kommt
ganz darauf an", antworte ein anderer Junge, ebenfalls rothaarig,
aus der Ecke. Er war mindestens zwei Jahre älter, als der erste
und trug eine grellgrüne Jacke.
„Und auf was genau?"
Ein zweiter Junge in grüner Jacke, der dem anderen aufs Haar
glich lächelte süffisant. „Wenn du dich hier rein setzen
willst, dann nur in Unterwäsche."
Grace zog die
Augenbrauen hoch. Das gelockte Mädchen rollte die Augen in
Richtung der Jungs und sagte freundlich: „Setzt dich. Und lass
deine Sachen ruhig an."
Grace lächelte sie dankbar an,
verfrachtete ihren Koffer in der obern Gepäckablage und ließ
sich auf den einzigen Platz fallen, der noch frei war.
„Also wo
war ich?", fragte nun wieder erste Junge.
„Du", antwortete
das gelockte Mädchen und funkelte ihn halb wütend, halb
belustigt an, „wolltest dich vorstellen."
„So?", er
machte einen leicht verwirrten Eindruck, dann fiel sein Blick wieder
auf Grace. „Ach so, ja klar! Ich bin Ron Weasley"
„Hermine
Granger", lächelte das gelockte Mädchen. „Fred und
George", sagten die zwei Jungen, die in der Ecke saßen
unisono. Es waren ganz eindeutig Zwillinge.
„Harry Potter",
sagte der schwarzhaarige Junge und grinste sie an. Grace wurde warm.
Also ist er es, dachte sie und zog sich den grünen
Rollkragenpullover über den Kopf.
„Erfüllst also doch
unsere Bedingung?", fragte einer der Zwillinge und blickte
enttäuscht, als er das T-Shirt erblickte, das Grace unter dem
Pullover getragen hatte. „Ich heiße Ginny", sagte ein
ebenfalls rothaariges Mädchen, dass neben ihr saß.
„Ich
bin Grace Prendy. "
„Heiße Braut", murmelte Fred
unüberhörbar und grinste seinen Zwillingsbruder an.
„Also
ich war gerade bei Susan Bones, oder? Ja, genau. Also ich sag euch,
man sieht es ihr nicht an, aber die ist echt ne Wucht", sagte Ron.
„Ron!", Hermine verdrehte wieder die Augen, „Es
interessiert uns nicht, okay?"
Ron machte einen etwas
beleidigten Eindruck. „Viel mehr interessiert mich, wo du
herkommst, Grace. Du warst doch noch nie hier, oder?", fragte
Hermine.
„War sie nicht", antworte George, bevor Grace
überhaupt den Mund öffnen konnte, „Das hätte ich
mich mitgekriegt. Bei den, na ja... ihr wisst schon..."
„Perversling!", schnitt ihm Ginny das Wort ab.
„Ich war
auf einer anderen Zaubererschule in Luxemburg", antwortete Grace
ohne auf Georges Kommentar zu achten.
„Und warum bist du jetzt
hier?", fragte Ginny.
„Mein Vater hat hier eine tolle Stelle
gefunden und ich wollte so wie so schon immer nach Hogwarts.",
sagte sie etwas zögernd.
Einen Moment lang schwelgte sie in
Erinnerungen. Dann wandte sie sich plötzlich mit frechen Grinsen
an die Zwillinge.
„Ihr Beide seid doch schon ein bisschen alt
für die Schule, oder?"
„Wir gehen auch nicht mehr zur
Schule. Obwohl ich es im Moment ein bisschen bereue." George
grinste. „Wir haben eine Sondererlaubnis von Dumbledore bekommen,
dass wir mit diesem Zug fahren dürfen. Für uns ist
in
Hogsmeade Endstation. Wir wollen dort eine zweite Filiale aufbauen."
Wieder grinste er und fügte hinzu: „Wir besitzen schon zwei
überaus erfolgreiche Scherzartikelläden" Er zwinkerte ihr
zu.
„Das glaube ich euch ohne weiteres", sagte Grace.
„Und?", wandte sich Harry nun an Grace und ihr wurde wieder
etwas flau in der Magengegend, „Was ist deine Lieblings
Quidditchmanschaft?"
„Was er damit fragen will,", sagte
Fred hinterlistig, „ist: Und wie bist du so im Bett?"
„Das
wäre dann meine nächste Frage gewesen", sagte Harry
lässig, „aber ich wollte erst Mal was anständiges
fragen."
„Also erstens,", antwortete Grace verschlagen
grinsend„ Pride of Portree" und zweitens..."
Die Tür
flog auf und ein blasser Junge, flankiert von zwei Gorillatypen
betrat das Abteil.
„Wollte nur mal Potter hallo sagen.",
röhrte er überheblich, „wie geht's denn so Narbi? Ich
hab gehört du hast mal wieder mit Cho Chang rumgemacht! Was soll
denn da deine kleine rothaarige Blutsverräterfreundin von dir
denken"
„Geh kacken, Malfoy.", sagte Harry gelangweilt.
„Ja ich glaub, ich hau ab, wisst ihr, Pansy wollte mir gerade
einen.." Er hatte die Türgriff schon in der Hand, als sein
Blick auf Grace fiel.
„Ohhh", sagte Malfoy und sein Blick
wurde etwas verschleiert. Es war ein merkwürdiger
Gesichtsausdruck; eine unvorteilhafte Mischung aus Verblüffung
und offensichtlichem Entzücken. „Wer hat sich denn in so ein
Schlammblut- (er warf Hermine einen gehässigen Blick zu)
und-Blutsverräter-Abteil verirrt? Willst du nicht mitkommen,
kleine Waldelfe?" Alle versammelten (außer die beiden
Gorillatypen, die zu bekloppt schienen auch nur mit den Ohren
aufzunehmen, was der blasse Junge gesagt hatte und natürlich er
selbst) prusteten los.
„Waldelfe?", fragte George und ließ
das Wort genüsslich auf der Zunge zergehen. Er warf Grace einen
gespielt abschätzenden Blick zu.
„Man könnte es
vielleicht so ausdrücken, ja."
Malfoy schien sich wieder
zu fangen. „Ja gut, wenn du meinst du bräuchtest ein bisschen
bessere Gesellschaft, dann schau doch mal vorbei." Er blickte Grace
an und sie schaute ausdruckslos zurück.
„So, Malfoy es ist
Zeit für dich! Du wolltest doch kacken gehen!", sagte Harry
und schob ihn aus dem Abteil.
Malfoy warf ihm einen gehässigen
Blick zu und verschwand auf dem Gang.
„Er ist ein ziemlich
bescheuerter Slytherin", erklärte Hermine knapp. „Wir
sollten besser unsere Umhänge anziehen. es kann nicht mehr lange
dauern."
„Ich hab keinen Hogwartsumhang, glaubt ihr, das
macht was?", fragte Grace, als alle (außer Fred und George)
ihre schwarzen Umhänge rausholten. „Ich denk nicht", sagte
Ginny. „Wenn doch, kannst du ja einen Hogsmeade kaufen."
„Du
machst dann Unterricht in der Sechsten, oder?" Grace nickte und
holte einen dunkelblauen Umhang aus ihrem Koffer. „Ich auch",
sagte Ginny.
„Dann kannst du nicht an allen Wochenenden nach
Hogsmeade, ich aber schon", sagte Ron ganz eifrig zu Grace. „Verrat
mir doch deine Größe, dann kann ich dir einen Kaufen!"
„38, aber danke nein", antwortete Grace lachend.
Die
Nacht hinter den Fensterscheiben wurde stetig schwärzer und
Grace fragte sich, wann sie endlich da sein würden. Schließlich
mussten sie schon mindestes fünf Stunden Zugfahrt hinter sich
haben.
Hermine schien diesen Gedanken zu teilen. „Ich glaube
wir sind bald da. Ich kann schon das Schloss erkennen, glaub ich."
Ron stellte sich zu ihr und erklärte, dass könne nie im
Leben das Schloss sein, sonst müsse es ja geschrumpft worden
sein.
Grace sah auf Ron und Hermines Umhängen jeweils ein
goldenes Abzeichen schimmern. Es war ein großes „V".
„Was
bedeutet das?", fragte sie und deutete auf Rons Brust.
„Das
bedeutet, dass ich unwiderstehlich und trotzdem nicht zu verkaufen
bin! Deshalb das V!" Hermine lachte über seinen Witz und warf
dann ein: "Eigentlich steht es für Vertrauensschüler. Du
weißt, was das ist?"
„Ja, klar", antwortete Grace
schnell , „Ich hab schon irre viele Bücher über Hogwarts
gelesen. Die vier Gründer, nach denen die Häuser benannt
wurden, Dumbledore, Verbotener Wald, Sprechender Hut, man kann nicht
apparieren..."
„Endlich mal jemand der „Ein Geschichte von
Hogwarts" gelesen hat! Weißt du, ich versucht den Jungs schon
seit sechs Jahren klar zu machen, dass man nicht aufs Gelände
apparieren kann" Hermine klang fröhlich.
Mit einem
plötzlichem Ruck, so dass alle das Gleichgewicht verloren und
sich gegenseitig auf die Füße traten, hielt der Zug. Sie
drängelten sich durch die Menge und verabschiedeten sich dann
von Fred und George.
„Tschau, Harry, Hermine, Ron, Ginny und
tschau, Waldelfe!", riefen sie und wieder lachten alle.
Während
sie auf eine Reihe pferdeloser Kutschen zugingen, hatte Grace das
Gefühl, sie hätte in den Stunden, die sie im Zug verbracht
hatte, die besten Freunde gefunden, die Hogwarts zu bieten hatte.
