Titel: Stürmische Zeiten

Pairing: Elliot/ Olivia

Rating: P18

Zeitraum: nach Oregon, Eli wurde vor ca. 5 Monaten geboren; Maureen ist 14, Kathleen 13, die Zwillinge gerade 8 geworden.

Kurzzusammenfassung: Elliot hat beschlossen, Olivia ihren Kinderwunsch zu erfüllen, doch so einfach, wie dies klingt, ist es leider nicht.

„Du kannst das nicht machen, Elliot", schrie Kathy ihren Ehemann an, als dieser sich ein Bier aus dem Kühlschrank nahm.

„Sie ist meine Partnerin, meine beste Freundin", erklärte Elliot genervt. Sie diskutierten das Thema nun den zweiten Abend und er war es mittlerweile Leid, ihr seinen Standpunkt zu erklären.

„Elliot, es ist einfach unrecht! Betrug", pfauchte Kathy zurück.

„Das ist es nicht", erklärte Elliot ruhig und nahm einen Schluck aus der Flasche. Er hatte von Anfang an gewusst, dass seine Entscheidung zu Problemen mit seiner Ehefrau führen, er hatte geahnt, dass sie ihm Probleme machen würde. „Sie hat einen Wunsch, seit langem, und ich möchte Liv dabei helfen, diesen in Erfüllung zu bringen."

„Wir können uns aber nicht noch ein Kind leisten."

„Gott, Kathy, du glaubst doch nicht wirklich, dass es Olivia um das geht. Oder? Sie ist eine selbstständige Frau, sie hat das Geld, das ist alles kein Problem."

„Aber …"

„Kathy, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich habe morgen einen Termin in der Klinik für einige Tests. Olivia hat sich bereits testen lassen und nimmt im Moment diverse Tabletten um bessere Resultate erzielen zu können."

Rückblick: eine Woche zuvor

Du solltest du zu Hause bei deiner Frau und den Kindern sein", kommentierte Liv, als sie ihm die Türe öffnete, um ihn in ihre Wohnung zu bitten.

Ich finde dort keinen Schlaf."

Das hättest du dir überlegen müssen, bevor du Kathy geschwängert hast", antwortete Liv und man konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme hören.

Danke, dass du mich immer wieder darauf aufmerksam machen musst. Ich habe das Badewasser einlaufen, ich werde es abdrehen. Wenn du Lust hast, nimm dir ein Bier, du weißt ja, wo es sich befindet."

Elliot erkannte nun, dass er sie gestört hatte, bei etwas Entspannendem um selbst etwas zu entspannen. Nachdem sie aus Oregon zurückgekommen war, hatte sie ihre Haare wieder etwas trug sie ihr Haar wieder etwas kürzer.

Nachdem er sich auf die Couch gesetzt hatte, bemerkte Elliot einen Kugelschreiber und einige Formulare, die nur durch ein Liv-untypisches Modemagazin verdeckt wurden. Es waren Papiere und Informationsmaterial zu künstlichen Befruchtungen, Besamungen. Er war sich nicht bewusst gewesen, dass ihr Wunsch nach einem Kind mittelweile solche Ausmaße angenommen hatte.

Als sie aus dem Zimmer kam, sah sie, dass er ihre Papiere studierte. Es war ihr unwohl bei der Sache, zu wissen, was sie plante. Dass sie nun endlich ihrem Wunsch nachgehen würde.

Sie ging zur Couch, nahm ihm die Sachen aus der Hand und legte sie außerhalb seiner Reichweite wieder hin. „Du sollst meine Sachen nicht durchstöbern", erklärte sie ihm und hoffte, dass auf diese Art und Weise das Gespräch beendet sei, sie eventuell eine Sportsendung anschauen und es vergessen könnten, was er gerade entdeckt hatte.

Wieso hast du es mir nicht gesagt?"

Ich …. Was hätte es geändert? Ich möchte ein Kind. Von der Adoptionsagentur wurde ich abgelehnt. Mein Leben sei zu instabil, ich könnte einem Kind nichts bieten, hätte keinen Partner in meinem Leben und zu unregelmäßige Arbeitszeiten."

Aber es gibt doch andere Möglichkeiten, du bist ja …."

Elliot, möchtest du, dass ich in eine Bar gehe und mir irgend einen wildfremden Mann mit nach Hause nehme?"

Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe. Du bist noch jung …"

Nein, Elliot. Mir läuft die Zeit davon. Ich bin keine 20 Jahre mehr jung. Ich möchte ein Kind, schon so lange."

Aber der Vater …"

Es ist doch egal wer der Vater ist. Ich kenne meinen Vater auch nicht und …"

Und du fragst dich ständig, wer und wie er gewesen sein möge, wie all das damals passiert ist. Möchtest du deinem Kind irgendwann einmal sagen, dass er eine Nummer war, mit einem IQ von 110, blondem wallendem Haar und Anwalt?"

Wieso nicht?"

Lüge. Du belügst dich gerade selbst, Liv. Du willst eine Familie, Eltern für dein Kind. Vielleicht ist es am Anfang kein Problem, vielleicht wird das Kind nicht gleich fragen, wer der Vater ist aber der Tag wird kommen und dann, dann wirst du ihm was sagen? Die längste Beziehung meines Lebens hatte ich mit meinem Arbeitskollegen? Liv …"

Ich habe dich nicht um deine Meinung gebeten Elliot."

Ich will nicht, dass du das machst."

Liv stand auf und ging nun, wutentbrannt, im Wohnzimmer auf und ab. „Du glaubst ernsthaft, dass du mir vorschreiben kannst, was ich mit meinem Leben mache? Du? Der zwei Jahre in einem eigenen Apartment wohnt, getrennt von der Familie, dann eine Nacht mit seiner Frau verbringt, sie schwängert und zurückkehrt als wäre nie etwas gewesen? Du sagst mir so etwas?" Sie hatte die ganze Zeit mit den Armen wild herumgezeigt, hatte Elliot keines Blickes gewürdigt und ihr Kopf war vor Wut mittlerweile leicht rot.

Sie hasste es, wenn er solchen Einfluss auf ihr Leben nehmen wollte, weil er genau wusste, dass er sie umstimmen konnte, falls er wirklich die Absicht hatte. Deswegen hatte sie ihm damals auch nichts von dem Ansuchen um Adoption gesagt.

Es ist mein Leben, El, auch wenn du das manchmal nicht glauben möchtest."

Ich sage nicht, dass ich nicht möchte, dass du Mutter wirst. Ich meine, du wirst eine wunderbare Mutter sein, du warst immer großartig mit meinen Kindern. Ich will nicht, dass der Vater eine Nummer mit IQ-Test-Resultat ist. Ich möchte, dass dein Kind meine Gene hat …"

Nein Elliot …", protestierte sie. Doch in ihrer Vorstellung sah sie bereits ihr gemeinsames Kind vor sich, ihre dunkle Haut und Haare und seine strahlend blauen Augen. Aber er war verheiratet und Kathy würde niemals glauben, dass er ihr seine Hilfe angeboten hat. „Nein Elliot, danke für das Angebot aber das wäre nicht richtig."

Du würdest mir auch deine Niere geben."

Du kannst eine Niere aber nicht mit einer Samenspende vergleichen."

Wo ist der Unterschied? Es ist sogar weniger schmerzhaft." Als er den Satz vollendet hatte, mussten beide über den vorhandenen Witz kurz lachen. Es würde vieles sein aber sicherlich nicht schmerzhaft.

Elliot," begann sie und setzte sich zu ihm. „Es ist nicht, dass ich dein Angebot nicht sehr schätze aber ich glaube, dass Kathy damit nicht einverstanden sein wird."

Mir ist egal, was Kathy davon hält. Ich möchte nicht, dass dein Kind von irgendeinem wildfremden ist, der vielleicht noch dreißig anderen Frauen bei ihrem Kinderwunsch geholfen hat. Sicherlich, ich habe auch fünf Kinder. Aber dieses wird dein Kind sein."

Wie? Du würdest es schaffen, es nur deiner Frau zu sagen, es vor allen anderen geheim zu halten? Außerdem, dann später dich nicht in die Erziehung einmischen? Du Elliot?"

Ich würde mein bestes tun. Natürlich würde es nur Kathy erfahren, es würde dir obliegen es anderen mitzuteilen."

Am liebsten hätte sie ihn an sich gedrückt, ihn gedankt. Ihre Arme um ihn gelegt und ihn geküsst, aber es schien, als würden ihre Gedanken wieder abschweifen, wieder mit ihren Träumen verwechselt werden.

Und Kathy würde dir das Leben nicht erschweren?", fragte sie vorsichtig, wissend, auf welch wackeligen Beinen seine Ehe stand.

Und wenn? Ich schlafe nicht mit dir. Ich sehe dich nicht einmal nackt. Wieso sollte sie daher …"

Elliot, du willst es nicht sehen. Es bindet dich in einer Art und Weise an mich, auch wenn du im Moment glaubst, dass es nicht so kommen wird, in der es zuvor nur sie und dich verbunden hatte."

Aber du würdest meine ‚Spende' annehmen?"

Wie könnte ich sie ablehnen, bei solchen Genen?"

Ende Kapitel 1