A/N und Disclaimer: Nehmt diese Geschichte nicht allzu ernst – wie ihr grundsätzlich nichts ernst nehmen solltet, das aufgrund einer fixen Idee um ein Uhr nachts geschrieben wurde ;) Keine der Figuren in der Geschichte gehört mir, ich bin nur diejenige, die sie quält und mißhandelt (sprich: die Fanfiction-Autorin).
Ich widme diese Geschichte Samy (huhu Süße! wink), die sich doch tatsächlich eine Stunde lang mit mir zusammen Harry Potter-Bilder auf dem PC angeschaut hat. Nachdem wir dann anfingen, der Personen auf den Bildern irgendwelche Aussagen in den Mund zu legen (die meist mit Schokofröschen zu tun hatten), kam mir die grundlegende Inspiration für diese Geschichte. Leider konnte ich bisher noch nicht so viele Schokofrösche unterbringen, wie ich gern wollte, aber seid versichert – die kleinen braunen Tierchen werden noch eine wichtige Rolle spielen!
Reviews sind natürlich willkommen; Hauptsache ist aber, daß ihr Spaß beim Lesen habt. Ich hoffe es!
Er war auf der Flucht. Er hatte Angst. Vor den Geräuschen im Wald, vor den Stimmen in der Ferne, vor seinem eigenen Schatten. Keine Ahnung, wie lange er schon gelaufen war. Er hatte auch kein bestimmtes Ziel vor Augen. Nur weg...
Seine Furcht konnte man nur als peinlich bezeichnen. Eigentlich sollte er die Verteidigung gegen die dunklen Künste lehren, aber mittlerweile wußte er so gut über die dunklen Künste und Kreaturen Bescheid, daß er eben nur noch diese Furcht vor ihnen empfinden konnte.
Wenn er doch stärker wäre. Wenn er doch mutiger wäre. Wenn er doch mächtiger wäre...
Sein Mangel an Konzentration rächte sich prompt, als er über eine Wurzel stolperte und der Länge nach auf dem Waldboden hinschlug. Seine Nase landete in einem Farnbüschel, die rechte Hand zerquetschte in dem Versuch, sich abzufangen, einige kleine Pilze. Er fluchte und nieste im selben Moment, was recht seltsam klang. Mühsam rappelte er sich auf, klopfte den gröbsten Dreck von seiner Robe und sah sich um. Um ihn herum befand sich noch immer nichts außer Bäumen und der üblichen Flora des Waldes. Die Fauna hingegen hielt sich recht bedeckt, wenn man von einem Käuzchen absah, das verschlafen auf einem Ast saß und aus großen gelblichen Augen auf ihn hinabblickte. Plötzlich jedoch spürte er eine Berührung an seinem Fuß und machte vor Schreck einen Satz.
Erst nach einigen Sekunden wagte er es wieder, nach unten zu sehen. Der Anblick trug nicht gerade dazu bei, ihn zu beruhigen: Eine Schlange hatte sich vor seinen Füßen zusammengerollt und schien ihn geradewegs anzusehen. Sie war sicherlich einen Meter lang, und ihre bräunlichen Schuppen wiesen eine recht hübsche Zeichnung auf. Ansonsten wirkte sie wie eine ganz normale Schlange. Wenn man von der Tatsache absah, daß sie...
...sprach?!
"Wer bist du?" erklang eine heisere, leicht zischelnde Stimme direkt aus der Richtung des Schuppentiers. Er blickte sich panisch um, doch kein Bauchredner hockte im Gebüsch und versuchte, ihm einen Scherz zu spielen. Die Stimme mußte tatsächlich von der Schlange kommen. Aber wie konnte das angehen? Er war doch kein Parselmund, er konnte nicht mit Schlangen kommunizieren! Das mußte alles ein böser Traum sein, oder eine Suggestion externer Mächte, oder...
"Ich fragte, wer du bist", wiederholte die Schlange, und diesmal klang sie eindeutig genervt.
"I-ich? Ich b-bin... ich bin... P-professor Quirrell", stotterte er verwirrt.
"Professor, so?" Die Schlange hob ihren schmalen Kopf ungefähr auf Höhe seiner Knie; doch Quirrell wußte, daß sie ihm lieber direkt in die Augen geblickt hätte. "Professor für was, bitte?"
"Für Ver-verteidigung gegen die dunklen Kü-künste in H-hogwarts..."
"Hogwarts!" Die Schlange vollführte eine Art Freudensprung. Doch sie schien vergessen zu haben, daß Reptilien, denen es an Beinen mangelte, so etwas nicht tun sollten. Sie kippte vornüber und landete auf Quirrells linkem Fuß. Dort wickelte sie sich fest um seinen Fußknöchel. "Du unterrichtest in Hogwarts Verteidigung gegen die sogenannten ‚dunklen Künste', und dennoch fürchtest du dich? Sage mir, was ist es, das deine Angst erregt?"
"A-alles", flüsterte Quirrell zitternd. Daß seine größte Furcht derzeit der Schlange an seinem Fußknöchel galt, verschwieg er dezent.
"Ich kann dich lehren, diese Furcht zu überwinden", zischte das Reptil. "Ich kann dir Stärke geben. Selbstbewußtsein. Ansehen. Macht! Aber zunächst... alles hat seinen Preis. Bist du bereit, ihn mir zu zahlen?"
"Was gäbe ich alles, um d-diese Angst loszusein!" hauchte Quirrell. "Nenne mir deinen Preis, ich werde ihn dir zahlen."
"Dann komm herunter. Ja, setze dich nur hin. Und nun strecke deinen Arm aus..."
