Mein erster One Shot.
Fragt mich nicht, wie ich darauf gekommen bin.
Ich weiß es auch nicht. :D
Über Reviews würde ich mich freuen (wer nicht?)

Enjoy!

Gabe oder Fluch?

Ich war auf dem Weg zu Carlisles Büro im Krankenhaus und suchte seine Gedanken. Als ich schließlich seine vertraute ‚Stimme' wahrnahm, musste ich schmunzeln. Er sang ein Lied. Das machte er nur, wenn er sich ausgesprochen gut fühlte. Ich war noch einige hundert Meter vom Büro entfernt.

Oh Gott, Carlisle!' vernahm ich plötzlich Gedanken, die eindeutig einer Frau gehörten. Überrascht blieb ich mitten im Flur stehen. Carlisle sang noch immer sein Lied.

Ja. Ja. Und jetzt... Genau da!' Wieder diese Frau. Und ihre Gedanken gefielen mir gar nicht, zu leidenschaftlich. Was zum Henker ging da nur vor sich? Ich ging ein paar Schritte weiter.

Das ist... unglaublich. Er ist ja soooo talentiert!' Diese Frau ging mir langsam ziemlich auf die Nerven. Carlisle hörte auf zu singen. Es war einen Moment still um ihn und dann...

Hmm. Sollte ich links...? Nein. Nein, rechts.'

Oh. Mein. Gott. Seine Hände... Seine Finger... er ist so... geschickt.' folgten die Gedanken der Frau direkt auf seine.

Ja, rechts ist besser, definitiv.' Dann sang er erneut das Lied.

Und das brachte mich fast zum Kochen. Wie konnte Carlisle das der armen Esme antun? Es wird ihr das Herz brechen. Nie hätte ich gedacht, dass er dazu fähig wäre. Mein Mentor! Mein Vater! Wie konnte er nur? Wütend eilte ich in unerträglich langsamem, menschlichem Tempo weiter zu seinem Büro. Ich musste das beenden und ihn zur Rede stellen.

Ob es ihr überhaupt gefällt?' vernahm ich Carlisles Gedanken und würgte voller Abscheu.

Nicht... aufhören. Bitte... nicht aufhören.' flehte die Frau in Gedanken. Es gefiel ihr in der Tat und machte mich noch wütender.

Ich musste nur noch um eine Ecke und schon stand ich vor seinem Büro. Rasend vor Wut öffnete ich die Tür in einem Ruck und starrte Carlisle an. Er blickte auf und sah mich fragend an, ebenso wie seine Gedanken.

‚Edward? Was ist denn los?'

‚Ein hübscher junger Mann. Wenn ich nur auch noch so jung wäre...'

Angewidert von ihren Gedanken warf ich ihr einen hasserfüllten Blick zu und knurrte leicht, bevor ich überrascht alle Wut von mir ließ. Ich betrachtete die Frau und dann Carlisle, der mich noch immer nach dem Grund meines plötzlichen Erscheinens fragte.

Und dann fiel mir der Mund vor Schreck auf, als ich erkannte, was für ein Idiot ich doch war und was jetzt auf mich zukam. In dem Sessel gegenüber von Carlisle saß nämlich eine Frau, die mindestens um die achtzig war. Sie sah mich neugierig an. Und Carlisle selbst saß auf der anderen Seite seines Schreibtisches. Da seine ‚interne' Befragung zu nichts führte, entschied er, mit mir in einen anderen Raum zu gehen.

„Entschuldigen Sie mich, Mrs. Baker." sagte er, stand auf und kam auf mich zu, nachdem er das Strickzeug auf dem Schreibtisch abgelegt hatte.

Das würde die peinlichste Erklärung meines Daseins werden...