Disclaimer: Harry Potter und das dazugehörige Universum gehören nicht mir, sondern der großartigen JKR verbeug
Warnung: OOC (und das nicht zu knapp), Slash, Silly, Fluff, Crackfic!
Beta: Alraune
Kurze Zeichenerklärung/ Voldis Gedanken / – Nevilles Gedanken –
Überflüssige Anmerkungen der Autorin: Diese Story ist im Januar 2006 entstanden, nach einer Überarbeitung, habe ich mich entschlossen, sie auch hier zu veröffentlichen
Story spielt im sechsten Schuljahr, der HBP wird nicht berücksichtigt.
ooOoo
Neville schwitzte
Blut und Wasser; im Zaubertrankunterricht nichts Neues, aber heute
saß ihm zusätzlich auch noch Snape im Nacken – und das
wortwörtlich.
Wie wild rührte er in seinem Gebräu,
welches ein fröhliches, jedoch gänzlich verkehrtes, Pink
angenommen hatte.
"Longbottom, was glauben Sie, was Sie da gerade tun?", fragte sein Lehrer leise und Nevilles Gesicht nahm die gleiche Farbe an wie der Trank.
"Ich braue den Ausdauertrank, den Sie uns aufgegeben haben,
Sir", quiekte er, sich unter Snapes wütenden Blicken
duckend.
Am liebsten hätte er sich in Luft aufgelöst, da
Snape durchaus den Eindruck machte, als überlege er, wie er
Nevilles Ableben als tragischen Unfall tarnen könnte.
"Sechs Jahre", schnaufte er, "und Sie haben immer noch nicht lesen gelernt! Sie sollten nur eine Prise Fledermausohren nehmen, eine Prise, keine Handvoll!"
Snape drehte sich um und rauschte mit – natürlich! – wehenden Roben davon. In diesem Moment hatte er selbst große Ähnlichkeit mit besagten Fledermäusen, allerdings hätte Neville ihn eher in die Kategorie der Killerfledermäuse eingeordnet.
Erleichtert aufatmend, geblendet durch den
Angstschweiß, der ihm von der Stirn in die Augen lief, griff er
nach der nächsten Zutat.
Es war die falsche – was bei
seinem sprichwörtlichen Pech keine Überraschung sein
sollte. Und sein Kessel explodierte mit einem lauten Knall.
Der
Trank, der so rein gar nichts mit Ausdauer zu tun hatte, spritzte
Neville voll, der prompt in Ohnmacht fiel.
ooOoo
Irgendwo, weit weg von Hogwarts…
… wurde in einem düsteren Verlies ebenfalls ein Trank gebraut.
"Gib jetzt die Fledermausohren dazu, Wurmschwanz."
Der Angesprochene wollte es wohl besonders gut machen, und schmiss die halbe Dose in den Kessel, dessen Inhalt sich pink färbte.
"Eine Prise, du Idiot!", kreischte sein Herr und Meister und Wurmschwanz warf sich auf die Knie.
"Verzeiht mir, Meister, ich bin unwürdiger Dreck zu euren Füßen."
Voldemort verdrehte genervt die roten Augen. Kein Wunder, dass er
Potter bis jetzt noch nicht hatte erledigen können; er war
schließlich nur von Idioten umgeben.
Um dem kriecherischen
Wurmschwanz, der zu allem Überfluss jetzt auch noch seine Schuhe
vollsabberte, eine Lektion zu erteilen, griff er nach einer Handvoll
Knallkäfer, um sie Peter an den Kopf zu werfen.
Die Explosion
würde auch die letzten drei Haare auf seinem Haupt ins Nirwana
befördern und mit viel Glück, Wurmschwanz gleich
hinterher.
Aber Glück gehörte nicht unbedingt zu den Dingen, die der Dunkle Lord im Überfluss besaß, und so war es auch kein Wunder, dass er auf Peters übermäßig produziertem Speichel ausrutschte, und die Knallkäfer im hohen Bogen im Trank landeten, der – wie nicht anders zu erwarten – in die Luft ging und ganz nebenbei den Lord voll spritzte.
Als der Rauch sich gelegt hatte, kroch Wurmschwanz auf seinen Herren zu.
"Meister?"
Voldemort rührte sich nicht und sein Diener stupste ihn vorsichtig an.
"My Lord...?"
Keine Reaktion.
Wild zerrte Wurmschwanz an dem leblosen Körper, jedoch ohne
Erfolg: Sein Lord lag da wie festgeklebt.
Nach einigen Sekunden
fassungslosem Starren, raffte Peter sich auf und rannte um Hilfe
schreiend aus dem Kerker, direkt in Lucius' abwehrend ausgestreckte
Arme.
"Ich hab den dunklen Lord getötet", jaulte Peter und schnäuzte sich geräuschvoll an der kostbaren Robe des Todessers.
"Igitt, Finger weg, Wurmschwanz, die hat ein Vermögen gekostet!" Angewidert riss Malfoy sich los. "Was heulst du hier eigentlich rum? Das ist ja ekelhaft!"
Wurmschwanz hörte gar nicht hin, sondern schlug derweil seinen Kopf rhythmisch gegen die Wand.
"Ich. Hab. Den. Dunklen. Lord. Umgebracht!", jammerte er zwischen den hohl klingenden Schlägen.
Lucius, überzeugt dass die Wand massiv war und das dumpfe Geräusch somit aus Wurmschwanz Kopf kommen musste, riss ihn entnervt hoch.
"Was redest du da? Der Lord ist unsterblich!"
"Aber er rührt sich nicht mehr", winselte Peter und Malfoy war am Ende seiner Geduld.
"Los, komm mit, ich kümmere mich darum."
Im Verlies angekommen, ließ er den wimmernden Wurmschwanz abrupt fallen und hastete zu der am Boden liegenden Gestalt.
"Wurmschwanz, du gehirnamputierte Ratte, was hast du jetzt wieder angestellt?"
Peter starrte ihn verschreckt an und stammelte: " Ich weiß es nicht. Ich hab ihn getötet – das verzeiht er mir nie! Ich bin so gut wie tot!"
Lucius gab es auf, irgendeine Erklärung aus Peter herauszubekommen, und wandte sich wieder seinem Meister zu, der zwar friedlich atmete, aber ansonsten keine Reaktion zeigte.
Irgendwie ahnte Lucius schon jetzt, dass er ein ziemlich großes Problem hatte.
ooOoo
Wieder zurück in Hogwarts…
… stand
Snape kurz vor einem Tobsuchtsanfall, als er die Auswirkungen der
Explosion erblickte.
Sein schönes Klassenzimmer sah aus als
wäre ein Tornado hindurchgefegt!
Jetzt lag diese
Naturkatastrophe, die seinen innig geliebten Kerker verwüstet
hatte, ohnmächtig zu seinen Füßen.
Die Slytherins lehnten sich schon mal entspannt zurück, und warteten auf den langsamen und hoffentlich qualvollen Tod, der den armen Neville demnächst ereilen würde.
Snape zückte seinen Zauberstab und es war wirklich beeindruckend wie stark seine Halsschlagadern anschwellen konnten, ohne zu platzen und die verschiedensten Emotionen huschten über die Gesichter seiner Schüler. Die eine Hälfte gierte nach einer guten Show, die andere bangte – zu Recht – um Nevilles Leben.
Der aufgebrachte Lehrer zischte ein Wort und der Bewusstlose
regte sich. Erleichtertes bzw. enttäuschtes Seufzen war zu
hören.
Neville blickte auf und wäre am liebsten wieder
ohnmächtig geworden: Snape ragte bedrohlich über ihm auf
und überlegte sicherlich, ob er seinen Job behalten dürfte,
wenn er Neville über den Jordan schickte und hinterher auf
Notwehr plädierte. Obwohl da immer noch der tragische Unfall im
Raum stand, den Snape sicherlich nur zu gern inszenieren würde.
Doch Neville hatte Glück: Anscheinend hatte Snape einen guten Tag, oder, was wahrscheinlicher war, er wollte keinen Sonderurlaub in Askaban machen.
"Zwanzig Punkte Abzug und ein zehn Seiten langer Aufsatz, über den Sinn und Zweck meines Unterrichts!", knurrte er und wandte sich, nach einem letzten vernichtenden Blick auf Neville, der Klasse zu: "Der Unterricht ist beendet!"
Snape atmete so schwer, als hätte er grade einen Marathon hinter sich gebracht, als er, mit – natürlich! – dramatisch gebauschter Robe, aus dem Klassenzimmer stolzierte.
Neville, froh mit dem Leben noch mal davongekommen zu sein, machte sich ebenfalls schnellstens aus dem Staub.
Auf dem Flur stieß Seamus ihn an. "Scheiße, Alter, ich hab' schon gedacht, das war's für dich!"
"Ich auch", hauchte Neville und rieb sich seinen schmerzenden Kopf, der fürchterlich brummte.
Es passierte beim Mittagessen, als er sich grade eine, zugegeben recht üppige, Portion Bratkartoffeln in den Mund schob. Plötzlich war da diese Stimme, die schneidend fragte:
/Wo, bei Salazar, bin ich?/
Neville verschluckte sich ganz fürchterlich vor Schreck und dachte schon, er wäre Snape nur entkommen, um jetzt an einer Bratkartoffelüberdosis zu ersticken.
Er würgte den Klumpen in den richtigen Hals zurück und holte erleichtert Luft.
"Alles klar, Longbottom?", fragte Seamus und Neville nickte mit hochrotem Kopf.
"Hast du das eben gesagt?"
"Was? Ob es dir gut geht?"
"Nein, das davor."
Seamus sah ihn schief an und schüttelte skeptisch den Kopf: "Nein, ich hab' sonst nichts gesagt."
/Ich hab das gefragt!/
Die Stimme donnerte förmlich in Nevilles Kopf, der wie geschlagen zusammenfuhr.
"Wer ist ich?", flüsterte er und kassierte direkt wieder einen schrägen Blick von Seamus.
/ Du fragst wer ich bin? Wer ich bin? Knie nieder und fürchte dich: Ich bin Lord VOLDEMORT/
Der Name allein genügte: Neville verdrehte schon zum zweiten Mal an diesem ereignisreichen Tag die Augen und kippte aus den Latschen.
ooOoo
Im Verlies...
… war Lucius mit seinem Latein am Ende.
"Verdammt, ich habe alles versucht. Wirklich alles! Aber er wacht einfach nicht auf!"
Aufgebracht rannte Lucius im Raum auf und ab, während Wurmschwanz weiter damit beschäftigt war, mit seinem Kopf ein dekoratives Loch in die Wand zu schlagen.
"Hättest du vielleicht die Güte, damit aufzuhören? Ich kann bei diesem Krach nicht nachdenken!"
Um die eine oder andere Gehirnerschütterung reicher, ließ Peter von der geschundenen Wand ab.
"Wird er wieder gesund?"
Lucius schnaubte genervt, unterließ es jedoch, sich die langen blonden Haare zu raufen.
"Gesund? Ich weiß ja noch nicht mal, was ihm fehlt! Ich schicke Eulen an die anderen, vielleicht wissen die ja Rat; auch wenn mich das wundern würde."
Wurmschwanz schnüffelte einmal und bearbeitete weiter die Wand, die schon erste Spuren der ungewohnten Überbeanspruchung zeigte.
ooOoo
Wieder zurück in Hogwarts…
… erwachte Neville auf der Krankenstation und Madam Pomfrey wuselte um ihn herum.
"Ah, Mr. Longbottom, sind Sie endlich wach, ja? Ich habe von Ihrem Unfall in der Zaubertrankstunde gehört und muss Ihnen sagen, Sie hätten gleich zu mir kommen müssen!"
Neville hörte kaum hin, nickte aber trotzdem, da er irgendwann festgestellt hatte, dass Nicken beinahe immer passte.
Diese Stimme hatte er sich bestimmt nur eingebildet, schließlich war es unmöglich, dass Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf in Hogwarts war.
/Wie, ich bin in Hogwarts? Das darf doch nicht wahr sein!/
"UUUHHAAAA!" Neville fuhr schreiend hoch und Madam Pomfrey holte zischend Luft:
„Mr. Longbottom, Sie haben mich zu Tode erschreckt! Was ist denn los?"
Zitternd legte Neville sich ins Bett zurück, fest entschlossen, niemandem (wirklich niemandem) von dieser ominösen Stimme zu erzählen.
"Nichts, alles in Ordnung glaube ich..."
"Sind Sie sich sicher?" Poppy sah mehr als skeptisch aus und Neville beeilte sich zu nicken. Ihn noch immer misstrauisch musternd, deutete Poppy auf das Bett: „Nun gut, Sie werden die Nacht hier verbringen. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich; ich bin gleich nebenan."
Mit einem letzten prüfenden Blick in sein blasses Gesicht ging die Heilerin in den angrenzenden Raum.
– Ich bin verrückt... Irre... Plemplem... –
/ Lass das Gejammer. Wer bist du überhaupt?/
– Ich hör das nicht… –
/ Sicher hörst du mich/
Neville hielt sich wimmernd die Ohren zu, musste jedoch zu seinem Leidwesen feststellen, dass er die Stimme damit keineswegs beeindrucken konnte.
/ Jetzt hör schon auf zu heulen und nenn' mir deinen verfluchten Namen. Ich will schließlich wissen, in wessen Körper ich feststecke. /
"Neville Longbottom", flüsterte Neville und zitterte dabei so stark, dass seine Zähne aufeinander schlugen.
/ Longbottom... Longbottom...bei Salazar, doch wohl nicht die Oberniete Longbottom, von der Snape mir erzählt hat/
"Doch", fiepte Neville und umkrallte gepeinigt seinen Kopf, als der Dunkle Lord darin entrüstet aufschrie:
/ Bei Merlin, das darf nicht wahr sein! Soviel Pech hab' ich einfach nicht verdient; ich stecke fest im Kopf eines Losers… Na toll… wieder mal ganz wunderbar gelaufen/
Neville sprang auf und trommelte gegen die Tür der Heilerin, die auch sogleich erschien.
"Ich brauche was zum schlafen!", keuchte er und versuchte den tobenden Lord in seinem Kopf zu ignorieren.
Poppy nickte und drückte ihm eine kleine Flasche in die Hand.
"Ein Schluck genügt."
Vorsichtshalber schluckte Neville lieber doch den ganzen Inhalt hinunter – nur, um auch wirklich sicher zu sein, dass er schlafen würde – und bescherte der Heilerin damit fast einen Herzinfarkt.
"EINEN Schluck habe ich gesagt!", kreischte sie, aber Neville hörte es nicht mehr. Zum dritten Mal an diesem Tag wurde ihm schwarz vor Augen und das war selbst für ihn Rekord.
Tbc…
