Katie Melua - Thank you, Stars
Some call it faith, some call it love
Some call it guidance from above
You are the reason we found ours
So thank you stars
Some people think it's far away
Some know it's with them everyday
You are the reason we found ours
So thank you stars
There are no winds that can blow it away on the air
When they try to blow it away 's when you know it will always be there
To some it's the strength to be apart
To some it's a feeling in the heart
And when you're out there on your own, it's the way back home
There are no winds that can blow it away on the air
When they try to blow it away 's when you know it will always be there
Some call it faith, some call it love
Some call it guidance from above
You are the reason we found ours
So thank you stars
Thank you stars
Thank you stars
Prolog
~Bella~
Ich hatte immer befürchtet, dass dieser Tag irgendwann kommt. Der Tag, an dem meine ganze Welt zusammenbricht. Der Tag, der unweigerlich, gnadenlos auf uns zukam. Wir wussten, es würde passieren, wenn wir nicht aufpassten. Oder wenn wir überhaupt damit anfingen. Wir hätten es erst gar nicht so weit kommen lassen dürfen. Wir würden nur alle Menschen, die wir lieben, uns eingeschlossen, verletzen.
Doch wir konnten nicht anders. Viel zu lange schon waren unsere Berührungen wie kleine Leuchtfeuer. Es hatte lange gedauert, viel Herzschmerz verursacht, aber das insgeheime Leugnen hatte nichts mehr gebracht. Wir lieben uns. Ich liebe ihn. Meinen Bruder. Und ich frage mich langsam, warum uns das passieren musste. Warum ließ das Schicksal zu, dass Geschwister wenig geschwisterliche Gefühle füreinander hegten, wenn das doch nicht so sein soll? War das schlicht ein grausamer Scherz des Universums?
Doch bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur für den Augenblick gelebt und nicht nachdenken wollen. Bis zu diesem Moment, hatten wir ignoriert, dass wir so nicht weiter machen konnten.
Wir hatten die gleiche DNA, Herrgott nochmal!
Aber wir sagten uns immer wieder, nur noch dieses eine Mal, dann machen wir Schluss. Dann hören wir auf, uns zu berühren. Und zu küssen!
Und schließlich waren wir zu dem Punkt gekommen, wo wir es nur noch immer weiter vor uns herschoben. Und jetzt war es zu spät. Jetzt konnten wir nicht mehr so tun, als wäre nie etwas gewesen.
Denn sie standen in der Tür. Mom und Dad. Geschockte, abgestoßene Fratzen zierten ihre sonst so anziehenden, liebevollen Gesichter.
Warum waren sie schon zurück? Sie wollten doch zu diesem Konzert und waren gerade mal eine Stunde weg.
Tony und ich lagen engumschlungen auf der Couch, während der Fernseher lief. Uns hatte es wieder einmal überkommen. Aber Himmel nochmal, lange konnten wir nicht in der Nähe des anderen sein, ohne uns anzufassen.
Anthony hatte seine Hand in meinen BH geschoben, während ich mit gespreizten Beinen über ihm saß und ihn wild küsste, meine Hände in seinem weichen, festen Haar vergraben.
Als Schlüssel klimperten und kurz darauf die Tür aufging, waren wir wie paralysiert und konnten uns nicht von der Stelle bewegen. Als uns schließlich klar wurde, was das Klimpern bedeutet, wollten wir auseinander springen, aber es war schon zu spät. Hilflos erstarrten wir erneut. Ich versuchte noch mein Shirt vom Boden zu graben und es mir vor die Brust zu halten, aber mein Vater starrte schon auf das Bild, das wir abgaben.
Es ist schon beschämend genug, wenn deine Eltern dich mit einem Jungen in flagranti erwischen. Wenn dieser Junge dann aber auch noch zufällig der eigene Sohn Schrägstrich Bruder ist, verkompliziert das die Sache nicht nur, es ist dann mehr als grotesk.
Und als ich die ungläubigen, wässrigen Augen meiner Mutter sah, wusste ich, das konnten wir nie wieder gut machen. Wie zum Teufel sollten wir jetzt miteinander umgehen? Was sollte ich sagen? Mir fiel nichts ein.
Aber es musste wohl auch nichts gesagt werden. Man konnte daraufhin nicht nur eine Es-tut-mir-leid-Floskel vom Stapel lassen. Das ändert alles! Aber was für eine Entschuldigung könnte ich auch abgeben? Es tut mir leid, dass ich Gefühle für meinen Bruder entwickelt habe, das tue ich nie wieder? So einfach war das nicht.
Es ist schwer meine augenblickliche Situation in Worte zu fassen, um zu verstehen, wie das hier passieren konnte. Deshalb beginne ich am besten von vorn…