Moin!

Ich hoffe, hier gibt es irgendwo noch Mummies Alive! Fans. In Deutsch vermutlich nicht, aber ich arbeite dran, das alles hier zu übersetzen.

Also, viel Spaß beim Lesen

Nefer

P.s. Mir gehören weder Mummies Alive! noch irgendwelche Charaktere der Show.

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Bankraub

1.Der Tag danach

Der Kampf war lang und schmerzhaft gewesen, und auch am frühen Nachmittag des nächsten Tages war nicht eine der Mumien so weit genesen, dass sie sich aus ihrem Sarkophag gewagt hätten. In der Nacht zuvor hatte Scarab die fehlende Aktivität der letzten Wochen wieder gut gemacht. Sie alle hatten schon geahnt, dass er einen Plan vorbereiten würde, aber dass sie trotz größter Vorbereitung fast nicht in der Lage waren, ihn zu vereiteln, hatte sie verwundert. Nun aber war der Kampf gegen einige der größten ägyptischen Götter überstanden und sie schliefen seit Stunden.

Und hätten das wohl auch weiter, wenn sie nicht eine schrille Kinderstimme geweckt hätte: "Ja-kal! Ja-kal wo bist du?" Presley kam die Gänge der Sphinx entlanggerannt und verharrte erst kurz vor den Särgen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Beschützer vielleicht noch schlafen konnten. Er hatte von der Schlägerei am Vortag wenig abbekommen. Ja-kal hatte Nefertina angewiesen, ihn sofort nach Hause zu fahren, als sie auf Scarab getroffen waren. Es war so ein Trouble gewesen, dass es eine lange Zeit nicht auffiel, dass der Prinz eigentlich gar nicht mehr da war. Scarabs bösen Gehilfen waren mit den anderen Mumien beschäftigt, die in den vorigen Wochen sehr viel trainiert hatten, und so hatte er halt Shabtis schicken müssen, den Prinz zurückzuholen. Natürlich war er selbst auch losgeflogen, sein Opfer zu suchen, da die Tonkrieger viel zu langsam waren. Als er die beiden auf dem Jetcycle gefunden hatte, griff er nach Presley. Kaum war das geschehen, war Nefertina von ihrem Motorrad und Scarab in die Seite gesprungen, welcher dann den Jungen hatte fallen lassen müssen. Währenddessen war das herrenlose Jetcycle in ein Geschäft gefahren. In dem Kampf hätte Nefertina den kürzeren gezogen, wären nicht die anderen Mumien aufgetaucht. Gemeinsam verjagten sie Scarab und fuhren zur Sphinx zurück.

"Was ist denn, mein Prinz", fragte Ja-kal, sichtbar müde und erschöpft. Presley hatte zwar Mitleid mit seinem Freund und Wächter, aber er musste ihm sagen, was er wusste. "Mein Amulett ist weg", schoss es aus seinem Mund, die Angst davor was kommen würde, schwankte in seiner Stimme mit. Ja-kals Aussehen hatte auf einmal nichts von der schläfrigen Mumie, die gerade vor ihrem Sarkophag gehangen hatte, er stand nun senkrecht mit weit aufgerissenen Augen da. "Wie bitte", fragte er, wie um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte, aber Presley wiederholte nur noch mal das selbe.

Ja-kal stand einen kurzen Moment fassungslos da, dann rannte die Runde mit den Sarkophagen entlang und klopfte auf jeden Deckel, während er die Namen seiner Freunde rief. Nefertina und Rath schlichen aus ihren Schlafstätten, und Armon kam, wie es sich für ihn gehörte, aus der Richtung des Kühlschranks, in der Hand ein riesiges Sandwich. "Was ist denn so wichtig", fragte Rath, und an seiner Stimme hätte man nicht erkennen können, wie gern er sich wünschte, wieder zu schlafen.

Ja-kal deutete mit dem Kopf auf Presley: "Unser Prinz hat das Auge des Ra verloren." - "Ich hab es nicht verloren", protestierte Presley schnell und scharf, "Scarab hat es mir gestohlen!" Seine Leibwachen sahen sich an, dann fragte Nefertina: "Hast du denn auch überall gesucht?"

Presley nickte und zuckte gleichzeitig die Schultern. "Es ist nirgends", sagte er traurig und sah zu Boden. Armon hatte in der Zwischenzeit sein Sandwich gegessen und wünschte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Dann fragte er in seiner naiven Art: "Wir können das Auge des Ra doch orten, oder nicht?" Alle blickten ihn sprachlos an, und eine Sekunde lang konnte man Rath lächeln sehen. Dann ging er zu seiner Pyramide und ließ sie anzeigen, wo sich der Prinz, beziehungsweise sein Amulett, befinden würde. Danach öffnete er eine Schriftrolle, auf die er selbst einen Stadtplan von San Francisco geschrieben hatte und zeigte auf eines der Gebäude. "Hier ist es, hier befindet es sich", sagte er zuversichtlich und deutete mit einem seiner dünnen Finger auf den Papyrus.

Presley sah sich die Schriftrolle an, ließ sich einige Straßennamen aus dem Hieroglyphischen übersetzen und meinte dann deprimiert: "Ich will euch ja nicht beunruhigen, aber das ist die Zentralbank!" Alle sahen sich verwirrt an. "Da bewart man Geld auf. Da kommt man nicht ohne weiteres rein", erklärte Presley.

"Ich finde, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, Hilfe von Ra in Anspruch zu nehmen", sagte Rath und stellte Gefäße auf beide Enden der Schriftrolle, damit sie nicht wieder zusammenrollte, wenn er sie loslassen würde. Ja-kal wiegte den Kopf hin und her, aber auch Nefertina musste Rath - wenigstens dieses eine Mal- zustimmen: "Gute Idee, ich bin todmüde... im wahrsten Sinne des Wortes!" - "Und ich bin hungrig", fügte Armon hinzu. Bewogen durch diese guten Argumente, nickte der Anführer der Mumien nun und ließ Rath Ra um Hilfe bitten.

Rath allerdings erbat sich Ruhe, immerhin war die vorige Nacht auch für ihn kein Zuckerschlecken gewesen, und schickte die anderen aus dem Raum. Sie setzten sich auf das Sofa und schwiegen ein unheimliches Schweigen. Nach ein paar Minuten fühlte sich Ja-kal dazu berufen, ein Gespräch anzufangen. "Wie war es in der Schule, mein Prinz", fragte er und hielt nur mit Mühen die Augen offen. Presley bemerkte das nicht und erzählte, wo er im Laufe des Tages überall gesucht hatte und auch, dass er mit Cynthia geredet hatte, dass er einen Test wiederbekommen hatte und dass er besonders vorsichtig war.

Gestört wurde er beim letzten Thema, als Armons Schnarchen alles übertönte. Irgendwie kam das Presley nun langsam verdächtig vor, immerhin war er doch genauso lange auf gewesen wie sie, und nur wegen dem bisschen Kämpfen konnte man doch nicht so müde sein. "Was habt ihr denn gestern Abend noch so gemacht", fragte er erst in die eine, dann in die andere Richtung die neben ihm sitzenden Mumien. Nefertina antwortete, da Ja-kal grade mit offenen Augen schlief und vor sich hin starrte: "Nachdem wir dich zu Hause abgesetzt hatten, sind wir auf dem Weg zur Sphinx noch mal auf Scarab gestoßen. Wie es aussieht, hat er dein Amulett in Sicherheit gebracht, und diesmal kämpfte er noch mal mit einer Million Shabtis gegen uns!" Sie gähnte müde. "Irgendwann ist es ihm dann zu bunt geworden und er ist abgehauen, wir haben seine letzten Shabtis zerstückelt und sind nach Hause. Da hat es dann schon gedämmert." Sie hatte ihren letzten Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da hörten sie die Stimme Raths, welcher irgendwas wie Heureka rief. Nefertina und Presley rannten in den Raum mit den Sarkophagen, während sich Armon und Ja-kal noch müde die Augen rieben und noch etwas Zeit brauchten, um zu sich zu kommen.