DAS HERZ EINES KRIEGERS

by Connatica


Vorwort:


Diese Geschichte setzt nach der letzten Folge der 2. Staffel ein, also direkt nach Bill's Heiratsantrag und seiner Entführung aus dem Restaurant.

Die storyline konzentriert sich v.a. auf die Beziehung zwischen Eric und Sookie, ev. Auch Bill, meine Pläne diesbezügl. Sind noch nicht ganz ausgereift

Aja, ich hab die Bücher nicht gelesen- allerdings wird sich die 3. Staffel lt. Regisseur Alan Ball ohnehin nicht 100%ig an den Romanvorlagen orientieren… also sind meiner Fantasie zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Grenzen gesetzt ;)

Da ich (noch) keinen Beta-Reader habe, könntet ihr hin und wieder über ein paar Grammatik/Rechtschreibfehler stoßen. Wenn euch etwas ins Auge sticht, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mich darauf aufmerksam machen könntet!

Da ich die Serie nur auf Englisch kenne, und sie im dt. Fernsehen meines Wissens nach noch nicht ausgestrahlt wird, werden jede Menge Anglizismen und möglicherweise von der deutschen Version abweichende Übersetzungen auftauchen. Ich hoffe, dass sie euch nicht allzu sehr irritieren werden!

Viel Spaß- und ich freue mich schon auf euer Feedback!

Kuss, Conna

Sookies Augen weiteten sich ungläubig, als sie dem umgekippten Sessel und das Chaos um den Tisch erblickte.

Sie atmete tief ein, sich bewusst werdend, dass sie diesen Geruch schon einmal wahrgenommen hatte…damals, in der Kirche, als sie Eric von seinen silbernen Fesseln befreit hatte. Verbranntes Fleisch. Verbranntes Vampirfleisch. Ihr Herz setzte für eine Sekunde aus, gleichzeitig schien ihr, als schnüre ihr etwas die Kehle zu.

Sie sah sich noch einmal um. Die Tickets lagen nach wie vor auf dem Tisch, ebenso die kleine, samtausgeschlagene Schmuckschatulle, in welcher der Verlobungsring gesteckt hatte. Man brauchte nicht die geschärften Sinne eines Vampirs zu haben, um zu wissen, was hier vorgefallen war.

Nur- wer zum Teufel hätte Interesse daran, Bill zu entführen? Und warum, verdammt noch mal, ausgerechnet jetzt und hier?!


KAPITEL 1: HILFE

„Pam…kümmere dich um den Laden. Ich habe genug für heute." Eric wischte sich mit dem Handrücken nachlässig die Spuren seines letzten Males aus dem Gesicht und erhob sich von seinem thronartigen Sessel.

Die junge Frau, deren Blut noch an seinen Fängen haftete, beugte dankbar ihren Kopf, die Hand auf die noch blutenden Bissspuren auf ihrem Hals gepresst.

„Mit Vergnügen", murmelte Pam, ohne die junge Blondine dabei aus den Augen zu lassen. Zwischen Pams pink geschminkten Lippen blitzte ein Paar strahlendweißer Fänge hervor.

Erics Brauen formten einen skeptischen Bogen.

„In einer halben Stunde kommt eine Lieferung Blood rein, nimm sie in Empfang und sieh zu, dass das Zeug ordentlich verstaut wird. Die Temperaturregelung im Lagerraum ist defekt, du solltest dich also vorher noch darum kümmern."

Er sah sie mit wachsender Ungeduld an.

„Jetzt. Gleich."

Der Vampir konnte sich eines Grinsens nicht erwehren, als sich die langbeinige, kühle Schönheit, sich alle Mühe gebend, ihr Widerstreben zur Schau zu stellen, endlich gehorsam in Bewegung setzte.

Bevor Eric sich in sein Büro zurückzog, ließ er sich vom Barkeeper noch eine Flasche True Blood geben.

Nicht, dass ihm der Geschmack dieses synthetischen Gebräus plötzlich zugesagt hätte.

Nein, nicht in Jahrhunderten würde er sich an dieses Gesöff gewöhnt haben, das bis auf Farbe und Konsistenz absolut gar nichts mit echtem Blut gemeinsam hatte.

Er hatte es auch nicht nötig, das Zeug zu trinken. Eric ließ sich in seinen Bürosessel fallen und starrte zur Tür. Da draußen warteten Dutzende darauf, ihm ihr Blut anzubieten. Schöne, junge Frauen, kräftige Männer….Blondinen….

Er öffnete die Flasche und würgte einen Schluck hinunter. Seine schmalen Lippen verzogen sich angewidert.

Wie schaffte Bill es bloß, sich mit True Blood und dem Blut eines einzigen Menschen über Wasser zu halten? Das war einfach…lächerlich!

Der Vampir stieß ein tiefes, fast animalisches Knurren aus.

Dann stand er auf, hob den Telefonhörer ab und drückte eine der Kurzwahltasten.

Eine etwas verdrießlich klingende Frauenstimme erklang am anderen Ende der Leitung.

„Ja?"

„Schick mir die Kleine von vorhin rein", befahl der Hüne knapp und machte sich gar nicht erst die Mühe, auf Pams unwillige Antwort zu warten.

Er legte auf, starrte noch einen Moment auf die Flasche in seiner Hand, dann warf er sie angeekelt in den Müll.

Wenige Minuten später klopfte es zögerlich an der Tür, und Eric hieß eine zierliche Blondine eintreten. Ein müdes Lächeln umspielte die Lippen des Hünen, als sie sich zögerlich seinem Schreibtisch näherte.

„Guten Abend…"-

Er unterbrach sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. Ihre Halsschlagader pochte, er konnte ihre Nervosität riechen. Sie vermied direkten Augenkontakt, was ihn ein wenig verstimmte.

„Sieh mich an. Komm näher. Hier-" Er deutete auf die Tischkante.

Die Kleine kam gehorsam näher. Sie trug ein dunkelblaues, eng anliegendes, kurzes Kleid mit geblümtem Saum. Sie hatte eine großartige Figur, obwohl ihre Brüste etwas zu groß für seinen Geschmack waren. Ihre Gesichtszüge waren ein wenig zu grob, ihre Augen einige Nuancen zu dunkel.

Das Mädchen räusperte sich, als er weiter einfach nur dasaß und es etwas gedankenverloren anstarrte. Sein Schweigen war ihr unangenehm. Typisch Mensch. So leicht zu verängstigen.

Schließlich stand der Hüne auf, strich ihr durchs Haar und fasste sie plötzlich fest im Nacken. Er spürte keinerlei Widertand- eine weitere Enttäuschung. Im Gegenteil, die junge Frau stieß ein leises, lustvolles Stöhnen aus und ließ ihn ihren Kopf so weit wie es ihre Wirbelsäule erlaubte, nach hinten ziehen. Ihre Wangen glühten vor Erregung. Eric sog noch einmal genussvoll ihren Geruch ein, den Geruch ihres Haares, ihrer Haut, ihres Schweißes. Sie war passabel. Vielleicht hatte er heute doch noch Lust auf einen Nachschlag…

Das Telefon läutete.

Eric knurrte leise, hob aber dennoch ab, mit der anderen Hand nach wie vor den Nacken des Mädchens fest gepackt, dessen Körper vor Spannung zitterte.

„Ich hoffe, es ist wichtig."

„Eric? Ich bin es. Sookie".

Der Vampir war ehrlich überrascht.

„Sookie- Was verschafft mir die unerwartete Ehre?" Er grinste. "Gibt es Ärger im Paradies?"

Das Mädchen auf seinem Schreibtisch ächzte, da ihm der Nacken bereits schmerzte und es sich auch sonst in einer recht unangenehmen Position befand.

Eric hörte, wie Sookie statt einer Antwort scharf Luft einsog. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie weitersprach:

„Eric Northman…ich schöre dir…wenn du etwas mit dieser Sache zu tun hast, wenn du dahinter steckst, und wenn du ihm etwas angetan hast, dann wirst du dafür bezahlen - und es ist mir scheißegal, ob du nun ein-, zwei- oder dreitausend Jahre alt bist, ich werde dir eigenhändig deinen arroganten, blassen…"-

- „Ho, einen Moment, nun mal ganz langsam Sookie", unterbrach Erik, „nicht, dass ich deinen leidenschaftlichen Ausführungen nicht noch liebend gerne länger zuhören würde..."- Er machte eine bedeutungsvolle Pause- „…aber lass mich bitte zuerst wissen, womit ich dieses Mal deinen unendlichen Hass verdient habe?"

Eine kurze Pause folgte.

„Eric- spiel keine Spielchen mit mir", ertönte Sookie's nun etwas gesammeltere Stimme, "ich warne dich. Ich kenne deine miesen Tricks, und ich schwöre dir, dass du damit dieses Mal nicht durchkommst".

Erics Miene verdüsterte sich kaum merklich. Seine Stimme nahm einen leicht ungeduldigen Tonfall an.

„Du weißt, was ich von Drohungen halte".

Doch da war etwas in Sookies Stimme, dass ihn ein wenig beunruhigte und ihn seinen verletzten Vampirstolz schnell wieder vergessen ließ, deswegen hakte er nach:

„Was ist passiert?"

Er spürte, dass es Sookie große Überwindung kostete, weiter zu sprechen. Ihre

Stimme bebte leicht, als sie antwortete.

„Bill. Es ist…er ist weg. Man hat ihn entführt."


Nachwort:


Also gut, ich belass es vorerst mal dabei :) Hoffentlich finden sich ein paar Leute, die das hier lesen- deutsche true-blood-ff's gibt's ja noch nicht allzu viele ^^

schreibt mir, bewertet mich, aber seid menschlich ;)

kuss, conna