Rins Sicht

Traum Anfang
Hände... Überall waren hände die nach mir griffen, ich wollte schreien. Doch Sosehr ich mich auch anstrengte, kein Laut verliess meine Lippen. Die Hände erfassten mich und zogen mich in eine Tiefe schwärze.
Traum Ende

Schweissgebadet wachte ich auf, es war nur ein Traum. Schon wieder. Seit ich wiederbelebt worden war, hatte ich diesen Traum jede Nacht geträumt. Und das war nun immerhin schon über einen Monat her. Ich rollte mich auf die Seite und versuchte wieder einzuschlafen, obwohl ich eigentlich wusste, dass es zwecklos war. Irgendwann gab ich es dann auf. Vorsichtig stand ich auf, ich wollte Jaken nicht wecken. Meister Sessoma war auf einer Erkundungstour. Lautlos entfernte ich mich vom Lager und stieg auf einen nahegelegenen Hügel. Die Nacht war mild, trotzdem fröstetelte ich. Der Traum hatte mich sehr mittgenommen. Als ich oben auf dem Hügel angekommen war, setzte ich mich ins Gras und beobachtete den Vollmond, wie er am Himmel entlangwanderte.

Sesshoumarus Sicht
Ohne einen Laut zu machen kam ich zum Lager zurück, ich roch schon vorher das Rin nicht mehr neben dem Feuer lag. Ich hatte sie schnell entdeckt, sie sass auf einer Hügelkuppe und starrte zum Mond. So nachdenklich wie sie aussah, hatte ich sie noch nie erlebt.

Lautlos, wie es für mich Normal war, ging ich zu Rin auf den Hügel und blieb hinter ihr stehen. "Warum hast du dich vom Lager entfernt?" Meine Stimme klang schroffer als ich gewollt hatte, doch ich hasste es wenn ich nicht wusste wo sich Rin befand. Ausserdem war sie hier auf dem Hügel eine Zielscheibe für jeden Dämon oder Räuber. "Tut mir Leid Sessoma, aber ich konnte nicht einschlafen.", sagte sie, die Ringe unter ihren Augen bestätigten das. In den letzen Wochen hatte sie wirklich sehr unruhig geschlafen, das war auch mir aufgefallen.

Ich ahnte wovon ihre Alpträume handelten, der Besuch in der Unterwelt war nicht spurlos an ihr vorbei gegangen. Sie zitterte, vorsichtig zog ich sie zu mir heran und wickelte sie in meinen Mantel. Mein Gott, ich war richtig weich geworden, alles nur wegen Rin... Dieses Mädchen hatte mich verändert. Und genau diese Veränderung brachte mich dazu etwas zu sagen, dass ich vorher noch keinem Lebewesen gesagt hatte.

"Hab' keine Angst, dir wird nichts passieren. Das verspreche ich." Wie konnte ich so etwas nur versprechen! Erst letzen Monat war sie Gestorben und nur durch die Gnade meiner Mutter wieder zum Leben erweckt worden. Trotzdem schienen die Worte zu helfen, denn als ich das nächste Mal nach unten schaute war Rin bereits tief und fest eingeschlafen.


Ein kleiner Oneshot der mir schon lange im Kopf herumgeschwirrt ist und der hoffentlich dem einen oder anderen von euch gefallen hat ;)