Titel: Am Tag des roten Schmetterlings (irgednwie hört sich das voll tiefgründig an, isses aber nicht, ich hatte leider bis eben noch gar keinen Titel und meine Kreativität ist irgendwie erschöpft)
Autor: Sammy-chan
Disclaimer: nix meins, alles JKR
Rating: P-12-slash
Pairing: Draco/Fred
Länge: 3 Kapitel + Epilog
Genre: Humor/Romance
Warnings: slash, keine Ahnung ein bissel fluff, ein bissel OOC?? Ungebetat
Anmerkung: Dies ist meine Wichtelgeschichte für Ria auf http://the-magic-world-of-fanfictions.foren-city.de/. Ich wünsche ihr hiermit Frohe Weihnachten!
Erklärung+...+ - hierbei handelt es sich immer um Freds Gedanken, das ist am Anfang vielleicht etwas verwirrend, aber später kommt es nicht mehr sooft vor.
Kapitel 1
.+Das sollte ihm eine Lehre sein...+
„Das sollte ihm eine Lehre sein..."
„...uns das nächste mal so viele Punkte abzuziehen!"
George holte die Liste aus seinem Umhang und machte ein Kreuz im Kapitel Vertrauensschüler, Kategorie Slytherin, Unterkategorie 5. Schuljahr neben den Initialen D.M.
Die Liste beinhaltete alle Lehrer, Angestellten, Schulsprecher und Vertrauensschüler, die als Versuchsobjekte für ihre nächsten Scherzartikel dienen sollten. Malfoy hatte sich geradezu an die Spitze katapultiert, als er ihm und George nachts bei den Vorbereitungen einer ihrer Projekte erwischt hatte und ihnen nicht nur die Höchstpunktzahl abgezogen, sondern auch noch den Anschlag auf Filch verhindert hatte.
Nun saßen sie gemeinsam in einer Nische und beobachteten den Eingang des Vertrauensschülerbades, in dem Malfoy vor etwa einer viertel Stunde verschwunden war. Lautes Fluchen kündigte seine Rückkehr an.
„Welche Kröte auch immer hierfür verantwortlich ist, dem werde ich eigenhändig die Eingeweide herausreißen und sie in einen Mixer stecken."
Die Tür flog zu, dass es nur so krachte.
Fred musste sich den Mund zuhalten, um nicht laut loszulachen. Statt der Platinblonden Strähnen zierten nun wilde, pinke abstehende Haare den Kopf des Slytherin, komplettiert wurde Das Gesamtbild durch bunte Schmetterlinge, die fröhlich um die pinke Pracht herumtänzelten und Schwierigkeiten hatten den schnellen Schritten des ehemaligen Blonden zu folgen.
.+Wenn dieser Badeschaum kein ...+
„Wenn dieser Badeschaum kein..."
„...Verkaufsschlager wird, dann..."
...tanzt Dumbledore morgen Tango mit Snape.+
„...tanzt Dumbledore morgen Tango mit Snape."
Noch immer hallten die Hasstiraden des Slytherin entfernt im Gang nach, als Fred und George sich auf den Weg zum Gryffindorturm machten.
.+Blondie wird wohl noch...+
„Blondie wird wohl noch..."
„...viel Spaß mit seiner neuen Frisur haben. Manchmal kann er richtig..."
.+...süß sein.+
„...unterhaltsam sein."
Fred hielt mitten im gehen an. Was war denn das gerade? George sah ihn fragend an.
„Stimmt irgendwas nicht?"
Das war wirklich seltsam. Es kam wirklich sehr selten vor, dass George etwas anderes sagte, als er dachte. Er konnte sich an keine konkrete Situation erinnern, aber letztendlich waren sie ja doch zwei verschiedene Menschen, auch wenn ihre Umgebung und manchmal auch sie selbst es vergassen. Wahrscheinlich war alles nur eine Zufall. Er schüttelte den Kopf und sie setzten ihren Weg fort. Schließlich gab es noch einiges zu tun. Die neuen Bonbons, die ihren Opfern Hasenohren wachsen ließen sollten noch getestet werden. Und kurzzeitig musste Fred über das Bild lachen, wie ein pinkhaariger Malfoy noch mit Hasenohren aussehen würde. Sie sollten wirklich noch an paar mehr Artikel an ihm testen.
Missmutig starrte Draco in den Spiegel, er hatte die ganze Nacht jeden Haarstylingszauber ausprobiert, den er kannte und das waren bei Gott nicht wenige. Aber die Haare blieben pink, was zum Teufel hatte man ihm für ein Giftzeug untergemischt? Er hatte es bisher sorgfältig vermieden, an anderer Stelle nachzusehen, ob auch dort seine Haarfarbe verändert worden war, doch so langsam verlangten seine natürlichen Bedürfnisse nach Erleichterung.
Uwe setzte sich auf seinen erhobenen Zauberstab. Er hatte diese verdammten Schmetterlinge mit allen Mitteln versucht loszuwerden. Er hatte sogar versucht sie mit einem Buch an der Wand zu zerquetschen, wenn sie sich dort niederließen. Aber immer, wenn er sein Mordinstrument hochhob, flatterten die Biester davon, als sei nichts gewesen.
Eine ganze Nacht nur in der Gesellschaft von Schmetterlingen und pinken Haaren, die einer sensiblen Natur wahrscheinlich das Augenlicht nehmen würden, hatten scheinbar dafür gesorgt, dass er verrückt geworden war. Zumindest hatte er irgendwann begonnen den Flatterviechern Namen zu geben. Es waren fünf Stück, den blauen mit den braunen Streifen, der noch immer auf seinem Zauberstab saß hatte er Uwe getauft. Ein zitronengelber, der äußerst aufgeregt durch die Gegend flatterte, trug nun den Namen Richie, ein schwarzer mit roten und weißen Punkten hörte nun mehr oder minder auf den Namen Rudi. Ein dunkelroter mit großen Augen auf den Flügeln hatte er den Namen Bert verpasst und ein orange-roter mit schwarzen Ränder, dessen Lieblingsplatz Dracos linkes Ohr war hieß seit dieser Nacht Fred.
Er beobachtete seine fliegenden Begleiter, die um ihre pinken Wiese flatterten.
Es war einfach eine Katastrophe. Der einzige Gedanke, der ihn aufrecht hielt war, dass seine Haare NICHT rot waren. Ansonsten hätte man ihn noch mit einem dieser Wiesel verwechseln können, die in Scharen hier herumliefen.
Erst vor ein paar Tagen hatte er zwei von ihnen nach Sperrstunde erwischt und mit Genugtuung einen Haufen Punkte abgezogen. Zu seiner Verwunderung hatten beide Wiesel völlig identisch ausgesehen und er fragte sich, ob sie sich jetzt schon durch Klonung vermehrten. Das wäre sicherlich eine noch viel größere Katastrophe, als seine Frisur in Moment darstellte.
Und damit war er auch schon zurück beim Thema, bzw. so langsam dämmerte ihm, wer ihm diese Haarpracht angehext hatte. Sicherlich hatten sich diese geklonten Wiesel das als Rache ausgedacht. Zumindest brauchte er einen Sündenbock für sein katastrophales Schicksal. Er musste diese geklonten Wiesel finden und ihnen zeigen, was es bedeutete einen Malfoy zu verärgern. Schließlich waren sie gerade dabei erfolgreich seinen Ruf zu ruinieren.
Er schnappte sich das Cappie, das er sich von irgendwem geliehen hatte und versuchte die widerspenstige Katastrophe darunter zu verbergen. Richie tänzelte noch aufgeregter durch die Luft und Bert klammerte sich verärgert an eine Strähne fest, die sich nicht hatte gefangen nehmen lassen wollte. Fred dagegen schien sich einen neuen Lieblingsplatz suchen zu wollen und setzte sich mitten auf Dracos Nase. Mit einem Knurren verscheuchte er den Störenfried, wandte sich um und stürzte sich beinahe todesmutig in den Tag.
Es kam, wie es kommen musste und schon kurz nachdem er auch nur einen Fuß nach draußen gesetzt hatte war er das Gespött der Schule. Zeitweise hatte er doch tatsächlich mit dem Gedanken gespielt sich die Haare einfach abzuschneiden und dieser Farce ein Ende zu bereiten. Aber was war ein Malfoy ohne lange blonde Haare?? Sein Vater würde ihm sicherlich den Kopf abreißen. Aber blond waren sie ja sowieso nicht mehr.
Und zu allem Überfluss gab es auch noch Kartoffelbrei zu Mittag! Wie sehr er Kartoffelbrei hasste! Der Tag war definitiv gelaufen!
Er begann sich die restlichen Speisen auf seinen Teller zu häufen, Rudi saß auf dem Rand seines Glases und schien dort von dem Kürbissaft zu trinken.
Alle anderen Slytherins hatten es aufgegeben ihn an dem heutigen Tag anzusprechen, was letztendlich auch nur gesund für sie war. So hatte er zumindest seine Ruhe.
Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit auf den Lehrertisch gelenkt. Die alte McGonogall und der lumpige Lupin (1) schienen einen Streit zu haben und das in einer Lautstärke, die selbst eine 150jährige Oma mit Ohropax in den Ohren hätte verstehen können.
„Er gehört mir!" , kreischte die McGonogall gerade und erhob sich drohend „Wir unterrichten schon viel länger gemeinsam hier an der Schule!"
Lupin zerrte seinen Zauberstab aus dem Stofffetzen, den er sein Umhang nannte und fuchtelte damit wild in Richtung McGonogall. „Das ist mir so was von egal!", brüllte er „Ich bin mit ihm schon hier zusammen zur Schule gegangen."
Just in diesem Moment meinte Dumbledore plötzlich einem neuen Hobby zu frönen und joggte mit wehendem Bart quer durch die Halle.
In diesem Moment ahnte Draco, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
Er wandte sich Blaise zu, der rechts neben ihm saß.
„Was zum Teufel ist verdammt noch mal heute hier los?"
Doch der dunkelhaarige Slytherin hatte seinen Blick starr irgendwo in Richtung Gryffindortisch gerichtet und schaufelte unentwegt diese Pampe, die man auch Kartoffelbrei nannte in sich hinein.
„Lasch mich oß in uhe, ab keine Scheit." (2)
Draco runzelte die Stirn, es war doch sonst nicht Blaise' Art seine Tischmanieren zu vergessen. Und überhaupt, was gab es interessanteres am Gryffindortisch, wenn er mit ihm reden wollte?
„Draci-Schätzchen!!" hörte er eine Stimme von der anderen Seite, die er als Pansys identifizierte. An seinem Ohr kitzelte etwas und er hatte kurzzeitig die panische Befürchtung, dass dieses Weib ihm so nahe gekommen war, doch erleichtert stellte er fest, dass es sich nur um Fred handelte.
Doch zu früh gefreut, mit Schwung setzte sich das Mädchen auf seinen Schoß.
„Soll ich dich füttern, sag fein ‚Aaaah'", flötete sie und Draco beschloss, dass heute alle durchdrehten.
Das ging so nicht weiter! Mit einer einzigen Bewegung stand er auf und beförderte Pansy, mitsamt dem Muffin, mit dem sie gerade seinen Mund attackiert hatte, auf den Boden. Wütend flatterten alle seine Schmetterlinge in der Luft herum.
Aus den Augenwinkeln sah Draco, wie Snape die Halle durch die Tür hinter dem Lehrertisch verschwand.Zumindest sein Hauslehrer schien noch bei Verstand zu sein und Draco beschloss ihn zu fragen, was zum Teufel heute los war.
Er verließ die große Halle und eilte die Gänge Richtung Kerker entlang. Seine Vermutung, dass heute irgendwas mit dem Essen wohl nicht gestimmt hatte wurde in aller Traurigkeit bestätigt, denn zu seiner Beunruhigung begegnete er auf dem Weg Dumbledore, der in einer Ecke vor dem Gemälde von Graf Ferdinand dem XIII stand und seinen Körper an eben diesem rieb.
Draco hatte die panische Befürchtung, dass dieses Bild sich wohl für immer in sein Gedächtnis brennen würde, selbst wenn er einen noch so starken Gedächtnis-lösch-Zauber auf sich selbst anwendete.
Darüber erleichtert, dass keine weiteren seltsamen Ereignisse geschahen erreichte Draco das Büro seines Hauslehrers. Nach schnellen Klopfen öffnete Draco die Tür, Snape saß hinter seinem Schreibtisch.
„Was kann ich für sie tun, Mr. Malfoy?"
Draco ließ sich auf den Stuhl gegenüber des Zaubertranklehrers nieder.
„Haben sie eine Ahnung, was heute los ist? Alle drehen durch."
„Nun, Mr. Malfoy, mir ist nichts außer gewöhnliches aufgefallen."
Einen Moment war Draco sprachlos. Wie konnte ihm nichts aufgefallen sein?
„McGonogall und Lupin, die sich streiten? Dumbledore, der quer durch den Raum joggt? ..." Draco brach ab, als Snape plötzlich aufstand und sich zu ihm hinüberbeugte. Sein Professor zog dabei eine seltsame Grimasse. Irgendwie dämmerte es ihm, dass es keine gute Idee war hier herunter zu kommen.
„Habe ich ihnen schon gesagt, Mr. Malfoy, dass ihnen ihre neue Frisur wirklich ausgezeichnet steht!" Jetzt erahnte Draco, dass die Grimasse keine Grimasse war, sondern Snapes Version eines Lächelns sein sollte. Damit sollte er wirklich mal Kinder erschrecken gehen.
Snape war nun so nahe heran , dass seine fettigen Haare nach vorne fielen und beinahe Dracos Gesicht berührten. Die Schmetterlinge ergriffen panisch die Flucht. „Oder darf ich Draco zu ihnen sagen?"
Draco entschied, dass es besser war, dem Beispiel seiner fliegenden Begleitern zu folgen.
„Entschuldigen sie Professor, ich muss jetzt los!"
Hastig schob er den Stuhl zurück und floh aus dem Büro seines ehemaligen Lieblingslehrers. Doch kaum hatte er einige Meter Abstand zwischen sich und der Tür gebracht, flog eben diese wieder auf. Snape folgte ihm! Scheiße bleib doch in deinem Kabuff!
Er hastete die Gänge entlang, rannte fast zwei Personen um, die er im vorbeigehen als Blaise und diese Niete Longbottom identifizierte. Zu seinem Schock knutschten diese wild miteinander. Schon wieder ein Bild, was er niemals wieder vergessen können würde.
„Aber bleib doch hier, Draco!!" ,brüllte Snape hinter ihm und ließ ihm somit keine Zeit genauer über eingebrannte Bilder nachzudenken.
Heute waren wirklich alle verrückt. Er bog rechts ab, und schlitterte in eine Nische, wo er hoffte, dass Snape ihn nicht fand.
Autsch! Mit voller wucht lief er in einen anderen Körper hinein.
Kurz hielt er inne, um neuen Atem zu schöpfen und musterte dann die Person, die sich scheinbar ebenfalls hier unten versteckte.
Heute war wirklich nicht sein Tag.
„Rote Haare, abgetragene, alte Klamotten...ein Wiesel."
Das Grinsen im Gesicht des Rothaarigen wurde nur noch breiter, als es ohnehin schon war.
„Die teuersten Designerklamotten, gegelte, blonde Haare... ein Malfoy...ach, ne, die blonden Haare sind dir wohl abhanden gekommen." Ein Lachen folgte.
„Sssshht!!" machte Draco, wenn er Pech hatte verriet ihn dieser Tölpel noch, aber zu seinem Glück wurde das Wiesel wirklich still.
Nun, scheinbar konnte man sie doch nicht alle über einen Kamm scheren, der Sidekick von Potter wäre schon bei der ersten Bemerkung vor Wut an die Luft gegangen. Nun, er sollte sie vielleicht nummerieren. Ja, das war keine schlechte Idee. Da gab es einmal die Wieselette, die in die Kammer des Schreckens verschleppt worden war und dort auch besser geblieben wäre, Nummer 1. Der Sidekick von Potter war halt nun Wiesel Nummer 2. Dann gabs da noch diesen Besserwisser, Wiesel Nummer 3, aber den hatte er schon lange nicht mehr gesehen, vielleicht hatte er Glück und der Riesenkrake hatte ihn gefressen? Und die Klone, die er willkürlich Wiesel 4a und 4b nannte. Wenn ihn nicht alles täuschte, war dies hier wohl 4a.
Snape kam den Gang entlang gepoltert und riss ihn aus seinen Gedanken. Noch immer rief er Dracos Namen, Wiesel 4a fing an leise zu kichern. Draco rollte mit den Augen, ja, das war alles sehr lustig, sein Zaubertranklehrer fand plötzlich gefallen an seiner Frisur und jagte ihn durch halb Hogwarts.
„Sei endlich still!" zischte er. Er musste nur schnell warten bis Snape vorbei war, dann konnte er hier raus, weg von dem Wiesel Nummer 4a.
‚Oh, come and dance with me my baby...' Musik erschall von irgendwoher her und erfüllte den gesamten Gang.
Was war jetzt wieder los? Draco starrte in den Gang hinaus.
Und dann wären ihm beinahe die Augen ausgefallen. Dumbledore kam von der anderen Seite des Ganges, hatte eine rote Rose zwischen den Zähnen geklemmt, schnappte sich Snape und fing an mit ihm Tango zu tanzen.
Das Wiesel lachte sich neben ihm halb scheckig, die Schmetterlinge flogen nun scheinbar ziemlich glücklich nicht nur um seinen sondern auch um den Kopf des Wiesels und das gefiel Draco gar nicht. Er schnaubte abwertend.
„Das Zeug ist unglaublich, wir müssen mehr davon herstellen!" kam zwischen zwei Japsern hervor. Draco war alles andere als zum lachen zumute. Doch als er den Sinn dessen, was 4a gesagt hatte erkannte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Ihr seid für dieses Chaos verantwortlich?!" Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage.
Das Wiesel hörte auf zu lachen, sein Gesichtsausdruck war zunächst undeutbar und wechselte dann in Entsetzen. Es hatte schneller begriffen, als er gedacht hatte. Dies war die Möglichkeit den elenden Gryffindors einen Haufen Punkte abzuziehen und sie auch noch zu verpfeifen.
Sein Grinsen wurde breiter und das Wiesel begann etwas nervös von einen auf den anderen Fuß zu wechseln. Dumbledore und Snape drehten noch immer gemeinsam ihre Runden auf dem Gang.
„Ich schlag dir einen Deal vor!"
Eine von Dracos Augenbrauen schoss in die Höhe. „Ein Deal? Und wie soll der aussehen?"
„Du verrätst mich nicht und ich geb dir das Gegenmittel dafür." Das Wiesel deutete auf die pinke Haarpracht Dracos.
Nun, das war verführerisch. Das Wiesel kramte in einer seiner Umhangtaschen und förderte ein Bonbon in rot-glitzerndem Papier hervor. Draco beäugte misstrauisch die kleine Kugel.
„Und das soll ich dir glauben?"
Das Wiesel zuckte mit den Schultern. „Nun, ich muss es wissen, oder?"
Nach kurzem Zögern nahm Draco das Bonbon an sich. Was hatte er schon zu verlieren? Verraten konnte er das Wiesel trotzdem noch.
Heute war ein wirklich erfolgreicher Tag. George und er hatten in den letztens Sommerferien etwas in der Nocturngasse gestöbert und von einem reisenden Händler, der sein Gesicht unter einer Kapuze verbarg eine Wurzel erhalten, die angeblich aphrodisierende Wirkung hatte.
Sie hatten die Wurzel nach einigen Versuchen mit einem Liebestrank kombiniert und das ganze in einem Elixier verarbeitet. Danach war es ein leichtes gewesen die Hauselfen zu überreden es in den Kartoffelbrei zu geben. Es war das erste mal, dass sie eines ihrer Produkte in dieser Größenordnung testeten und es war ein voller Erfolg. In Hogwarts war der Teufel los, selbst die Lehrer hatte sich aufeinander gestürzt.
Zu aller Überraschung hatte Angelina sich direkt George geschnappt. Dem schien das auch alles andere als unangenehm gewesen zu sein.
Da George also gerade beschäftigt war, hatten Fred und Lee, der natürlich auch mit von der Partie war, beschlossen das ganze Experiment ein wenig im Auge zu behalten bis sich wieder ein Normalzustand einstellte. Sie hatten noch Probleme mit der Konzentration und mussten ein wenig darauf achten, dass nichts aus den Fugen geriet.
So hatte es Fred irgendwann in diese Nische im Kerker verschlagen. Sie hatte den Vorteil, dass man sie nicht von außen sah, kannte man sie nicht, aber man hatte ein sehr guten Blick auf die Geschehnisse draußen auf dem Gang.
Und das Schicksal schien es gut mit ihm zu meinen, denn ein ganz besonderer Fang kam zu ihm in die Nische gehastet.
Der kleine Blondie hatte richtig zum anbeißen ausgesehen, als er nach Luft schnappend mit leicht geröteten Wangen zu ihm aufgeblickt hatte und Fred hatte sich ein anzügliches Grinsen kaum verkneifen können.
Er wusste nicht, ob er froh sein sollte oder nicht, als er in den nächsten Augenblicken bemerkte, dass der Slytherin wohl nichts von dem Elixier abbekommen hatte.
Fred hatte kurzzeitig die feinen Gesichtszüge des ehemaligen Blonden studiert, die konzentriert waren, während der Blick hinaus auf den Gang gerichtet war.
Und dann kam auch der Grund für Blondies Flucht den Gang entlang: Snape, lautstark gröhlend, was äußerst unnatürlich wirkte, wenn man ihn sonst nur leise zischend kannte.
Kurzzeitig hatte Fred beinahe Schuldgefühle, musste sich denn ausgerechnet der hässliche, alte, vergrämte Zaubertranklehrer den Malfoyspross aussuchen? Der sollte sich gefälligst jemanden in seiner Liga suchen.
Und wie aufs Stichwort kam Dumbledore des Weges und begann mit Snape einen Tango zu tanzen. Er und George sollten vielleicht an einer Karriere alla Trelawney als zweites Standbein denken.
Fred konnte nicht mehr. Er lachte laut los, auch wenn Blondie ihm einige Male zugezischt hatte, dass er still sein sollte, damit er nicht entdeckt wurde, was Fred durchaus verstehen konnte. Aber Dumbledore und Snape dabei zuzusehen, wie sie sich gemeinsam zur Musik bewegten, war einfach zu viel.
Dieses Elixier mussten sie in Massen herstellen!
„Ihr seid für das Chaos verantwortlich?!"
Was nen Schnellmerker! Fred widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Blondie, der war sowieso gerade interessanter, denn sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert, war jetzt eindeutig hämisch.
Nach einigen Sekunden wurde Fred klar, was der Kleine vorhatte, er wollte ihn verpfeifen. Na, als ob er das könnte! Aber da kam ihm doch eine Idee. Er machte ein bestürztes Gesicht und hatte alle Mühe sich das Lachen zu verkneifen, stattdessen begann er von einem auf das andere Bein zu wechseln.
Sein schauspielerisches Talent schien auszureichen, denn das Grinsen auf Blondies Gesicht wurde noch breiter.
Zeit um seinen gerade geschmiedeten Plan umzusetzen. „Ich schlage dir einen Deal vor!"
Er konnte sehen, wie es hinter den grauen Augen arbeitete und die Augenbrauen zogen sich misstrauisch zusammen.
„Du verrätst mich nicht und ich geb dir das Gegenmittel dafür." Fred zeigte auf die pinke Haarpracht für die es kein wirkliches Gegenmittel gab, sie verschwand von allein.
Der Rothaarige suchte eines der Hasi-Bonbons heraus und hielt es Blondie vor die Nase.
„Und das soll ich Dir glauben?"
Na und ob du mir das glaubst! Er zuckte die Schultern. „Nun, ich muss es wissen, oder?"
Noch immer misstrauisch nahm der Slytherin das Bonbon.
Los iss es gleich! Blondie tat ihm den Gefallen, Fred beobachtete ihn genau dabei, wie er das Bonbon auf seine Zunge legte. Die Wirkung setzte einige Sekunden später ein.
Seine Ohren verformten sich, zogen sich in die Länge, durch die Haare hindurch und hatten nun die Form von denen eines Kaninchens.
„Und? Wirkt es?" ,fragte das Bunny und sah ihn an, wobei seine Ohren aufgeregt wackelten.
„Die Wirkung braucht etwas bis sie einsetzt." Fred musste nun schon wieder das lachen unterdrücken.
„Und deshalb starrst du mich auch die ganze Zeit an, wie das 8.Weltwunder." Der Gesichtsausdruck des Slytherins wurde wieder misstrauisch.
„Ich möchte mir nur diesen Anblick einprägen, bevor es zu spät ist!"
Wütende Funken sprühten aus den grauen Augen. Dann drehte sich der pinkhaarige, hasenohrige und von Schmetterlingen begleitete Slytherin um und verließ die Nische, denn Dumbledore und Snape hatten ihren Tanz woanders fortgesetzt.
Und Fred beschloss, dass er seinem kleinen Bunny als nächstes noch das passende Kostüm anhexen sollte.
Draco ging mit eisernen Schritten den Gang entlang. Die Blicke von diesem Wiesel Nummer 4a hatten ihm nicht gefallen. Er hatte das blöde Gefühl, dass dieser Blutsverräterabkömmling ihn nicht ganz ernst genommen hatte und wenn er etwas hasste, dann war es nicht ernst genommen zu werden.
Nach diesem vermasselten Tag, war er verdammt wütend. Ein Erstklässler kicherte, als er an Draco vorbei ging.
„Was?", herrschte er ihn an, der Erstklässler verstummte und zuckte zurück. Aber seine pinken Haare waren doch mittlerweile nen alter Hut.
Als jedoch die nächste Gruppe von Ravenclaw-Mädchen, die an ihm vorbeigingen ebenfalls anfingen zu lachen wurde ihm doch etwas seltsam.
Mit ungutem Gefühl machte er sich auf den Weg ins Jungenklo. Er ging zu den Waschbecken über denen die Spiegel hangen.
Ein Blick genügte, um ihm zu zeigen, was die Mädchen so sehr erheitert hatte. Seine Haare waren noch immer pink und auch die Schmetterling tanzten wie gehabt um ihn herum. Jetzt guckten allerdings noch zwei strahlend-weiße Hasenohren aus den pinken Haaren hervor.
Fred saß auf einen von ihnen und schien den gewachsenen Platz zu genießen und im nächsten Augenblick wurde Draco schwarz vor Augen.
Als Draco erwachte, schwirrten die Erinnerungsfetzen von einem der seltsamsten Träume, die er wohl jemals gehabt hatte in seinem Kopf. Er war, nur in einem Bunny-Kostüm, das mehr zeigte, als es verdeckte, gekleidet, über eine pinke Wiese gehüpft, bis Snape aufgetaucht war und ihn gejagt hatte. Zu seinem Glück war eine riesiege Version von Fred aufgetaucht, auf dessen Rücken sich Draco setzte und der ihn mit seinen riesigen Flügeln fortgetragen hatte, bis er sich weit oben im Himmel umgeben von vielen weißen Wattewölkchen wiedergefunden hatte.
An seinem Ohr kitzelte etwas und Draco wollte Fred mit einer schnellen Bewegung seiner Hand verscheuchen, doch da fiel ihm ein, weswegen er überhaupt umgefallen war. Er befühlte seine Ohren und stellte mit Erleichterung fest, dass sie wieder ihre normale Größe hatten.
Er öffnete die Augen und fand sich im Krankenflügel wieder. Er besah sich sein Spiegelbild in einem der Fenster, die Hasenohren waren, wie er schon festgestellt hatte, verschwunden, ebenso die pinken Haare, die jetzt wieder blond und glatt waren, wie sie sein sollten. Auch die Schmetterlinge tanzten nicht mehr um seinen Kopf, was er sogar kurz bedauerte, aber letztendlich waren die Viecher doch nur nervig gewesen.
Madame Pomfrey wuselte in den Raum. „Sie sind ja auch wieder wach, Mr. Malfoy, dann können sie jetzt auch gehen."
Die alte Schreckschraube hatte ihn noch nie gemocht. Grummelnd stand er auf und machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub.
Wegen der seltsamen Vorfälle den ganzen Tag war der Nachmittagsunterricht wohl ausgefallen, ebenso war das Abendessen vorbei und Draco machte sich direkt auf den Weg in die Slytherin Schlafräume, er hatte definitiv genug von diesem Tag.
Kurzzeitig hatte Fred beinahe ein schlechtes Gewissen gehabt. Er war seinem Bunny gefolgt und hatte mitgekriegt, wie er letztendlich auf dem Klo umgekippt war. Vielleicht war es etwas viel gewesen ihm erst die neue Frisur zu verpassen, dann Snape auf ihn zu hetzen, wenn auch indirekt und ihm dann noch die Hasenohren wachsen zu lassen. Vielleicht hatten sich der Zauber für die pinken Haare und das Hasibonbon auch nicht vertragen.
Fred war sich nicht sicher, als er Draco hatte umfallen sehen hatte er gerade noch rechtzeitig einen Zauber sprechen können um den Aufprall abzufangen. Er hatte den Slytherin danach sicherheitshalber auf die Krankenstation gebracht.
Nun saß er im Gemeinschaftsraum und ging die Zutaten beider Artikel durch, sollten sie sich wirklich nicht vertragen, mussten er und George sie vorerst vom Bestellformular nehmen und die Zusammensetzung ändern.
George ließ sich auf den Stuhl nehmen ihn fallen. „Was tust du?"
Fred sah auf, reichte seinem Bruder die Listen. „Siehst du hier irgendwelche Zutaten, die sich nicht vertragen könnten."
Stirnrunzelnd ging auch er die Listen durch. „Nein, da sollte es zu keinen unvorhergesehenen Nebenwirkungen kommen. Warum fragst du?"
„Ich hab Blondie noch eines der Hasibonbons verabreicht und er ist kurze Zeit später umgekippt."
George grinste. „Wie haste das denn angestellt, das hat er doch bestimmt nicht freiwillig gemacht."
„Ich hab ihm gesagt, es wäre das Gegenmittel." Auch Fred grinste jetzt.
„Und das hat er dir abgekauft? Vielleicht ist der Gute auch nur etwas Zart beseitet?"
Fred wollte ebenso locker mit der ganzen Sache umgehen, aber irgendwie misslang ihm das.
George musterte ihn einen kleinen Augenblick. „Du machst Dir aber ganz schöne Sorgen um den kleinen." Fred nickte kaum merklich.
„Du stehst auf ihn!"
Fred wäre beinahe vom Stuhl gekippt. Entgeistert sah er sein nun lachendes Ebenbild an.
Er sollte sich in das Bunny verguckt haben? Warum sollte er das tun? Das war absurd und gerade deswegen gar nicht so abwegig.
Wenn er genauer darüber nachdachte musste er zugeben, dass er das Bunny ziemlich gern mochte.
Es war logisch gewesen, dass George es eher bemerkte wie er selbst. Schließlich wusste George immer, was er dachte.
„Ja, total!" Fred fiel in das Lachen seines Bruders ein.
„Vielleicht sollten wir ihm ein bisschen Liebestrank unterjubeln!"
„Untersteh Dich!"
tbc
(1)Man beachte diese Alliteration!
(2)Übersetzung: Lass mich bloß in Ruhe! Hab keine Zeit!
Wenn ihr hier angekommen seid, heißt das, ihr habt die Geschichte trotz des außergewöhnlichen Pairings gelesen +froi+ und jetzt möcht ich auch wissen, wie es euch gefallen hat, also hinterlasst mir doch ein Kommi, freu mich riesig darüber!
Das nächste Kapitel gibt es dann in ein bis zwei Wochen!
Ich wünsche euch allen noch schöne Rest-Weihnachten!
