Für Athranil, Priesterin Tuth und Deathblade

Viel Spaß beim Lesen.

Lady


Prolog

Das Zimmer war nicht besonders groß. Es war gerade groß genug für einen Tisch, drei Stühle und zwei Doppelstockbetten. Kleiderschränke gab es nicht; Klamotten wurden in Kisten in Kisten unter den Betten verstaut. Aber die Kinder, die hier lebten, besaßen eh nicht viel mehr als die Kleider, die sie am Leib trugen.

Bei diesem Zimmer handelte es sich um eines von dreißig anderen Zimmern des Waisenhauses "St. Clement für Knaben" in einem kleinen Vorort von London. In diesem Zimmer lag, auf einem der beiden Doppelstockbetten, ein Junge von ungefähr zehn Jahren.

Er lag auf dem Rücken und hatte seinen Blick auf das Lattenrost des oberen Bettes gerichtet. Er dachte nach.

Er war eines von ungefähr achtzig Waisenkindern in diesem Haus. Seit er sich erinnern konnte lebte er hier. Er kannte seine Eltern nicht; er wusste nur, dass sie bei einem Zugunglück ums Leben kamen als er noch ein Säugling gewesen war. Sein einziger auffindbarer Verwandter war sein Großvater gewesen, der jedoch seit dem schon einige Jahre zurückliegenden Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen war und sich daher nie um seinen Enkelsohn kümmern konnte.

So war er hier gelandet.

Das war zumindest die Geschichte, die die Schwestern ihm erzählt hatten. Manchmal kamen Leute, meist waren es verheiratete Paare, und adoptierten einen der Jungen.

Doch nicht ihn. Er war anders.

Er war schon immer ein Einzelgänger gewesen, der sich keiner Gruppe richtig zugehörig fand. Etwas war an ihm, was den anderen Angst einflößte. In seiner Nähe geschahen manchmal Dinge, die er sich selbst nicht erklären konnte. Und seine schwarzen, unbändigen Haare, seine dunklen und unergründlichen Augen und sein verwegenes Aussehen trugen auch nicht unbedingt dazu bei, von den anderen gemocht zu werden.

Zu diesem Zeitpunkt wusste der Junge auch noch nicht, was in dem Brief stand, der vor wenigen Minuten bei der Oberschwester und Leiterin des Waisenhauses, Mrs. Constantin, für ihn abgegeben worden war.

Dieser Brief sollte sein Leben für immer verändern.

Das Leben des

SIRIUS BLACK


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