Erstmal eine Warnung:

Die Geschichte beginnt nach Dragon Age II.

Als Hintergrund habe ich nicht nur die Spiele, sondern auch die Bücher "The Silent Throne", "The Calling" und "Asunder" und die Comics "The Silent Grove", "Those Who Speak" und "Until We Sleep" genommen.

Außerdem lese ich hin und wieder in "Dragon Age - The World of Thedas Volume 1", um die Welt so detailreich wie nur möglich zu beschreiben.

Wer also eine Geschichte ohne SPOILER für all diese Bücher/Comics haben will, der ist hier leider falsch.

Falls euch das jedoch nicht stört, könnt ihr gerne weiter lesen. :D


Das ist meine erste Fanfiktion überhaupt, deshalb würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn es Kommentare hageln würde. Kritik nehme ich immer gerne an. Falls wer Fehler entdeckt, wäre es super, wenn diese in einem Kommentar erwähnt werden, damit ich schnell was überarbeiten kann. Beta-Reader sind herzlich willkommen.

Disclaimer: Dragon Age und all seine Charaktere/Orte/etc. gehören Bioware. Das Motiv auf dem Bild gehört auch Bioware. Das Einzige, was ich bewerkstelligt habe, ist, mich in ihrer erschaffenen Welt auszutoben.


DRAGON AGE

Heroes of Ferelden

Eine kleine Zeitreise

9:30 Anfang der fünften Verderbnis. Wächterin Amalia Cousland und Wächter Alistair Theirin rekrutieren eine Armee. Morrigan, Leliana, Sten, Wynne, Shale, Zevran, Oghren und Leva Mahariel schließen sich ihnen an.

9:31 Ende der fünften Verderbnis. Amalia Cousland erschlägt den Erzdämon. Alistair Theirin wird gekrönt, Amalia Cousland wird zur Kommandantin der Grauen Wächter in Ferelden.

9:31 Marian und Garret Hawke steigen hinab in die Tiefen Wege.

9:34 Marian Hawke besiegt den Arishok und wird zum Champion von Kirkwall ernannt.

9:37 Anders sprengt die Kirche in Kirkwall. Der Konflikt zwischen Magiern und Templern eskaliert. Die Hawke Geschwister fliehen.

9:38 Alistair, Isabela und Varric gehen auf die Suche nach König Maric.

9:40 Lordsucher Lambert erklärt die Zirkel der Magi für aufgehoben.

Prolog

9:38 August, Amaranthine, Festung der Grauen Wächter

Ferelden war anders als Seheron oder Par Vollen. Die Erde war schmutzig, die Städte überfüllt. Par Vollen war ein Paradies von Wäldern und Flüssen, Seheron war eine altertümliche Ruine, die an die Stärke der Qunari erinnerte. Ferelden bestand einfach nur aus Feldern, Weiten, die menschenleer waren. Und dann waren da wieder Ansammlungen von Häusern, die keinen Ruhm zeigten. Für die Qunari war Funktionalität zwar das Wichtigste, dennoch bauten sie auch, um ihre Macht und ihre Größe zu zeigen. Nicht einmal der Palast des Königs in Denerim kam den Gebäuden der Qunari nahe. Arishok vermutete, dass es am Leben der Bürger von Ferelden lag.

Menschen, Elfen, Zwerge, sie alle irrten durch ihre Leben, nicht sicher, wohin sie gehörten; ständig auf der Suche, ständig rebellierend, weil sie nicht wussten, dass ihr Leben schon von Geburt an vorbestimmt war, um sie in die richtige Richtung zu lenken. Arishok stand still wie immer auf dem Balkon, der zum Trainingsfeld der Grauen Wächter zeigte. Er wusste, wohin er gehörte, wusste, was seine Aufgabe war. Sein ganzes Leben lang hatte er keinen Zweifel gekannt. Bis er nach Ferelden gekommen war. Obwohl, echten Zweifel verspürte er auch jetzt nicht. Es war eher ein Gefühl, dass es auch etwas anderes im Leben gab als nur die Aufgabe, die ihn bestimmte. Arishok war nicht mehr Sten. Sten hatte gegen die Verderbnis gekämpft. Sten hatte angefangen, sich zu verändern. Er war nun Arishok. Trotzdem war es nicht möglich, den Sten in ihm zu vergessen. Es ergab nicht wirklich einen Sinn, aber Arishok beruhigte sich mit dem Gedanken, dass überhaupt nichts in Ferelden Sinn ergab.

Die Geräusche im Hof wurden lauter. Zwei Wächter kämpften so verbissen miteinander, dass die anderen Inne hielten, um den Beiden zuzusehen. Der Eine war ein Krieger, der Schild und Schwert mit sich führte. Der Andere hielt zwei Dolche in den Händen. Sie kämpften nicht mehr fürs Training, das konnte Arishok sehen. Die Beiden kämpften, als läge eine Fehde zwischen ihnen. Diese Art von Kampf war sehr dumm. Wenn sie so weiter machten, würden sie sich nur unnötig verletzen.

„Sten?" Die Stimme riss Arishok aus den Gedanken. Sie gehörte einem Menschen, dem einzigen Menschen, von dem es ihn nicht störte, immer noch „Sten" genannt zu werden, obwohl er dies nicht mehr war.

„Kadan", begrüßte er die Frau und trat einen Schritt zur Seite, damit sie sich an seine Seite stellen konnte. Sie sah aus, als wollte sie mit ihm sprechen, aber ihre Aufmerksamkeit fiel auf das kämpfende Paar. Ihre Stirn runzelte sich, sie zückte in atemberaubender Geschwindigkeit ihren Bogen und schoss einen Pfeil zwischen die Kämpfenden. „Ryan! Harry! Legt die Waffen weg! In wenigen Minuten seid ihr in meinem Büro!" Die beiden Wächter erschraken, schauten verschämt auf ihre Füße, taten aber wie ihnen geheißen. Die Kommandantin der Grauen Wächter sah hinunter auf die anderen Wächter und als ihr silberner Blick auf Nathaniel Howe fiel, verengten sich ihre Augen. Arishok sah deutlich, dass sie ihn dafür verantwortlich machte, dass die Zwei gekämpft hatten, schließlich hätte er eingreifen können. Nach einer Weile seufzte sie und lehnte sich erschöpft an die Brüstung.

„Tut mir leid, Sten, aber wir werden wohl erst heute Abend miteinander sprechen können", sagte sie und er erkannte echtes Bedauern in ihrer Stimme. Wann hatte er gelernt, ihre Gefühle so gut zu lesen?

„Ich werde auf dich warten, Kadan", sagte er. Er wusste, dass seine Worte für gewöhnliche Menschen ruhig und teilnahmslos klangen. Aber sie war kein gewöhnlicher Mensch. Und er hoffte, sie hörte, wie viel Bewunderung und Respekt in seiner monotonen Stimme mitklang. Ihrem Lächeln nach hatte sie es gehört. Sie stellte sich aufrecht neben ihn und blickte nochmal hinunter zum Hof. Sie war eine ungewöhnlich große Frau für einen Menschen. Dennoch überragte Arishok sie um einen Kopf.

Amalia Cousland pfiff ihren Mabari Rex zu sich und löste sich von der Brüstung.

„Komm, Junge!", meinte sie an ihren loyalen Gefährten gewandt. „Zeigen wir den zwei Nervensägen, wie man sich unter meiner Führung zu benehmen hat!" Rex bellte zustimmend. Rex beschützte Amalia und dafür respektierte Arishok ihn. Amalia kraulte den gewaltigen Kriegshund hinter einem Ohr und ging dann voran zu ihrem Büro.

Im Hof wurde das Training fortgesetzt und Arishok entschied, dass er mit den verbliebenen Kriegern trainieren sollte. Die Grauen Wächter waren die Einzigen, die überhaupt eine Chance gegen ihn hatten. Als er hinunter stieg, war da ein Gedanke, der ihn nicht loslassen wollte. Ferelden war ganz anders als Par Vollen.

Es fühlte sich mehr wie ein Zuhause an.