Nennt uns Legenden II: Die Legende von den Omegas


A/N: Dies hier ist ein A/B/O-AU und die Fortsetzung meiner vorherigen A/B/O-Legends-Fic „Nennt uns Legenden I: Die Legende von Alpha, Beta und Omega".

Meinen „Arrow"-A/B/O-Fic „Mein Name ist Oliver Queen" spielt in den gleichen Universum wie meine „Legends"-Fics.


Für diejenigen, die sich nicht die Mühe machen wollen vor dieser Fic, die beiden Vorgänger zu lesen hier ein paar Vorbemerkungen:

Was bedeutet A/B/O? Das steht für Alpha/Beta/Omega und ist eine Fanfiction-Trope, die sich vom Tierreich inspirieren lässt und eine Welt postuliert, in der die Menschen neben dem primären Geschlecht auch noch ein sekundäres Geschlecht (nämlich eben Alpha, Beta oder Omega) besitzen. Traditionell funktioniert die Gesellschaft auf Grund von der Existenz dieser sekundären Geschlechter anders als unsere, und es herrscht oft ein gewisser Seximus vor (bezogen auf die sekundären Geschlechter). Autoren nützen dieses Gimmick gerne für Dystopien und/oder gesellschaftliche Kommentare. … Oder dafür um Pornographie zu verfassen. Diese Fic ist mehr ersteres als letzteres. Sorry.

Wie funktioniert eine A/B/O-Gesellschaftsform? Okay, es gibt Leute, die behaupten es gäbe so was wie die „typische" A/B/O-Fic (die gibt es schon aber eher bei dem pornographischen Teil der A/B/O-Fics) und traditionelle A/B/O-Gesellschaftsformen, die immer gleich wären –DOCH DAS IST EINE LÜGE! Sie unterschieden sich nicht nur von Fandom zu Fandom, sondern auch von Autor zu Autor und teilweise sogar von Fic zu Fic. Ja, es gibt gewisse A/B/O-Tropes, aber die finden sich nicht bei allen Fics und werden oft absichtlich vom Autor unterlaufen etc. Meine A/B/O-Gesellschaft wird also auch anders funktionieren als in anderen Fics, die ihr vielleicht kennt.

Gibt es also gar nichts, was wirklich immer gleich ist? Nun, meistens gibt es eine Sache in diesen Fics als Konstante, und das ist die Alpha/Omega-Sache: Omegas erleben sogenannten Hitzen (grob gesagt sie werden rollig bzw. läufig, sucht euch aus welches Tier ihr bevorzugt) und sondern in dieser Phase ihres Lebens Pheromone ab, die bei Alphas wiederum Brunftverhalten auslösen (ja, jetzt haben wir die Tierart gewechselt, sorry) – auf jeden Fall sind dann beide Seiten geil aufeinander und beschließen sich zu paaren und tun das dann auch über einen längeren Zeitraum hinweg – im Falle eines männlichen Alphas verhakt sich dieser meistens im Omega, und sie hängen dann längere Zeit zusammen (und jetzt sind wir wieder bei den Hunden gelandet) bis der Penis abschwillt und entfernt werden kann.

Das hört sich verdächtig nach Mpreg an! Ja, das ist irgendwie der Punkt bei den meisten A/B/O-Fics. Es muss aber nicht sein. Bei einigen ist es auch so, dass männliche Omegas evolutionäre bedingt keine Kinder mehr austragen können. Wie etwa bei mir hier. Also sorry, keine Mpreg.

Okay, was muss ich also über diese Fic wissen, abgesehen davon, dass Omegas und Alphas in einer gewissen Phasen ihres Lebens sexbesessen sind? Ich werde natürlich innerhalb der Fic alles erklären, sobald es aufkommt, aber für die, die es schon vorher wissen wollen: Es gibt Alphas, Betas und Omegas jeden Geschlechts. Aus historischen Gründen heraus werden in der modernen Gesellschaft Alphas und Omegas aber aus unterschiedlichen Gründen nicht besonders hoch angesehen. Betas erhalten bevorzugt Führungspositionen und haben im Grunde genommen das Sagen in der Gesellschaft, da Alphas als zu aggressiv und territorial gelten und Omegas als schwach und flatterhaft bzw. instabil – jeweils wegen ihrem Hormonhaushalt. Im 21. Jahrhundert gilt diese Vorstellung zwar als überholt und veraltet, und es gibt viele Gleichberechtigungsbewegungen, aber viele hängen trotzdem noch den alten Vorurteilen an. Auch deswegen, weil es stimmt, dass Betas eine beruhigende und stabilisierende Wirkung auf Alphas und Omegas haben (wegen den Pheromonen, die sie absondern). In dieser Fic haben alle drei sekundären Geschlechter einen Geruchssinn, der sie dazu bringt zu riechen, was für Pheromone die Angehörigen der anderen Geschlechter gerade aussenden, sprich sie erkennen so die Stimmung der anderen und Hinweise auf Hitze bzw. Brunft.


Und wer ist was? Das wird natürlich auch immer besprochen, wenn es aufkommt, aber da manche nur gewisse Charakterisierungen lesen wollen, hier ein kurzer Überblick über die Crew der Waverider und ihre Feinde:

Rip Hunter –Omega

Sara Lance – Alpha

Martin Stein – Beta

Jax Jackson – Beta

Ray Palmer – Omega

Mick Rory – Alpha

Nate Heywood – Omega

Amaya Jiwe – Alpha

Eobard Thawne – Prime Alpha*

Damien Darhk – Alpha

Malcolm Merlyn – jetzt Alpha (Trans Beta- Alpha, keine Sorge, was das genau heißen soll, wird noch erklärt werden)

Leonard Snart – Beta

Kendra Saunders (und all ihre anderen Inkarnationen)– Alpha

Carter Hall (und all seine anderen Inkarnationen) - Beta

Vandal Savage – Beta

Gideon – programmiert auf Beta

* Eine erst in der Zukunft entdeckte Unterart von Alpha, die dominanter, stärker und weniger hormongesteuert als andere Alphas sind, und der sich Eobard zurechnet.

Und zur allgemeinen Info für Referenzen, Kurzauftritte und Crossover:

Oliver Queen – jetzt Alpha (Trans Beta- Alpha); Laurel Lance –Alpha; Quentin Lance – Omega; Felicity Smoak – Beta; Nyssa – Beta, Barry Allen – Omega, Cisco Ramon – Omega, Caitlin Snow – bisher Beta, Lisa Snart – Omega, Clarissa Stein – Beta, Lily Stein – Beta, Kara Danvers – Omega

Andere teile ich euch gerne auf persönliche Anfrage hin mit, ich kann hier nicht alle rein schreiben (aber ja, ich habe sie alle mit einem sekundären Geschlecht bedacht).


Warnings: SPOILER! Zur 2. Staffel, sowie für Arrow bis zu Staffel 5, Flash bis zu Staffel 3 und Supergirl bis zu Staffel 2, denn diese Fic spielt Großteils in der 2. Staffel; A/B/O-Dynamik- tierisches Verhalten,; Seximus, Sklaverei, Misshandlungen und Missbrauch, andere düstere Themen, existenzielle Ängste (hallo, Eobard), Character Death, PTSD, Mick ist Mick (aber er beschützt seine Omegas), Erwähnung von Mpreg von Omegas in vergangenen Zeiten,, Slash, femmeslash, Het, Polygamie . (Mehr fällt mir im Moment nicht ein.)


Disclaimer: Warner und DC und The CW besitzen die Rechte an den „Legends of Tomorrow", „Arrow", „The Flash" und „Supergirl". Ich verdiene kein Geld mit dieser Fic und sehe die Charaktere nicht als mein geistiges Eigentum an.


Pairings: Stellt auch bitte auf wechselnde Pairings quer durch die Geschlechter (primäre und sekundäre) ein und auch auf Dreiergespanne: Hauptpairings: Atomwave (sorry?, nein, gar nicht), TimeCaptain, Steelvixen, Erw. von vergangenes Hawkatom, vergangenes CaptainCanary, vergangenes lockeres Coldwave.

Für dieses Kapitel extra noch: Ray/Sara, Amaya/Rex, Eobard/Ray, Ray/Felicity/Oliver


Was bisher geschah: Die zweite Staffel von „Legends" geschah, bis Eobard bei seinem Versuch das letzte fehlende Stück des Speer des Schicksals vom Mond zu holen von den Legends geschlagen wurde und das darauf schob, dass Ray als Omega so gut gerochen hat und er ihn ablenkte indem er ihn zu verführen versuchte. Woraufhin Eobard auf die Idee kam die Legends mittels ihrer Omegas abzulenken, denn bekanntlich ist es ja so: Ein Omega in Gefahr ist ein Problem, mehrere Omegas in Gefahr sind eine Katastrophe. Und immerhin gibt es Omega-Sklavenhandel, nicht wahr?


1. Hört sich nach einer Legende an


War sie wirklich ein besserer Captain als Rip? Sara hatte nie darüber nachgedacht. Sie hatte einfach versucht seine Fußstapfen in seiner Abwesenheit so gut sie konnte zu füllen, und nun da er wieder da war, führte sie hauptsächlich immer noch deswegen das Kommando, weil sie es inzwischen gewöhnt war Befehle zu geben, und weil Rip nicht nur eine sondern gleich zwei Gehirnwäschen hinter sich hatte, und sie sich nicht sicher war, ob er nun schon wieder in der Lage wäre als Captain zu agieren. Und als Rudel-Alpha war es ihre Pflicht gar nicht erst zuzulassen, dass ein Omega unnötigen Stress ausgesetzt wurde, wenn es sich vermeiden ließ.

Jeder Instinkt sagte ihr, dass sie Rip eine Möglichkeit geben musste sich zu von allem, was ihm zugestoßen war, zu erholen, aber zugleich waren da all ihre Pflichten, denen sie nachkommen musste. Die Zeitlinie beschützen, verhindern, dass Eobard Thawne und seine Kohorten, Malcolm Merlyn und Damien Darhk, den Speer des Schicksals an sich brachten und so das Schicksal der Welt umschrieben; das alles waren wichtige Aufgaben, die einen klaren Kopf erforderten und nicht wirklich zuließen, dass sich irgendwer entspannte.

Eobard war mit Sicherheit nicht erfreut darüber, dass er das letzte Fragment des Speers an die Legends verloren hatte, und er war vermutlich dabei sich einen Weg zu überlegen, wie er die Fragmente, die sich im Besitz der Legends befanden, an sich bringen konnte. Im Augenblick besaßen die Legends zwei Teile des Speers, genau wie Eobards Team (Nein, Sara weigerte sich diese Gruppe als Legion der Verdammnis zu bezeichnen, auch wenn Nates Spitzname für diese Gruppe inzwischen von so gut wie allen anderen aus ihrem Team benutzt wurde). Damit herrschte eine Pattsituation und die Frage war, welche Gruppe bei ihren Versuchen, der anderen ihre Teile des Speers abzunehmen, zuerst Erfolg haben würde. Sara hoffte natürlich sehr, dass es ihre Gruppe sein würde, aber wissen konnte sie es nicht. Also galt es auf der Hut zu sein und sich zugleich zu überlegen, wie sie an die Stücke ihrer Gegner kommen sollten.

Und der Schlüssel zu dieser Frage war leider ebenfalls Rip, immerhin war er bis vor kurzem selbst ein Mitglied der Legion, also von Eobards Gruppe gewesen, wenn auch nicht freiwillig sondern nur durch Gehirnwäsche, aber immerhin hatte er bestätigt, dass er sich an alles erinnern konnte, was er in seiner Zeit als böse Version seiner Selbst so getan hatte, also wusste er vermutlich, wo Eobard Thawne sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte und seine Fragmente des Speers aufbewahrte.

Aber soll ich ihn jetzt wirklich danach fragen? Gerade jetzt, nachdem er mir gestanden hat, wie nutzlos und ziellos er sich fühlt? Nein, er sollte sich erst mal ausschlafen, das sollten wir alle tun. Morgen ist auch noch ein Tag.

Immerhin war Rip nicht der einzige Omega an Bord, der im Moment nicht dazu der Lage war klar zu denken. Nate hatte seinen Großvater sterben sehen, und obwohl sich die beiden nur durch Zeitreisen kennen gelernt hatten, hatte sie große Zuneigung verbunden. Henry Heywoods Tod musste ein harter Schlag für Nate gewesen sein.

Und er war wohl auch ein harter Schlag für Amaya gewesen. Alphas galten zwar als tough, und Amaya war selbst für einen Alpha erstaunlich tough, aber das bedeutete nicht, dass sie keine Gefühle besaß, die verletzt werden konnten, und Henry Heywood war jahrelang ihr Teamkamerad und persönlicher Freund gewesen, und nur der letzte in einer Reihe ehemaliger Teamkameraden und Freunde, die sie in der letzten Zeit hatte begraben müssen – zuerst war ihr Geliebter Rex Tyler von Eobard ermorden worden (was der Grund dafür war, warum sich Amaya den Legends überhaupt erst angeschlossen worden), und dann hatte sie Dr. Mid-Nite ermordet in der fernen Zukunft aufgefunden (er war leider ausgerechnet vom gehirngewaschenen Rip ermordet worden). Und auch ihre anderen Teamkameraden hatte sie verloren. Star-Girl war in Camelot zurückgeblieben, und eine gealterte Version von Obsidian hatte sie zuletzt in den 1980'ern getroffen und sich dort von ihm verabschieden müssen, da er nicht dazu bereit gewesen war sich ihren Zeitreiseabenteuer anzuschließen.

Ja, Amaya hatte einige Abschiede hinter sich bringen müssen, und es war nur recht und billig auch ihr Zeit zum Trauern zuzugestehen. Zumindest ein wenig. Als Rudelführer hatte sich Sara nicht nur um die Omegas des Rudels zu kümmern, sondern um alle Mitglieder gleichermaßen.

Und eine Pause käme ihnen offenkundig allen nur recht.

Damit ist es abgemacht. Morgen wenden wir uns wieder unseren Problemen zu, für heute haben wir uns genug mit ihnen auseinandergesetzt.

Sara wandte sich Rip zu. Sie beide befanden sich in seinem Büro und hatten gerade gemeinsam auf das Dasein als Legenden angestoßen. Rip wirkte müde und unglücklich, und er hatte zugegeben, dass ihn nicht so sehr belastete, dass er nicht mehr der Captain war und auf die Befehle anderer hören musste, sondern dass Sara ein viel besserer Captain als er war. Und dass er nicht mehr wusste, wo genau sein Platz nun war. Sara hatte erwidert, dass sein Platz hier bei den Legends war, denn immerhin bestanden sie aus Außenseitern und Verlorenen, die nicht wussten, wo ihr Platz in ihrer täglichen Existenz eigentlich war. Darauf hatten sie beide getrunken.

Auch wenn er im Augenblick zweifelt, sein Platz ist hier bei uns. Das hier ist auch sein Rudel. Er gehört zu uns, dachte Sara, als sie Rip musterte. Immerhin waren sie es die die Wahrheit über Rip Hunter wussten, die wussten, dass er ein Omega war, der sein ganzes Leben nur vorgegeben hatte ein Beta zu sein, da Omegas keine Time Master sein konnten. Nach dem Tod seiner Frau waren sie neben gewissen Bekannten aus Rips Kindheit die einzigen, die davon wussten. Abzüglich der Legion (nur Legion ging ja, Sara könnte sie nur „Legion" nennen anstatt „Legion der Verdammnis"), all jenen die Rip als Phil Gasmer, Filmstudent im Amerika der 1960er kannten, und den Großteils verstorbenen Mitgliedern der JSA, die auf Rip getroffen waren, nachdem er aufgehört hatte sich für einen Beta auszugeben.

Okay, die Liste wird immer länger, aber wir sind die einzige, die es akzeptieren, ohne es zu hinterfragen, und es einfach hinnehmen. Es ändert für uns nichts. Vorher war er Rip Hunter, und jetzt ist er Rip Hunter, nur dass er jetzt so viel mehr Sinn ergibt. Auf jeden Fall lieben wir ihn trotzdem immer noch – nicht auf diese Weise versteht sich – sondern als Rudelmitglied. Nichts hat sich für uns verändert.

Das war zumindest die Lüge, die sich Sara einredete. Die Wahrheit war: Alles hatte sich verändert. Jetzt, da sie es wussten, sahen sie alle Rip zwangsläufig mit anderen Augen. Für Ray und Nate war er jetzt einer von „ihnen" (nicht, dass Nate Rip zuvor, als er sich noch als Beta ausgegeben hatte, gekannt hätte, aber er hatte immerhin eine gewisse Vorstellung von Rip Hunter gehabt), für Mick und Amaya (die ebenfalls nur eine Vorstellung vom Beta-Rip gehabt hatte, da sie ihn nie kennen gelernt hatte) war er jetzt jemand, der Schutz brauchte, für Professor Stein und Jax war er jetzt nicht mehr einer von „ihnen", und für Sara … tja, was war er für Sara?

Amaya hatte ihr vorgeworfen, sie hätte sexuelles Interesse an Rip, aber wenn das stimmen würde, dann hätte sie das nicht erst entwickelt, als sie erfahren hatte, was Rip wirklich war, oder? Vielleicht hatte sie es schon zuvor entwickelt gehabt. Sie erinnerte sich an ein paar unangenehme Szenen mit Mick, die Rip involvierten, aus der Zeit kurz bevor sie Rip an die Zeit verloren hatten. Daran, wie sie Mick am liebsten die Kehle herausgerissen hätte, nur weil er mit Rip zusammen alleine getrunken hatte. Also ja, okay, sie war besitzergreifend geworden, schon zuvor, vermutlich weil Rip nach dem endgültigen Verlust seiner Familie nicht mehr ständig darauf geachtet hatte seinen wahren Geruch zu überdecken, aber das hatte nichts zu bedeuten.

Sie war auch besitzergreifend Ray und Nate gegenüber, und trotzdem ließ sie ihnen ihre Affären. Sie wollte sie nicht. Sie hätte Ray haben können, aber sie hatte sich bewusst gegen diese Variante entschieden. Sie hatte ihn Kendra überlassen, und nun überließ sie ihn Mick. Und Nate überließ sie Amaya. Und nur weil es niemanden an Bord gab, der Interesse an Rip hatte, hieß das nicht, dass sie ihn nicht ebenfalls jemand anderen überlassen würde, wenn dieser Interesse bekunden würde. Falls diese Person würdig wäre mit Rip etwas anzufangen, versteht sich.

Und nebenbei: Sara ging nicht mit Omegas aus. Sie bevorzugte Betas und genoss Sex mit anderen Alphas. Ja, ab und an ließ sie sich mit einem Omega ein, der sich bewusst war, dass das nur eine kurze Nummer und nicht die wahre Liebe war, aber das war auch schon alles. Und Rip Hunter war kein „kurze Nummer"-Typ. Er war ein Witwer, der auch seinen Sohn begraben hatte. Mit ihm musste man vorsichtig umgehen. Er war eben … fragil. Das war alles. Sara wusste, dass dem so war, und deswegen war sie so besitzergreifend und beschützend dem Omega gegenüber eingestellt, mehr steckte nicht dahinter.

Sie hatte nicht damit aufgehört sich durch die Zeiten zu schlafen, weil sich dachte, dass das Rip missfallen könnte, nein sie hatte damit aufgehört, weil sie diese Phase ihrer Trauer um ihre Schwester überwunden hatte, und weil sie zum Captain der Waverider geworden war, und ein Anführer ein Vorbild zu sein hatte. Mehr steckte da nicht dahinter.

„Es ist schon spät. Wir sollten zu Bett gehen", meinte Sara zu Rip.

Dieser sah sie einen Moment lang mit großen Augen an, fast so als würde er annehmen sie würde damit meinen, dass sie gemeinsam zu Bett gehen sollten. Was sie natürlich nicht gemeint hatte, ganz und gar nicht. „Ich meinte, jeder in seiner Kabine", erklärte sie schnell.

„Natürlich. Was solltest du auch sonst meinen?", erwiderte Rip etwas zu schnell. Offenbar hatte er wirklich gedacht, sie würde es anders meinen, als sie es gemeint hatte. Nun gut, er konnte nichts dafür, immerhin war er immer noch verwirrt und hatte einen Großteil seiner Zeit in den letzten Wochen zwischen Alphas verbracht, die ihn nicht sonderlich gut behandelten, er war es also nicht mehr gewohnt, dass jemand auf ihn und seine Bedürfnisse Acht gab, besonders wenn dieser jemand ein Alpha war.

„Ja, also dann … Gute Nacht", meinte Sara etwas hilflos und beschloss einfach als erste zu gehen, damit keine weiteren Missverständnisse aufkommen könnten. Sie nickte Rip noch einmal zu, stellte ihr Glas ab, und verließ dann sein Büro.

Draußen angekommen atmete sie tief durch. Was war denn das eben gewesen? Das liegt nur daran, dass er ein Omega ist, und ich ein Alpha bin, und er in letzter Zeit so viel durchgemacht hat, und ich unrund bin, weil mein Rudel solange zerrissen war und erst jetzt wieder zusammen ist. Der Alpha-Teil von mir will alles tun um zu verhindern, dass er noch mal verloren geht, und das wiederum spürt er, und es verwirrt ihn, sagte sie sich. Wenn er doch nur der Einzige wäre, den das verwirren würde…


Rays Liebesleben war schon mal einfacher gewesen. Damals vor langer Zeit in seiner Jugend. Aber selbst seine seltsame Dreiecksbeziehung mit Oliver und Felicity in Starling City war übersichtlicher gewesen als all die Beziehungen, in die er sich verwickeln hatte lassen, seit er die Waverider betreten hatte. Kendra, Sara, Leonard, Amaya, und natürlich Mick.

Mick war der Schwierigste von allen. Zuletzt hatte ihm Ray gesagt, dass er bereit für eine Beziehung mit dem Alpha wäre, wenn dieser das auch wolle. Dass er Mick gut genug kannte und verstand um zu wissen, worauf er sich einließ, dass er sich aber trotzdem darauf einlassen wollte, weil er eben nur Mick wollte. Und dann hatte er auf eine Reaktion des Alphas gewartet. Zunächst hatte er umsonst gewartet, aber inzwischen war er an schwierige Alphas gewöhnt und hatte Geduld erlernt. Seine Kabinentüre blieb auch nach der Sache mit dem Mond und Eobard Thawne unverschlossen, doch Ray erwartete sich eigentlich nicht wirklich, dass Mick zu ihm kommen würde, und war deswegen um so überraschter, als der Alpha hereinkam, wortlos zu ihm ins Bett kroch, und sich dann auf ihn legte und begann ihn zu beschnuppern.

„Hi, Mick", war alles, was Ray als Begrüßung einfiel.

„Du riechst nach diesem Bastard", meinte Mick vorwurfsvoll.

„Tatsächlich? Nun, wir waren relativ lange gemeinsam in einer Raumkapsel eingeschlossen, und er besitzt relativ starke Pheromone, und natürlich habe ich ihn gefesselt und entfesselt, also vielleicht ist es deswegen so, aber…", brabbelte Ray mögliche Erklärungen vor sich hin, weil er nicht wollte, dass Mick auf die Idee käme, dass auch nur irgendetwas zwischen Ray und Eobard Thawne gelaufen wäre, obwohl er sich darüber bewusst war, dass er nur Unsinn brabbelte.

„Sag mir die Wahrheit! Hat er dich angefasst?!", unterbrach ihn Mick ungehalten.

„Ähm, nein. Nein, wirklich nicht", erklärte Ray schnell, „Na ja, vielleicht ein bisschen, aber nicht auf diese Weise, Mick. Ich bin kein Stricher-Junge!"

Mick brummte zustimmend und begann dann damit sich an Rays Körper zu reiben. Allerdings nicht unbedingt auf die aufreizende Art, sondern eher auf die besitzergreifende Geruchsübertragungs-Art. Na toll, dachte Ray, Er ist eifersüchtig, aber trotzdem will er nicht mit mir schlafen. Das ist wieder mal typisch. „Weißt du, es gibt einen einfacheren Weg dafür zu sorgen, dass ich nach dir rieche, Mick", meinte er trotzdem hoffnungsvoll.

„Sei still, Schmalzlocke", warnte ihn Mick und fuhr mit seinem Tun fort.

„Wir könnten uns ja wenigstens ausziehen, dann ginge es schneller", startete Ray einen letzten verzweifelten Versuch.

„Passt schon so", meinte Mick nur. Ray war ganz und gar nicht dieser Meinung. Er wusste ja, dass Mick der Meinung war, er hätte Ray nicht verdient, hätte überhaupt keinen Omega verdient, aber das hier war jetzt nur noch verwirrend. Wollte er, dass Ray nach Mick roch damit kein anderer Alpha auf die Idee käme zu glauben, dass Ray ein ungebundener Omega und damit zu haben wäre? Aber wollte er sich zugleich immer noch nicht auf Ray einlassen? Das wäre alles schon etwas … extrem.

„Bist du betrunken, Mick?", erkundigte sich Ray vorsichtig.

„War auf dem Mond", murmelte Mick anstatt einer Antwort, aber zumindest hatte er inzwischen damit aufgehört sich an Ray zu reiben.

„Ja, ich war auf dem Mond. Was hat das …. Mick?!"

Micks einzige Antwort bestand in einem lauten Schnarchen. Na wunderbar. Unsere bisherigen gemeinsamen Nächten waren auf jeden Fall erotischer, dachte Ray verbittert, Unter anderen Umständen würde ich mich ja geschmeichelt fühlen, aber unter diesen, habe ich keine Ahnung, was ich von dem allen jetzt halten soll.

Wie er Mick kannte, würde der Mann am nächsten Morgen nur wieder damit beginnen sich von Ray zurückzuziehen um so den Eindruck zu erwecken, dass er überhaupt keine Gefühle für den anderen Mann hegen würde. Ich muss Amaya zu dem hier befragen. Vielleicht weiß sie, was das alles soll, beschloss er. Amaya war gut mit Mick befreundet und schien ihn besser zu verstehen als die meisten anderen an Bord. Und sie war auch gut mit Ray befreundet, was Mick aber nicht zu stören schien, vielleicht deswegen, weil sie und Nate in letzter Zeit zunehmend nacheinander rochen. Da Amaya also offenbar mehr Interesse an Nate hatte als an Ray, schien Mick sie nicht als Bedrohung anzusehen, und Ray konnte mir ihr abhängen ohne sich Sorgen um Hintergedanken machen zu müssen, und sich mit ihr darüber beratschlagen, wie er Mick am besten herumkriegen könnte. Mit ihr und Nate, der über dieses Thema nie sehr glücklich war, aber immerhin ein gut genuger Freund war um Rays Jammereien zuzuhören.

Ja, er würde sich Rat bei Amaya und Nate holen … und das obwohl er Nate nahegelegt hatte, dass dieser keine Zukunft mit Amaya haben könnte, da diese Teil der Geschichte war und in ihre angestammte Zeit zurückkehren musste. Nachdem er bewusst versucht hatte seine beiden Freunde auseinanderzubringen, war es vielleicht doch keine so gute Idee sich mit ihnen über sein eigenes Liebesleben zu beratschlagen.

Ray seufzte tief und beschloss sich über all das Morgen Gedanken zu machen und wenigstens zu versuchen zu schlafen. Er versuchte sich unter Mick hinauszumanövrieren um weniger Gewicht auf sich liegen zu haben, was dem Alpha ein unwilliges Stöhnen entlockte und aber nur zu gesteigerter sexueller Frustration auf Rays Seite führte und zu keiner besseren Schlafposition.

Ray seufzte noch einmal und gab es auf sich bewegen zu wollen. Es war ja eigentlich ganz entspannend einen großen Alpha auf sich liegen zu haben (auch wenn er Morgen vermutlich kein Gefühl mehr in seinen Extremitäten haben würde). Er schloss seine Augen und versuchte sich nur auf seine Müdigkeit zu konzentrieren….

Bis er ein lautes Geräusch hörte, das ihn auffahren ließ. Und nicht nur ihn. Mick war regelrecht aufgesprungen und stand nun vor dem Bett, bereit zum Kampf. „Was war das?", knurrte er.

„Ich weiß nicht", räumte Ray ein, „Das hörte sich an wie …"

Laute explosionsartige Geräusche drangen durch die Waverider. „Schüsse", schloss Ray seinen Satz. Mick knurrte unruhig. „Die Hitzekanone", murmelte er. Sie war nicht hier, sondern in Micks Quartier. „Mein Anzug ist im Frachtraum", erklärte Ray, „Genau wie die Kältekanone."

„Hast du irgendwelche Waffen?!", wollte Mick wissen.

Ray schüttelte entschuldigend den Kopf. Mick langte nach dem Buttermesser auf Rays Nachttisch und meinte dann: „Ich gehe nachsehen. Du bleibst hier."

Ray dachte ja gar nicht daran. Mick war nicht Sara, er hatte ihm keine Befehle zu geben, da er ja noch nicht einmal richtig mit Ray zusammen sein wollte. Er war nicht Rays Alpha.

Ray nahm die Gabel und folgte Mick nach draußen. In den Gängen der Waverider war ein ausgewachsener Kampf im Gange. Firestorm flog herum und bekämpfte einen Haufen Leute, die Ray noch niemals zuvor gesehen hatte, und von denen er auch nicht wusste, wie sie an Bord gekommen waren. Die Eindringlinge waren bewaffnet und gepanzert und wirkten nicht ganz menschlich auf Ray. Und sie schossen auf Firestorm. „Passt auf wo ihr hinzielt, ich habe sowieso noch genug Reparaturen vor mir!", beschwerte sich Jax bei seinen Gegnern, „Und ja, Grauer, offenbar gehört die Einstiegsluke dazu!" Letzteres richtete sich an Martin, der ihm offenbar telepathisch etwas eingeflüstert hatte, was er in der letzten Zeit während Kampfsituationen schon lange nicht mehr getan hatte. Ray sah, dass auch Mick Teil des Kampfes war. Er bekämpfte mit dem Messer einen der gepanzerten Angreifer. Amaya lag bewusstlos am Boden, und Sara ebenfalls.

„Gideon, was ist los? Wie konnten die in das Schiff kommen, ohne, dass wir es bemerken?!", wollte Ray wissen, doch er erhielt keine Antwort. Offenbar war die Schiffs-AI deaktiviert worden. Das ganze erweckte eine Art unangenehmes Deja Vu in Ray. Hatte Rip sie etwa schon wieder verraten? Nein, das konnte er nicht glauben!

In diesem Moment kam Nate in Stahlform um die Ecke gerannt und stürzte sich in den Kampf. Ray wurde dadurch daran erinnert, dass der Kampf in vollem Gange war, doch wie sollte er gegen eine Truppe ankommen, die Amaya und Sara ausgeschaltet hatte?

„Verschwinde und hol deinen Anzug, Schmalzlocke!", rief ihm Mick zu. Ray nickte und fragte sich dann aber, wie er an den Kampf vorbeikommen sollte. Offenbar musste er einen anderen Weg nehmen. Er drehte sich um und rannte in die andere Richtung los und lief schnell Rip in die Arme, der ihm ein futuristisches Gewehr reichte. „Hier, Dr. Palmer. Es gab eine Art EMP, ich weiß nicht, ob der Atom-Anzug unter diesen Umständen funktionieren würde", meinte er, „Diese hier waren aber geschützt."

„Besser als eine Gabel", fand Ray und ignorierte Rips verwirrten Blick, „Der Kampf ist dort hinten."

Gemeinsam kehrten sie zum Kampf zurück, der jedoch noch schlechter als zuvor für sie aussah. Jax und der Professor lagen ohnmächtig und getrennt voneinander auf dem Boden, Mick war ebenfalls geschlagen worden, und nur Nate stand noch, wenn er auch allerdings von einem der Angreifer im Würgegriff gehalten wurde. „Stahl runter, oder wir töten dich!", warnte dieser den Historiker, während seine Kollegen um die beiden herumstanden und den Kampf beobachteten.

„Lasst ihn los und ergebt euch!", forderte Rip lautstark und zog so die Aufmerksamkeit der Eindringlinge auf sich und Ray.

„Das sind sie", meinte einer der gepanzerten Angreifer, „Die anderen Omegas."

Ray fragte sich, was daran so bedeutend war. Doch er hatte das dumpfe Gefühl, dass er es gleich herausfinden würde.

Der Sprecher nickten seinen Leuten zu, woraufhin jeder von denen, der die Hände gerade frei hatte, etwas an seinem rechten Handgelenk berührte und plötzlich wurde Ray mit einem Mal schwindelig und dann schwarz vor Augen, und er spürte noch wie er in sich zusammensank und am Boden aufkam, und dann spürte er gar nichts mehr.


A/N: Willkommen zum zweiten Teil dieser Fanfiction-Reihe.

Ich freue mich immer über Reviews. In Zukunft erwarten euch düsterer Themen, also stellt euch schon mal darauf ein.